oder …

Soll das schon März sein?

Spät bin ich dran, mit meinem Wochenrückblick für diese Woche. Unvorbereitet sitze ich am Rechner. Kein Foto ist hochgeladen und bearbeitet. Ein Kater schnarcht auf einer Projektbaustelle, der andere liegt mir fast auf der Tastatur. Mich wunderte gerade, warum der frisch aufgebrühte Tee so hell ist. Ich hatte beim Aufgießen die Teeblätter vergessen! Die Woche geht also zuende, wie sie abgelaufen ist, mit etlichen vergessenen Erledigungen und Terminen. Die Erinnerungsfunktion auf dem Smartphone mag ja gut und schön sein, mit abgeschaltetem Ton oder ohne geladenem Akku holte mich kein Piep aus dem laufendem Alltagsgeschehen. Bei den beiden Wesen, die momentan erste Priorität haben, gab es jedoch keine Abstriche. Der Lieblingsmensch fühlt sich versorgt und der kranke Kater ist auf dem Weg der Besserung.

Meinereine tut was sie kann, macht es sich hübsch, wo und wie es möglich ist. Dazu gehört auch einmal wieder ein Abendspaziergang rund ums Viertel. Eigentlich wollte ich nur schauen, ob die Weidenzweige am Aischbach für meine Zwecke taugen. Welch eine Freude dabei zu entdecken, dass es dort wieder Brunnenkresse gibt!


Keine Wehmut am Schulgarten, …

…aber beim Anblick dieser wunderbaren Christrose, die ich der Schule überlassen habe. Die Christrosen in meinem Garten wollen nicht so richtig.

Tröstend, dass auf dem Schulgelände wenigstens einige alte Bäume, trotz geplantem Neubau, (noch) stehen bleiben sollen, wie meine Lieblingsbuche. Sie scheint einen immer tröstlich umarmen zu wollen.

Das Sauerteigbrot vom vergangenen Sonntag ging zwar beinahe daneben, doch, auch wenn ich den richtigen Backzeitpunkt im wahrsten Sinn des Wortes verschlafen hatte, am Ende wurde es doch noch was. Eine Stunde früher in den Ofen geschoben wäre das Brot doppelt so viel aufgegangen und ich hätte es aus dem Gärkorb mit der richtigen Seite nach oben auf das Backblech wuppen können. Trotzdem lecker, das Dinkel-Roggenmischbrot.

Damit auch wirklich nichts beim Backen schief gehen konnte, wich ich nicht aus der Nähe des Ofens, ließ die Uhr und das Geschehen nicht aus den Augen. Nebenbei vertrieb ich mir die Zeit mit dem Drehen neuer Schnüre aus Naturmaterialien. Von Mano hatte ich über Insta einen Link bekommen, der mich motivierte dran zu bleiben – foraged fibres. Es tut gut zu wissen nicht alleine mit solchen Ideen unterwegs zu sein.
Ich hatte noch einige nicht verarbeitete Spargelschalenreste vom vergangenen Jahr übrig, die ich nun verzwirbelte. Nachdem ich den Wasserdampf aus dem Ofen gelassen hatte kamen noch die letzten langen Pfirsichbastfasern dran.
Schnur fertig, Brot ebenso.

Kater- und Vatersorgen zum Wochenbeginn. Da passte es nebenbei zu bloggen. Die 12tel-Blicke und das Jahresprojekt waren zum Monatsende dran.

Auf dem Weg in die Tierklinik, inklusive Stau auf der A8 und den Nebenstrecken, auf die Filder – wie sonst hätte ich ohne Stillstand fotografieren können. Der Flughafen Stuttgart wächst, der Ausbau der Autobahn, der Bau der Schnellbahntrasse, plus etlicher anderer Baustellen … dieser Teil Stuttgarts war auch schon einmal schöner!

Vor den Untersuchungen durfte sich Chewie erst einmal ausgiebig putzen! Endlich Luft an die Ohren!

In zwei Wochen ist die abschließende Untersuchung geplant und ich hoffe sehr, dass sich der Eingriff gelohnt hat. Nächste Woche darf zumindest versucht werden den Kragen wegzulassen, wenn er die Pfoten von den Augen lässt! Mal sehen, wie das laufen wird. Es gilt also weiterhin, dass ich ihn nicht allzu lange alleine lassen kann. Da bot es sich an mit dem Jahresprojekt den nächsten Schritt anzugehen – die Kategorie Post und Briefmarken, die sich durch Fotos erweiterte.

Kaum vorsortiert … ANGUS! … liegt ein Drittel zum Neusortieren auf dem Fußboden. Hat was von Aschenputtel, nur ohne Tauben.

Zu solchen Zeitpunkten war/ist es Zeit für den Garten.

Es mag zum zwölften Mal in Folge ein zu warmer Winter gewesen sein, doch mir war in dieser Woche oft popokalt. Der Wind pustete eisig und blies die Wärme der Sonnenstrahlen einfach weg. Trotzdem verbrachte ich fast täglich mindestens eine Stunde im Garten. Es gibt viel zu tun und vor allem zu entdecken, nicht nur das inzwischen deutlich sichtbare Grün von Narzissen und Tulpen. Vor allem die Yucca ist wirklich zäh! Trotz der Rodung im vergangenen Jahr setzt sie sich an zwei Stellen wieder ordentlich durch, selbst unter Wegplatten! Was die Yucca aber nicht weiß, sie wird nun hier und da bleiben dürfen, geerntet werden, nachdem ich für sie eine Verwendung gefunden habe.
Gut abgehangen – die Blätter scheinen ewig nicht trocknen zu wollen – verzwirbelte ich dieses Mal die Fasern ohne Auswaschen und Auskochen.

Das brachte mich auf weitere Ideen. Im Garten lagerten noch Fasern der Silphie, die ich für die Papierherstellung getrocknet hatte. Als Weiteres rettete ich Lavendel aus dem Kompost, den ich erst in der vergangenen Woche dort entsorgt hatte. Ursprünglich sollte er im Herbst in einer Fortbildung verwendet werden, zum Herbst Kränze binden. Daraus wurde nichts, weshalb ich ihn nun aus der Wohnung haben wollte.

Mit den wenigen Stengeln, die noch brauchbar erschienen, klappte es tatsächlich auch mit einer Lavendelschnur. Das wurde zwar komplizierter und aufwendiger, als gedacht, aber es funktionierte.

von links: Silphie, Yucca, Lavendel, im Vordergrund Weidenbastfasern

Gelesen. Gesehen. Angehört.

Das Heiligtum der Arktis in Gefahr – eine Dokumentation in 3sat, vom 14.09.2020, verfügbar bis 14.09.2025

Endstation für Textilien – „Wir versinken im Müll“: Wie Fast Fashion aus Deutschland in Ghana zur Katastrophe wird – ein Artikel vom rnd (Redaktionsnetzwerk Deutschland), vom 22.02.2023

„Beschaffungsprobleme“ britischer Supermärkte: Werden Obst und Gemüse auch in Deutschland knapp? – ein Artikel im Spiegel, vom 22.02.2023

Tatort Gehirn – Wie funktionieren Erinnern und Vergessen? – elin Beitrag in ARD alpha, vom 17.06.2022,

Elon Musk: Was ist nur aus ihm geworden? – ein Artikel mit Bezahlbremse, in der ZEIT, vom 12.02.2023, der mir diesen Menschen nicht symphatischer macht

Verteidigungsexpertin Claudia Major: „Raus aus der Kuschelecke“ – ein Artikel in der taz, vom 25.02.2023

Ohrwurm der Woche.

Was mir das Wochenende bringen wird?
Ich werde es mir warm machen, nachdem ich mir noch etwas Material aus dem Garten geholt habe. Ein paar andere Fasern liegen für die Weiterverarbeitung schon bereit.
Die vom Kater „weggeräumten“ Teile des Jahresprojekts sollte ich noch retten, bevor der Staubsauger zum Einsatz kommt.
Alles Weitere wird sich finden.

Macht’s gut und bis die Tage,


Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.

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Kommentare

Foraged fibres habe ich auch entdeckt und bin voll begeistert. Vorerst fehlt mir jedoch die Zeit dazu, aber es ist gut, noch Ideen in petto zu haben, just in case.
Bei uns heizt das Holzfeuer auch wieder mehr als noch vor einigen Tagen. Brrrr! Es ist wolkenlos und kalt.

Liebe Grüsse von Regula

Kalte Füße und Hände bleiben uns wohl noch eine Weile erhalten. An Ideen mangelt es mir nicht, eher hier und da an der Ausführung.
Mach’s dir schön warm und genieße das Wochenende,
viele Grüße,
Karin

Danke für deine einfühlsamen Zeilen bei mir…
Deine Seilerei ist ja mal wieder der Hammer! Ich bewundere deine Experimentierfreude. Könntest glatt die Tochter meines Vaters sein. An mich hat er das Gen nicht weitergegeben.
Deine „Prioritätswesen“ können froh sein, dass sie dich haben. Und du, dass „dein“ Schulbaum dich zu trösten vermag ( ich hab so eine Esskastanie in der Schule, in der ich 18 Jahre war, hinterlassen ).
Jetzt drück ich mal die Daumen, dass der Eingriff gelungen ist und du dich nicht diesem Verkehrshorror aussetzen musst.
Alles Liebe!
Astrid

Bei mir sind es eindeutig Großelterngene, die sich durchdrückten, leider von einem Großvater, den ich nicht bewusst kennen lernte. Ich kann nicht anders. Wenn mich etwas interessiert, oder mir ein Gedanke kommt, muss es probiert werden. Solche Tätigkeiten lenken mich ab, bringen mich auf andere Gedanken.
Danke für’s Daumen drücken.
Viele liebe Grüße,
Karin

Das mit dem Sauerteig kenne ich auch, manchmal kommt einem eine Kleinigkeit dazwischen. Aber es schmeckt 😋. So schön, dass es dem Kater besser geht! Christrosen mögen es glaube nicht so sehr, verpflanzt zu werden. Als ich von meiner Mutter auch so ein Erbstück bekam, hat es etwas gedauert, bis sie so schön blühten, wie ich erhoffte.
So richtig popokalt ist es hier auch. Winter, wenn man ihn eigentlich nicht mehr mag.
Liebe Grüße und schönes Wochenende
Nina

Sauerteig verzeiht mehr, als Hefeteig. Ärgerlich war es trotzdem.
Mit den Christrosen wird es irgendwann im Garten klappen, so wie mit dem Exemplar im Schulgarten. Ich muss wohl nur den richtigen Platz finden.
Du hast recht, mit Winter reicht es jetzt. Aber bis er wirklich vorbei ist muss das Mützenwetter eben ertragen werden.
Liebe Grüße und auch dir ein schönes Wochenende,
Karin

Das Brot sieht aber doch wirklich gut aus! Hoffentlich geht es dem Kater bald besser. Da bin ich froh, dass ich zwar auch weiter zur Lieblings-Tierärztin fahren muss, aber dafür am See entlang. Deine kreativen Experimente mit Naturmaterialien finde ich spannend. Da könntest du ein Büchlein drüber schreiben.
Liebe Grüße
Andrea

Meine Ergebnisse in ein Buch zu bringen ist ein Gedanke, den ich schon hatte. Allerdings weiß ich, aus eigener Erfahrung, was da alles zu tun ist. Ohne Unterstützung bleibt keine Zeit für anderes. Mit ein Grund, warum ich mit dem bloggen begann.
Beim Kater weiß ich in zehn Tagen mehr. Ich hoffe sehr auf eine Besserung. Mit der Tierklinik bin ich zufrieden, aber die Fahrt dorthin macht wenig Freude.
Viele liebe Grüße,
Karin

Liebe Karin,
deine Schnüre finde ich soo schön! Es ist unglaublich, was bei dir alles verarbeitet wird und entsteht. Ich finde es sehr interessant und bewundere dein Talent!!
Die umarmende Buche gefällt mir auch. Sehr ordentlich sehen jetzt deine Briefe und Papiere (ich bin kurz weg) aus!
Wie gut, dass deine Lieblingsmenschen und -tiere dich haben!!! Gute Besserung weiterhin deinem Kater und dir noch eine schöne Woche!
Liebe Grüße
Ingrid

Das war erst der Zwischenstand, bzw. der vorsortierte Berg an Briefen, Karten und Fotos. Mittlerweile hat sich dieses Sammelsurium dezimiert, wurde weiter sortiert und hat teilweise ein neues Zuhause gefunden.
Der Kater darf heute Abend das erste Mal seit einem Monat, versuchsweise, ohne Kragen verbringen. Daumen drücken, dass er die Pfoten von den Augen lässt.
Liebe Grüße,
Karin

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