oder …

Die erste Februarwoche

Ich bin dankbar über eins meiner Jahresprojekte, in dem ich täglich den einen oder die schönen Momente sammle. Ohne dieses Vorhaben hätte ich nun, am Ende dieser Woche gesagt: Was war das denn für ein Quark?
Dabei brauche ich morgens nur in den Spiegel schauen und ein Highlight der Woche zu sehen. Nach drei Jahren war ich endlich wieder einmal beim Friseur, nicht im Garten der Tochter zu einem schnellen Schnippschnapp! Er mühte sich, nach der freudigen Begrüßung, um Form und Farbe in meine stark reduzierten Fransen (die Tochter sagt Federn). Wie gewohnt blieb von der Form wenig übrig bis ich zuhause war. Wind und Wetter hatten daran gerüttelt und mich durchgepustet. Es blieb der Gedanke an einen schönen Nachmittag für mich.

Im Vordergrund stehen bei meiner Rückerinnerung die Dinge und Aktionen, die Zeit und Nerven kosten. Wieder einmal Warten in einer Service-Hotline, das sich endlich einmal lohnte. Bis zum Wochenende habe ich doch tatsächlich alle Papiere in der Hand, um, in Sachen Nachlass der Mutter, einen Schritt näher zum Abschluss zu kommen. Das rief nach einer Belohnung und neuen warmen Stiefeln. Danke J. für das Besorgen!

Umfangreicher waren die Besorgungen für den Lieblingsmenschen, der mich mittlerweile am Rotkäppchenvormittag begleitet. Bei einem Wocheneinkauf kommt schnell einiges zusammen, vor allem wenn bevorratet wird und der Vater genauestens informiert ist, was wo gerade im Angebot ist. 😉 Ich könnte ja auch einmal ausfallen, krank werden, in Urlaub fahren und die nächsten Fortbildungen beginnen bald.

Für diese füllen sich die ersten Boxen mit Materialien und Werkzeugen. Immer öfter stehe ich in meiner Küchenwerkstatt, probiere und verfeinere Rezepte, nicht nur für Pflanzenfarben. Die erste Marmelade des neuen Jahres wurde gekocht, Bitterorangenmarmelade, nach bewährter Rezeptur.
Mit dem für Senf bin ich noch nicht zufrieden.

Daran muss noch gefeilt werden. Da Senf nach der Herstellung erst ruhen und ausreifen muss könnte sich das vielleicht als unnötig erweisen.

Besser klappten, nach dem dritten Versuch, die Grünkernbratlinge. Endlich! Auf Salat, mit Kräuterdip und Linsensprossen war es lecker. Allerdings brauche ich für die nächsten Wochen keinen Grünkern mehr auf dem Teller.

Richtig unzufrieden ist jedoch Kater Chewbacca, mein älterer und auch Sorgenkater des vergangenen Jahres. Ihn plagt eine Augenentzündung, die ich mit den üblichen Mitteln nicht behandelt bekomme. Das telefonische Gespräch mit der Tierarztpraxis brachte nicht das Rezept für das notwendige Medikament oder einen zeitnahen Behandlungstermin. Wir müssen nun das Wochenende abwarten und ich verpasste dem armen Kerl wieder den verhassten Halskragen. Anders geht’s nicht, damit er die Pfoten von den Augen weghält.

Mit die schönsten Momente brachte das Schafpatentreffen am vergangenen Sonntag im Stall der Schäferinnenfreundin. Zwischen dem Geblöke der Mädels, wie Sabine ihre Tiere nennt, ließ sich trotz der Kälte abschalten und auf andere Gedanken kommen.

Vor einem Jahr verließ die Lieblingsmenschin ihr Zuhause. Sie ließ ihren Ehering auf ihrem Nachttisch, als ob sie ahnte nie wieder zurückzukommen.

Gelesen. Gesehen. Angehört.

Opposition kritisiert Landesregierung – Grundsteuer-Erklärungen: Baden-Württemberg kann Abgabefrist für eigene Gebäude nicht einhalten – 😀 – ein Bericht im SWR, vom 27.01.2023

Gleichberechtigung in Nigeria: Die übergroßen Frauen von der Dragon Squad – ein Video bei Spiegel online, vom 28.01.2023

Geschichte und Kultur – Diskriminierung von Frauen: Woher kommt das Patriarchat? – ein Beitrag vom nationalgeographic, vom 19.01.2023

„Mikroplastik entwickelt sich zu einer allgegenwärtigen Tötungsmaschine“ – ein Artikel in brand eins 02/2023, vom 27.01.2023

Ohrwurm der Woche.

Bruce Springsteen hat seine Tour begonnen und ich hoffe mein Ticket für ein Konzert nutzen zu können. Den Tourstart habe ich mitverfolgt und trotzdem lag mir ein anderer Oldie im Ohr: T. Rex mit I Love to Boogie, aus den 1970ern, meinen auslaufenden Teeniejahren. Wunderbar deren Musik im Film Billy Elliot. Nachdem ich alles dazugehörige Unterrichtsmaterial in gute Hände abgegeben hatte klang immer noch dieses Stück im Ohr und ich machte einfach wieder mit … 😀 bis, mit der Tür, der Alltag wieder zuschlug.

Was das Wochenende bringen wird? Der Sohn hat sich zu einem kurzen Besuch angemeldet. Ansonsten werde ich einen Ruhetag einlegen, lasse den Senf ruhen, bringe den Quark auf den Teller. Einfach einmal nichts tun.

Bis die Tage,


Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.


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Kommentare

So eine kontemplative Pause tut gut. Ich hab mir das in dieser Woche viel gegönnt ( na ja, Bürokram, nachlassbedingt, kommt auch immer noch, auch Besucher oder Telefonierer – aber es war genug ruhige Zeit ). So an den eigenen Kleinprojekten rumbosseln, ohne gestört zu werden, ist was Feines.
Du wirst natürlich immer wieder traurige Zeiten haben, jetzt, wo der Jahrestag naht, kann ich mir gut vorstellen. Aber der Vater ist zumindest essensmäßig, bei dir in besten Händen! Und was das Konzert anbelangt bzw. der Zwischenstopp: da unterhalten wir uns noch mal drüber, ja?
Alles Liebe!
Astrid

Ich hoffe noch auf einen ruhigen Sonntag zuhause, wenn es denn der Gesundheitszustand des Katers zulässt. Auf jeden Fall bleibt der Bürokram liegen.
Die Hochzeitsplanung des Sohns lässt uns einiges an trüben Gedanken wegwischen, was uns allen gut tut. Vor allem sind wir hier, nach seinem Besuch, auf dem neuesten Stand.
Ich bin stolz auf meinen Vater, wie er es schafft sich in Teilen selbst zu versorgen. Er kocht sich selbst und wird darin immer besser. Ansonsten muss eben Hilfe in Anspruch genommen werden.
Ende Juni wird wohl meine Ferien-Auszeit werden, die erste seit Ende 2019, beginnend im Rheinland und hoffentlich geht es noch ein Stückchen weiter.
Viele liebe Grüße,
Karin

Einfach mal nichts tun, ist doch ein Plan.
Ich wollte auch schon immer mal Senf machen. Vielleicht mache ich es dieses Jahr endlich. Wenn meine Liste nur nicht so lang wäre.
Ist es schon wieder ein Jahr her, mit der Lieblingsmenschin? Wie die Zeit vergeht …
Mach dir einen schönen Sonntag
Andrea

Noch hoffe ich, dass Kater Chewie bis zum Arzttermin am Montag durchhält. Doch inzwischen sehe ich mich im Wartebereich der Tierklinik, um dort einfach nichts zu tun, außer warten.
Über meine Senfherstellung werde ich noch berichten, so sie zuverlässig läuft.
Ja, es ist nun fast ein Jahr ohne Mutter und einiges ist noch nicht verarbeitet.
Liebe Grüße,
Karin

Die Augenentzündung bei Chewie macht mir inzwischen große Sorgen und ich überlege, ob ich Sonntag nicht doch in die Notfallambulanz der Tierklinik fahre und die Tierarztpraxis wechsle.
Liebe Grüße,
Karin

der billy elliot ausschnitt ist wunderbar – ich mag den film sehr und bei diesem lied bekomme ich sofort lust mitzuhüpfen!
ausruhen, keine pläne machen, ruhe genießen – dinge, die auch einfach mal guttun. ich hoffe aber, dem kater geht es besser und du musst nicht in die notfallpraxis!!
in diesem sinne einen schönen sonntag und liebe grüße
mano

Dieser Film war zu meinen Zeiten als Klassenlehrerin in der 8. Klasse ein Thema, fachübergreifend, Deutsch, Englisch, Geschichte, Ethik, Musik, … Erfreulicherweise gab es relativ schnell Begleitmaterial von Lehrmittelverlagen, wobei ich da schon eigenes erstellt hatte.
Oh, ja, mithüpfen, das bei I love to boogie nicht zu tun fällt schwer.
Nach Beratung am Telefon habe ich den Sonntag mit kranken Katern fast hinter mir. Viel Kuscheln in Ruhe tat uns gut, aber zwei Kater mit triefenden Augen sind eine Herausforderung. Montag geht es dann mit beiden zur Tierärztin, auch eine Herausforderung – acht Kilo auf der einen Seite, sechs auf der anderen.
Liebe Grüße,
Karin

Ich lasse liebe Grüße da und Gute Besserung für den Kater.
Wünsche ein paar ruhige Mußestunden (wenn es vielleicht doch nicht für einen ganzen Ruhetag reicht).
Liebe Grüße
illy

Es wurde ein Ruhetag, mit zwei kranken Tieren. Der jüngere Kater scheint sich angesteckt zu haben. Beim telefonischen Notdienst wurde ich beruhigt, aber mein Unbill gegen die Vorzimmerdame von meiner Tierarztpraxis, die mich am Freitag abgewimmelt hat, wächst. Ob Mensch oder Tier, bloß nicht zum Wochenende krank werden!
Liebe Grüße,
Karin

Liebe Karin,
die Assoziation Rotkäppchen bei der Versorgung deines Vaters finde ich einfach zu nett :-)). Aber es ist doch ganz prima, dass er sich aufrafft und sogar zum Einkaufen mitgeht.
Ach, zum Friseur sollte ich die nächsten Wochen auch mal dringend…
Die Grünkernbratlinge sehen richtig lecker aus. Könnte ich auch mal wieder machen. Einfach toll, deine Küchenwerkstatt!
Ja, wie die Zeit vergeht – nun ist es bei deiner Mama auch schon wieder ein Jahr her. Und ja, da darf man schon auch immer mal wieder seiner Traurigkeit freien Lauf lassen. Fühl dich gedrückt!

Ich hoffe, deinen Katern geht es inzwischen wieder besser.
Wünsche dir eine ruhige, schöne Woche!
Liebe Grüße
Ingrid

Der kleine Kater leidet tatsächlich nur mít seinem Onkel mit und bei diesem stellt sich, trotz Behandlung, keine Besserung ein. Mittwoch wird es nach Rotkäppchen-Versorgung einen weiteren Besuch bei der Tierärztin geben.
Ja, wie die Zeit vergeht! Du siehtst das ja regelmäßig bei den Enkelkindern, wie schnell sie groß werden.
Danke für deine lieben Worte,
mit vielen Grüßen,
Karin

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