oder …

Einfach weiter gemacht

Mich hätte es ja nicht überrascht, wenn mich vergangene Woche die Hexe im Garten getroffen hätte. Die Bedingungen dazu waren optimal gewesen. Buddeln, wühlen, Kartoffeln ernten, alles Schweiß treibend und dazu ein unangenehmes Lüftchen. Gefährlich! Nein, es traf mich ausgeruht und auf der Suche nach einem Zeitvertreib im häuslichen Umfeld. Zack, ein Schmerz und der Rücken kann mich nicht mehr entzücken. So hatte ich mir meinen sonntäglichen Ruhetag nicht vorgestellt!

Ein großzügiger Griff in den Apothekenschrank war nötig. Der Sessel, mit Wärmflasche und kuschelig abgedeckten Stützen präpariert, schaffte mir eine angenehme Ruhefläche und das wachsende Strickwerk einen positiven Erfolg. Ich habe einen neuen Pullover, nachdem ich mich nach der Sommerpause von etlichen, teils fast neuen, Strickwerken getrennt hatte. Die Motten! Trotzdem ich alles Gestrickte im Frühsommer gewaschen hatte fand sich wieder eine Mottenpopulation ein, außer in den Teilen, die ich im Tiefkühlgerät habe übersommern lassen. Mich wundert es nicht, denn Kater Angus hatte seit Mai konstant die Mauser und flockte wo er saß, lag, lief und rannte. Jedes Streicheln war ein Fusselwerk, trotzdem ich das Tier täglich bürstete. Tja, und diese haarigen Hinterlassenschaften sind ein Lieblingsfutter aller Motten.
Alle Mühe umsonst, auch wenn ich schon dachte diese Mistviecher endlich los zu haben! Falsch gedacht. Ich stricke wieder, denn mir ist kalt.

Wolle lagert bei mir fest verschlossen in Boxen und der neue Pullover hat in einer solchen auch sein Zuhause, wenn ich ihn nicht trage. Das mag sich kurios und strange anhören, aber ich will endlich einen mottenfreien Haushalt und vor allem keine Pullover mehr mit zusätzlichen Belüftungseinheiten, oder Flickstellen.

Der Ruhetag, Die Schmerzmittel und die Wärme brachten mich einigermaßen wieder auf die Beine, dass am Montag der wilde Pfirsichbaum seinen ersten Radikalschnitt erhalten konnte. So weit war ich schon einmal gewesen, Mitte Februar 2022, kurz bevor die Lieblingsmenschin ihren Abschied nahm.

16. Februar 2022

2. Oktober 2023

Im Nachhinein hätte ich besser damals gebuddelt, als dem Baum noch eine Chance zu geben. Durch diesen Aufschub hatte er noch einmal mächtig zugelegt! Mit Wurzelausläufern von ihm kämpfte ich bei der Kartoffelernte im benachbarten Beet.

Apropos Kartoffelernte – erst im Nachhinein realisierte ich, wie viele Sorten ich im Frühjahr in die Erde gedrückt hatte! Am Ende zählte ich bei der Ernte zwölf Sorten, wobei die zuerst geerntete, Mayan Gold, als frühe Sorte, schon längst im Topf und auf dem Teller gelandet ist.

Verhungern werde ich also nicht!
Der auf Diät stehende Kater scheint jedoch kurz davor zu stehen. Keine zwei Minuten benötigte Angus in den Futterkarton zu kommen um eine Tüte zu öffnen!

Dienstag verarbeitete ich das geschnittene Astwerk. Die langen Ruten ergaben einen Abrutschschutz, damit die Erde an den Beerensträuchern und dem Rosenkohl bleibt, wo sie sein soll.
Das Kleinzeug füllt den Zwischenraum der beiden Kompostgestelle, als Unterschlupf für Kleintiere. Alles restliche Astwerk schnippelt ich klein und füllte die Wege auf. Mein Ziel ist es irgendwann auf die Kunststofftritte verzichten zu können.

Mittwoch, Lieblingsmenschenversorgungstag. Im Anschluss machte ich mich ans Grobe im Garten. Den Rhabarber umzuziehen, der sich neben dem Pfirsich eh nie wohl gefühlt hat, war noch die leichteste Übung. Das erste freigelegte Wurzelwerk machte keine Freude und wenig Hoffnung auf schnelle Erledigung.

Donnerstagmorgen war ich auf Entsorgungstour – Wertstoffhof, Büchertauschregal, Diakonie, Kleiderkammer. Zwei Haushalte zu organisieren machen solche regelmäßigen Touren nötig.
Unterwegs hielt ich kurz am Möbelriesen für einige Kleinigkeiten – das geht, wenn die Abkürzungen im Haus genutzt werden – und stoppte dann doch einmal in der Lampenabteilung! Punkte auf den Reispapierlampenschirmen. Nice. Machte ich schon als Flickwerk nach Katerschäden – Link – OK, nicht in diesen Dimensionen. 😉

Tatsächlich war ich nach einer halben Stunde wieder draußen!

Im Anschluss hatte ich das Bedürfnis nach weiteren Erfolgserlebnissen! Also packte ich das Paket mit dem Bausatz von einem Foliengewächshaus aus und begann es aufzubauen. Hier und da hätte ich ein weiteres Paar Hände recht nützlich gefunden, doch ich hatte über Stunden die komplette Gartenanlage ganz für mich allein!
Sehr seltsam.
Bei den letzten beiden Schrauben tauchte dann mein verlässlichster Nachbar auf. Zusammen rückten wir das Gerüst dann an die von mir gewünschte Stelle. Die Folie kommt dann in der nächsten Woche drüber.


Zusammen begutachteten wir danach die Baumausgrabungstelle und er nahm schon einmal meine Spitzhacke in seine Obhut. Meinereine begab sich erst einmal nachhause, zum Aufrödeln und Dreck unter den Fingernägeln entfernen. Eine Freundin wartete auf halber Strecke, denn wir hatten es endlich geschafft wieder einmal gemeinsam essen zu gehen.

Freitagmittag erntete ich erst einmal ein spät blühendes Mädesüß und packte es in die hübsche Retsina-Flasche, die ich vom Vorabend mitgebracht hatte. Schafgarbe fehlte mir auch noch in meinem Depot, was ich auf diesem Weg auch noch fand.

Dann stand ich im Garten und begutachtete die sich weiter entwickelnde Grabungstelle. Der Stamm bewegt sich nicht einen Millimeter. Das wundert mich nicht. In China steht der wilde Pfirsich für ewiges Leben!

Mindestens 40 Zentimeter tief ist inzwischen das Erdreich um den Stamm ausgegraben und ein Ende nicht in Sicht!

Ausflug der Woche,

… war im eigentlichen Sinn ein ausgedehnter Spaziergang zu einem Ort, den ich schon längst einmal aufsuchen wollte. Baden-Württemberg hat zwei Mittelpunkte! Der nach der Schwerpunktmethode berechnete Mittelpunkt liegt in Tübingen – Link – aber der aus den geographischen Extremwerten berechnete fast bei mir vor der Tür – Link. Da wurde es höchste Zeit einmal dorthin zu wandern!

Gelesen. Gesehen. Angehört.

entfällt

Ohrwurm der Woche.

Jetzt habe ich mich zwei Woche drumherumgedrückt – hmm tja, das Video ist nicht mit meiner Einstellung zur Darstellung von Frauen konform – doch die Stones sind nun einmal meine ever Favoriten seit ich die Taste vom Radio bewegen konnte/durfte!
Nun bringen die alten Herren doch tatsächlich noch einmal ein neues Album heraus!
Ganz ehrlich, ich möchte in dem Alter auch noch so fit sein!!

Was mir das Wochenende bringen wird? Ich werde weiter buddeln. Der Rest wird sich zeigen.

Macht’s gut und bis die Tage,


Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.

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Kommentare

Der Rücken konnte nicht entzücken. Und der Baum ist ja ein Alptraum an Wurzelwerk. Aber dafür reichlich Kartoffelernte! Wir waren eben hier auf einem Erntefest und Herbstmarkt und da steht jedes Jahr ein Bauer mit guten Kartoffeln, auch der sagte, wie schwierig es dieses Jahr war.
Ich habe zwischen meinen Wollpullover immer stark duftende und große Seife liegen, damit geht es einigermaßen. Es ist so schade, dass Dir vieles zerfressen wurde.
Hab ein schönes Wochenende und liebe Grüße zurück
Nina

Der Alptraum ist heute, hoffentlich, Geschichte! Gestern mit einem Nachbarn gebuddelt und gehackt sorgten mit einem Kraftakt zwei jüngere GartennachbarInnen für den schwierigsten Rest! Was bin ich erleichtert!
Die frühen Kartoffeln waren nicht üppig, die Ernte der mittelfrühen und -späten Sorten fiel besser aus. Gewinner waren die späten Sorten, da sie einfach mehr Wasser abbekommen haben. Nächstes Jahr wird es weniger Sorten bei mir geben. Wenn ich alle durchgekostet habe werde ich mich entscheiden.
Gegen Motten habe ich inzwischen so viel probiert, von Lavendel über Seife bis hin zu Schlupfwespen. Wichtig ist vor dem Einlagern der Wollsachen, diese von Hautschuppen zu befreien, also waschen. Seit diesem Sommer kultiviere ich zwei Neem-Bäumchen, denn deren Blätter sollen, getrocknet, auch recht hilfreich gegen Motten sein. Bis dahin arbeite ich weiter mit Riefkühlgerät und Boxen.
Viele liebe Grüße,
Karin

Manchmal bin ich ganz froh, dass unser Garten nur so klein ist… Obwohl deine Ernte wirklich bewundernswert ist. Ich hoffe, dass es auch mir dieses Mal gelungen ist, die Wollsachen mottensicher über den Sommer gebracht zu haben. Doofe Motten! Du hast aber echte Kampfkatzen, wie man sieht. Das haben selbst unsere Hunde noch nicht geschafft.
Liebe Grüße
Andrea

Doofe Motten, du sagst es!
Ich drücke dir die Daumen, dass du erfolgreicher deine Wollsachen eingelagert hast.
Vor allem mein jüngerer Kater ist ein Kampfkater – irgendwie bleibt er der junge Wilde, trotz zunehmendem Alter. Zudem wird er mit jedem Gramm, das er abnimmt, lebhafter. Wenn es ums Futter(n) geht hat er nur einen Fokus – Angriff!
Mit meiner Ernte bin ich zufrieden. Doch ich freue mich auf tatsächlich auf die kalten Monate, wenn ich wieder mehr Zeit für andere Aktivitäten habe.
Viele liebe Grüße,
Karin

Bist du sicher, dass es Motten sind? Ich hatte/habe Teppichkäfer, die lieben Haare von welchem Tier auch immer. Sie machen auch nur Löcher und hinterlassen keine Gespinste. Ich habe sie einigermaßen im Griff, weil ich mir aus dem Tiermarkt ein. Spray gegen Flöhe und Ungeziefer bei Tieren besorgt habe. Alle Wollen sind in Tüten vom Möbelschweden untergebracht, denn an Plastik gehen die Käferlarven nicht dran. Motten aber schon. Die bohren Löcher für ihre Brut.
Pass mal bloß auf deinen Rücken auf. Dein Lieblingsmensch braucht dich doch noch. Ich habe aber gerade gelesen, dass der Baum raus ist. Das ist gut so.
Mach dir einen schönen Sonntag
Andrea

Ja, der Baum ist raus! 😀
In den Pullovern sind es Kleider- und Pelzmotten, aber an anderer Stelle vermute ich auch die Teppichkäfer.
Stimmt, Plastiktüten helfen bei Motten nur eingeschränkt. Diese Erfahrung musste ich auch machen. Deshalb lagere ich Wolle in dicht schließenden Boxen.
Dem Rücken hat der sonntägliche Ruhetag gut getan. Selbst der Lieblingsmensch hat sich heute daran gehalten.
Liebe Grüße und dir eine gute Woche,
Karin

dieser pfirsichbaum beschäftigt dich ja wirklich schon lange… ich hoffe, jetzt ist ein ende abzusehen und es erscheinen auch keine neuen wurzeln mehr. „rücken“ hab ich schon seit 30 jahren und nur dank einer physiotherapeutin mit „heilenden händen“ einigermaßen im griff. aber besonders bei zug und kälte schießt mir die hexe auch gerne wieder ein paar pfeile in die muskulatur. dann hilft auch nur wärme mit dem getreidesäckchen und leichte bewegung durch spazierengehen.
ich hatte nur einmal motten in gekaufter schafwolle, mit der ich filzen wollten. da musste auch radikal alles weg und ich habe seitdem darauf verzichtet. da ich eine wollallergie habe, darf ich eh leider keine pullover o.ä. tragen.
viel erfolg mit dem sichern deiner gesamten wollvorräte!!
liebe grüße
mano

Ich hoffe ebenso auf ein ende dieser leidigen Baumgeschichte ud auf dass er keine neuen Triebe aus den restlichen, im Boden liegenden Wurzeln, bilden wird.
Rücken und Finger könnten auch ein paar heilende Hände gebrauchen oder regelmäßige Entspannung im Thermalbad. Das habe ich zumindest auf dem Programm (gehabt). Der Lieblingsmensch ist gestürzt.
Wollallergie! Oh, das wäre für mich ein Trauma! Gilt das nur für Schafwolle oder auch für andere Tierhaare?
Bei mir flattert es etwas weniger um meine Strickwaren, seit ich konsequent weggeworfen und das übrige in geschlossenen Boxen lagere. So geht auch Minimalismus.
Liebe Grüße und eine gute Woche,
Karin

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