und …
Ein paar Vorsätze für mein nächstes Reisegepäck
Blick auf den Pantà de Sau in Katalonien |
Kennt noch jemand dieses Gefühl?
Mein Blick wandert, kaum von einer Reise zurück, schon am Heimatflughafen oder -bahnhof wie magisch angezogen zu den Tafeln mit den Abfahrts- und Abflugszeiten! Dort klebt er wie Pattex an Orten wo ich noch hin möchte oder mich Erinnerungen hintransportieren. Im Gedanken gehe ich ab und an auch schon einmal den Kofferinhalt durch, ob er ein paar Tage länger tragbar ist, ohne die Geruchsnerven meiner Mitmenschen allzu sehr zu belästigen.
Ich kann auch niemanden zum Bahnhof oder zum Flughafen bringen ohne Tagtraumkino im Kopf. Zwar habe ich dann kein eigenes Reisegepäck dabei, doch einen Geldbeutel! 😀 Mit Bahncard! 😀
Wenn ihr dieses Gefühl kennt, was macht ihr dagegen?
Ich habe für mein Wohlbefinden immer eine Konzertkarte zum Daraufhinfreuen an der Pinnwand hängen und eine Reise in Aussicht.
Ersteres fördert meine Freude nachhause zu kommen und der Ausblick auf eine Reise gibt mir die Chance meine Kräfte vom Start zum Ziel einzuteilen.
So gern ich reise, so ungern packe ich Koffer. Inzwischen weiß ich woran das lag und noch liegt. Entsprechend arbeite ich daran und so laufen Reisevorbereitungen von Mal zu Mal entspannter.
Zuallererst hatte ich irgendwann angefangen nach einer Reise den Kofferinhalt genauer anzuschauen und aufgelistet, was ich tatsächlich gebraucht hatte. So entstanden für vergleichbare Reiseziele meine Packlisten.
Wenn dann noch der Inhalt vom Kleiderschrank untereinander farblich kompatibel ist, reduziert sich der zeitliche Aufwand zum Packen für Kleidung erheblich.
Bleibt das Problem der Schuhe, die so viel Platz im Reisegepäck benötigen. Ich ziehe bei der Reise immer die schwersten Schuhe an, auch wenn ich manchmal mit kochenden Füßen andere Mitreisende in ihren luftigen Schläppchen beneide. Um eine Venenentzündung zu vermeiden trage ich jedoch seit Jahren Stützstrümpfe, wenn langes Sitzen in Fliegern, Bahn, Bus oder sonstwo zu erwarten ist. Einmal Elefantenfuß hat mir gereicht! Und wer weiß, was mich am Zielort an Wetter und sonst so erwartet?
Ballerinas und Flip-Flops nehmen zudem deutlich weniger Platz im Koffer ein, als ein Paar Wanderschuhe oder Stiefel. Zur Not kann man die schweren Dinger unterwegs im Flieger auch ausziehen und auf den Socken weiter laufen. Trotzdem ist es mir dieses Mal tatsächlich gelungen die Ballerinas zu vergessen! DAS darf NICHT mehr passieren!
Auch nicht mehr passieren wird, dass ich meinen Laptop zuhause lasse! Den vermisste ich zuletzt zum ich-weiß-nicht-wie-häufigstem Mal auf dieser Reise im Flughafen von Barcelona. Während meiner durch den Streik der französischen Fluglotsen verlängerten Wartezeit auf meinem Rückflug, nach einer herrlichen Woche bei meiner Freundin an der Costa Brava, war es zum Haare raufen langweilig.
Wenn ich in diesen Stunden der Warterei meinen Laptop dabei gehabt hätte, hätte ich spätestens jetzt meine in den Tagen vor Ort gemachten Fotos endlich „richtig“ sehen und sortieren können!
Es reicht die Tatsache, dass spätestens mit 50 Lenzen so langsam die Sehkraft schwindet und der Blick auf ein Kamera-Display nichts mehr mit impressionistischer Unschärfe zu tun hat, sondern einfach ein Bild völlig ohne Aussagekraft liefert! Da hilft auch die beste Brille nichts und keine ordentlichen Kontaktlinsen. Wie soll ich ein Bild auf einem Kameradisplay beurteilen, wenn ein Briefmarkensammler zum Beurteilen seiner Marke eine Lupe verwendet?
Manch einer mag es ja lieben nach seinem Urlaub ein Kilo Bilder am Stück auf den Rechner zu laden um dann diese bis zum nächsten Urlaub zu photoshoppen und aufzuhübschen. Ich habe das Bündel jetzt von der Kamera auf den Rechner ins Archiv „Ostern 2015“ geschoben. Das sind mir, kaum zuhause, einfach zu viele Bilder auf einmal. Mir hätte es mehr gefallen, sie jeden Abend gemeinsam mit meiner Freundin anzuschauen, um den Tag Revue passieren lassen zu können. Der Schrott an Bildern wäre so auch gleich im Eimer gelandet.
War ein Fehler mich auf das Tablet zu reduzieren.
Auch wenn ein Laptop schwerer als ein Tablet ist, ich werde es auf die nächste Reise mitnehmen. Mir wird schon noch einfallen, was ich alternativ zuhause lassen kann.
Trotzdem, mit oder ohne Ballerinas oder Laptop …
irgendwann steige ich ganz sicher spontan in den TGV von Stuttgart nach Paris.
Und irgendwann ziehe ich vielleicht auf dem Flughafen die Kurve von „Arrivals“ zu „Departures“, ganz aus dem Moment heraus.
Auf einem Fenster im Flughafen Keflavik im März 2013 |
Im Übrigen bin ich auch gerne zuhause. Hier ist meine Familie, mein Katerchen, meine kreative Basis. Wenn da nicht … der Alltag … wäre.