oder
… andere verdienen Geld damit
Wie es nun einmal bei Hand- und Werkarbeiten so ist. Manches, manchmal Vieles, klappt nicht so wie frau so will. Weil nun Arbeit in den Dingen steckt mache ich oft einfach ohne Konzept weiter und lasse mich überraschen, was hinterher daraus wird. Der Eimer bleibt immer noch als letzte Option offen.
Es ist Sommer und meine zwei haarigen Wohnungs“bären“ lassen wieder Haare ohne Ende. Besonders Harry ist sehr ergiebig. Doch mir lag nicht der Sinn wieder Perlen zu filzen. Zuerst müssen die vorhandenen verarbeitet sein. Da war ja noch die Idee mit dem Katzenspielzeug: leere Überraschungseihülsen mit Klappermaterial füllen und umfilzen.
Der erste Versuch mit Rohwolle schlug fehl.
Ich versuchte es mit Trockenfilzen um das Ergebnis hinterher doch wieder im Wasser einzuseifen. Zum Schluss blieben zwei Ergebnisse, die mich einigermaßen zufrieden stellen. Am besten gelang mir das Umfilzen, wenn ich zuerst durch Trockenfilzen mit einzelnen dünnen Schichten arbeitete. So ließ sich das dünne, weiche, kurzfaserige Haar meiner Kater leichter zu einer gleichmäßig dicken Hülle einarbeiten. Bei „gefühlter“ Stärke von 3-4 mm ging ich dann zum Nassfilzen über. Ich tauchte das Filzei in heiße Seifenlauge und rollte es immer wieder zuerst auf der Luftpolsterfolie, später in meinen Händen und zum Schluss auf einem alten Frotteehandtuch.
Allerdings weiß ich bis jetzt noch nicht welchen Spielwert für Katzen die Filz-Ü-Eihülsen haben, denn meine Kater spielen so gut wie gar nicht. Zum Glück habe ich genügend Katzen zum Testen in der Nachbarschaft.
Zurück blieb von dieser Testreihe eine Menge vermatschter Katerwolle, die ich zum Frustabbau in der Hand weiter drückte, und drückte, und drehte, und drückte bis sie sich nicht mehr drücken ließ – Portion für Portion. Für mehr war ich nicht fähig und überhaupt, im Fernsehen lief sowieso der Tränendrücker „Titanic“. Beim näheren Hinsehen nach dem Filmende fand ich das Ergebnis ganz nett, lauter kleine graue Britisch-Kurzhaar-Kater-Steine.
Am nächsten Morgen fand ich das Häufchen immer noch ganz nett, aber was stelle ich damit an? Mal sehen was das Internet so „sagt“, die Idee mit den Filzsteinen ist ja nicht neu.
Die erste Seite, die ich fand, war Tabatawolle, ein Blog mit einer Anleitung zur Herstellung eines Filzsteinteppichs. Tabata, alias Nicole, beschreibt sehr anschaulich wie sie Filzsteine herstellt und hinterher zu einem Teppich zusammennäht. Wenn ich das allein von der Wolle meiner Katerchen machen möchte müssen die beiden sehr alt werden!
Zum Schluss traf ich auf die Homepage von „my amenity“, die rund ums Wohnen eine Menge Dinge von jungen Designern und kleinen Manufakturen anbieten. Leider ist die Seite myamenity.de, inzwischen sechs Jahre später und 2018, nicht mehr auffindbar).
Auf jeden Fall fand ich dort unter anderem Filzsteine als Bodenkissen (hatte ich schon auf der Messe Blickfang 2012 in Stuttgart gesehen), Filzsteinteppiche und sogar als Kissenhüllen. Als ich dann den Preis sah glaubte ich meinen Augen nicht trauen zu können!
Irgendetwas mache ich falsch. Andere verdienen Geld damit!
Dafür sorgen liebe Nachbarn für den kostenlosen Nachschub an Material für Steine und andere krasse Umsetzungen von Tierhaarkreationen. Danke Steffi für die neue Ladung Francis-„Löwen“-Wolle.
Bis die Tage,
Karin
Im August 2018 überarbeitet.
Kommentare
[…] August 2012 schrieb ich von meinen ersten Erfahrungen kleine gefilzte Steine herzustellen, die an Kieselsteine erinnern. Dazu verwendete ich die aus dem Fell gebürsteten Haare […]