oder …

Die Tage nutzen, wie sie kommen

Die sonnigen Momente am Wochenende machten munter, dass ich irgendwann doch beschloss einen Spaziergang zu unternehmen – das Strickzeug beiseite gelegt und raus aus der Couch. Zudem hatte ich dem Lieblingsmenschen einen amtlichen Postzustellungsdienst versprochen. Aus einem kurzen Weg wurde dann eine größere Runde entlang eines neuen Ortsteils und ich verlegte meine Teilnahme an 12 von 12 – im Februar 2023 auf meinen zweiten Blog, hierundfort.
Die Sonne täuschte, sie wärmte nicht durch den kalten Wind. Echte Lügensonne! Tatsächlich lag an einigen Stellen noch Eis auf der Wasserfläche vom Langen See – ähnlich sah es Mitte der Woche auch auf den anderen städtischen Seen aus.

Mit „One for me, one for you“ begannen die Tage jeden Morgen, für die beiden Pelze und mich – ein Medikament teilen wir uns tatsächlich. Es ist doch wirklich unglaublich, was Werbung mit einem mir macht. Selbst nach so vielen Jahren tauchte beim Verteilen und Teilen der Augentropfen aus irgendeiner Hirnschublade die Melodie aus einer 70er-Jahre-Werbung einer kantigen Schweizer Schokolade auf – Link, leider fand ich den Original-Videoclip nicht.
Wenn schon einmal bei Werbung gelandet – aktuell vermarktet ein Telefonanbieter mit primärfarbener Signatur sein Equipment auf dem amerikanischen Markt mit einem habe-ich-schon-einmal-gehört-gelingt-bestimmt-Ohrwurm, zum Super Bowl und passend zum Valentinstag. OK, an mir nagt auch der Zahn der Zeit, doch John Travolta hat auch schon netter ausgesehen – Link – obwohl, … nee, er war nie so mein Fall.

Der Senf ist inzwischen genussfertig und einige Pröbchen sind zum Verkosten verteilt. Sind die TestesserInnen zufrieden gibt es einen Blogpost mit Rezept.

Der zweite Schwung an Bitterorangenmarmelade kam in die Gläser.

Der Aufwand in der Herstellung lohnt sich und es wird nichts verschwendet. Die Reste auf den benutzten Löffeln kamen, sorgfältig abgekratzt, stilvoll auf eine Scheibe Toast. Selbst als Mitternachtsimbiss …, lecker! – Link zum Rezept

Das Faserprojekt, aus Bastfasern meines Pfirsichbaums, hat funktioniert und wartet, mit den anderen Ergebnissen, auf den Einsatz auf einer Fortbildung.

Die frühlingshaften Momente lockten nicht nur mich vermehrt in den Garten. Immer wieder gab es ein großes „Hallo! Schön dich/euch wieder zu sehen.“ In meinem Gartenkeller fand ich eine übriggebliebene Flasche meiner Geburtstagsfeier im Herbst und mit der stießen wir GartennachbarInnen auf das neue Gartenjahr an.

Wunderbar, das Wiedersehen mit einer meiner ganz besonders liebenswerten Gartennachbarinnen, die mit Mitte 80 trotz gesundheitlichen Malessen, ein neues Gartenjahr angehen wird, „Was soll ich den ganzen Sommer zuhause, in einer Zweizimmerwohnung?“
Nun, denn, ich holte mir bei meinen Gartenaktivitäten den ersten Muskelkater des Jahres. Dazu fing ich mir einen Schwung Milben und/oder Vogelflöhe beim Kahlschlag von einem meiner Kirschlorbeerstäucher ein – dieses saugende Kleinstviehzeug kann einem Gartenarbeit so richtig vergrätzen! Auf dem Heimweg kribbelte es von der Kopfhaut bis in die Socken, wodurch auch gleich die erste Gartenentseuchungsprozedur des Jahres stattfand, bevor ich mich ins Wohnzimmer setzte oder später ins Bett legte. Allein beim Gedanken und Schreiben kribbelt es schon wieder!

Auf jeden Fall sind die Reben geschnitten und ich dabei das Gestell zu richten. Die Holzteile erhielten zwei Anstriche und ich werde die Drähte für den Wein neu ziehen. Es geht voran. Das zeigte sich auch heute Morgen beim Blick in die Anzuchtschale. Der erste Sämling ist gestartet.

Zum Wochenschluss verdrängten kalte Windböen jegliches Gefühl von Vorfrühling, auch wenn das Thermometer knapp zweistellige Zahlen anzeigte. Irgendwie fanden es ein paar meiner Knochen als zu kalt für Gartenaktionen, doch ich wollte den geschnittenen Kirschlorbeer loswerden. Mit warmen Tee versorgt, einer Sitzgelegenheit mit wärmenden Popo-Windschutz schnibbelte und sägte ich klein, bis die Kapazität meines Autos für Säcke und Wannen ausgeschöpft war. Ab damit zum Häckselplatz und ich kam, wie üblich, mit einer Fundsache zurück. Entdeckte ich doch beim Abladen meines Strauchschnitts eine Bambusstange, die aus einem schon zusammengeschobenen, meterhohen Abfallhaufen schaute. Da musste ich einfach daran ruckeln und ziehen, daneben liegendes rütteln, weiter ruckeln, bis ich dieses gut drei Meter lange Teil endlich hatte. Der Blick ins Auto, keine Gartenschere, zum Donnerdrummel aber auch! Zum Glück gibt es andere NutzerInnen dieses Platzes, die besser ausgerüstet sind und wir stellten fest, auch sie hat ein Auge auf Bambuslieferungen.
Zurück im Garten wartete der beste aller Wurzelausgräber auf Spitzhacke und Spaten. Eineinhalb Stunden später hatte ich tatsächlich einen Kirschlorbeer weniger, mit Strunk und Sti(e)l! YES! Danke, K.!
Währenddessen war ich jedoch schon wieder unterwegs, ein neues Sägeblatt für meine Mini-Kettensäge zu besorgen. Mein bevorzugter Baumarkt hat leider einen Zulieferer gewechselt und dabei beim Sortiment dieses spezielle Sägeblatt übersehen. Kann passieren, aber zumindest wusste ich bei meiner Weiterfahrt, wo und bei welchem Konkurrenten ich mir dieses besorgen konnte. Das ist Service.

Keine Entwarnung, aber eine klitzekleine Besserung gibt es bei Kater Chewbacca. Er trägt tapfer seine Halskrause und lässt sich ohne ausgefahrene Krallen seine Augentropfen verabreichen. Man hatte mich darauf vorbereitet, mich auf einen langen, komplizierten Genesungsverlauf einzustellen und es dauert tatsächlich. Beinahe einen Freudensprung war es mir dann Anfang der Woche wert, als Chewie das kranke Auge zumindest zur Hälfte öffnete! Ein klarer Fall für meine tägliche Highlight-Sammlung aus dem Jahresprojekt!
Leider kam zur Wochenmitte eine Verschiebung des Kontrolltermins bei der Augenärztin auf Anfang nächster Woche. Ich befreite den Burschen aus Frust von seinem Halskragen, damit er sich wenigstens einmal wieder putzen konnte. Das tat er dann auch, ausgiebigst! Eine Stunde lang war er allein für seine unteren Extremitäten beschäftigt. Als er jedoch die Gesichtsregion erreichte bekam er seine Pflichtausrüstung wieder umgeschnallt, auch ordentlich grundgereinigt.

Bleibt der Lieblingsmensch, für den diese Woche mehr Wege anstanden, außer einzukaufen. Nächste Woche jährt sich der Todestag der Lieblingsmenschin und immer noch sind wir unterwegs mit Formalitäten, wie auch diese Woche. Ein Ende ist in Sicht und ich hoffe auf eine Art Ruhezeit, wenn dieser Akt erledigt sein sollte. Ich träume von ein paar unbeschwerten Urlaubstagen.
In der Zwischenzeit „verordnete“ mir Kater Angus eine Ruhezeit. Er besetzte den Aktenkorb mit den Unterlagen vom Vater. Braves Katerchen.

Gelesen. Gesehen. Angehört.

Fischer macht den Fang seines Lebens – und verzaubert uns mit seiner Reaktion! – eine Nachricht bei SWR3, vom 10.02.2023

Philosoph Hans Jonas: Lieblingsdenker der Klimabewegung – ein Beitrag/Podcast bei Deutschlandfunk Kultur, vom 05.02.2023

Antakya wird nie mehr sein, wie es einst war – ein Beitrag der NZZ, Neue Zürcher Zeitung, vom 12.02.2023
Ich fand beim Aussortieren von Zeitungsausschnitten eine Seite, die, ein paar wenige Tage vorher in der ZEIT veröffentlicht wurde und ich aufgehoben hatte, online leider mit Bezahlschranke:
Türkei – Antakya – Unsere Autorin liebt Istanbul. Und diese Stadt ganz im Süden der Türkei soll noch besser sein?- ein Artikel in der ZEIT, vom 23.01.2023

auslandsjournal spezial – Ukraine: ein Jahr Krieg – eine Reportage im ZDF, gesendet am 15.02.2023, in der ZDF-Mediathek verfügbar bis 15.02.2024

Ohrwurm der Woche.

Kaum zu glauben, 2005 herausgebracht …

Die letzten Textzeilen von „An Tagen wie diesen“, herausgegeben von Fettes Brot


Was für ’ne Wahnsinnsshow
Im Fernsehen und im Radio
Die Sonne lacht dabei so schadenfroh
Ich werd‘ die Bilder nicht mehr los
Beim Frühstück und beim Abendbrot
Niemand, der mir sagen kann, wieso.

Was das Wochenende bringen wird?
Da ich ein neues Sägeblatt habe werde ich es im Garten einsetzen, so das Wetter es zulässt und, Gartenregeln beachtend, samstags nur bis 13:00 Uhr. Da werde ich mich wohl darüber hinwegsetzen, denn momentan gibt es keine MüßigängerInnen auf dem Gartengelände.
Sonntag wird es dann wieder einen Ruhetag geben.

Bis die Tage,


Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.


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Kommentare

Oh, wunderbar, dass Du Kirschlorbeer losgeworden bist, incl daheim das Gekrieche, mich juckt s nur beim Lesen. Bei mir sind noch Strünke der Hecke im Boden, zwei vom Hochbeet verdeckt, der dritte stört nicht. Ansonsten kommen Stemmeisen und Hacke zum Einsatz.
Mit den ersten Sonnenstrahlen bin ich auch in den Garten, den Kompost auflösen und neu aufstellen und das Hochbeet einmal neu mit Draht überall auszurüsten (gegen Besuch half das unten zwar, aber es ging grub sich einen Weg durch eine freie Ecke)
Mit dem dringenden Rosenschnitt begonnen (ja, Jasmin fängt an) … Und dann ging und geht nichts mehr weil Infekt. Vor allem der Wein! Sonst blutet er U viel und den Söhnen müsste ich es erst zeigen. Ach, genug gejammert.
Schön, dass es Deinem Kater ganz langsam wieder besser geht! Ach, die schwarze Krim guckt bei Dir raus. Das Aussäen ist auch zu kurz gekommen. Diese Tomate will ich auch wieder haben, sowie das Andenhorn. Schauen wir.
Hab ein wunderbares, weiterhin so produktives Wochenende und ganz liebe Grüße
Nina

Na, noch sind noch nicht alle Kirschlorbeergewächse draußen, aber heute ging es spontan – obwohl für Montag geplant – erst einem und dann noch einem weiteren an die Wurzeln. Jetzt steht nur noch einer in der Erde. Von den anderen sind zwei Strünke übrig und einen hat mein Ausgrabungsmeister mit allem drum und dran entwurzelt. Nächste Woche werde ich schauen wie ich alles auf den Häckselplatz bringen kann. Ich hoffe auf GartennachbarInnen mit Anhängerkupplung am Auto, denn einen Anhänger gibt es auf der Gartenanlage zum Ausleihen. Ansonsten muss ich weiter schnippeln und mein Auto nutzen.
Bei meinem Hochbeet hoffe ich den Besucherschutz von unten gut gestaltet zu haben. Von oben ist dringend ein Schwung Erde nötig, bevor ich an eine Aussaat denken kann.
Rosen schneide ich erst wenn die Forsythien blühen, aber der Wein sollte im Februar geschnitten sein.
Vom Tomatensaatgut der Schwarzen Krim kann ich dir vier Krümel schicken. Gib ein Signal, wenn du es gerne hättst.
Liebe Grüße und gute Besserung,
Karin

Danke Dir! Die schwarze Krim habe ich nun seit 3 oder 4 Jahren selber. (Hatte ich Dir nicht mal Samen geschickt?) Sie ist so zuverlässig. Eine gute alte Sorte. Hochbeete verschlingen Erde geradezu. Mit der Auflösung des Kompost sind viele Regenwürmer auch wieder in meinen gekommen, die beschleunigen das Verrotten des Groben unten noch mal. Ich hoffe, bei Dir findet sich irgendwann noch eine Quelle für Erde. So ein großes Beet braucht viel.
Der Besuch war auch nicht von unten gekommen, da sondern seitlich. Nun heißt es viel kontrollieren
Aber alles ist erst später wieder möglich
Bitte entschuldige, ich habe grausig geschrieben, im duseligen Kopf
sollte man das vielleicht lassen
Liebe Sonntagsgrüße
Nina

Ja, hast du, vom Andenhorn und Green Zebra.
Das Hochbeet hatte ich im November noch gefüllt bekommen, doch nun ist die Erde mindestens 10 cm abgesackt. Das heißt, ich benötige nun ungefähr drei bis vier Säcke. Es wäre schön, wenn ich noch Kompost dazugeben könnte, doch meiner ist noch nicht soweit.
Zuerst einmal geht es an die Kirschlorbeersträucher. Jetzt steht nur noch einer, der Montag herausgeholt wird. Dann geht es weiter mit klein schneiden und ab zum Häckselplatz, oder ich finde jemanden mit einer Anhängerkupplung und zeit.
Viele Grüße und weiter gute Besserung,
Karin

Gartensamstage sind mir die liebsten. Geht im Febraur aber nur, wenn das Wetter stimmt.

Ich hoffe, du bis dem Kirschlorbeer wirksam zu Leibe gerückt. Einen gemütlichen Ruhetag wünsche ich dir morgen.

LG von Regula

Für diesen Samstag wurde windiges Dauergrau angesagt und tatsächlich schaute ab und zu die Sonne heraus. Ideal für Gartenarbeiten, die dann auch in Angriff genommen wurden.
Liebe Grüße,
Karin

Ups, da werde ich gleich mal meinen Mann warnen, der auch im Kirschlorbeer tätig war…
Gut, dass dein Kater offensichtlich nicht so rachsüchtig zu sein scheint, wie unsere frühere Katze. Wenn man die (Draußenkatze) so malträtierte und drinnen halten musste, war sie sehr kreativ in der Gegenwehr (ins Bett der Kinder pieseln, Vasen zerschmettern etc…).
Das empfohlene Auslandsjournal fand ich auch sehr gut. Hast du auch den tollen Beitrag von Vassili Golod gesehen?
Liebe Wochenendgrüße
Andrea

Kreative Gegenwehr kenne auch ich bei meinen Katern – rock, paper, scissors – tsching, tschang, tschong. Da sich der Kater aktuell nicht so richtig putzen kann, erledigt er dies nach dem Klogang dann schon einmal rutschenderweise quer durch die Wohnung, wenn ich nicht aufpasse.
Den Beitrag vom Weltspiegel konnte ich nur zum Teil sehen, habe ihn jedoch aufgenommen, damit ich ihn zuende schauen kann. Heute Morgen las ich zudem ein Interview mit dem Chefredakteur von Nv.ua durch die Freunde der ZEIT. Auch sehr lesens- und nachdenkenswert. Ich weiß nicht ob dieser Link funktioniert – https://verlag.zeit.de/freunde/ausblick/hinter-der-geschichte/witalij-sytsch/?wt_zmc=nl.int.zonaudev.201149645665_413368261821.nl_ref.
Einen Versuch zum Verlinken war es wert.
Mir graust es vor der nächsten Woche.
Liebe Grüße,
Karin

Deinen Frühlingstisch finde ich sehr hübsch! Und das Foto vom Langen See ist klasse. Dein Senf sieht recht appetitlich aus und ich hoffe, den Testesserinnen hat es geschmeckt. Ich darf leider keinen mehr essen… Aber Vieles schmeckt ohne Senf nur halb so gut.
Die lieben Gartennachbarinnen sind Gold wert, oder ;-).
Ich wünsche dir eine gute neue Woche!
Liebe Grüße
Ingrid

Bei Senf muss ich auch vorsichtig sein, mit ein Grund warum ich ihn mir selber machen möchte.
Diese GartennachInnen sind wirklich Gold wert, so viel Hilfe wie mir schon gewährt worden ist!
Die auch eine gute Woche, mit lieben Grüßen,
Karin

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