oder …
Erst heiß und trocken, nun wieder kühl und ab und an mal nass
Das Wetter passt nie und vor allem passt es nicht allen. Einen Dauermoserer habe ich unter den Gartennachbarn. Ist es heiß und trocken, wird es garantiert nie mehr regnen. Regnet es, wird wieder gejammert, nicht nur dass die Schnecken auf Tour sind. Weht ein Wind ist er unangenehm, weht kein Lüftchen ist es zum Ersticken. Zum Ausgleich werden die Pflanzen gespritzt, was das Zeug hält, „weil ja sonst nichts zu ernten wäre“. Dieser Umtrieb war dann meiner Amsel im Weinlaub zu viel. Nach zehn Tagen Brüten verließ sie ihr Nest und ließ die angebrüteten Eier zurück. Zum heulen!
Bedauerlich ist es auch, dass ich keine Zeit für den Juni-Blick vom Garten fand und die Bilder, wie Berichte nun irgendwie in diesen Blogpost vom Juli hineinbekommen möchte.
Im Juni mähte ich zum ersten Mal meine kleine Wiese, streifenweise. Dazu nahm ich dieses Mal die Sichel in die Hand, damit ich fertige Büschel zum Mulchen, oder für etwas Kreatives, trocknen lassen konnte.
Meine ausgepflanzten Tomaten gediehen nicht, wie ich es erhofft hatte. Der Boden war gut vorbereitet, also daran lag es nicht. An anderen Stellen wuchsen sie ganz von alleine, vom vergangenen Jahr selbst ausgesät – Rote Murmel und Sunrise Bumblebee. Mir fiel es schwer sie einfach zu ziehen und dem Kompost zu übergeben. Also setzte ich die stärksten Pflanzen um, nachdem ich Platz für sie geschaffen hatte. In dem Zug, wenn ich schon beim Graben an Ort und Stelle war, verlegte ich gleich noch ein paar Platten (neu) rund um die Zisterne.
Wie üblich machte ich mit dem Vorhaben ein Fass auf, aber nun ist auch das Wurzelwerk unter den Platten weg – vorerst zumindest.
Inzwischen kann die Zisterne auch wieder das, wofür sie gut ist, Regenwasser auffangen. Da alle Dichtungsversuche gescheitert waren kleidete ich das Becken mit Teichfolie aus. Von außen noch nicht schick anzusehen, doch Hauptsache das mühsam aufgefangene Wasser versickert nicht in irgendeinem Nirwana.
Mußezeit gab es im Juni wenig auf der Veranda.
Zumindest landete nicht der komplette Wiesenschnitt auf den Beeten.
Aus dem Urlaub zurückgekommen erwartete mich ein Dschungel, nur nicht dort, wo ich ihn gerne gehabt hätte. Tomaten, Zucchini, Gurken, Rosenkohl, alle mickrig.
Dafür hingen die Beerensträucher üppigst voll mit frühen Stachelbeeren und Johannisbeeren. Zudem summte und brummte es trotz der Hitze und Trockenheit.
Nicht ganz so willkommen sind die Wespen, die sich oberhalb der Veranda im Dach ansiedelten. Sie raspeln alles kurz und klein, selbst die Schnur, die eine Weinranke tragen sollte.
Da sie mich in Ruhe lassen ließ ich sie gewähren. Mal sehen wie es wird, wenn der Wein reif wird.
Die einzigen Pflanzen, denen die Hitze nichts auszumachen schien, waren der Kaktus und die Eselsdistel.
Mitte Juli holte ich dann die gerade weggeräumte Spitzhacke und den Spaten heraus. Unter dem im vergangenen Jahr angelegten Sitzplatz drückten wieder die Yuccas nach oben. Die Unkrautfolie half überhaupt nichts, durch die sticht die Pflanze einfach durch – siehe Wochenbericht 28 – Link. Nichts wurde es aus einer gemütlichen Pause!
Zum Monatsende steht endlich wieder die Bank an Ort und Stelle.
Der Backmohn ist inzwischen geerntet und die meisten Winterzwiebeln.
Insgesamt wächst das Gemüse aber am besten im Hochbeet. Täglich pflücke ich mir meine paar Salatblätter und vor allem die Auberginen reifen, nach ihren Anlaufschwierigkeiten, üppig.
Freude macht mir im Moment die Luffa-Gurke, die anfangs ebenso zickig in der Entwicklung war, wie alle anderen meiner selbst gezogenen Pflanzen. Sie blüht und rankt sich munter in den wilden Pfirsichbaum hinein. So hat er wenigstens einen Zweck.
Das Ende der Hitzewelle. Es regnet tatsächlich auch bei uns!
Meine Gartenpläne für den August:
- die Herbstaussaat vorbereiten
- die Ernte verarbeiten – zu erwarten sind Tomaten und Bohnen
- das Wasserbecken verkleiden
- den Garten auch einmal einfach nur genießen
- …
Die Übersicht
Blick von der Veranda
Blick auf den Gemüsegarten
Blick über das Gemüsebeet zur Gartenhütte
Macht’s gut und bis die Tage,
Verlinkt mit dem 12tel-Blick bei Eva von verfuchstundzugenäht.
Und hier entlang geht es zu meinem anderen 12tel-Blick auf hierundfort.
Kommentare
So viele Auberginen hast Du schon! Wie wunderbar!! Ich habe einiges an Blüten, aber sie sind noch lange nicht so weit zu Früchten. Eine rote Tomate hatte ich schon, als ich sie dann ernten wollte, war sie weg! Und mein Hochbeet Geschichte. Aber genau wie Du hatte ich eine gute Beerenernte! Die Quitten sind auch wieder reichlich.
Ich hoffe, der Regen hat Deinem Garten gut getan! Hier schüttet es immer wieder reichlich, mit heftigen Böhen und Temperaturstürzen. Etwas mehr „Hundstage“ dürfte es wieder geben, aber ja… Immer meckere ich über das Wetter ☺️
Auf einen schönen August und liebe Grüße
Nina
Meine vier selbst gezogenen Auberginen wollten nicht so richtig in die Puschen kommen, weshalb ich eine Pflanze dazu kaufte. Der eiferten die Kleinen inzwischen zügig nach! 😀 Ich denke, dass demnächst auch meine Zucchinis und Gurken kommen werden. Sie müssen halt ohne PushUp-Dünger groß werden und noch habe ich nicht aureichend Kompost.
Es hat hier endlich einiges geregnet, aber nicht so viel wie in anderen Regionen. Es hat aber gereicht die reifenden Tomaten zum Platzen zu bringen. Schade.
Mit Quitten kannst du mich übrigens jagen, wie mit Mangold und Grünkohl!
Das Wetter kommt, wie es kommt.
Viele liebe Grüße,
Karin
Ach, was für eine Stimmung in deinem Garten! Irgendwie anders als bei mir oder bekannten Kleingartenanlagen. Mir gefällt’s!
GLG
Astrid
Jeder Garten ist anders! Das ist besonders auffallend in Kleingartenanlagen. Manchmal sind sich nebeneinander liegende Gärten auch seltsam ähnlich. Das erkenne ich in der Reihenhaussiedlung, in der meine Tochter wohnt. In einer Zeile gibt es viele Springbrunnen. In der nächsten dominiert Schmiedeeisernes, … es ist zum Schmunzeln.
Mein Garten ist vor allem ein Nutzgarten und meine Handschrift kommt langsam durch. 😀
Viele liebe Grüße,
Karin
Deinen Bildern sieht man üppiges Wachstum, aber auch die Trockenheit an. Die Tomaten machen auch bei uns den ganzen Sommer über etwas Kummer.
Puh, auf solche Gartennachbarn könnte ich gut verzichten.
Liebe Grüße
Andrea
Gartennachbarn sind nicht immer auszusuchen. Wenn die Windrichtung für mich ungüstig ist verbete ich mir allerdings die Spritzerei, vor allem dann wenn schon beim Anmischen eine Schutzmaske getragen wird!
Zum Glück stehen vor allem Färberpflanzen an der Gartengrenze.
Das bisschen Regen hier lässt das Wiesenstück wieder grünen.
Liebe Grüße,
Karin