und …

Kalendarischer Herbstbeginn

Herbst ist nicht meine Jahreszeit, trotzdem ich ein Herbstkind bin. Ich brauche Licht und Wärme. Sind die nicht vorhanden komme ich schwer in die Puschen. Der herbstliche Vorgeschmack in dieser Woche war wenig hilfreich mich zur Verwirklichung meiner Pläne zu motivieren.

Am Schönsten war der vergangene Samstag, als ich bei meiner Schäferinnen-Freundin zu einer Doppelfeier eingeladen war.

Sogar das Wetter machte einmal mit, was wollen wir mehr! Satt und voll bepackt mit geernteten Zwetschgen ging es dann heimwärts.

Sonntags ist Gartenruhetag! und ich schaffte es in einer Regenpause endlich wieder einmal zu einem Rundgang auf meinem Lieblingsspazierweg vor der Tür.

Mit im Gepäck eine Schere, denn ich hoffte auf üppige Brennnesseln. Mein Faserdepot ist noch nicht ausreichend gefüllt für die Fortbildungen, die 2024 kommen. Naja, unter üppig stellte ich mir etwas anderes vor.

Meine Produkte aus der Küchenwerkstatt erhielten ihre Etiketten und konnten in den Keller geräumt werden. Wunderbar, Platz in der Küche, bis zum nächsten Einsatz.

Montag machte ich mich an die Verarbeitung der Zwetschgen. Neben Kompott für den Lieblingsmenschen probierte ich ein Chutney aus. Der Rest der Früchte kam in den Dörrautomaten. Danach wollte mein Finger nicht mehr, was meine Stimmung in den Keller schickte, im Gefolge mein kleiner innerer Optimist.

Dienstag, mein Ausflugstag, begann mit Regen. Die Kater trieben mich aus der Horizontallage. Angus hatte alles gegeben, dass ich rund ums Katzenklo Beschäftigung fand! Mit der ersten Tasse Tee des Tages schaute ich durch das Fenster den Regentropfen zu und rief in mich hinein. Meine Stimmung ließ sich nur mühsam ans Licht locken. Trotz alledem setzte ich mich ins Auto und fuhr in Richtung Schwäbische Alb los.
Der Regen wurde nicht weniger. Ich hatte zwar Regenkleidung dabei, aber die Lust auf Wandern oder Sightseeing verging mir mit jeder Minute.

Ein Besuch in einer Lieblingsgärtnerei sollte mein Stimmungstief heben. Die hatte jedoch im August nachmittags geschlossen. Dann eben Heimfahrt und einen kurzen Halt im Gartenmarkt um die Ecke eingelegt. Dort sind sie in den Vorbereitungen für das Fest der Feste.
Glücklicherweise hatte ich auf der Heimfahrt noch an einem Trödelmarkt am Straßenrand gehalten. Der Anblick hatte mich erheblich mehr aufgebaut, als der Glitzerkram.

Mittwoch ist Versorgungstag vom Lieblingsmenschen. Neue gesundheitliche Probleme brachten den üblichen Wegeplan etwas durcheinander, denn ein Arztbesuch musste eingebaut werden. Das ist kein Spaß in der Ferienzeit! Die PatientInnen standen im Hausflur Schlange, da die Praxisräume den Andrang nicht aufnehmen konnten. Besonders unangenehm empfand ich die Aggressivität mancher der Wartenden, gepaart mit lautstarker Schimpferei gegen „das System“ und überhaupt. Dazu mein wackelnder Papa, der sich später nur schwer finden ließ – er hatte sein Handy ausgeschaltet, um den Akku zu schonen.
Wir schafften es dann tatsächlich noch, das gesamte Einkaufsprogramm abzuarbeiten. Ich weiß nicht wer hinterher platter war, als alles ausgeladen und eingeräumt an Ort und Stelle stand.
Freundlicherweise kam nachmittags immer mal wieder die Sonne heraus, aber für Gartenarbeiten war es einfach zu nass. Mit ein paar gepflückten Tomaten und Trauben war jedoch ein leckeres Abendessen gesichert.

Nebenher blubberte Wasser beim Abkochen auf dem Herd – die WarnApp hatte nachmittags eine Trinkwasserverschmutzung gemeldet. Keine halbe Stunde später war der Run auf die Getränkemärkte im vollen Gang! OK, ich war dabei. In der Regel trinke ich mein Wasser aus dem Wasserhahn und ich wollte zumindest ein paar flinke Flaschen Wasser haben. Übrigens, meine Kater mögen das Wasser aus dem vulkanischen Tiefengestein nicht.

Donnerstag, wie üblich, beim ersten Blick am Morgen aus dem Fenster – es ging ein Schauer runter. Wieder wurden die Duftrosen nass geregnet. Männo! Seit Tagen versuchte ich Rosenblütenblätter zu ernten, denn meine Damaszenerrose stand in voller Blüte. Keine Chance. Kaum waren die Blüten getrocknet regnete es, oder die Blüten rieselten, Blatt für Blatt, beim Anfassen in alle Richtungen.

Die Gartenzeit am Nachmittag fiel nicht 100% trocken aus. Vor allem war der Boden so quietschenass, dass man ihn am besten nicht betrat. Das übernahmen dann die Schleimer, die aktuell vor allem in dicker, fetter Variante unterwegs sind. Ob in den Erdbeeren oder bei den Tomaten, … ich muss mir etwas einfallen lassen. Auch das Hochbeet haben sie inzwischen im Visier!

Feststellung, die Tage werden eindeutig kürzer. Ich habe kalte Füße und mein Murmeltier-Gen fordert Vorräte anzulegen oder schon einmal länger zu schlafen.

Die Kräuterernte fiel diese Woche aus – zu feucht – aber es ließen sich trotzdem einige Gartenarbeiten am Donnerstag und Freitag erledigen. Der ziemlich vertrocknete und in die Jahre gekommene Lavendel in meinem Vorgarten ließ sich überraschend einfach aus der aufgeweichten Erde entfernen, dass ich es auch beim Salbei im Erdbeerbeet versuchte. Spaten angesetzt und er flutschte nur so aus dem Boden. Schwieriger war es das Monstrum vom ursprünglichen Standort zum neuen zu wuchten. Die abgerissenen Ableger fanden überraschend schnell Abnehmer, aber es ist auch ein klasse Salbei!

Am Ende zuckte und zickte noch ein zweiter Finger. Die Stimmung sank schon wieder in den Keller.
Abends stellte ich jedoch fest, dass Stricken schmerzfrei funktioniert. Wunderbar!

Freitagmorgen, Papierkram zu erledigen und das Wasser für den Tag kochte nebenher ab. Während ich einen Termin in der Tierklinik für eine Kontrolluntersuchung für Chewbacca machte gingen beide Kater, auf Krawall gebürstet, über Tische und Bänke. Im Anschluss, nach der Befriedung, entdeckte ich dann ein Triefauge bei Angus. Och, nee!

Mich trieb es aus dem Haus, Sockenwolle besorgen. Es kam, wie befürchtet. Ich verließ mit einer Art „Beifang“ das Geschäft. An hübschen Stöffchen kann ich nicht vorbeigehen. Kurzfristig linste die Stimmung aus der Tiefe in Richtung Hoch. Ich musste eindeutig etwas tun, damit sie nicht wieder im Loch verschwindet.


Zuerst kam die Pflicht. Nach dem Erfolg, mit der Entfernung meines alten Lavendels, traute ich mich an die in der Kräuterspirale im Schulgarten der Kleingartenanlage. Dort hatte ich noch ein paar Arbeitsstunden abzuleisten und erfreulicherweise waren Wetter, wie Bodenlage günstig. Danach fehlten mir Kraft und Lust in meinem Garten weiter zu wühlen. Interessanter fand ich die Bearbeitung eines Aststücks vom Lavendel, das übrig geblieben war. Vorsichtig mit der Axt gespalten kam Großvaters Schnitzmesser zum Einsatz.

Mit der neuen Nadel aus Lavendelholz versuche ich mich noch einmal an der Technik des Nadelbindens. Vorher aber geht es in den Baumarkt. Ich habe eine weitere Idee.

Ausflug der Woche.

Buchstäblich ins Wasser gefallen …

Gelesen. Gesehen. Angehört.

Fachbücher zu alten Textiltechniken. Eine mühsame Angelegenheit, da ich keines nur eines in deutscher Übersetzung besitze. Zur Technik Sprang habe ich zumindest ein Buch, eine Ausgabe aus dem Jahr 1975, auf Schwedisch. Zum Glück liegen in ihm noch einige der alten Übersetzungen, die ich mir damals zusammengepuzzelt hatte und es gibt Y*uTube.

Ohrwurm der Woche.

Was mir das Wochenende bringen wird?
Es soll warm werden und darauf freue ich mich. Im Garten müssen Hacke und Harke ran. Die gefärbte Wolle werde ich zu Knäueln aufwickeln, damit ich Platz für die Kräuterernte bekomme. Aber vorher zieht es mich noch in den Baumarkt, ein paar Aufsätze für meine Mini-Multifunktionsmaschine besorgen.

Macht’s gut und bis die Tage,


Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.

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Kommentare

Heidenei
Das war aber (schon wieder) eine Woche! Immerhin hält sich + und – wohl die Waage.
Der Garten und Kreativ Part sind soweit gut gelaufen, trotz Schnecken. Ich würde ausnutzen, dass sie Kannibalen sind. Auch hier sind große und kleine an den gerade größer werdenden Paprika. Ich mag sie wenigstens halbwegs ausgewachsen und grün ernen, gelb oder rot werden sie bestimmt nicht mehr. 😉
Aber Dein Pa, Deine Katze, Deine Finger, regnerischer Sommerausklang.
Ich hoffe, es wird! Immerhin scheint es ein sonniges Wochenende zu geben.
Ganz liebe Grüße
Nina

Momentan schleimen sich besonders große Exemplare in der Dämmerung heran. YUCK! Heruntergefallene Tomaten lasse ich als Futterstelle liegen. Es scheint zu funktionieren.
Meine extrascharfen Chilis bekommen jetzt erst Blüten – Nachbars haben ihre im Gewächshaus und auch diese sind so spät dran. Ich werde sehen, was sich noch entwickelt. Die milden Sorten tragen üppig Früchte.
Heute gab es tagsüber wieder Schmerzmittel, damit sich die steifer werdenden Fingergelenke normal bewegen ließen. Über Nacht werden sie wieder verpackt. Es muss doch mal wieder besser werden.
Viele liebe Grüße,
Karin

Wärme tut einfach gut (Heute war ein wunderbarer Tag). Ich bin auch noch nicht bereit für den Herbst, obwohl der September doch viel Gutes bringt: Die kühlen Temperaturen in der Nach nehme ich gerne an und Zwetschgen sind sehr lecker.

Liebe Grüsse von Regula

Ich habe heute jede Sonnenminute genossen! Leider gab es in den Nachbargärten viele Feiern, dass meine Muße etwas darunter gelitten hat. Aber als ich meine Ernte einpackte war ich wieder geerdet. 😀 So viele leckere Möhren und Tomaten, da lacht das Herz.
Liebe Grüße,
Karin

Treffend beschrieben, was so ein Wetterchen alles auszulösen vermag! Immerhin haben mich meine zärtlichen, einfühlsamen Enkelinnen aus meinem Tief geholt. Am Wetter kann es nicht gelegen haben, das war so gruftig wie bei dir.
Alles Liebe! Vor allem die Finger pflegen!
❤️lich
Astrid

Das Wetter muss genommen werden, wie es ist. Mich hat es trotzdem runtergezogen, weil die Rahmenbedingungen dazu passten.
Ich habe mich für dich gefreut, dass du deine Mädels um dich haben konntest. Kraft tanken für das was kommt!
In Gedanken bei dir, mit vielen lieben Grüßen,
Karin

Wo fang ich an?
Schnecken: ih.. hier auch und ich hab jetzt Salat im Hochbeet, da darf hier viel aufgepasst werden. Meine Paprika hat es nicht geschafft, die Tomaten (die immer noch nicht reifen) haben alles überwuchert..
Murmeltiergen: hihi.. scheine ich auch zu haben. Winterschlaf scheint mir ein verlockendes Konzept.
Wolle und Beifang: ich finde, dass darf auch sein. Die Farben hellen deutlich auf .. mindestens gegen regengrau.. und auch die Stimmung (sogar meine, nur durch hier gucken)
Kater: oh.. alles Gute. Daumen sind gedrückt
Gesundheit: Auch für Dich drück ich die Daumen, dass die Finger bald wieder einsatzfähig sind.
Genieße den Sonntag
Liebe Grüße von hier
illy

Anscheinend war es bei euch länger regnerisch als bei uns. Seit mitte Woche haben wir schönes, warmes Wetter. Zum Glück gibt es bei uns Igel im Garten die lassen sich die Schleimer schmecken. Hoffe, dass es deinem Vater bald wieder besser geht.
L G Pia

Irgendwie scheinen wir hier unten am See in einer anderen Wetterzone zu wohnen. Hier ist es trocken und sehr warm.Wahnsinn, was du so alles in einer Woche schaffst! Meine Tochterfamilie nebst Kleinkindern und Hund ziehen um – in Etappen. Da komme ich zu gar nichts mehr. Naja, genieße ich die Bande lieber, denn die Entfernung wird nun sehr groß.
Sei froh, dass Ihr adäquat über die Trinkwasserverschmutzung informiert wurdet. Hier stand es damals nur auf der Homepage der Gemeinde (die ja bestimmt jeder stündlich liest). Gut, dass ich Katwarn auf dem Handy hab… Dass die Kater Trinkvorlieben haben, glaube ich gerne.
Liebe Grüße
Andrea

Die 35. KW fiel im Großraum Stuttgart ins Wasser, um in dieser Woche wieder in eine heiße Trockenwoche umzuschwenken.
Mein Schaffenswerk sieht aus der Ferne üppig aus, ich sehe in der Nähe so viel Liegengebliebenes. Aber das ist kein Vergleich zu einem Umzugsgeschehen mit Kind und Kegel! Genieße die Gemeinsamzeit, so lange es möglich ist!
Viele liebe Grüße,
Karin

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