und …
Vier Wochen kranker Kater – Beschäftigungsprogramm mit Hindernissen
Tapfer trug Chewbacca seinen Halskragen, auch wenn er phasenweise massiv mit seinen Krallen an das Band ging. Inzwischen haben seine Krallen ein feines Fransenband kreiert, das garantiert den Juckreiz NICHT mindert.
Meinereine legte brav, so oft es ging den Fuß hoch, träumte am Wochenende von den Schmerzmitteln wegzukommen – träum weiter, Karin! – bevor ich für den Gartenbesuch den Fuß in einen Schuh stecken musste. Zum Glück erlaubte die Witterung das barfüßige Gehen zuhause, obwohl, dort gibt es auch einige Ecken an denen Zehen schmerzhaft andocken können! Das Böse ist immer und überall … zack, da hatte ich mir wohl, gleich zu Wochenbeginn, den Ohrwurm selbst gesetzt! Erinnerungen an einen meiner ersten Schullandheimaufenthalte meiner Lehrerinnenzeit.
Ein Hauch von Entspannung am Montag, dem kranken Kater ging es gut, meinem Fuß besser und meine liebsten Gartennachbarn kamen aus ihrem Urlaub zurück! Letzteres bedeutete auch, nur noch einen Garten gießen. 😉 J&K, ich habe den Gartendienst gerne für euch erledigt! Entspannter Ausklang bei der Tochter meiner Freundin – wir erinnerten uns gemeinsam an den letzten runden Geburtstag ihrer Mutter. Es wäre an diesem Tag wieder einer runder gewesen.
Dienstag sollte ein besonderer Tag werden, wurde er, allerdings teilweise nicht so, wie geplant.
DER Termin des Tages war nachmittags in der Tierklinik. Die Fäden sollten bei Chewbacca gezogen werden. Also gab es erst einmal gechilltes Vormittagsprogramm für die Kater und mich, mit getrenntem Füttern, Streicheleinheiten, gemeinsamen Pflanzen versorgen und Balkonien richten.
Entspanntes (da fix geglücktes) Verladen des Katers in die Transportbox, freie Fahrt auf der A81 und der A8, und dann der „Stau“ im Wartebereich der Tierklinik.
Schließlich wurden die 14 Fäden aus dem Katerpopo gezogen, sogar ohne weitere Narkose! Kaum fertig fand der Arzt dann doch noch zwei weitere, versteckt im nachwachsenden Fell! Kater war nicht amused und schaffte es bei diesen letzten Fäden, wehrhaft, sich seines Kragens zu entledigen. Brav ließ er sich diesen jedoch wieder überstülpen. Ich war so stolz auf meinen Kater und so glücklich!
Die letzte Rechnung bezahlt, trug ich den Kater in der Box in die Tiefgarage der Tierklinik, packte ihn ins Auto und informierte erst einmal meine Kinder über den Stand der Dinge. In dieser Zeit bahnte sich ein kleines Verkehrschaos rund um die einspurige Ein- und Ausfahrt an. Zwei Autos wollten in die Tiefgarage, zwei wollten hinaus und irgendwann war mein geparktes Auto dem Geschiebe im Weg. Mein altes Vehikel, im Vergleich zu den Beteiligten wie ein Zwerg aussehend, schien den Beteiligten wie ein Stein im Schuh. „Können Sie uns nicht endlich helfen?“, bellte eine Stimme aus einem der Fahrzeuge und ich vergaß durchzuatmen und bis zehn zu zählen!
Ohne Nachzudenken begann ich die FahrerInnen zu dirigieren, benötigte beide Hände und legte dafür irgendwann so nebenbei mein Handy ab.
Zehn Minuten später fuhr ich aus der Tiefgarage … und nun dürft ihr euch erst einmal selbst eine Geschichte überlegen, wie dieser Tag weiter ging … eine kleine Richtungsgebung … kurz vor der Auffahrt zur Autobahn erschrak ich beim Beschleunigen bei einem unverhofften, seltsamen, lauten Plopp irgendwo an meinem Auto.
Positives zuerst!
Eins meiner Resteverwertungsprojekte geht voran. Dazu holte ich mir noch einmal Schilfblüten, um, unter anderem, Sockenwolle zu färben.
Interessant, wie unterschiedlich die verschiedenen Wollarten die Farbe aufnehmen.
Komplementär in der Farbe, die erste größere Ernte von Chilis und vor allem von Tomaten!
Drei Kilogramm Zucchini sind in zwei Varianten süßsauer eingelegt und meine Tester testen. 😀
Kater Chewbacca erholt sich gut, besser als ich mich von meinen Malessen.
Nachdem ich ich ihn Freitag vom Kragen befreien durfte …
… putzt er sich, gefühlt, pausenlos.
Zurück zur Geschichte, die mich zwei Tage vom Garten fernhielt, dass sich meine Gartennachbarn schon Sorgen machten. Schauen wir mal, wenn ihr meine Vorgaben weiterdurchdacht habt, wieviel Übereinstimmungen es gibt. 😉
Nun, nach dem Plopp war ich etwas verunsichtert auf der Autobahn unterwegs. Ich hoffte nur, dass nichts am Auto passiert war. Zuhause angekommen schaute ich im Kofferraum nach, ob sich hier etwas gelöst hatte und herumkullerte. Nichts. Auch auf der Fahrzeugunterseite konnte konnte ich keinen Schaden entdecken. Es blieb rätselhaft.
Chewbacca und ich waren deshalb erst einmal froh zuhause zu sein und machten es uns gemütlich, bis ich am frühen Abend meinen Gartenkorb richtete. Mit im Gepäck die Flasche Sekt, mit der ich endlich zusammen mit den GartennachbarInnen auf meinen Ruhestand anstoßen wollte. Was nicht zu finden war, das Handy. Da es auch nicht bei einem Anruf zu hören war schaute ich im Auto nach. Dort war es auch nicht. In der Tierklinik angerufen, die sich sofort in den Räumen und in der Tiefgarage auf die Suche machten. Nichts. In der Wartezeit hatte ich die nächste Suchinstanz genutzt, die „Wo ist?“-Funktion am Rechner. Oh – das Handy war in einem Waldstück unweit der Autobahn – ohoh! Der Mitarbeiter in der Tierklinik empfahl mir vom Suchergebnis ein Foto zu machen und zur Polizei zu gehen, nicht anzurufen. Das tat ich dann auch. Dort saß ich erst einmal in einem Vorraum fest, da gerade die Übergabe zum Schichtwechsel durchgeführt wurde. Ich drehte am Rad, denn geschlossene Türen vor mir und hinter mir kann ich schlecht ertragen, vor allem nicht an solch heißen Tagen. Eine Polizistin erlöste mich und nahm die Handyverlustmeldung dann im Freien auf. Sie würden sich kümmern und sich melden. Ich sollte zuhause auf den Rückruf warten und in der Zwischenzeit mir wichtige Zugänge vom Handy, wie zum Beispiel zum Onlinebanking, sperren.
Mein erster Blick zuhause ging auf die geöffnete „Wo ist?“-App. WHAT?! Das Handy war inzwischen im Stuttgarter Rotlichtviertel. In meinem Kopf spielten sich Szenarien von gehackten, bis zum Überziehungslimit leer geräumten Konten ab und ich musste mich zusammenreißen klar zu denken. Wenig hilfreich erwiesen sich die Informationen auf den Internetseiten der Banken – finde die richtige Telefonnummer. Noch unkomfortabler war der Sperrservice der ersten angewählten Bank. Die Automatenstimme ließ wenig Auswahl zu, im zweiten Schritt keine Rückfragen und ich wollte doch keine Karte sperren, sondern das Onlinebanking. Inzwischen weiß ich, dass bei dieser Bank das Onlinebanking technisch wie eine Bankkarte gehandhabt wird. Am Ende hatte ich bei dieser Bank, mit deren sperrigen Service, alles gesperrt, Bankzugang, Karten, Onlinebanking. Bei der 116116, dem bundesweiten Sperrservice, den ich für die andere Bank nutzte, war ich froh endlich eine menschliche Stimme zu hören, aber diesen Kontakt musste ich abbrechen. Es gab einen Rückruf von der Polizei: „Frau Be, gute Nachricht, wir haben ihr Handy! Kann es sein, dass Sie es auf dem Autodach abgelegt hatten? Es wurde auf der Autobahnzufahrt Stuttgart Messe gefunden und einer Polizeistreife übergeben.“
In meinem Kopf erschien die Rückblende: Tiefgarage, Auspark- und Einparkdirigieren, Handy erst in der Hand, dann abgelegt, selber aus der Tiefgarage gefahren. Plopp!
Dazu die Erinnerung, die Polizeidirektion in Stuttgart liegt mitten im Milieu!
Was. War. Ich. Erleichtert! als mir spätabends mein Handy vorbeigebracht wurde! Es funktionierte und hatte erst einmal nur einen Kratzer dazu bekommen.
Puh!
Noch einmal gut gegangen, aber ich habe Federn gelassen!
Ganz tief in mir wünsche ich mir ein einfaches Telefonierhandy zurück, mit Kamera, aber sonst nichts. Es reicht auf den Geldbeutel aufzupassen, mit all seinen Karten.
Mittwoch, Versorgungstag vom Lieblingsmenschen und davor ging es erst einmal zur Bank, damit ich das Konto wieder freischalten lasse und alles andere auch. Das erwies sich als nicht so einfach, da sich der Zuständige in einer Besprechung befand. Dort war er eine halbe Stunde später noch, zum Zeitpunkt, als ich wieder vorbeikommen sollte. „Sie müssen es leider in einer Stunde noch einmal versuchen.“ Meine Einkaufstour angepasst stand ich keine sechzig Minuten später wieder am Schalter. Inzwischen war die Besprechung beendet und der Kollege in der Mittagspause. 15.00 Uhr wäre eine gute Zeit, aber zumindest das Onlinebanking sei wieder freigeschaltet.
Meine Einkäufe erledigt und beim Vater ausgeliefert fuhr ich im Anschluss erst einmal in das Fachgeschäft für mein Handy. Durch den Aufprall war die FaceID defekt und die Techniker waren so freundlich, mich und mein Gerät in ihre aktuellen Reparaturen einzuschieben. Dadurch wurde es jedoch nichts mit 15:00 Uhr und kurz vor 16:00 Uhr waren in der Bank meine Sachbearbeiterin und der Zuständige für Freischaltungen schon im Feierabend.
Meine Antwort auf den schnippischen Kommentar der jungen Mitarbeiterin hob ich mir für den nächsten Tag auf. Es war Zeit mit etwas Gutes zu tun und mich an diesem Tag um die Kater zu kümmern!
Donnerstag, es ging in den Garten und davor erst einmal zur Bank. Frostig der Service der jungen Dame, da sie „die da“, meinereine, bedienen musste. Meine Sachbearbeiterin befand sich in einem anderen Kundengespräch. Aufseufzend, Augenbrauen hochziehend nahm sie den Zettel der Kollegin in die Hand, telefonierte, seufzte, spielte wieder mit den Augenbrauen, gab die Daten durch und die Person am Ende der Leitung aktivierte endlich die Entsperrhäkchen auf dem Bildschirm. Dafür hatte es Stunden gedauert, mehrfaches Hingehen, und das an der Hauptstelle der Stadt! Diesen Service musste ich kommentieren. Ja, ich bin über 60, aber dumm bin ich deshalb nicht. Ja, ich mache Fehler, aber die machen wir alle. … Trotzdem geht Umgang untereinander auch höflich!
Dann ging es in den Garten, endlich!
Kartoffeln ernten.
Mais ernten.
Trauben ernten.
Herrlich, zum Tagesabschluss, das Treffen mit der langjährigen Freundin aus dem Kollegium. Wir gönnten und verordneten uns einen nichtvegetarischen Abend in einem griechischen Restaurant. Das tat uns so gut!
Freitag, mit Warten auf den Regen! Schon morgens gingen die Blicke immer wieder gen Himmel. Dunkle Wolken schoben sich zusammen, es donnerte, es blitzte, drei Tropfen. Auf diversen WetterApps verglichen wir GartennachbarInnen die Regenwahrscheinlichkeit zu diversen Zeitpunkten. Sie verschob sich immer weiter in die Abendstunden. Bis hier tatsächlich Regen auf den Boden fiel war es wirklich spät und er reichte nicht einmal, um meine Fässer zu füllen.
Was das Wochenende bringen wird und schon brachte, ist unter anderem ein Kurs zum Sommerschnitt von Obstbäumen. Alles weitere wird sich zeigen, vom Wetter bestimmt.
Irgendwann wird sich ein Feriengefühl einstellen und auch das für den beginnenden Ruhestand. Die Flasche Sekt steht wieder im Kühlschrank und wartet auf die nächste Gelegenheit auf diesen anzustoßen.
Gelesen. Gesehen. Angehört.
Bedrückend …
Ein Dorf namens Archanhelske – ein Beitrag aus der FAS, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, vom 14.08.2022, vielleicht, und dann leider, mit Bezahlsperre
Ohrwurm der Woche.
Weil das Thema Bank diese Woche so dominierte hielt sich dieser Ohrwurm, der sich zu Wochenbeginn festgesetzt hatte, auch wenn er sich aus einer ganz anderen Geschichte heraus verankerte.
Ein schönes Wochenende, macht’s gut und bis die Tage!
Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.
Kommentare
Puh, was für eine Woche. Da hast Du dir die Köstlichkeiten beim Griechen verdient! Gut, dass ich kein Onlinebanking mache. Was für ein Glück, dass Du das Phone wieder hast, auch wenn du unliebsame Erfahrungen im Service-Bereich machen musstest. (Kenne ich auch, daher stammt ein absoluter Insiderspruch unserer Familie, ein running-gag. Hat ja im Nachklang noch was Gutes…)
Katerchen ist auch wieder fit und schön, die nächste Woche sollte also gut laufen.
Liebe Grüße
Andrea
Der Service im Edel-Apfel-Laden für das mobile Endgerät war topp. Da können sich die Bankleute eine Scheibe abschneiden. Per SMS war ich über jeden Schritt informiert, wusste über Wartezeiten Bescheid, erhielt die Information, dass mein Gerät schon eine halbe Stunde früher abholbereit ist. Zudem lernte ich auf nette Art und Weise ein paar Kleinigkeiten zur Bedienung meiner Geräten dazu.
Für Servicewüsten-Erfahrungen haben auch wir in der Familie ein Bonmot, einen Abfangjäger bevor die Frustfalle zuschlägt. 😉
Ansonsten, geht es den Tieren gut, sieht die Welt deutlich besser aus!
Liebe Grüße,
Karin
Ach, wenigstens geht es dem Kater wieder gut 🙂
Was für ein Abenteuer! Und was sind wir doch drauf gewiesen. Aufs Handy üpacken wirmitlerweile unser halbes Leben. Und vieles erleichtert es ja auch. Ich hatte schon mit dem Autodach gerechnet, gut, dass Du scheinbar eine gute Hülle hast. Und überhaupt es zurück zu Dir fand.
Deine Ernte ist ja schon sehr gut und reichlich! Wunderbar! Eine kleine Entschädigung. Jetzt noch Genesungsfortschritte beim Fuss bitte 😉
Und Danke für den erstgenannten Ohrwurm, der ist jetzt auch ‚immer und überall ‚
Liebe Grüße und schönes Wochenende mit hoffentlich mehr Regen (hier nur FisselregenamMorgen)
Nina
Das Handy steckt in einer schnöden Filzhülle. Ich kann mich einfach nicht für einen Plastikmantel entscheiden. Leider konnte mir die Polizei keinen Namen vom Finder geben, denn ich hätte mich so gerne bei ihm bedankt!
Das Ernteergebnis macht Freude, zumindest einiges an Feldfrüchten und Obst hat funktioniert. 😀 In diesem Umfang hatte ich zuletzt im alten Schulgarten ernten können. Das ist wirklich eine Entschädigung, denn der Fuß nimmt sich wirklich viel Zeit für die Heilung!
Liebe Grüße,
Karin
Herrjeh! Was war denn wieder bei dir los?! Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig Empathie die meisten „Dienstleister“ ihren Kunden gegenüber empfinden. Bis sie selber mal in eine solche Situation gelangen… Man wünscht den Anderen ja nichts böses…
Gut das dein Telefon wieder da ist. Mein Handy kann keine Rechnungen bezahlen. Das habe ich ihm gar nicht erst beigebracht.
Liebe Grüße und Kopf hoch. Du gehörst noch lange nicht zum alten Eisen!
Andrea
Manches muss wohl erst erfahren werden, bevor sich eine Vorstellung gemacht werden kann, wie sich die entsprechenden Situationen anfühlen.
Ich warte auf ruhigeres Fahrwasser und der Kopf ist noch dran. 😉
LiebeGrüße,
Karin
ui..
das war ja sehr erlebnisreich
da kommt keine Langeweile auf
nur gut dass es dem Kater besser geht ..
zum Glück hast du dein Handy wieder bekommen
ich habe homebanking nur auf dem PC
liebe Grüße
Rosi
Auch ohne BankingApps ist auf den Handys verflixt viel persönliches draufgepackt, was in falschen Händen angreifbar macht. Bequem im Alltag aber extrem unangenehm, wenn das Handy fehlt.
Ich habe es zumindest wieder, eine Erleichterung.
Und der Kater macht sich super!
Liebe Grüße,
Karin