oder …

Vorweihnachtswoche und Ziel erreicht

Warum ich mich am vergangenen Wochenende auf den Unterricht am Montag vorbereitet habe? Macht der Gewohnheit und nicht nachgedacht! Montagmorgen hatte ich nämlich fast keine SchülerInnen. Die paar, die die Freistellungsmöglichkeiten nicht wahrgenommen hatten, wurden von den KlassenlehrerInnen betreut. Es wuselten vor allem die „Kleinen“, die 5er und 6er, durchs Schulhaus und die Kinder aus den Vorbereitungsklassen. Letztere genießen die Schule und deren Angebote, wie Möglichkeiten – raus aus der Enge von Wohnheimen und Übergangswohnungen. Ab Klasse 8 blieben die Klassenzimmer leer. Alle beurlaubt, aber auch hier und da in Quarantäne.
Kein schlechtes Gewissen mehr, dass ich einen dringenden Zahnarzttermin auf den Montagvormittag legen ließ.

Die letzte Weihnachtspost verschickt und mir nicht aufgeschrieben, an wen! Argh!

Die letzten Weihnachtspäckchen ausgeliefert und abgegeben. Freude geerntet!

Freude bekommen. Weihnachtspost und -päckchen. Das waren viele Highlights der Woche! Danke! Ich schicke auf diesem Weg eine Reihe an Umärmler!

Freude machte ich mir am schülerInnenlosen Dienstag im Werkraum. Zuerst bekam mein Musterschemel seine letzten Dübel, damit auch mein Exemplar noch in diesem Jahr fertiggestellt ist.

Richtig dolle freute ich mich dann, als ich mich, während der Trocknung der Holzverbindung, noch einmal an die verflixte, vergangene Woche nicht funktionierende, Elektronikschaltung der 10er setzte. Yeah, kein Denkfehler meinerseits! Es leuchtet und die Summer tun, alle, obwohl Kollegen meinten, die wären, in die Jahre gekommen, nur noch Ausschuss! Falsch gedacht!

Yeah Yeah Yeah! 😀 Ich erspare euch einen Link auf die Fantas an dieser Stelle, den hebe ich mir für meine Verabschiedung auf. Für mich selber ließ ich ein Vorweihnachtskonzert der Stuttgarter „Jungs“ aus einem der vergangenen Jahre auf Y*utube ablaufen, um in eine Art gewohnte Vorweihnachtsstimmung zu kommen.
Das tat gut.

Noch doller freute ich mich über eine Eingebung, einem Fund aus meinen Siebensachen neues Leben einzuhauchen. Ich horte einen Mini-Lichter-Weihnachtsbaum meiner Oma, die Ende der 1960er aus der damaligen DDR ausreisen durfte und darauf bestand dieses Bäumchen in ihrem begrenzten Gepäck mitzunehmen.
Tatsächlich funktioniert es noch, bis auf ein Lämpchen – schade schade schade, weil es wohl keinen Ersatz dafür gibt. Aber das Bäumchen leuchtet trotzdem, wie schön!
Damit meine Lieblingsmenschen, wenn ich ihnen das gerichtete Teil übergebe, nicht mit Steckern und Batterien herumfummeln müssen, bohrte, sägte, schraubte ich eine Batteriestation mit Schalter in eine ausgediente Zigarilloschachtel hinein.

Mitte der Woche, Einkaufstag und letzter Schultag vor den Ferien. Sang- und klanglos verstreuten sich die letzten verbliebenen SchülerInnen und KollegInnen. Leider sah es in den Geschäften weniger übersichtlich aus, viel weniger! Oh oh! Am liebsten hätte ich kehrt gemacht und es später noch einmal probiert. Doch kurz vor den Feiertagen ist nun einmal mit vollen Geschäften zu rechnen, zudem hatte ich eine Einkaufsliste meiner Lieblingsmenschen dabei. Da musste ich dann doch durch das Gewimmel durch.

Ferienbeginn. Endlich! Ich kann zuhause bleiben, meinen Wohlfühlabstand leben. Aufgeräumt ist, auch vorgekocht und vorbereitet. Was blieb, war, der Wohnung den letzten weihnachtlichen Schliff zu geben und die erhaltene Weihnachtspost zu integrieren, um dann, nach der letzten Besorgung für die Lieblingsmenschen, alle Viere von mir zu strecken. Der angereiste Sohnemann musste mich per Telefon aus dem Weggeduselterschöpftnirwana herausholen, denn die Türklingel schien dafür nicht auszureichen!

Es ist schön wieder einen Menschen um sich zu haben, der einen Handgriff übernimmt, oder einfach da ist!

Heiligabend. Mochte ich als junge Frau und Mutter den Moment, wenn die Vorbereitungen der Tage und Wochen ein Ende hatten, das Gefühl, endlich alles erledigt zu haben, das Eintrudeln der Gäste, das erwartungsvolle Glänzen der Kinderaugen, stelle ich eine Verschiebung fest. Je älter ich werde verändert sich mein Verhältnis zu Weihnachten. Ich mag die Vorweihnachtszeit inzwischen weitaus mehr, als die Feiertage. Allen voran die Erwartungen an Heiligabend, die Enttäuschungen – auch schon vor den Einschränkungen durch die Pandemie – das Nicht-auffangen-können machen mich mürbe.
Umso mehr freue ich mich über die Zuwendungen, die ich in den letzten Tagen und Wochen, auch aus dem Bloggerland, erhielt. Weiß ich doch auch um manches Päckchen, das jeweilige SchreiberInnen zu tragen haben und trotzdem die Zeit hierfür fanden …

In den Ferien muss ich mich wirklich um Bilder an dieser Wand kümmern; doch ist sie nicht, so leer sie ist, der perfekte Hintergrund? 😀

Der Ausklang am Weihnachtsbaum tat gut. Die Lieblingsmenschen versorgt wissend, die Bäuche mit Kartoffelsalat gefüllt, hatten wir eine schöne kleine Bescherung, nach den „schönen Bescherungen“ der Woche.
Vor vier Wochen war der eine Lieblingsmensch gestürzt, nun der andere. Dazu kam noch die Botschaft vom Kollegen, dass das Gelände rund um den Schulgarten wieder einmal als Partymeile hergehalten hatte. Bis ich zur Bestandsaufnahme das Gelände erreichte, war das Schlimmste vom städtischen Bauhof schon entfernt worden. Eine gute Stunde benötigte der Reinigungstrupp um allen Müll und die Scherben zu entfernen.

Nicht unterkriegen lassen! Das Leben ist schön!

Wolle wartet zum Verstricken und Sticken. Vielleicht komme ich zum Nähen. Oder ich mache einfach nichts. „Life is for being, not for doing!“ hat mir eine Kollegin mit auf den Weg gegeben. Seitdem suche ich nach einem alten T-Shirt aus meinen Tagen mit Tragen von Motto-T-Shirts: „Do Be Do Be Do“.

Gelesen. Gesehen. Angehört.

Früher Flurschaden : Wie schon der Neandertaler seine Umwelt veränderte – ein Artikel in der FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung), vom 15.12.2021

Klimawandel: Die Ernährung, die die Welt retten soll – ein Artikel in Spektrum, vom 16.12.2021

Fossilien: Autogroßer Tausendfüßer machte Europa unsicher – ein Artikel im Spektrum, vom 21.12.2021

Auf der Suche nach Heimat Eine neue Freundin finden mit über fünfzig – geht das überhaupt? – eine Kolumne im Spiegel, vom 14.12.2021

Hubble-Nachfolger: Weltraumteleskop James Webb erfolgreich ins All gestartet – ein Bericht von Die Zeit, vom 25.12.2021

Ohrwurm der Woche.

In diesem Sinn wünsche ich allen schöne Weihnachtstage.

Macht’s gut und bis die Tage,


Verlinkt bei Andrea Karminrot, bei der ich mich mit meiner Tasse Tee zum Samstagsplausch dazu setze, bis mein Gast sich wieder zu mir gesellt.

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Kommentare

Oh, mit der Weihnachtspost ist es mir dann zum Schluss ähnlich ergangen, würde mich nicht wundern, wenn wer doppelt bedacht wurde (da zwischendrin Schreibpause)
Lieber doppelte gute Wünsche
Den Tausendfüßler und Neanderter Artikel fand ich auch so interessant. Deine Post Wand mag ich auch sehr. Aber vielleicht machst Du da ein System hin, welches schnelle Wechsel erlaubt?
Hab jetzt eine wunderbare und erholsame Zeit
Ein frohes und schönes Fest
Herzliche Grüße
Nina

😀 schön, nicht alleine diesen Organisationslapsus befürchtet zu haben! 😀
Mit meiner Wand bin ich einen Gedanken weiter, was sie aber nach dem Ende der Weihnachtszeit dann doch erst wieder nackig zeigen wird. Alles braucht so seine Zeit. Diese verbringe ich gerade am liebsten kuschelig im Sessel und den Stricknadeln in der Hand. Es sind doch Ferien.
Liebe Grüße und ein guter Jahresabschluss,
Karin

Das Bäumchen ist herrlich! So eines gab es bei uns damals auch, war ja immer schwierig, die verwöhnten Westler zu beschenken.
Ich freue mich, wenn du jetzt Luft holen kannst, so auf Abstand zu vielem/vielen. Deine Überlegungen zu Weihnachten machen Sinn. Es verändert sich da wirklich was im eigenen Erleben.
Hab’s fein die nächsten Tage trotz Elternaufbau!
Astrid

Weihnachten ist vorbei, eine Sorge weniger. Das Bäumchen mit seinen alten Lichtern hat durchgehalten. Das war wie ein Zeichen. 😀
Ich bin dabei zur Ruhe zu kommen und der Fortschritt beim Strickwerk zeigt, die Füße sind oft bequem hochgelegt. Das tut gut und ein paar Tage Ferien sind ja noch, um mich aufzupäppeln.Dazu gibt es dann noch einen leckeren Keks aus Köln. 😉
Viele liebe Grüße,
Karin

dieses bäumchen ist ja herzallerliebst! das hätte ich auch nicht entsorgt – auch wenn ich kürzlich eine vielzahl an weihnachtschmuck einem sozialladen überlassen habe und mich seitdem freier fühle. der karton mit schönen dingen und geschenken stand jahrelang auf dem boden, fast unbenutzt. einiges wenige mit erinnerungswert wurde aufbewahrt. über die anderen dinge freuen sich jetzt hoffentlich jedes weihnachten andere menschen.
schade, dass einige so viel scherben gemacht haben. haben die kein (gutes?) zu hause? wohl eher nicht, was ja traurig ist.
dem riesentausendfüßler wäre ich nicht gern begegnet und ich frage mich, ob es bei den neandertalern auch schon mahner und protestler gegen solche umweltzerstörungen gab.
deinen lieblingsmenschen wünsche ich gute besserung und dir weiterhin frohe weihnachsferien ohne to-do-listen!
liebe grüße
mano

Weihnachtsschmuck habe ich inzwischen auch deziminert. Es bieben die Schätzelein mit Erinnerungswert und dazu gehört eben auch das Bäumchen der Oma.
Was die jungen Leute immer wieder dazu veranlasst zu zerstören möchte ich auch gerne ergründen. Ich habe Verständnis, dass sie sich auf dem Schulgelände treffen, hat es doch auch etwas vertrautes für sie.Kein Verständis habe ich für die Zerstörung, nachdem wohl reichlich Alkohol geflossen ist. Sauer bin ich jedoch auf die Nachbarn, die von ihren Wohnungen aus Einblick auf das Schulgelände haben und wegschauen, wenn dort etwas geschieht. Wenn die Putzfrau aber einen Fussel vergessen hat, der Straßenräumdienst nicht alles weggeräumt hat bekommen sie Ärger!
Nicht aufregen, nur sich wundern!
Ferien! 😀
Viele liebe Grüße,
Karin

Liebe Karin,
es freut mich zu lesen, dass du schöne Weihnachtstage mit deinen Lieblingsmenschen verbracht hast! Auch bei uns war es gemütlich und einfach nur schön. Dein Weihnachtsbäumchen deiner Oma gefällt mir sehr! Ich mag solche Dinge mit Erinnerungen!
Apropos Weihnachtsbäumchen: Vielen lieben Dank für deine feine Weihnachtspost!!! Ich habe mich riesig gefreut! Der Winterwald ergänzt meine Minibaumsammlung ganz wunderbar 😊.
Nun wünsche ich dir einen guten Rutsch und grüße ganz herzlich
Ingrid

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