oder …

12tel-Garten-Blick 2022 #4

Rückenlahm beginne ich diesen Monatsrückblick. Wieder einmal bin ich, nach getaner Bezahl- und Haushalts-Arbeit, mit einem hübschen Plan in den Garten gefahren, um diesen nicht gleich verwirklichen zu können. Den Flieder, mit einem Filz an Ausläufern, hatte ich völlig unterschätzt.

Die Internetrecherche vorab ließ mich zwar etwas gruseln, spätestens als ich die Grabegabel ansetzte, diese sich bei jedem Ausgrabversuch der Wurzeln immer mehr verformte, bis sie für solche Zwecke unbenutzbar in den Ruhestand gehen musste, packte mich das Grauen.

Für diese wird nun eine neue Funktion zu finden sein, für die ursprüngliche ist sie nicht mehr geeignet. Meine Rückenmuskulatur fühlt sich jedoch in ähnlicher Schieflage an – und sowas vor meinem Ruhestand!

Ich mag sowieso keinen Flieder. Was landläufig bei der Fliederblüte als angenehmer Duft angesehen wird, sorgt bei mir für Kopfschmerzen. Einziger Pluspunkt, mit Flieder lässt sich ein Rheumamittel herstellen, doch bin ich die Plackerei mit den verfilztem Wurzelwerk nach zwei Tagen der ganzen Sache erst einmal leid.

Je näher ich inzwischen dem Fliederstamm komme, sehe ich weniger Chance diesen Flieder ins Nirwana schicken zu können. Am Wochenende hole ich die Axt raus und meine kleine, feine, elektrische Minisäge. Um das restliche Wurzelwerk kommt eine Wurzelsperre und dann möchte ich wieder etwas Schöneres im und für den Garten unternehmen.

Positiv denken und den Gartenmonat im Ganzen betrachten!

Der vierte Gartenmonat

Das größte Projekt entstand aus einem Altlastenproblem, das ich, wie Phönix aus der Asche, zerlegt und, mit einigen dazu gekommenen Teilen, zu etwas Neuem zusammenfügen konnte. Aus der maroden, potthässlichen, überdimensionierten Werkzeugkiste entstand ein Arbeitstisch mit Werkzeugfach – ich berichtete darüber im Wochenrückblick #15.

Die ersten Steckzwiebeln zeigten ihr Grün, die erste Saat ging auf.

Die vorgekeimten Kartoffeln setzte ich, obwohl ich sie erst Anfang Mai in die Erde bringen wollte, in einer Nachtaktion, bevor der Regen, Ende April, kam.

Die Hütte ist knapp zur Hälfte gestrichen, und so, wie das Holz die Farbe schluckte war klar, wie überfällig der Farbauftrag bzw. Holzschutz war!

Dann kam der erhoffte Regen! Da der undichte Betonring, den ich mit einer Kunststofftonne „gefüllt“ hatte, ruckzuck mit Regenwasser vollgelaufen war, pumpte ich den Inhalt in regelmäßigen Abständen in zwei Wassertonnen, die ich geschenkt bekommen habe. Hach, es gibt so feine Zusatzteile, die einem diese Arbeit erleichtern. Mir hilft dabei ein Pumpaufsatz für den Akkuschrauber. Das ist keine Dauerlösung, aber für den Anfang recht hilfreich.
Nicht so schöne Begleiterscheinung des Regens, das undichte Vordach über der Terrasse, das inzwischen an vier fünf Stellen leckt.

Frage einer Freundin: „Kannst du den Garten einfach wieder zurückgeben?“

Nein, ich werfe nicht das Handtuch. Ich nehme erst einmal die Axt!

Ansonsten pflücke ich Löwenzahnblüten und -knospen. Die ersten Sammlungen verarbeitete ich noch in meiner Kräuterwerkstatt, aber seit Dienstag kommen sie in den Sack zum Entsorgen! Too much!

Einen Teil der Blüten lasse ich für Bienen und Schnecken stehen. Die einen summen auf dem Weg zu den Blüten, die anderen lassen dadurch meinen Salat in Ruhe.

Sage und schreibe, es hingen vier Mini-Nacktschnecken an einer Löwenzahnblüte!

Hummelgebrumm gibt es ebenso, entlang der Blüten des Kriechenden Günsels.

Ja, die Gartennachbarn schütteln schon ihre Köpfe, aber ich auch meinen über deren Gärten. Englischen Rasen, ohne Beikräuter, wird es bei mit nicht geben. Ich möchte ein Stückchen Wiese, mit gemähten Wegspuren. Vorerst.

Ein kleines Highlight bot die Strauch- und Baumblüte.


Nachdem sich die Magnolie, nach ihrem Frostschaden, noch einmal ins Zeug legte, zog der Apfelbaum nach und dann blühte es sogar noch an einem Zweig des Kirschbäumchens. Aber darüber berichtete ich auch schon im Wochenrückblick #16.

Bei den Stäuchern zeigt sich der erste Fruchtansatz, dass ich mich jetzt schon auf das erste Müsli mit eigenen Beeren freue!

Ganz große Freude machten mir zwei der umgezogenen Pflanzen, die Schachbrettblume und der Japanische Staudenknöterich (im Topf). Beide scheinen ihren neuen Standort zu mögen. Trotz Umzugsstress gedeihen sie hier viel besser, als bisher.

Wochenende.
Nach dem Regen ging ich Löwenzahn pflücken und holte dann tatsächlich die Axt raus.

Die Übersicht

… mit der Qual der Wahl.

Anfang April 2022
Ende April

Fortsetzung folgt!

Macht’s gut und bis die Tage,


Verlinkt mit dem 12tel-Blick bei Eva von verfuchstundzugenäht.

Und hier entlang geht es zu meinem anderen 12tel-Blick auf hierundfort.

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Kommentare

Einer meiner Lieblings Garten Helfer war am Anfang die Spitzhacke. Jedoch die letzten Wurzeln der nun nicht mehr existierenden Lebensbaumhecke sind drin geblieben, zu verzweigt, zu gross und tief. An einer Stelle verwoben mit dem Hopfen, den ich versucht habe rauszureißen. Nun, das alles gelingt trotz Spitzhacke und Ast Schere und Axt auch hier nicht und ich habe starke Helfer. Also weiss ich, wie Du Dich (ein wenig) fühlst. Ich hoffe, die Abdeckungen helfen gegen die Wurzelaustriebe!
Ansonsten macht Dein Garten eine sehr gute Figur schon. Hilft gegen die undichte Stellen neue Dachpappe und Bitumen?
Hab weiterhin Freude daran und nun noch herzliche, aufmunternden Grüße
Nina

Oh ja, die Spitzhacke! Danke für die Erwähnung! Meine steht noch in der Gartenhütte der Schule und muss nur von mir abgeholt werden! Yeah. Eine gute Axt ist allerdings auch was wert!! Ich hoffe die Wurzelsperre hilft wirklich, obwohl ich es nicht schaffen werde, sie komplett um den Baum gelegt zu bekommen. Ins Betonfundament sollte ich ja nicht hineinhacken, damit die Sperre Platz hat.
Das Vordach ist mit ehemals transparenten Kunststoffwellplatten gedeckt, die in die Jahre gekommen sind und morsch an allen Ecken und Enden. Ich werde diese Sanierung wohl in Auftrag geben müssen, nicht nur da ich nicht schwindelfrei bin.
Liebe Grüße,
Karin

Spitzhacke ist auf jeden Fall ein guter Tip für den Flieder! :-))
Ich wünsche dir weiterhin frohes Schaffen, es wird sich mit Sicherheit lohnen!
Mit besten Grüßen
Gabi

Der Flieder hat Kraft und Nerven gekostet und ich hoffe ihm und mir, dass wir uns mit dem aktuellen Status nun anfreunden können.
Dein Fasernesselableger hat den neuen Umzug in meinen Garten super überstanden und entwickelt sich gut. Noch muss er zwar wieder im Topf bleiben, bis das Hochbeet für die Faserpflanzen steht, doch selbst in ihrem begrenzten Raum im Pflanztopf steht die Nessel gut!
Mit vielen lieben Grüßen,
Karin

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