Wildkräutersuppe

oder …

Den Frühling begrüßen!

Bevor ich mich auf Kräutersuche aufmachen konnte musste sich erst noch der Herbst aus meinem Kräutersammelkörbchen verabschieden. Dieser hatte kräftig orange den Winter überstanden. Doch draußen vor der Tür grünt, wächst und sprießt es und ich benötigte Platz im Korb

Und ich fand mehr, als ich für eine Neunkräutersuppe benötigt hätte.

Auseinandersortiert waren es fünfzehn Wildkräuter!

Im Uhrzeigersinn, angefangen von der Taubnessel mit ihren pinkfarbenen Blüten, auf neun Uhr, liegen auf dem Tablett:Taubnessel – Wiesenbärenklau – Wiesenkerbel – Schlangenknöterich – Spitzwegerich – Sauerampfer – Gundermann – Scharbockskraut – Vogelmiere – Brennnessel – Löwenzahn – Schafgarbe – Knoblauchsrauke und im Zentrum noch Giersch und Gartenschaumkraut.

Mag der Frühling, gefühlt, etwas schwächeln, doch diese Kräuter zeigen das Erwachen der Natur. Früher wurde traditionell von Germanen und Kelten bei den Frühlingsfeiern aus den ersten Kräutern nach dem Winter eine Suppe gekocht, die für Gesundheit, Schönheit und vor allem Fruchtbarkeit sorgen sollte. Neun Kräuter mussten es mindestens sein, magische drei mal drei, und bestimmte Pflänzchen durften nicht fehlen.
Später wurde dieser Brauch in christliche Traditionen übernommen und die Neunkräutersuppe kam an Gründonnerstag auf den Tisch.

Magisch hin oder her, da ich fünfzehn Kräuter fand kamen auch alle fünfzehn in den Topf

Neunkräutersuppe

Zutaten:

• Butter
• Zwiebel, in Würfel geschnitten
• Wasser
• Gemüsebrühe
• Kartoffeln, geschält und klein geschnitten
• Sahne oder saure Sahne, je nach Geschmack
• eventuell etwas Zitronensaft
• Pfeffer, Salz, Muskat
• Wildkräuter!

Zubereitung:

• Butter schmelzen
• die Zwiebelwürfel andünsten und mit Wasser ablöschen
• Gemüsebrühe zugeben – ich verwende eine eigene, aus frischen Gemüsesorten und Salz hergestellte
• die Kartoffelstücke dazu geben und weich kochen lassen
• die Wildkräuter kurz waschen und fein schneiden
• wenn die Kartoffeln weich sind die Wildkräuter dazu geben und einmal kurz aufkochen lassen
• alles zusammen pürieren und mit Sahne verfeinern
• eventuell mit Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken

Mit oder ohne etwas Baguette serviert ist es eine wunderbare Vitamin- und Mineralstoffquelle, die uns die Natur vor der Tür serviert.

Bevor ihr euch jetzt hinaus auf eure Wiese vor der Tür begebt, um selbst zu sammeln, bedenkt und beachtet bitte folgende Regeln.

• Kräuter nur an Orten sammeln, die nicht auf Hundegassiwegen liegen oder in Straßennähe
• sammelt nur Kräuter, die ihr ganz genau kennt und bestimmen könnt! Lasst die Finger weg, wenn ihr unsicher seid!! Man kann die neun Kräuter auch mit Küchenkräutern aus dem Topf auffüllen
• verwendet das Sammelgut, kurz gewaschen, so frisch wie möglich

Über die Neunkräutersuppe berichtete ich schon hier, während meiner Ausbildung zur Kräuterpädagogin.

So long.
Genießt den Frühling, wie das Wetter auch ist, und bis die Tage,

Verlinkt bei Andrea, der Zitronenfalterin und „Den Frühling begrüßen“