oder …
Corona-Care-Pakete geschnürt und endlich Ferien!
Da war sie endlich, die warme Frühlingsluft! Frisch aus Spanien herübergeweht fehlte mir ab der Wochenmitte ein hübsches Plätzchen, um diese zu genießen.
Am Tochtergeburtstag fand ich dieses im Garten bei ihr und ihrem Mann – ich frisch Corona getestet und uns brav an die 2-Haushalteregel gehalten.
Tags darauf ging ich meinen Balkon an. Nachdem alles Reisig aus den Balkonkästen geklaubt war kam die ernüchternde Bestandsaufnahme. Der Lavendel ist kaputt, der Rosmarin hat schwer gelitten, fraglich, ob der Thymian noch zu retten ist. Schafgarbe, Johanniskraut, Färberkamille, die Wildkräuter eben, kommen dagegen wie gewohnt, ebenso meine kleinen Isländer! 😀
Kaum zu glauben wie viel Aufwand selbst ein solch kleiner Balkon machen kann, bis er wieder annehmbar aussieht und zum Verweilen einlädt! Bis ich fertig wurde war am Sitzplatz keine Sonne mehr, weshalb ich mich, im letzten sonnigen Winkel, noch um einige Zimmerpflanzen kümmerte. Ich stellte mir wieder einmal die Frage, warum nur, WARUM?, muss ich jedes abgebrochene Geldbaumblatt retten und in die Erde drücken? Die beiden Urpflanzen waren jeweils fünf Zentimeter hoch, als ich sie erhielt. Inzwischen entwickelt sich ein Dickblattdschungel, ohne Nachwuchssorgen.
Zwischendurch ging es an das Versorgen und Verpacken einiger Kleinigkeiten aus meiner Kräuterwerkstatt. Für die Geburtstage der Frühlings“kinder“ in der Familie stellte ich Corona-Care-Päckchen zusammen. Ursprünglich als Weihnachtssammelsurium und Seuchengebinde geplant fehlten mir zu diesem Zeitpunkt Zutaten und dann gingen erfreulicherweise die Infektionszahlen runter. In der 10. Kalenderwoche lag in diesem Jahr die 7-Tage-Inzidenz sogar kurz unter 35 im Kreis! Doch mit der Öffnung der Schulen für die 5. und 6. Klassen nahm ich die Arbeit am Gebinde wieder auf. Die Inzidenz stand heute früh bei 104,89, da half auch nicht das Böblinger Modell. Letzteres lief ja auch erst an.
Deshalb, NICHT durchhängen, sondern durchhalten!
Was ich in das Corona-Paket einpackte: Etwas gegen Pest und Cholera, etwas für die Nerven bzw. Beruhigung, etwas zur Immunabwehr, etwas für die Stärkung der Frühlingsgefühle, etwas für die durch Desinfektion geplagte Haut, etwas gegen die Sorgen, etwas …, etwas … und noch etwas, was dann nicht unbedingt aus meiner Kräuterküche kam. Geburtstagspräsente eben. 😉
Mit dem Räuberessig, oder Pestessig hatte die Idee zu dem Seuchengebinde angefangen. Ich habe immer etwas von diesem Essig-Ansatz im Haus und mir über die Jahre eine eigene Zusammenstellung an Kräutern, wie Zutaten entwickelt. Dass Essig desinfizieren kann ist bekannt, wenn dazu noch Kräuter und Pflanzenteile mit passenden ätherischen Ölen dazu kommen ergibt das ein äußerst aromatisches Gemisch mit einer interessanten Geschichte!
Ich bloggte hier darüber und Wikipedia bietet diesen Eintrag (Stand 03.04.2021).
Für Salatdressings benutze ich diesen Pestessig vor allem, wenn er noch jung ist. Später, wenn sich auch seine Farbe immer mehr abdunkelt, landet er im Putzwasser. Bis ich heute kurz vor in den Eimer schütt‘ inne hielt, kostete, und den Alt-Essig einfach zu schade für diesen Weg fand!
Die Lavendelkekse sind auch nicht neu in meinem Repertoire, gehören inzwischen zu meinen gerne gewünschten Kleinigkeiten – hier darüber gebloggt.
Zitronengras habe ich vor einigen Jahren begonnen anwurzeln zu lassen. Etliche Pflanzen habe ich inzwischen verschenkt, von den verbliebenen Pflanzen Zitronengrasgrün geerntet, das ich in Teemischungen zusetzte. Dann sprach mich kürzlich eine junge Referendarin an: „Das ist doch Zitronengras?! In Uganda pflückten wir uns morgens einen Halm, um uns daraus Tee zu machen. So lecker und gesund!“. Diese Unterhaltung brachte mich dazu noch einmal zu Zitronengras zu recherchieren. An mehreren Stellen las ich, dass Zitronengras die Immunabwehr stärken kann und auch positiven Einfluss auf Bluthochdruck, wie erhöhtem Cholesterinspiegel zeigen kann. Also züchte ich weiter.
Der Zitronensirup ist ein Ersatz zum Lebkuchenlikör, den ich für das ursprünglich angedachte Seuchengebinde hergestellt hatte. Viel zu lecker zum verschenken, ein Teufelszeug, 😉 vor allem nach Wilhelm Buschs Originalzeilen und Bildern – Link – und zu Ostern passen Zimt, Nelken und Kardamom nicht allen. Überhaupt, Alkohol. Hmm, da bin ich inzwischen vorsichtig im Verschenken. Deshalb Sirup und wenn dann die Sorgen bleiben kann auch mit Sirup Likör kreiert werden. 😉
Gelesen. Gesehen. Angehört.
Staatsterror und Umerziehungslager sind keine „inneren Angelegenheiten“ – ein Kommentar in der NZZ (Neue Zürcher Zeitung), vom 30.03.2021
Folgen der P.1-Variante für die Pandemie: Amazonas-Mutation auf dem Vormarsch – ein Artikel in SpiegelOnline, vom 27.03.2021
Corona könnte für uns irgendwann so harmlos sein wie eine Erkältung. Doch gerade passiert das Gegenteil: Mutationen machen das Virus gefährlicher – ein Video von NZZ, vom 29.03.2021
Für die auf Facebook noch Aktiven, hier noch ein Beitrag von Richard david Precht, dem ich sonst nicht immer in seinen Meinungen zustimme, aber hier schon https://www.facebook.com/ZDFheute/videos/269031621557971/
und dann empfehle ich Astrids Frauengeschichte zu Johanna Tesch, vom 01.04.2021
Der Ohrwurm der Woche
Bis die Tage und macht’s gut,
Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot
und …
FROHE OSTERN
Kommentare
Dein „Seuchengebinde“ ist wirklich ein magisches Geschenk. Die Lavendelkekse sind ein Genuss!
Wir sind auch gespannt, was unser Experiment mit dem Überwinterungszelt überlebt hat.
Liebe Grüße
Andrea
Ich drücke euch die Daumen! Manchmal muss einfach gewartet werden. Ich habe z.B. schon einen neuen Liebstöckel gekauft, nun zeigt die alte Staude frisches Grün, allerdings etwas abseits ihres ursprünglichen Standorts.
Viele liebe Grüße,
Karin
Danke für die Verlinkungen, aber noch mehr für das grandiose Corona-Care-Paket ( womit hab ich das verdient?)! Die Lavendelkekse, heute zum Kaffee – köstlich!-
Ja, so ein Balkon bzw. Eine Terrasse flott zu machen kostet Zeit und Kraft. Aber ich mag mich sonst nicht entspannt draufsetzen. Als bei mir also vom restlichen Herbstlaub befreit war, kam der Magnolienblütenschnee! Die Blätter sind anfangs sehr feuchtigkeitshaltig und damit rutschig, also habe ich heute schon wieder „geputzt“ und auch Wege und Plätzchen geräumt, dem Herrn K. Zuliebe. Zum Herumsitzen ist esk eh zu frisch.
Freut mich, dass ihr den Geburtstag am Sommertag dieser Woche gemeinsam feiern konntet! Nun noch ein paar erholsame Tage für dich!
Herzlich
Astrid
Das Gebinde kam von Herzen! Mir war in den trüben März-Tagen nach Ablenkung von ebenso trüben Gedanken. Im Windschutz lässt es sich tatsächlich schon etwas gemütlich draußen sitzen, aber nur kurz. Durch die ganze Putzaktion habe ich mir einen Schnupfen eingehandelt.
Trotzdem werde ich die Nase nachher noch ein wenig lüften und vor allem Magnolienblüte gucken gehen.
Viele liebe Grüße,
Karin
Also auch von mir hier und an erster Stelle ein großes Dankeschön für die lieben Worte und das hoffnungsgrüne Bild! Ich habe mich so gefreut!
Ja, wieder Geburtstag(e) und Ostern ohne Freunde und auswärtiger Familie. Das ist schon betrüblich.
Zitronengras habe ich Mal versucht „zu züchten“, na ja….das war nichts. Denn ich mag es sehr gerne im Tee (und Essen). Du hast es wie kultiviert? Dann würde ich es gerade im Sommer noch Mal wagen. Ingwer habe ich auch schon im Topf. Just stehen wohl zu viele Pflanzen auf der Fensterbank und auch die Aussaat der Tomaten nimmt Platz weg, aber bei Dir scheint es nur ein kleines Töpfchen zu sein… Im Garten muss ich auch bald Kräuter neu austauschen, nach der heftigen Frostperiode ohne Schnee. Im Topf ist das so eine Sache mit Kräutern hier 😉 ich setze sie eher in den Garten an Stellen, die sie hoffentlich mögen, allerdings steht auch bei mir der griechische Bergfest erst einmal im Topf am Haus und wurde und wird sehr geschützt. (Den musste ich Mal ausprobieren, der schmeckt doch so fein und erinnert uns Kreta vor ewigen Zeiten, auch wenn man ihn nun hier auch als Mischung kaufen kann) Ach und die ein oder andere Minze ist bei mir im Topf, als Begrenzung.
So, bevor ich aber hier Romane schreibe und langweile…frohe Ostern und ein schönes Wochenende und weiterhin gute Erholung
Ganz liebe Grüße
Nina
Hab ein schönes Osterwochenende!
Gern geschehen!
Zitronengras lässt sich leicht anwurzeln, wenn du es in ein blickdichtes Gefäß mit Wasser stellst. Das muss täglich gewechselt werden, um Fäulnis zu vermeiden. Sind reichlich Wurzeln vorhanden einpflanzen, aber nicht zu tief. Das Zitronengras auf dem Bild zeigt nur die frisch angewurzelten Pflanzen. Im Topf habe ich mehr. Griechischer Bertee wächst in beiden Schulgärten und lässt sich gut vermehren. Minzen und Melisse haben Sonderplätze :D, damit sie sich ausbreiten können, wie sie wollen. Estragon ist das ähnlich aktiv, wie ich inzwischen feststellen konnte. Was freue ich mich auf das Gartenjahr!
Viele liebe Grüße,
Karin
Was für eine Überraschung: soo liebe Post und soo eine wunderschöne Karte! Ich habe mich riesig gefreut! Vielen, vielen Dank!!!
Bei mir ist über Winter wohl auch einiges an Pflanzen kaputt gegangen und ein Teil des Gartens muss noch aufgeräumt werden. Tolle Sachen machst du immer. Lavendelkekse hatte ich letztes Jahr schon geplant, vielleicht klappt es dieses Jahr. Dein Rezept und Astrid‘s Lob klingen gut.
Genieße deine Ferien, lass es dir gutgehen und bleibe gesund!
Ganz liebe Grüße
Ingrid
Freut mich über die gelungene Überraschung!
Mit dem Blick nach draußen lobe ich jede/n die/der mit Garten- und Balkonputz abwarten konnte. Es schneit! Also schiebe ich mir den letzten Lavendelkeks rein und beruhige mich! 😀
Liebe Grüße,
Karin
Hallo Karin,
was für ein toller Beitrag. Die Sache mit dem Zitronengras hat mich richtig gepackt. Das werde ich auf jeden Fall versuchen.
Die Geschenk-Pakete sich richtig klasse. Ich verschenke auch gerne Kleinigkeiten aus der Küche. Ich wünsche einen schönen Ostermontag und lasse
herzliche Grüße da
Was für eine tolle Idee, mit deinen Seuchengebinde…
Ich sollte mehr mit Zitronengras kochen. Das man den hier züchten kann, wusste ich nicht.
Mit deinen Pflänzchen bist du aber auch leidgeplagt, warum müssen die auch alle angehen?
Frohe Ostergrüße noch
Andrea