oder …

Hier wird weiter gearbeitet! – Work in progress!

Anfang des Monats sah ich schon meine Felle wegschwimmen, als die neuen Pandemie-Verordnungen mir die Fortführung meiner Garten-AG in der bestehenden Form unmöglich machten.
Zum Glück bin ich außer in der Regelschule noch im sonderpädagogischen Bereich unterwegs, wo die Schwerpunkte in der emotionalen und sozialen Entwicklung liegen, die Gruppen homogen sind und die Gruppengrößen klein. Zudem sind unter den neuen „kleinen“ Minirambos ein paarJungs dabei, die gerne schippen, hacken, wühlen, dreckeln. Nicht immer, aber doch oft, vor allem wenn sie (meinen) in Eigenregie (zu) arbeiten.

Bloß! Nicht! Bremsen! – Laufen lassen. Sicherungsmaßnahmen planen. Die Gartengeräte im Auge behalten. Pflaster bereit halten. Darauf achten, dass das Smartphone in der Tasche ist – schneller Kontakt zu den Kollegen gewährleistet ist – und der Akku nicht schwächelt!!

Die Jungs hatten die Aufgabe einen Weg, bzw. morastfreien Zugang, vom Gartentor zur Wassertonne zu bauen. Statt Planung oder abwarten, wie ich mir das vorstellte kam sofort: „Machen wir.“

Woche 1, drei Schüler, drei Anfänge. Die Grassoden flogen mir nur so um die Ohren, weil die Jungs ein Happening aus der Aufgabe machten.

Nach einem Krisengespräch lief es in den weiteren Wochen deutlich besser. Vor allem landeten Aushub und Schotter dort wo sie jeweils hingehörten, zumindest zu 90%.

Ganz so, wie ich es mir vorgestellt hatte wurde der Weg nicht, aber die Jungs wollten es so und es ist ein Schulgarten, der auch danach aussehen darf.

Meine Idee, die Wege als eine Art Barfußpfad zu gestalten behalte ich jedoch weiter im Auge.
Vorerst ließ ich einem der schwierigen Jungs die Freiheit ein kleines Wegstück mit Platten auszulegen. Das erledigte er, 13 Jahre alt, sehr fachmännisch.

Er versprach mir, die dafür herausgerissenen Holzplanken neu zu verlegen. Ich bin gespannt, was daraus wird.

In der 4. Novemberwoche war der Weg fertig, nicht schön, aber die Aufgabe erledigt.

Im alten Schulgarten nimmt die Trostlosigkeit zu.

Der Blickwinkel spiegelt allerdings nicht den Zustand des ganzen Bereichs. Im geschlossenen Bereich wuchert der Asiasalat und an der Kräuterspirale mit Beerenbeet reifen immer noch Himbeeren.

Die Übersicht:

Schulgarten 2.0

Schulgarten 1.x – der alte Garten

Einen Monat noch und nicht nur das Blickwinkel-Jahr ist voll!

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Bis die Tage,


Verlinkt mit dem 12tel-Blick bei Eva von verfuchstundzugenäht.

Und hier entlang geht es zu meinem anderen 12tel-Blick auf hierundfort.

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Kommentare

Das es im Winter schon Mal trostlos aussehen kann, weiss ich zu genüge. Das ein Schulgarten auch wie einer aussehen kann und vor allem darf, finde ich super. (Ganz abgesehen davon sind wir alle nicht als Meistergärtner vom Himmel gefallen und lernen dazu).
Liebe Grüße
Nina

Ich werde sehen was die Jungs an Wegen hinbekommen. An die Beete lasse ich sie lieber nicht! Das ist Sache der Garten-Kinder, aus der geschrumpften Garten-AG (die über alle Klassen gemischte Gruppe musste auf eine Klassenstufe reduziert werden).
Im Garten lernen die Kinder so viel nebenbei. Hier können sie ausprobieren und Natur erleben. Klappt etwas nicht, dann kann im nächstes Jahr es neu versucht werden. So lange die Kinder mit Spaß an der Sache sind und sich für den Garten einsetzen ist alles gut!
Liebe Grüße,
Karin

Da wird ja mit Feuereifer geschafft. Bestimmt nicht einfach, die waltenden Kräfte in sinnvolle Bahnen zu lenken. Aber am Ende ist was Vorzeigbares zu präsentieren, auf das man auch stolz sein kann.
Im kommenden Erntejahr wird die Arbeit Früchte tragen.
Liebe Grüße
Andrea

Noch sind die Wege nicht wirklich vorzeigbar, bis auf einzelne Teile. Einzige Zielvorgabe war matschfreies Begehen des Gartens möglich machen.
Wenn die grobe Arbeit der Weganlage erledigt ist, lasse ich den Rest von den Garten-Kindern erledigen. Für die schwierigen Jungs habe ich noch ein paar richtige Herausforderungen parat. 😀
Liebe Grüße,
Karin

Ich finde es wichtig und richtig, dass die jungen Gärtner ihre Ideen umsetzten dürfen. Das spornt an und macht Freude. Das Bild von der durchsetzungsstarken Brennsessel gefällt mir.
L G Pia

Genau so sehe ich es auch. Wo sonst, als in einem Garten, können die Kinder ihre Umwelt besser selbst gestalten und gleichzeitig Natur erleben?
Die Brennnessel musste unbedingt stehen bleiben, als wir den Kompost richteten – darauf bestanden die Kinder!
Viele Grüße,
Karin

Leider werden es immer weniger Kinder, denen es nichts ausmacht sich schmutzig zu machen!
Aber diejenigen, die einmal angefangen haben bleiben dabei und sind glücklich über die Freiräume, die sie im Garten haben.
Viele Grüße,
Karin

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