oder …

Es ist Zeit für Ferien – meine letzten Schulferien!

Ich weiß weder Grund, Ursache noch Anlass, warum ich gerade in dieser Woche wieder permanent auf Schlüsselsuche war.
OK, da waren die schriftlichen Prüfungen der Wahlpflichtfächer, doch an diesem Tag hatte ich keine Schlüsselprobleme. Tags zuvor schon. Da kickte ich mit einem Fuß die Tür zum Maschinenraum zu, die Arme voll frisch zugeschnittenem Material, und beim Zuklicken wusste ich: nicht gut, dumm gelaufen, blöd. Ganz blöd, denn das Handy hatte ich bei den Schlüsseln gelassen! Mein Glück, es war noch eine Kollegin in dem Nebengebäude, die mir helfen konnte. Ansonsten hätte ich bis zur Ankunft des Putzdienstes warten müssen.

Mitte der Woche wollte ich auf die Schnelle noch ein paar Arbeitsblätter kopieren. Ins Lehrerzimmer kam ich mit meinen Schlüsseln, doch der Weg von der Tür bis zum Kopierer bietet Flächen und andere Möglichkeiten mal eben, auch auf die Schnelle, die Hände frei zu bekommen, bzw. zumindest den Schlüsselbund abzulegen. Normalerweise lege ich ihn auf meinen Platz, … Sachensuchen kann so anstrengend sein, vor allem, wenn es so unnötig ist.

Freitagmittag, Euphorie, Ferien, das neue Kompostergestell wurde pünktlich geliefert, Vorfreude darauf, heute ein erstes Gartenfleckchen auf Meinereine gebürstet bekommen zu können, habe alles dazu im Auto, gehe zurück in die Wohnung, greife meine zwei Gartenkörbe des Tages, Handtasche, Autoschlüssel, Gartenschlüssel, …, ziehe die Türe hinter mir zu und wusste beim Klick: da fehlt was, dumm gelaufen, der Hausschlüsselbund liegt jenseits der Eingangstür. Mist!
Die Tochter angerufen, die mir dann – auf dem halben Weg getroffen – ihren Schlüssel für meine Wohnung übergab.
Noch einmal gut gegangen.

Ich fuhr zur Gartenanlage, wo ich erst einmal frische Getränke auslud und in meine Hütte brachte. Dann holte ich meine Gartenkörbe. Beim dritten Gang lud ich den Komposter aus, traf Gartennachbarn, unterhielt mich, erzählte von meinem Schlüsselabenteuer, schlug die Kofferraumhaube zu und wusste: Mist, das gibt’s doch nicht! Doch! Das Auto zu und der Autoschlüssel im Auto.
So peinlich es war, ich musste wieder die Tochter bemühen, um an den Zweitschlüssel von meinem Auto zu kommen.

Stunden später, im Baumarkt, auf der Suche nach einem Kanister für die geruchshemmende Aufnahme der Brennnesseljauche, fehlt mir an der Kasse, meine Schlüsselbunde von eins bis drei durchzählend, der dritte im Bund – zum Donnerdrummel, aber auch! Zurück zum Regal, wo ich am längsten gestanden war, und da lag das gute Stück tatsächlich noch, ablegt auf einer Ladung Stapelkisten. Puh! Meine Nerven!

Was sonst noch war?

Einige Geburtstage lagen in der Woche an, unter anderem der einer meiner engen Freundinnen. Ein Schnapszahlgeburtstag für den ich mir etwas einfallen lassen wollte. Nachdem die Blumenlieferungen in UK für die Familie letztes Jahr so gut geklappt hatten, wollte ich es nun für Spanien wagen. Abenteuerlich! Von wegen „punctual delivery“ und „surprises that arrive at the perfect time …“. Nach etlichen Reklamations-Mails bekam sie doch noch ihren Strauß, mit einem Tag Verspätung!

Montag ging es erst einmal mit dem Abschiedcountdown in der Schule weiter, …

… bevor ich mich entschied den Efeu von meinem Arbeitsplatz mit in meinen Garten zu nehmen. Die Zweige stammen noch von der Einschulungsfeier im September 2021 und haben eine besondere Geschichte.

Zwischendurch wurde beim Lieblingsmenschen der Hausnotruf eingerichtet. Hohlstunden haben manchmal etwas Gutes.

Im Technikunterricht holte ich die Baukästen hervor um die Handvoll 7er zu beschäftigen. Ein Großteil der Gruppe war entweder krank oder bei der Ausbildung für Streitschlichtung. Da wäre es nicht fair gewesen an den aktuellen Themen weiterzuarbeiten, also gab es eine Zusatzaufgabe. Gar nicht so einfach, stellten die Jungs fest, ein lenkbares Fahrzeug herzustellen, wenn keine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Verfügung steht.

Zusammen mit den Gartenkindern war ich auf dem Schulgelände unterwegs, damit die selbst gezogenen Kürbisse einen Platz bekommen. Gut erreichbar sollte er sein, Wasser in der Nähe und trotzdem so versteckt, damit wir hoffentlich selber ernten können – Fehler – damit sie mit meiner Nachfolgerin im Herbst Kürbisse ernten können. Kein Foto von der Pflanzaktion, die Stelle ist geheim! 😉

Dazwischen war die Versorgung vom Lieblingsmenschen wichtig – es läuft, aber eben nicht rund. Die Gefährtin wird arg vermisst! Deshalb war ich froh ihn wieder einmal in den Garten gelockt bekommen zu haben.

Während der Vater Äste klein schnitt kümmerte ich mich um einen meiner Wasserauffangbehälter. Dort hatte ich auch ein Leck entdeckt, zum Glück scheint es sich nur um Haarrisse zu handeln. Ich hatte mir vorgenommen gehabt erst einmal die Verschalung neu zu streichen und die Sanierung für 2023 geplant. Daraus wird wohl nichts werden. Dafür brachte meine beinahe archäologische Ausgrabung rund um den Wasserbehälter Neues zutage. Dazu gehörte die Entdeckung des Wasserablaufs und die ursprüngliche Drainage. Die hatte der Vorpächter zugeschüttet, was der Holzverschalung gar nicht gut getan hat.

Es blieb Zeit für Mußemomente! Gerne halte ich inne, wenn die Hornisse vorbeischaut oder eine der vielen Hummelarten die Brombeeren besucht.

Auch geerntet habe ich wieder, wie für die Tochter, als Dankeschön für den Schlüsseldienst.

Zuguterletzt fanden meine Konzertkarten von der x-fach verschobenen Veranstaltung Star Wars in Concert Abnehmer und das Geld floss direkt in eine neue Konzertkarte. 😀 An meinem Kühlschrank muss immer ein Stück Vorfreude hängen! Bruce Springsteen kommt nach Deutschland und das möchte ich mir nicht entgehen lassen.

Gelesen. Gesehen. Angehört.

Thonis-Herakleion: Die Metropole, die im Meer versank – ein Artikel im Spektrum, vom 27.05.2022

Radioastronomie: Handys sind heller als Aliens – noch ein Artikel im Spektrum, vom 29.05.2022

Mittani-Reich: Versunkene Stadt am Tigris freigelegt, und ein weiterer Artikel im Spektrum, vom 31.05.2022

Weidel tritt offenbar nicht mehr als AfD-Landeschefin an – ein Bericht in der Frankfurter Rundschau, vom 01.06.2022

UN-Umweltkonferenz in Stockholm: Eine vernichtende Bilanz – ein Artikel bei t-online, vom 02.06.2022

Ohrwurm der Woche.

Für das Wochenende plane ich erst einmal wenig, zudem werde ich mich hier und da auf Geburtstagsfeiern sehen lassen. Ich werde die Zeit zu nutzen wissen, wie gleich heute Morgen. Langsam pendelt sich nämlich wieder meine Vor-Corona-Samstagsroutine ein, auf den Wochenmarkt zu gehen und wenn ich dort ins Plaudern komme, wie heute mit meiner Schäferin, ist das wie Ferien. Wobei, es sind Ferien, meine letzten Schulferien!

Frohe Pfingsten und bis die Tage,


Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.

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Kommentare

Ich freue mich jede Woche auf Bilder aus deinem Garten. Wie gut, dass dein Vater helfen kann und Ablenkung findet. Viel Glück mit dem Wasserablauf.

Ein schönes Wochenende dir.

Regula

Ich bin erst einmal froh den Abfluss gefunden und ausgegraben zu haben. Inzwischen habe ich auch schon Bretter, um die Verschalung des Beckens zu erneuern – auch wieder ein aus alt mach neu Projekt. Nun hoffe ich erst einmal darauf keine weiteren technischen Probleme zu entdecken, damit Gärtnern oder Kreatives im Garten mehr in den Fokus rücken kann.
Viele Grüße und schönes Wochenende,
Karin

Ach Du grundgütiger Alptraum! Genau aus diesem Grunde hört man mich immer und überall kommen, ich habe einen großen Karabiner und meine Schlüssel klappern weithin hörbar. Und sie sind fühlbar bei mir. allerdings habe ich auch keine 3 Schlüsselbunde! Himmelhilf, bei Dir ja noch mal gut gegangen.
Diese Überreste des Vorgängers im Garten sind ja wirklich grausig, ich drücke die Daumen, dass es nun langsam das Letzte ist, was Du gefunden hast!
Geschichte ist ja jetzt wirklich sehr bald der Schuldienst. Aber jetzt erst mal ausspannen, damit es nicht wieder spannend mit den Schlüsseln wird 🙂
Frohe Pfingsten auch Dir und liebe Grüsse
Nina

Wenn ich in der Schule bin trage ich einen Monsterschlüsselbund, per Karabinerhaken sind alle Bunde beisammen – altogether now! Dazu noch Schnickschnack, Bändel, … ein wuchtiges Teil, mit Ausmaßen, dass jede/r weiß, wem dieses Gebinde zuzuschreiben ist. Dabei ist es ja sogar dünner geworden, ohne die Schulgartenschlüssel (was fast nicht auffällt). Erst wenn ich zuhause bin knipse ich das Teil mit den Schulschlüsseln ab. Allerdings hängt am Schulschlüsselbund ein Extra-Wohnungsschlüssel und am Wohnungsbund ein Schulschlüssel, damit ich aus der Nummer für blöde Situationen raus bin. Dafür sorgte ich, seit ich vor Jahren im Winter wiederholt mit dem Mülleimer in der Hand, in Puschen, ohne warme Jacke – ich wollte ja nur kurz zum Müllhäuschen – vor meiner zugezogenen Wohnungstür stand und den Schulschlüssel in der Hand hatte. Bibbernd zur Tochter geschlappt, mit durchgeweichten Sohlen, aber mit Schlüssel zurück. Die Schulschlüssel gebe ich demnächst ab – eine Sorge weniger – und für den Garten- und den Vaterschlüsselbund werde ich Lösungen finden.
Irgendwie werden meine Schlüssel nicht weniger, kaum welche weg kommen andere dazu. 😀
Liebe Grüße,
Karin

Dein Webseiten Link ist zu lustig und Du musst den hier vielleicht auch noch Mal zeigen!
Danke Dir
Liebe Grüße und frohe Pfingsten und „Herr, schmeiß Hirn ra!“ (Vielleicht auch um diese Sicherheit nach Handy und Schlüssel zu beseitigen?😉)

Ein geiles Gefühl, oder? Die letzten Ferien! Aber dein Garten wartet ja schon sehnsüchtig… Die Schlüsselgeschichten kenne ich vom Herrn K., der darf jetzt auch keinen mehr in die Hand bekommen. Ein Glück, dass die Tochter in der Nähe wohnt.
Hab schöne Ferienfeiertage!
❤️lichst
Astrid

Herrlich, wirklich! Da ist Licht am Horizont und ich kann meine Kollegin nicht verstehen, die mit mir ihren Abschied nimmt und eher traurig ist.
Ja, ich werde einiges vermissen, zum Beispiel die Möglichkeiten in den Werkräumen, die ich bisher zur Verfügung hatte, inklusive Werkzeuge und Maschinen, aber ganz viel anderes nicht.
Es sind Ferien und diese werde ich ganz bewusst als solche leben.
Viele liebe Grüße,
Karin

Letzte Schulferien‘ Pfingstferien? dann wird sich zunächst das Dauerferiengefühl einstellen…das ist schön!
Schlüsselsuche bei Lehrer*innen…das ist der Supergau schlechthin! Ich erinnere mich nur zugut. Auch heute überkommt mich immer noch panik, wenn ich meinen Schlüssel in den tiefen meiner Handtasche nicht sofort finde *lach

Liebe Grüsse
Augusta

Nach der Schlüsselsuchpanik folgt oft der Wo-ist-das-Handy-Horror! Da gibt es zum Glück eine Suchfunktion am Rechner, sofern frau einen Schlüssel zur Wohnung findet, wo dieser steht! 😀
Ich werde froh sein, wenn ich mit der Abgabe der Schlüssel, ende Juli, auch die sonstigen Verantwortungen im Schuldienst nicht mehr haben werde.
Liebe Grüße,
Karin

Auweia, das war ja wirklich eine Schlüsselserie. Die hätte mir auch Nerven gekostet. Der Garten macht zwar Arbeit, scheint dir aber eine Menge Freude und Ernte zu schenken.
Bei uns ist die Vorcorona-Samstagsroutine noch immer gestrichen. Dafür sind andere Routinen in die Woche eingezogen. Hat auch was.
Liebe Grüße
Andrea

Diese Schlüsselserie tat nicht gut und beschäftigt mich immer noch. Während meines Küchenumbaus lag ein Wohnungsschlüssel immer in einem Blumentopf auf dem Fenstersims, damit die Handwerker Zutritt zur Wohnung hatten, während ich in der Schule war. Keine Dauerlösung!
Nach diesen vielen Monaten anders leben ist es an der Zeit alte Routinen mit den neu entwickelten abzugleichen und zu überdenken. Bei mir wird es beim Einkauf eine Mischung aus alt und neu geben. So lassen sich die Betreuung und die Versorgung meines Vaters besser unter einen Hut zu bringen.
Genieße deinen Besuch und frohe Pfingsten,
Karin

von schlüsseln kann ich auch ein lied singen, oder besser noch: lieder! einmal fand ich meinen schlüsselbund im kühlschrank, wo ich ihn mit lebensmitteln abgeladen hatte. prima sind auch parkscheine von parkhäusern. man glaubt ja nicht, wo die sich überall verstecken können, wenn man vor der schranke steht…
schön, dass du deinen vater mit in den garten locken konntest und er frische luft und beschäftigung hatte.
ich wünsche dir wunderbare pfingsttage im garten und bei freunden und familie!
liebe grüße
mano

Na, da sind wir mit Schlüsseldramen schon einmal zu zweit. Das Kühlschrankversteck hatte ich noch nicht, aber diverse andere Schränke zum Deponieren genutzt, vor allem in den Werkräumen. Dann hieß es wieder: „Kinder, es ist soweit …!“ mehr musste ich in bekannten Klassen nicht sagen, damit sie auf Suche gingen.
Parktickets stecke ich immer sofort in ein Täschchen am Autoschlüssel – die Tagessätze sind mir einfach auf Dauer zu hoch gewesen.
Für den Vater gibt es gleich noch ein Stück Kuchen und dann ist wieder Zeit im Garten angesagt.
Schönes Wochenende und frohe Pfingsten,
mit vielen Grüßen,
Karin

Oh man, was für ein Alptraum die Schlüssel zu verschusseln. Wie gut, daß du Depots hast.
Dein Garten könnte mir gefallen. Bis ich unseren da habe vergehen wahrscheinlich noch Jahre.
Liebe Grüße
Andrea

Fehlende Schlüssel von großen Schließanlagen sind echt ein Alptraum! Den Rattenschwanz, den solch ein Verlust verursacht, erlebte ich bei einer Kollegin. Als dann noch, Wochen später, in der Schule eingebrochen wurde, ging das Drama noch einmal los.
Im Garten bin ich noch längst nicht dort, wo ich hinkommen möchte. Das wird auch bei mir dauern. Von meiner Ex-Schwiegermutter weiß ich, dass ein Wildgarten kein verwilderter Garten ist und um ersteres zu erreichen, muss viel Arbeit hineingesteckt werden. Da ich aber auch ernten will muss ich da auch Kompromisse mit mir selbst schließen. Dein Garten wird ganz sicher unter deiner Regie schön!
Liebe Grüße,
Karin

Herrlich zu lesen, aber deine Schlüsselschreckmomente waren sicher alles andere als lustig, gut dass es doch immer gut ausging.
Schönen Pfingstmontag und liebe Grüße
Gabi

So sind die kleinen Katastrophen des Alltags und wie du sagst, noch einmal gut ausgegangen! Auf jeden Fall hatte ich auf diese Weise etwas zu berichten! 😉
Liebe Grüße und einen schönen Feiertag,
Karin

Ach du Schreck, da hast du ja eine ganze Schlüssel-such-Serie hingelegt ;-). Aber ich muss gestehen, dies hätte mir auch passieren können (abgesehen vom Schulschlüsselbund). Ebenso kommt mir der Schlüssel im Kofferraum bekannt vor. Ich musste auch schon einen Mann aus einer Autowerkstatt bemühen, um meinen Geschäftswagen aufzubrechen :-)).
Genieße deine letzten Ferien liebe Karin, und lass es dir gutgehen.
Ganz herzliche Grüße
Ingrid

Ohne Tochter-Service hätte ich auch eine Werkstatt rufen müssen. Aber gut die Sache so lösen zu können.
Noch bin ich nicht im Ferienmodus – das braucht immer seine Zeit.
Viele liebe Grüße,
Karin

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