oder …

Ein paar letzte Weihnachtsgeschenke aus der Küchenwerkstatt

Der Vorteil vom Krankenstand in den Vorweihnachtstagen ist, der Trubel auf Straßen und in Geschäften geht fast völlig an mir vorbei.

Nichts gibt’s jedoch ohne Nebenwirkungen und so folgte der Nachteil bei Fuß: Kein Geschenkpaket war fertig. Alles lag halb gepackt seit Wochen herum, das Arbeitszimmer blockierend.

Es fehlten Etiketten für all‘ die Kleinigkeiten, die ich im Laufe des Sommers und im Herbst hergestellt hatte. Vor allem fehlte noch das Beerengelee für das ich Schlehen, Brombeeren und Heidelbeeren gesammelt hatte.

Schlehen sollten eigentlich erst nach dem ersten Frost gesammelt werden. Doch ich war Mitte Oktober so froh endlich wieder einmal ausreichend Früchte gefunden zu haben, dass ich sie gleich erntete.

Diese Entscheidung sollte sich lohnen, denn nach dem ersten Frost hing fast keine Schlehe mehr an den Sträuchern …

… und der Bauer nutzt den Heckenrand inzwischen als Abstellplatz.

Meine geernteten Schlehen erhielten ihren Frost im Tiefkühlgerät, bis ich mich jetzt ans Entsaften machen konnte. Bei Schlehen verwende ich den Dampfentsafter.

Es ist immer wieder überraschend, wenn der trübe, magentafarbene Saft aus dem Topf läuft. Welch eine Farbe!

Für ein Gelee braucht es nur noch Zucker, etwas Zitronensaft und etwas Pektin, auch wenn Schlehen eigentlich ausreichend eigenes Pektin haben, um zu gelieren.

Außerdem sind Schlehen reich an Gerbstoff, wodurch Schlehengelee leicht herb schmeckt. Das ist nicht jedermanns Geschmack. Deshalb mische ich Schlehen auch gerne mit anderen Wildbeeren, wie dieses Mal mit Saft aus Brombeeren und Heidelbeeren.

Ich mag die herbe Note des Gelees, das übrigens auch gut zu Käsegerichte, wie Raclette oder zu Fleisch schmeckt. Hier hilft der Gerbstoffanteil auch bei der Verdauung.

Für mich gibt es das Schlehengelee noch eine Weile ohne Fett auf’s Brot – auch lecker.

Morgen verpacke ich die letzten Gläser und schicke sie auf die Reise.

Macht’s gut und bis die Tage,

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