oder …

Vorbereitungen auf die Adventszeit

Samstag – Zur Mittagszeit wurde es lebhaft bei mir in der Wohnung. Beide Kinder mit ihren PartnerInnen kamen zum jährlichen Keksebacken zusammen, immer am Samstag vor Totensonntag. Mit Schwiegersohn und Sohn im Haus bestand zudem die Chance für Reparaturen und nun hängen endlich alle Bilder im Wohnzimmer, vor allem am richtigen Platz. Einfach Nagel rein und aufhängen geht bei diesen Wänden nicht. Es muss gebohrt und gedübelt werden.
Angus sicherte schon einmal die Leiter …

Bei diesen selten gewordenen Zusammenkünften gibt es auch immer einen Grund zu feiern, weshalb dann auch ein Korken knallen musste und der Vater/Opa dazu bestellt wurde.

Nach unseren drei Sorten an Plätzchen – Kokosmakronen, Vanillekipferl und pepparkakor – riefen unsere Mägen „Hunger“! Es musste etwas Herzhaftes in die Bäuche. Die in der vergangenen Woche probierte Zucchinilasagne war wirklich eine gute Idee. Was ich allerdings nicht einkalkuliert hatte war die Backzeit. Sie erhöhte sich bei der dreifachen Menge der ursprünglichen Zutaten.

Zucchinilasagne

Zutaten für 6 Personen

Zubereitung

Es blieb kein Krümel übrig, obwohl wir zum Essen nur noch zu fünft waren. Der Vater/Opa war erschöpft vom Ausstechen und den vielen Gesprächen und froh wieder in seinem Zuhause zu sein.

Sonntag – ich wachte sehr spät auf und wusste sofort – Streifen verrutscht. Der Blick in die Küche, der Blick aus dem Fenster, der Blick in den Kalender, … nah am Wasser gebaut gingen meine Gedanken neun Monate zurück, als die Mutter von uns ging.
Es ist lange her, dass ich mich so alleine fühlte und es nicht schaffte mich positiv zu motivieren. Vielleicht sollte es so sein, Durchhängertage gehören zum Leben dazu.

Montag – neue Woche, neue Liste zum erledigen. Die Sonne zeigte sich nach den nächtlichen Regenfällen und machte eine weitere Notwendigkeit deutlich. Ich schob die Liste beiseite und putzte Fenster, bevor ich weihnachtliche Dekorationsteile aus dem Keller holte. Bis zum Dekorieren kam ich nicht. Zum einen blieben auf biegen und brechen die Sternengirlanden verschwunden, zum anderen wird es inzwischen verflixt früh dunkel und davor wollte ich noch ein paar Gartenarbeiten erledigen, zum Häckselplatz und mir danach etwas Gutes tun.

Mit dem letzten verschwindenen Sonnenstrahl kam ich wieder zuhause an, wo das Telefon nicht mehr still stand. Gleich mehrere Freundinnen riefen hintereinander an, wissend und helfend, damit der verrutschte Streifen wieder etwas gerade gerückt werden konnte.
Während einem der Gespräche fischte ich aus einer der Boxen mit Weihnachtsdekoration die Hülle mit den Sternen heraus – nicht suchen, finden – zu mehr Dekoarbeit wurde es zu spät.

Dienstag – die letzten Fenster geputzt um endlich dekorieren zu können. Ganz ehrlich, beim letzten hatte ich keine Lust mehr und hing gleich ein paar Sterne auf. Viel lieber kümmerte ich mich darum, den Türkranz an die Wohnungstür anzubringen und mich durch allerlei Sammelsurium zu wühlen, auf der Suche nach einer Idee für eine Weihnachtskarte. Keine mich küssende Muse weit und breit. Langsam wird es eng mit der Zeit.

Glücklicherweise zeigte sich die Sonne – ein Grund nach dem Garten zu schauen. Kaum dort angekommen fallen meist die Alltagsgrübeleien von mir ab, flutsch und weg, wie auch an diesem Nachmittag. Es steht immer noch Sprossenbrokkoli zum Ernten und im Hochbeet keimt doch tatsächlich Petersilie! Ich vertrieb mir die Zeit mit dem Schneiden einiger Brombeerranken, bis die Sonne einfach nicht mehr wärmen konnte.

Ich freute mich auf Zuhause. Wartete doch neue Wolle darauf erst zu Knäueln und dann zu einem Strickwerk zu werden.

Mittwoch – Rotkäppchenvormittag und ich war nicht so richtig bei der Sache. Einige Punkte vergaß ich für den Lieblingsmenschen zu besorgen, obwohl sie dick und fett auf der Liste standen. Morgens hatte ich zudem einen Fehler in einer erledigt gemeinten Behördengeschichte entdeckt, die ich nicht so schnell abatmen konnte, geschweige denn erledigen. Am Freitag vertröstete man mich am Telefon auf Montag. Zumindest war es ein gutes Gespräch, das mir wichtige Informationen in einer anderen Sache brachte.

Der Wetterbericht sagte starken Regen mit Windböen für den späten Nachmittag an. Abgesehen davon hatte ich einige Pflanzen im Garten immer noch nicht für den Winter eingepackt, obwohl ich längst Material für den Winterschutz bereit gelegt hatte. Zumindest der Lorbeer und die Zistrose sind jetzt verpackt, der Mönchspfeffer angehäufelt.

Abends leuchtete die neue Lichtergirlande auf meinem Balkon. Grundsätzlich bin ich gegen Lichtverschmutzung, doch zur Weihnachtszeit mag ich nicht darauf verzichten. Dafür Strom aus der Steckdose zu nutzen fand ich aktuell wenig toll, weshalb ich mir nun eine Girlande mit Solarzellchen besorgte. Ich bin gespannt, ob sie sich bewährt.

Donnerstag – zwischen Haushalt, Liste abarbeiten und Strickfieber! Noch immer keine Idee für eine Weihnachtskarte! Dafür zog nun der auf dem Häckselplatz besorgte Ast einer Korkenzieherhasel von der Gartenveranda in mein Wohnzimmer.

Hüter der Wolle – Angus

Sorgen um meinen älteren Kater. Chewies Hinterlassenschaften im Katzenklo zeigen wieder Probleme mit Blase oder Nieren. Statt Garten gab es Nachbarschaftsbesuche, damit ich den Burschen im Auge behalten konnte.

Freitag – endlich stimmten Stimmung und was sonst dazu gehört, dass ich mich an die ersten Dekorationen für die Adventszeit machte. Die zum Wochenbeginn vermissten und wieder aufgetauchten Sternengirlanden kamen an die Fenster, eine von den Katern scharf beäugten Aktion! Der Adventskranz auf dem Tisch ist selbst nach Stunden noch nicht wirklich akzeptiert! Vielleicht ändert sich das, wenn der noch mit Schnickschnack aufgefüllt wird, der heruntergespielt werden kann.

Zum Abendessen probierte ich eine Zucchinilasagne-Variation. Ich verzichtete auf die üblichen Teigblätter. Sie wurden durch geschnittene Zucchini ersetzt, also nicht in die Tomatensoße gerieben, wie in dem anfangs beschriebenen Rezept.
Das Kochen mit einer ausgereiften Lagerzucchini bleibt interessant.

Da ich keinen Mozzarella im Haus hatte verwendete ich geriebenen Käse, quer durch meine Kühlschrankreste.

Fazit:
Auch lecker. Allerdings werde ich das nächste Mal mindestens eine Zwischenschicht mit Teigplatten ersetzen oder dazulegen. Ich kann mir vorstellen, dass durch den Nudelteig mehr Stabilität zwischen den Schichten erreicht werden kann.

Nachdenklich, an diesem Freitag. Es ist der Tag gegen Gewalt an Frauen.

Gelesen. Gesehen. Angehört.

Angus‘ Art, sich um die Zeitungslektüre zu kümmern!

Lessons of Worth with Kate Winslet – ein Video auf Y*utube, vom 14.04.2022
… with Helen Mirren, auf Y*utube, vom 03.02.2022

Melania Trump – Dieses obskure Objekt der Macht – eine Dokumentation auf arte, noch zu sehen bis 10.04.2023

Sozialer Brennpunkt in Japan: „Nennt sich Armut. Ist unheilbar“ – ein Artikel in der taz, vom 10.11.2022

In England abgestürzter Meteorit brachte außerirdisches Wasser auf die Erde – ein Bericht in heise online, vom 18.11.2022

Leonard Cohen: Das Leid mit dem Lied – eine Rezension in der Zeit zu seinem Song Hallelujah und dem gleichnamigen Dokumentarfilm, der demnächst veröffentlicht wird, vom 17.11.2022, leider inzwischen jenseits der Bezahlsperre

Ohrwurm der Woche.

„The Partisan“ stammt nicht aus der Feder Cohens. Es ist ein Cover – Link.

Was mir das Wochenende bringen wird? Wahrscheinlich erst einmal die Sonne nutzen und nach draußen gehen.

Alien-Angus und Adventskranz-Hütekater Chewbacca

Vielleicht findet sich noch eine Idee für eine Weihnachtskarte in meinen Hirnwindungen.

Macht’s gut und bis die Tage!


Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.

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Kommentare

Manchmal kommen die Gedanken beim Kreativen einfach so. Wird.
Der Jahrestag vom Tode Deiner Mutter bleibt ein trauriger Tag. Es kommt auch in den Jahren drauf alles hoch. Manchmal mehr, manchmal weniger. Und bei Dir ist es noch frisch. Es ist vollkommen in Ordnung, richtig traurig zu sein und an dem Tag das auch nicht so wegschieben zu können. (meine Familie kennt das schon)
Tolles Backspektakel bei Dir. Die Hilfe für Schrauben in die Stahlbeton Wände hier würde ich auch annehmen 😁
Hab ein schönes Wochenende
Ich hoffe, Du kommst etwas zur Ruhe und noch zum Verpacken der Pflanzen. Muss ich auch teils noch.
Ganz liebe Grüße
Nina

Wände, die keine Nägel annehmen, sind eine echte Pest! Deshalb hirnte ich ein halbes Jahr darüber, was nach dem Streichen überhaupt an diese angebracht werden soll. Sechs lange Monate später war ich soweit, hatte Bilder, aber deren Position nicht so optimal durchdacht. Sieben weitere Monate später gab es kein Entkommen für mein Bohrpersonal und ich war vorbereitet, inklusive Schlagbohrmaschine – OK, bis auf die Wasserwaage, aber die stand nur einen kurzen Weg weit weg im Keller. Ich sagte es ja, es gab kein Entrinnen! 😀
Das gemeinsame Backen ist inzwischen mein liebstes Weihnachtsgeschehen.
Viele liebe Grüße,
Karin

Wie schön das gemeinsame Backen und Genießen war! Hoffentlich geht es auch dem Katerchen bald wieder besser. Ich werde am Wochenende auch ein bisschen dekorieren. An selbst gemachte Weihnachtskarten denke ich gar nicht erst. Mir reichen die Nähideen…
Liebe Grüße
Andrea

Chewbacca geht es besser und ich hoffe, mit angepasstem Futter, das Problem der neu gebildeten Blasensteine in den Griff bekommen zu haben. Sein Fell ist nach der Rasur für die letzte Operation gerade erst nachgewachsen!
Mehr Dekoration, als bisher steht, wird es bei mir nicht geben – wobei … vielleicht … da wären noch meine Adventskalenderstrohsterne.
Gutes Gelingen für deine Näharbeiten!
Viele liebe Grüße,
Karin

Da bist du ja in puncto Vorweihnachtszeit weiter als ich.
Deine „gefüllte“ Küche machte mich zunächst neidisch. Doch deine weiteren Zeilen rufen in die Wirklichkeit zurück: Eine fehlt. Und den Kummer kann ich gut nachvollziehen.
Backen werde ich wohl ganz alleine ( und eigentlich des Backen unkundig ). Alleine habe ich auch vier Hosen für die Kleinste genäht. Jetzt müssen erst noch die Tulpenzwiebeln unter die Erde. Aber dann…
Alles Liebe!
Astrid

Naja, weit bin ich nicht mit Vorweihnachtlichem.
Diese Fülle in meiner Küche hat, mit familiärem Inhalt, Seltenheitswert, umso wertvoller sind mir diese Momente. Und du hast es erkannt, die Eine fehlt!
Ich werde noch einmal backen, alleine, da meine Lieben dieses Mal fast alles Backwerk vereinnahmten. Auch gut, denn so kann ich auch wieder einmal neues probieren, oder alte Rezepte wieder aufleben lassen.
Viel Erfolg bei deinen Näharbeiten für deine Lieben!
Viele liebe Grüße,
Karin

Gemeinsames backen steht bei uns nächstes Wochenende an, auch eine lange Tradition die wir uns gerne einrichten, gar nicht so einfach mit der Enkelin. Ich staune wie viele Ausstechformen du hast. Das mit einer grossen Zucchini, probiere ich nächstes Jahr auch aus.

Es sind noch nicht einmal alle Ausstechformen auf dem Bild. Über die Jahre kamen einfach immer mehr dazu, obwohl etliche inzwischen in Fortbildungsboxen zum Trockenfilzen abgewandert sind.
Viel Spaß und viel Erfolg bei eurer Weihnachtsbäckerei!
Viele Grüße,
Karin

Wie herrlich, backen mit der Familie! Da sieht die Küche sehr belebt aus – bei mir hätten gar nicht so viele Platz. Ich backe ein Mal in der Woche mit einer Freundin, das macht auch sehr viel Spaß!
Ja, wir haben im Kellergeschoss/Eingang und Treppenhaus auch Wände aus Beton. Da geht ebenso nur der Bohrer. Ansonsten haben wir ein Holzhaus und ich kann selbst die Nägel reinklopfen ;-).
Du hast ganz fleißig Kränze gebunden – wunderschön, sind sie geworden!
Der Schmerz um die Mama ist natürlich auch ein Jahr später noch da – fühl dich von mir gedrückt!
Liebe Grüße und eine stressfreie Adventswoche
Ingrid

Ohne die Fundsachen auf den Häckselplätzen hätte es dieses Jahr keine Kränze gegeben, aber das Angebot war so vielfältig, verlockend und inspirierend gewesen.
Meinen Helfern an der Bohrmaschine war ich so dankbar, denn diese schwere Maschine kann ich mit meinen Problemen in den Händen nicht mehr fest halten. Selbst der Schwiegersohn hatte bei dem einen und anderen Bohrloch seine Probleme. Aber Sohn, wie Schwiegersohn watren mit dem bereitgestellten Maschinenequipment mehr als zufrieden – ist doch auch was.
Der Tod der Mutter liegt nun neun Monate zurück, doch vor einem Jahr wurde es um diese Jahreszeit offensichtlich, wie schlecht es ihr ging. Da konnte sie nichts mehr vertuschen oder schön reden.
Ich wünsche dir eine feine Adventswoche,
mit vielen Grüßen,
Karin

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