oder …

Wer A sagt muss auch B sagen

Ich erzählte meiner italienischen Nachbarin, dass ich Mozzarella hergestellt hätte und sie kam sofort ins schwärmen.

Ah! Ihre Mutter und die Nonna hätten immer Mozzarella selber gemacht. Soo gut. Aber sie würde das nicht können. Und danach machten sie noch Ricotta. Ob ich Ricotta kennen würde? Ah, Ricotta. Damit könnte man so viel Leckeres machen!

Klar kenne ich Ricotta!
Von ihrer Begeisterung angesteckt schaute ich mir eines der beiden Mozzarella-Rezepte noch einmal genauer an. Dort stand tatsächlich ein Hinweis, dass aus der übrigen Molke aus der Mozzarellaproduktion Ricotta hergestellt wird bzw. werden kann. Ganz easy.

Ricotta herzustellen habe ich auch noch nie probiert. Also wird das sicher ebenso klappen, wie der Mozzarella!
Das passt noch einmal zum Monatsmotto im Juni 2020 von Andrea, die Zitronenfalterin, bevor der Monat zuende ist.

Ricotta bedeutet „wieder gekocht“, da die Milch bei der Käseherstellung zum ersten Mal erwärmt wird und bei der Ricottaherstellung die übrige Molke noch einmal.
Früher wurde Ricotta vor allem aus der Molke von Schafsmilch, die nach der Herstellung von Pecorino übrig blieb, hergestellt und ist ein Molke-Frischkäse.
Weil die Molke Reste der Zitronensäure und vom Lab enthält benötigt man nur wenige weitere Zutaten.


Ricotta

Zutaten:

Geräte:

Zubereitung:

1 Die Molke in einen Topf füllen. Das Salz und die Milch dazu geben.

2 Das Gemisch auf 85°C auf dem Herd erwärmen. Immer wieder langsam rühren, damit sich nichts auf dem Topfboden festsetzen kann.
Die zugefügte Milch beginnt zu gerinnen. Es bilden sich sichtbar, allerdings sehr kleine, Krümelchen.

3 Die Flüssigkeit ca. 10 Minuten bei dieser Temperatur halten, unter Rühren. Danach den Topf mit dem Deckel abdecken und beiseite stellen.

4 Den Topf mit der Flüssigkeit mindestens über Nacht stehen lassen.

5 Am nächsten Tag das große Sieb mit dem Mulltuch auslegen und in die tiefe Schüssel hängen.

6 Den Topfinhalt in das Sieb füllen und abtropfen lassen.

Dieser Vorgang dauert!

Die neue Molke, die abfließt, muss nicht weggeworfen werden. Man kann sie trinken (schmeckt durch den Salzgehalt besser als das Vorprodukt), wenn man sie mag, oder als Badezusatz verwenden.

Abdecken! Vor (neu)gierigen Katern schützen!

7 Nach einer halben Stunde ist der erste Ricotta schon sichtbar. Mit einem Teigschaber den sich absetzenden Ricotta immer wieder in die Flüssigkeit hinein abschaben, damit er nicht am Mulltuch ankleben kann.

8 Nach ein bis zwei Stunden ist sichtbar Flüssigkeit abgetropft. Nun die Enden vom Mulltuch nach oben schlagen, verknoten oder mit einer Tütenklammer verschließen.

9 Das Mulltuch mit dem Ricotta aufhängen, damit durch das Eigengewicht der Masse weiter Flüssigkeit abtropfen kann.

10 Wenn fast keine Molke mehr abtropft die Masse in ein feines kleines Haarsieb umfüllen, das in die kleine Schüssel eingehängt ist. Abdecken und in den Kühlschrank stellen.

11 Nach ca. 2 Stunden wird weiter Molke abgetropft sein. Ist die Konsistenz einem noch zu weich, den Ricotta wieder abdecken und weiter im Kühlschrank ruhen lassen,

ansonsten, …

12 Den Ricotta in eine Schüssel umfüllen und genießen.

Was ich mit den 260g Ricotta anfangen werde?

Ich könnte mir vorstellen, dass er heute schon Teil meines Abendessens ist, verfeinert mit ein paar Gartenkräutern, oder ich mache morgen Tortellini mit Ricottafüllung.

Laut verschiedener Rezepte soll Ricotta am besten sein, wenn er ein bis zwei Tage im Kühlschrank geruht hat. Ebenso heißt es, dass er gekühlt ungefähr eine Woche haltbar wäre. Man könnte ihn auch einfrieren, aber dann würde er nach dem Auftauen seine Konsistenz verloren haben und krümeliger sein. Mal sehen, wie meine Erfahrungen sein werden.

So weit, so gut. Nun müsste ich noch melken lernen – das habe ich auch noch nicht probiert – …. 😀

Bis die Tage,


Verlinkt mit dem Monatsmotto im Juni 2020 von Andrea, die Zitronenfalterin: Das habe ich noch nie probiert. Also wird es sicher gut!


Anmerkung
Im Internet gibt es eine Reihe an Rezepten unter der Rubrik bzw. mit dem Suchwort Ricotta. Alle Rezepte sind identisch mit Rezepten, die unter den Suchwörtern Frischkäse angezeigt werden.
Hauptbasis von Ricotta ist jedoch Molke. Zur Molke wird bei der Ricottaherstellung Frischmilch, Sahne oder Sauerrahm (von der Kuh oder Schafen) zugegeben.

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Kommentare

Ich bin total begeistert. Wir essen so gern Mozzarella und ich auch Ricotta. Vielleicht komme ich auch an ganz frische Schafsmilch. Aber ich probiere es auch so.
Jetzt nur noch einen gesündere Fuss…
Danke für die Rezepte
Liebe Grüße
Nina

Gelesen habe ich hier schon, auch beim Mozzarella, doch keinen Kommentar gelassen. – Unglaublich, was du so alles machst! So was auszuprobieren ist wirklich abenteuerlich. Und dann solche guten Ergebnisse zu haben ist einfach ober-cool!
Liebe Grüße
Ingrid

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