oder …

Neue Wege gehen

Oberste Terrasse und Zentrum des Pomeranzengartens in Leonberg

Blick auf die Arkaden, wo früher die Winterhäuser für die Zitruspflanzen standen.
Heute bieten sie Platz zum Sitzen und Schutz vor der Sonne

Die blühenden Flächen rundherum bieten Schmetterlingen ein wahres Paradies.

Es ist ein schönes Plätzchen zum Verweilen.

Irgendwann trifft man auf die Vertreter, die dem Garten seinen Namen gaben – Pomeranzen.

Unterhalb des Pomeranzengartens liegt eine Parkanlage mit schönem, alten Baumbestand.

Wie viele schöne Plätze es in der umliegenden Gegend gibt entdecke ich jetzt erst nach und nach.
„Jetzt“ heißt, nachdem meine Kinder ihre eigenen Wege gehen, kein Mutti-Taxi mehr gebraucht wird, kein „Mutti, mir ist so langweilig“ nach einem Animationsprogramm ruft, der vielspaltige Organisationsplan in der Küche mehr Leerfelder als Eintragungen für Termine irgendwelcher Art aufweist, … .
„Jetzt“ auszufüllen hat eine Weile gebraucht.

Um für meine Kinder rund um Stuttgart ein spannendes Programm zu finden half mir über viele Jahre der Ratgeber „Kind in Stuttgart„, der seit – lasst mich zurückrechnen – mindestens 17 Jahren jährlich herausgegeben wird.
„Jetzt“ schenke ich den Veranstaltungshinweisen in den Tageszeitungen und meiner Sonntagszeitung  deutlich mehr Beachtung, wie auch dem einen oder anderen Hinweisschild rechts oder links meiner ganz alltäglichen Wege, denn …
„jetzt“ heißt inzwischen „du darfst“, nämlich, an dich selber denken.

So lese ich auf der Rückfahrt von Karlsruhe nach Stuttgart, eine Strecke die ich schon vor dem Studium meines Sohnes in Karlsruhe oft gefahren bin, auf der A8 kurz vor Leonberg zum ersten Mal bewusst das Hinweisschild „Pomeranzengarten Leonberg„. Leonberg gehört zum Kreis Böblingen und auch ich wohne dort seit vielen, sehr vielen, hmm … zweistelligen Jahren, allerdings eher Stuttgart-orientiert und wohl etwas drumherum blind. Dem wollte ich nun abhelfen und machte mich an diesem Wochenende auf den Weg nach Leonberg. Kaum auf der A8 auf der Autobahn steckte ich natürlich im Stau. Aber, mal ehrlich, A8 oder A81 ohne Stau bringt doch nur halb erlebtes Autobahnfeeling! Dann Leonberg entlang diverser Einkaufszentren durchfahren, den Schildern Richtung Altstadt und Pomeranzengarten folgen, die Orientierung verlieren und keinen Parkplatz finden. Die Straße in die Altstadt endet am Finanzamt. Ich lasse das Auto in der ersten freien Parkbucht stehen und folge einer Gruppe, die mit Kamera und Stadtkarte ausgerüstet besser auf einen Stadtrundgang vorbereitet ist als ich. Ihr Weg führt zurück zum Finanzamt = Schloss und dahinter liegt mein Ziel.

Der Pomeranzengarten ist Teil des Witwensitzes der Württemberger Herzoge und der einzige Terrassengarten der Spätrenaissance in Deutschland.
Nach meinem Spaziergang durch die Parkanlage folgte ich noch einem Teil des historischen Rundwegs durch die Altstadt und lief an Johannes Keplers Elternhaus, wie an seiner ersten Schule vorbei. Ich denke, ich werde mich demnächst in Weil der Stadt umschauen, der Keplerstadt in der Nachbarschaft.

Und dann ging mein Blick zurück über die Giebel der Altstadt Leonbergs:

Herrlich, die Katze auf dem Dach! Zuhause warten meine beiden Kater.

Bis die Tage,
Karin


Überarbeitet im Januar 2020

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