oder …

eine abwechslungsreiche, spätherbstliche Novemberwoche

Samstag packte ich das nicht verarbeitete Gemüse in den Kühl- und den Gefrierschrank und machte den Katern klar, dass ihr Servicepersonal ausfliegen wird. Angus hatte zwar wieder ein triefendes Auge, aber ich hoffte auf die Wirksamkeit der Augentropfen. Der Rucksack war schnell gepackt und die Trude, das Reiseplüschtier, abgestaubt in der Jackentasche. Olivia, die kleine feine Kompaktkamera, zickte wieder und musste bei den Kampfkatern zuhause bleiben. Die erste Ausfahrt seit Monaten, Jahren, wie aufregend! Am Nachmittag holte mich Sohnemann ab, für ein ganz besonderes Kennenlernen, noch aufregender! Ich werde doch wieder Schwiegermutter.

Neue Menschen kennengelernt, viele Gespräche geführt, andere Umgebungen gesehen – alles in allem bin ich neugierig, auf das, was alles noch kommt.

Wunderschön, ein Sonntagsspaziergang auf dem Gelände des Museums für Gartenkultur in Illertissen.

Schwupp war das Wochenende Geschichte und der normale Wochenalltag als Pensionärin lag an, angefangen mit Papierkram, dann Kümmern um den Lieblingsmenschen und das eine oder andere im Haushalt und Garten zu tun. Ab und an frage ich mich, wie ich das die vergangene Jahre geschafft habe!

Während sich die Waschmaschine drehte kamen die nachgereiften Tomaten in den Topf, hinterher passiert und in Gläser abgefüllt – Küche wischen inklusive. Mir rutschte eine heiße Flasche aus der Hand, als ich den Deckel aufschrauben wollte. Zum Glück gab es keine Scherben, nur Tomatensauerei.
Nach der Schadenbeseitigung brauchte ich erst einmal frische Luft. Ich folgte den Baggergeräuschen in Richtung Schule. Auf dem alten Schulgarten steht der Bagger und reißt die ehemaligen Schulküchen ab.

Ich bin gespannt wann tatsächlich der Schulhausneubau begonnen wird.

Der Regen am Dienstag und Mittwoch machte mir dagegen Sorgen, denn meine beiden Wasserauffangbehälter im Garten sind weiter undicht. Das ist momentan zwar eher ein Vorteil, wenn sie kein Wasser halten, aber es soll in die abgedeckten Becken auch kein frisches Wasser hineinlaufen und das tat es.

Aus den Holzresten des ehemaligen Werkzeugkistenmonsters sägte und schraubte ich schließlich ein provisorisches Gestell zusammen, das die Abdeckplanen in Form hält und ein Gefälle Wasser abfließen lässt.

Hauptsache es funktioniert. Bis zum nächsten Sommer fällt mir hoffentlich eine praktikable, hübsche Lösung ein.

Nächste Woche ist die größere Zisterne dran. Da muss noch flugs eine Idee her!

Schneller ging es Mitte der Woche mit der Chili-Paste. Inzwischen kamen die ersten vorsichtigen Anfragen im Bekannten- und Freundeskreis, ob es denn dieses Jahr wieder welche gäbe. Liebe Leute, es gibt sie wieder, dazu dieses Jahr komplett aus hiesigem Anbau, dank Gartennachbarn. So viel Chilis hatte ich noch nie und für diese Produktionsreihe nicht einmal alle verbraucht. Im Tiefkühlgerät und im Kühlschrank liegen noch viele höllisch scharfe Dinger.

Für meine Karibische Chilisoße, oder besser Chilipaste verwendete ich dieses Jahr, in der Reihenfolge, wie ich alles vorbereitete:

Zutaten:

Zubereitung:

Das Olivenöl erhitzen. Zwiebeln andünsten, Knoblauch und Senfkörner dazugeben und rühren, bis das erste Senfkorn aufzupoppen beginnt.

Chili dazugeben und weiterschmoren.

Dann kommen Mango- und Papayastücke hinzu.

Zuletzt sind die Tomatenstücke dran, in den Topf zu kommen. Alles gut durchrühren und erhitzen, bevor mit Limettensaft, Apfelessig und Wasser abgelöscht wird.

Weil ich dieses Jahr keinen Zuckerrohrsirup bekam, kaufte ich Melasse und musste nun zuschauen, wie mein hübscher rotoranger Topfinhalt eine unhübsche Farbe annahm. Schade!

Salzen, Gelbwurzel (Handschuhe anziehen!) und Muskatnuss hineinreiben.
Dreißig Minuten ließ ich den braunen Brei köcheln, bevor ich ihn pürierte und in Gläser und Gläschen abfüllte.

Im Glas sieht die Chilipaste besser aus. Ansonsten ist sie das, was sie sein soll, scharf, ziemlich scharf!

Farblich passend ging es mit dem Strickwerk weiter. Das alte Leiden plagt mich wieder und der Fuß dankte das Hochlegen desselben.

Gelesen. Gesehen. Angehört.

Massiver Anstieg von Kohlendioxid – eine Dokumentation der ARD, vom 01.11.2022

Joni Mitchell gibt beim Newport Folk Festival erstes Konzert seit mehr als 20 Jahren – ein Artikel im Rolling Stone Deutschland, vom 27.07.2022

Grab des Tutanchamun: Wie der Fund im Tal der Könige einen Fotopionier zur Legende machte – ein Artikel in der GEO-Epoche Kollektion Nr. 11, veröffentlicht am 13.06.2018

Schade, dass immer mehr Zeitschriften und Magazine ihre Beiträge hinter ein Bezahltor schieben.

Ohrwurm der Woche.

Wenn ich wiederholt auf die Song-App drücke, damit ich erfahre wie das gerade im Radio zu hörende Stück heißt, bzw. wer es interpretiert, dann muss es wohl ein Würmchen sein, …

Was mir das Wochenende bringt?

Wenn ich es nicht vergesse und ich es gebacken bekomme zwölf Bilder aufzunehmen, die meinen Tag beschreiben, nehme ich abends an 12 von 12 teil. Mal sehen.

Haushalt liegt an und vor den Fenstern lockt die Sonne nach draußen. Was für ein November!

Macht’s gut und bis die Tage!


Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.

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Kommentare

Ja, was für ein November! Was einen einerseits freut, lässt einen aber auch besorgt zurück. Und es sieht ja nach wie vor nicht so aus, dass die Mahner ernst genommen werden.-
Deine Freude an den Früchten deiner Arbeit freut wiederum mich. Und die Familienerweiterung auch!
Herzlichst
Astrid

Hast du den Leitartikel zur Klimakonferenz in der aktuellen Zeit gelesen? Dem ist nichts hinzuzufügen.
Eigenes Gemüse auf den Teller zu bringen macht dagegen mehr Freude, auch heute wieder!
Viele liebe Grüße,
Karin

Ja, was für ein November!
Danke für das Chili Rezept! Das mach ich sofort nach, ich habe nämlich auch ein paar noch liegen und der Liebste mag die furchtbar gerne! Ich glaube, alle Zutaten sind auch da.
Dein Wochenbeginn war ja sehr schön, freut mich für Dich. Das Deine Woche wieder wuselig war, habe ich schon erwartet. Und klar hat man früher so was eher geschafft, weil man jünger war. Und vielleicht nicht ganz so viel *Hobbymässiges* gemacht. Und noch keinen Garten… 🙂
Hoffentlich kannst Du aber zwischendrin etwas ausruhen.
Das Jubiläum der Graböffnung habe ich auch mitverfolgt, was habe ich das Buch von Carter als Kind verschlungen, meine Mutter hatte es mir irgendwann in die Hand gedrückt, weil ich mal wieder nichts mehr zu lesen hatte, sie an Ihr Regal gegangen ist. Danach wollte ich natürlich Archäologe werden (heute seh ich das natürlich nicht mehr durch diese rosarote Brille)
Die Bezahlschranke ist wohl einfach aus finanziellen Gründen nötig, aber sehr schade

Liebe Grüsse, schönes Wochenende und vielleicht gleich noch zum 12.von12
Nina

Freut mich, wenn du das Rezept gleich ausprobierst. Nächstes Jahr werde ich zwei Varianten köcheln, neben der üblichen Höllenfeuer-Version eine mildere Variante. Ich darf nicht mehr so scharf essen und dem sollte ich Rechnung tragen.
Ich hatte immer viele „Nebenbeschäftigungen“ in meinem Alltagsleben, auch als die Kinder klein waren. Die Nachtschichten am Bett der kranken Tochter verbrachte ich mit allerlei Handarbeiten und später, als die Kinder größer waren, kam noch die Vorstandsarbeit für die Selbsthilfegruppe dazu. Langeweile gab es nicht.
Ich wollte nach meiner Lehrerausbildung Restauratorin für Papier und Bücher werden und hatte schon die Papiere dazu in der Tasche. Dann kam die Tochter mit all ihren gesundheitlichen Problemen und es blieb beim Schuldienst. Geblieben ist auch das Interesse für Archäologie und die Erhaltung der Artefakte.
Viele liebe Grüße,
Karin

Die Chili aus meinem Garten sind nicht scharf, aber trotzdem lecker. Ich habe sie in die zu Knoblauch ins Olivenöl geschnippelt und über die Spagehtti gegeben. Auch lecker, obwohl ich scharf sehr mag. Und da stimme ich zu: eigenes Gemüse ist eine grosse Freude.

Einen schönen Sonntag dir!

Nächstes Jahr werde ich auch wieder mildere Chilis anbauen. Ich soll auf sehr scharfes Essen verzichten, leider. Die scharfe Paste werde ich weiter herstellen, denn damit sind Weihnachtsgeschenke gesichert.
Liebe Grüße und schönen Sonntag,
Karin

Da ich keine Zwiebeln oder Knoblauch vertrage, versorgt mich die Tochter aus Vermont gern mal mit Jalapeno-Jelly. Du hattest trotz November ja immer noch eine Menge im Garten zu tun. Schön, dass der Ausflug so gelungen ist, auch wenn die Kater bestimmt murrten.
Liebe Grüße
Andrea

Jalapeno-Jelly! Das hört sich ja mal gut an, wenn ich an meine Chili-„Reste“ im Tiefkühler und Kühlschrank denke.
Durch den warmen Oktober und milden Novembertage ist im Garten noch nicht alles auf den Winter vorbereitet. Lauch/Porree kann ja noch stehen bleiben, genauso wie Rosenkohl und andere Wintergemüse. Ich ernte immer noch täglich meine Portion Sprossenbrokkoli.
Katerchens waren natürlich wenig begeistert über den Ausflug. Das war auch nicht anders zu erwarten.
Liebe Grüße,
Karin

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