Hallo und willkommen auf meinem Blog .

Ich heiße Karin und startete „Fadenspiel und Fingerwerk“ im Oktober 2011 um meine Ideen, Anleitungen, Tipps und Arbeitsergebnisse, die aus allen möglichen und unmöglichen Materialien und Dingen entstehen, so zu sammeln, dass ich auch von unterwegs auf sie zugreifen kann. Schluss mit der Zettelwirtschaft und rein in die schöne bunte Welt des Internets.

Was Dich erwartet?

Kein Bastelblog! Es geht um stricken, häkeln, nähen, sticken, schnitzen, sägen, filzen, schrauben, rühren, schneiden, schnippeln, gärtnern, säen, pflücken, ernten, schleifen, bohren, streichen, sprühen, malen, falten, kochen, backen, …, NICHT basteln! Bei diesem Wort bekomme ich Pickel, Ausschlag, Krätze. Als Kunst- und Werklehrerin im Ruhestand habe ich allzu oft erlebt, wie abwertend dieser Begriff angewendet wird und ihn deshalb aus meinem Sprachgebrauch weitgehenst gestrichen. Vergleicht mal die beiden Aussagen:

Na? Was hört sich besser an? Überhaupt käme niemand auf die Idee einem Handwerker für seine Arbeit mit „tolle Bastelarbeit“ Wertschätzung zu zeigen. Aber Kinder und Hobbywerker sollen damit leben? Nö!

Was Dich noch erwartet?

Material muss nicht immer gekauft werden. Gerne greife ich auf Dinge zurück, die andere wegwerfen, oder auch ich. Oft überfallen mich regelrecht Ideen auf dem Weg zum Müllhäuschen oder Wertstoffhof und ich bringe die zu entsorgenden Teile wieder mit zurück. Es lohnt sich auch der eine oder andere Blick in die Tonnen von Werkstätten und Handwerksbetrieben (aber bitte fragen, bevor man etwas mitnimmt!!). Recycling und Upcycling in den Alltag zu integrieren finde ich enorm wichtig. Nachhaltigkeit ist inzwischen nicht mehr nur ein Modewort. Die Erziehung hin zu Nachhaltigkeit steht inzwischen im Bildungsplan der Schulen. Das beginnt eigentlich schon beim Einkaufen, mit Vermeiden von Extratüten, Umverpackungen und reicht zum wie und was wir kaufen.

Wer hinter der Person Karin steckt?

Na, ich! 😀 Meinen ehemaligen Brötchenerwerb habe ich ein paar Zeilen vorher schon genannt. Ich war Lehrerin an einer Werkrealschule, habe zwei erwachsene Kinder, teile meine Wohnung mit zwei Katern und bin stolz auf meinen bisher zurückgelegten Weg als berufstätige, alleinerziehende Mutter. Dieser Weg war steinig, denn meine Tochter kam mit einer Speiseröhrenfehlbildung zur Welt. Unbeschreiblich wie wir betroffenen Eltern in den 80er Jahren ohne Internet an Informationen kamen und es schafften uns zu vernetzen. Unvorstellbar das Verhältnis zwischen Ärzten, Pflegepersonal und Eltern in dieser Zeit. Erfahrungsaustausch und Kooperation hatte im Klinikalltag noch wenig Kultur. Wenn etwas fehlt muss gehandelt werden, unter anderem Vernetzung durch Engagement in einer Selbsthilfegruppe. Wenn gesammelte Informationen und Kontakte an einer Stelle landen, können sie verglichen, ausgewertet, fachlich abgeklärt und für Betroffene verständlich aufbereitet werden. Für die Probleme meiner Tochter war KEKS e.V. die Anlaufstelle, eine Selbsthilfeorganisation mit Sitz in Stuttgart für die ich viele Jahre im Vorstand mitgearbeitet habe.

Wenn die Kinder groß sind geht das Leben weiter.

Zurück zu den Wurzeln

Zwanzig möchte ich keine mehr sein, doch es steckt so viel aus diesem, in dieser Zeit, sehr intensiv gelebten Leben noch in mir, was sich nach den Jahren der Ausbildung, der Familienplanung und Kinder-auf-ihren-Weg-bringen und dem Schulalltag in mein Leben als Fünfzigerin Sechzigerin aus den tiefsten Tiefen ans Tageslicht drängt.

Mit 15 Jahren wollte ich weg von Deutschland und irgendwo in der Entwicklungshilfe tätig sein; nicht in der Qualität, ich bringe Pulswärmer nach Afrika! Mir ging es um Hilfe zur Selbsthilfe, also schauen, so viel wie möglich altes Knowhow von meinen Omas aufsaugen und bei Handwerkers um die Ecke über die Schulter schauen. Leider leben Omas nicht ewig, oder hätten mit einem Fahrradhelm auf dem Kopf noch etwas mehr Zeit gehabt ihr Wissen weiterzugeben. Die Triebfeder war trotzdem aktiviert, das Wissen meiner Großmütter zu bewahren und das, was sie mir nicht mehr mitteilen konnten, mir zu erarbeiten.

Mit 20 Jahren war ich recht gut unterwegs auf meinem Ideal irgendwann Selbstversorgerin zu sein. Jetzt finden mich in meinen späten 50ern early sixties einige Ideen, Ideologien und Techniken wieder aus dieser Zeit. Das fühlt sich gut und wie Heimat an.

Wolle, Tierhaare, Pflanzenfasern, Pflanzenfarben auf der einen Seite und Müllvermeidung, Wertstoffverwertung auf der anderen bewegen mich wieder/weiter auf einer neuen Ebene.

Im September 2016 begann ich eine Ausbildung zur Kräuterpädagogin, die ich Ende Oktober 2017 als zertifizierte Kräuterpädagogin erfolgreich beenden konnte. Ein hartes Stück Arbeit, die sich gelohnt hat.

Mehr gibt’s peu à peu.