und …
Ferienwoche vier
Keines der geplanten Vorhaben erledigt zerrinnen die Ferientage langsam dahin. Geduldig ziehe ich das postoperative Programm, Nase spülen, tropfen, cremen, weiterhin durch und verliere langsam, seit Mitte der Woche, das Gefühl einen Schlag ins Gesicht bekommen zu haben. Tatsächlich bekomme ich endlich besser Luft durch die Nase, doch bitte nicht bücken oder in der Sommersonne aufhalten. Das kann noch dauern sagte mir der Vertreter des Vertretungsarztes. Ich habe ja noch zwei Wochen Ferien. Super.
Positiv denken hilft enorm, wenn …
- das älteste Bruder-Kind auf seinem Festlandsbesuch bei Tante (mir!) und Großeltern vorbei kommt
- ein Gewinnerpäckchen bei der Post liegt 😀 😀
- frau sich in Kreativitäten ohne Sinn und Verstand verlieren kann
- ein einfaches Blumenfeld glücklicher macht als ein Einkauf beim Künstlerbedarf
- das Ferien-Trost-Ersatz-Geschenk, das ich mir selbst gönnte, mir wirklich Spaß macht
- der Documenta-Besuch in Kassel endgültig gecancelt ist und ich mich dafür im September für ein kurzes Wochenende woanders einmiete
- noch Ferien sind und eine ganze, echte Ferienwoche noch zu erwarten ist.
Nicht positives gab es zwar auch, aber inzwischen habe ich wieder genug Kraft mistige Erfahrungen in die Tonne zu drücken, bevor sie sich in der Seele festsetzen.
Da erinnere ich mich doch lieber ganz kurz an die letzten drei Documenta-Besuche, Seelen-Manna, von 2002, 2007 und 2012.
2002 war ein Versuch, ob ich es schaffe ganz alleine unterwegs sein zu können. Ich konnte! Das war der Beginn meiner Allein-Reisen und gerne hätte ich dieses Jahr ein Gläschen darauf getrunken, mit Blick auf die Rahmenkonstruktion, die Bestandteil meiner allerersten Documenta 1977 war. Trinke ich halt ein Schlückchen mit Blick auf alte Fotos.
2007 bloggte ich noch nicht, aber ich fotografierte wieder. Unvergessen die roten Bänke am Fridericianum und die Bilder der parallel laufenden Caricatura V. . Seitdem möchte ich auf dem Schulgelände rote Bänke haben. Für den Schulgarten wartet die rote Farbe im Werkraum um auf die, frisch vor den Ferien geschliffenen, Bänke zu kommen. Ich kann auch geduldig sein! 😉
2012 begleitete mich eine Freundin und ich bloggte inzwischen schon, auch von dieser Reise, von der Unterkunft im Knast-Hotel und meinem Resümee zur dOCUMENTA 13.
Zurück zu dieser Woche, der vierunddreißigsten
Eigentlich begann die Woche so wie die letzte, mit einem Ausflug nach Filderstadt-Stetten. Nur bog ich statt zum Künstlerbedarf in die andere Richtung ab, zur Freude meines Auges und Geldbeutels. Auf ein Blumenfeld zum Selberschneiden schienen gerade in diesem Moment ein paar Sonnenstrahlen, die es herrlich beleuchtend ins Szene setzte.
Über mir startete ein Ferienflieger nach dem anderen (großer Seufzer), vor mir tummelten sich die kleinen Flieger beim Anflug und Abflug. Und ich war ohne Konstanze unterwegs, da beide Akkus leer waren. 🙁 So musste das Mobiltelefon herhalten.
Das Gewinnerpäckchen
Auch mal was zu gewinnen, ist eine feine Sache! Ich gewinne so selten etwas, dass ich alle Gewinne noch an einer Hand abzählen kann. Also bitte jetzt nicht den Spruch: Glück im Spiel, Pech in der Liebe!, ich bin der Gegenbeweis. Lieber zähle ich meine Gewinne auf, die taugen Welten mehr:
- eine Reliefkarte von Baden-Württemberg – die bekam ich in der 3. Klasse 1967 und war damit
der Kingdie Queen in der Klasse! - einen Star Trek-Wecker, der mit „Beam me up, Scotty“ weckt in den 1990er Jahren – wenn ich nur wüsste, wo ich das Teil hingepackt habe
- eine Nadel zum Nadelbinden, bei Anne spinnt oder war es Nadelbinden? Egal beide Blogs sind von Anne und bei ihr gewann ich die Nadel, die ich in Ehren halte. Irgendwann blicke ich auch diese Technik.
- und nun dieses Päckchen von Merle alias fraumasulzke – hach, was habe ich mich gefreut!! Katerchen auch. Ihm gefällt vor allem die kleine Beilage mit der Feder, die mir aber auch gefällt und meine ist! Ist dem Burschen wurscht. Er findet jedes Versteck, bis jetzt. Vielleicht sollte ich den Fadentrenner, das bisherige Dauer-Versteckspiel-Utensil wieder etwas sichtbar machen, damit er mir die Feder wieder überlässt?
Leider bin ich, trotz beigelegtem Sofort-Losleg-Material, noch nicht zum Ausprobieren einer der Anleitungen dieses sehr schön gestalteten Buchs gekommen. Zuerst wollte ich die Quatsch-Punk-Werkelei aus unmöglich zusammengewürfelten Bestandteilen, auch aus dem Haus Masulzke, vom Tisch bringen. Ist sie auch, beinahe, leider zuerst durch Katerchen (die mitverwendeten Federn waren schuld!), so dass ich jetzt wieder reparieren muss. Hier erst einmal die verwendeten Zutaten:
Das Geschenk für mich
Lange hin und her überlegt und gerechnet gab es nun, endlich, ein neues Objektiv für Konstanze (meine Kamera – BegleiterInnen müssen einen Namen haben). Für meine alte Spiegelreflexkamera habe ich zwar schon eine Makrolinse, die auch auf den neueren Modellen verwendet werden kann, allerdings ohne elektronischer Unterstützung. Die ersten Testbilder natürlich wieder in katerlicher Begleitung, dieses Mal jedoch von Chewie.
Blümchen vom Schwiegersohn gab es beim kleinen Familien-Lunch am Wochenende.
Zum Wochenabschluss, noch mit Tränen im Auge, dass der Besuch unseres ältesten Engländers schon wieder vorbei war, entfaltete sich wieder eine neue Blüte an meiner Passionsblume. Es ist die siebte in diesem Sommer!
Ganz zum Schluss, beinahe schon vergessen, doch noch ein Zitat eines Politikers, das ich die Woche in der taz zu Lesen bekam, in einem Interview mit Joschka Fischer:
…
„Man kann in Deutschland nicht einfach sagen: »Make Germany great again.« Großdeutschland hatten wir, war keine gute Idee. Man kann auch nicht sagen: »Let’s build a wall.« Hatten wir auch, war auch keine gute Idee. Ein paar Dinge sind hier in diesem Land halt anders und sich dessen bewusst zu sein, finde ich für die Gestaltung der Zukunft sehr gut.“
…
Allen LeserInnen wünsche ich einen schönen Sonntag und eine gute Woche.
Bis die Tage,
Karin
Wer jetzt noch ein wenig von mir weiter lesen möchte, auf meinem Reise-/Fotoblog gibt es einen neuen Blogpost:
Kommentare
Hach was bin ich gespannt auf dein Bastelbeast. Ich hätte meins heute fast aus dem Fenster geworfen…Naja eine Woche ist noch Zeit 😉
Manchmal hilft solch ein Sturzflug. Unten angekommen kann die Lösung herausgekommen sein. Bei mir ging halt der Kater drüber. 😀