und …

Zum Feiern weder Kopf noch Laune

Zehn Jahre! So lange gibt es nun schon diesen Blog! Davor gab es einige Blogversuche bei unterschiedlichen Anbietern und unter anderem Titel, doch die lasse ich einfach nicht zählen. Sie waren Prototypen, Versucherlis. Auch die holprigen Anfänge im September 2011 ließ ich unter den Tisch fallen. Zudem will ich den Redirect-Link, der meinen Blog die beiden Septemberwochen lahm legte, nicht als Geburtstags“geschenk“ sehen. Also gilt als offizieller Start der Oktober 2011 – Link zum Blogpost #1 – und ich las mich in meinen alten Blogposts fest. Wie die Zeit vergeht!

Über 1000 Blogpost waren es ursprünglich. Etliche habe ich in den vergangenen Jahren gelöscht. Teils waren sie nicht mehr aktuell, oder die Bilder einfach zu schlecht, als einige Gründe dafür. Zudem überarbeite ich seit 2017 regelmäßig meine Blogposts. Einige werde ich wohl ganz neu schreiben und neu einstellen. Allerdings nicht sofort.

Die Woche hatte es in sich, mit Höhen und Tiefen!

Das Wochenende hatte sein Highlight am Sonntag, als es, beim ersten Schafpatentreffen seit beinahe zwei Jahren, gemeinsam ins Naturschutzgebiet bei Weil der Stadt ging.

Das Wetter spielte mit, die Schafe und Ziegen ebenso. Tags zuvor hatten sie sich nämlich etwas selbstständig gemacht gehabt. Vor allem die Ziegen sind schlitzöhrige Ausbrecherkönige.

Zum Abschluss präsentierte Sabine, meine Schäferinnenfreundin, ihr frisch gedrucktes Buch. Ich werde darüber in einem gesonderten Blogpost berichten, denn Mitte der Woche gab es noch den offiziellen Presstermin.

zwei Frauen, wie du und ich, mit ihren Büchern: links Ina Flothmann, rechts Sabine Krüger

In die Arbeitswoche ging ich nicht alleine. Seit der vergangenen Woche spürte ich das Herannahen einiger gesundheitlicher Malessen. Wie unliebsame, ungebetene Gäste schlichen sie sich an, besetzten zuerst einige Fingergelenke, um dann, wie bei einer feindlichen Übernahme, den Rest des Körpers zu übernehmen. Die ersten Tage schaffte ich es die Schmerzen zu kompensieren, abzuatmen, „wegzudrücken“, lobte die Errungenschaften der Pharmaindustrie, machte meine Übungen. Der Versuch, über schöne Dinge und Entspannung, die Gewalt über meinen Körper zurückzugewinnen, scheiterte kläglich.
Dienstag fragte mich ein Schüler, wo mein Humor geblieben wäre. Tja, gefressen, von den kleinen Monstern in mir.

Donnerstag hatten die Schmerzen die Kontrolle übernommen. Nach einem kurzen Intermezzo in der Schule saß ich in der Arztpraxis. Beim Auftreten oder Greifen reagierte mein Körper mit Übelkeit oder es drückte mir das Wasser in die Augen. Freundlicherweise knirschte und knackte es in meinen Fingern, als ich untersucht wurde. Der Klassiker fiel also aus, in einer Sprechstunde zu sitzen und die Gästeschar tut auf harmlos, zeigt sich von der besten Seite, macht auf unauffällig. Nee, dieses Mal war ich schneller und der Doc war Zeuge! Mit neuer Strategie und Medikamenten ausgerüstet hoffe ich bald in den gewohnten Schmerzalltag zurückzukehren. Den kenne ich, weiß damit umzugehen. Doch dieses neue Überfallkommando soll verschwinden! Aber fix!!


Inzwischen versuche ich das Beste aus der Situation zu machen. Die Tastatur kann ich nur kurze Zeit nutzen. Stricken und sticken geht gar nicht. An Nähen ist nicht zu denken. Spazierengehen wäre schön, aber es sind nur kurze Strecken mit Krücke möglich. Aber ich soll mich bewegen, möglichst belastungsfrei, also mache ich was ich kann.
Dazu gehört, die am Wochenende geernteten Weißdornfrüchte für einen Herzwein anzusetzen. Strunk, Stiele und Blätter müssen nicht entfernt werden und das bekam ich hin.

Die restlichen Äpfel verarbeiteten die SchülerInnen am Montag zu Apfelringen. Das in der Vorwoche hergestellte Dörrobst hatte nicht gereicht, dass jede/r ein Tütchen voll abfüllen konnte und so wurde erneut geschnippelt, um die Dörrautomaten zu befüllen – ohne Aufforderung, eigener Vorschlag, freiwillig, ohne murren. Also brauchte ich mich darum nicht mehr zu kümmern. Zum Glück war diese Ladung fertig gedörrt, bevor ich ausfiel.

Dann liegt noch ein Zeitungsberg herum, der abgebaut, bzw. gelesen werden sollte und etliche Wollstränge sind zu wickeln. Letzteres ist grobmotorisch genug, damit nichts überbelastet wird. Zudem machte diese Aufgabe auch den Katern Spaß! Und wie!

Zwischendurch musste der junge Wilde noch seine Runden drehen. Sein neues Spielzeug fasziniert und beschäftigt ihn länger, als bisherige Angebote. Leider landete es, in seinem Eifer, etwas höher und somit mitten in meinen Pflanzen. Da musste er einfach hinterher! Oh, wei!

Gelesen. Gesehen. Angehört.

Beethoven-Experiment mit den Flying Steps: Making-Of | WDR Musikvermittlung | WDR Funkhausorchester – ein Bericht über ein Projekt, vom 30.09.2019

Der Kartenkrieg – wie China mit Weltkarten Tatsachen schafft – ein Artikel in der NZZ (Neue Zürcher Zeitung, vom 28.09.2021

Pfleger medial zu präsent: Klinik streicht Ricardo Lange alle Dienste, ein Artikel auf ntv, vom 03.10.2021

Dickhäutiges Waisenkind: Elefantenbaby Moses stellt Pfleger vor ein Rätsel, eine Reportage in ntv, vom 02.10.2021

Ergebnisse der Bundestagswahl: So hat Ihre Gemeinde gewählt – eine Statistik in ZeitOnline, vom 05.10.2021 (teilweise hat’s mich gegruselt!)

Ohrwurm der Woche

Die Wurm saß schon, nachdem Astrid vor einiger Zeit das Stück in ihrem Wochenrückblick 37 erwähnt hatte. Nun hatte der hiesige Radiosender meiner Wahl einen „…spielt verückt“-Tag am vergangenen Sonntag (03.10.2021), jemand wünschte sich dieses Stück und schwupps, der Wurm saß wieder tief … vielleicht ist es auch ein Teil meiner genetischen Wurzeln, die sich bei solchen Klängen melden 😀

Samstagmorgen. Mit dem Aufwachen höre ich in mich hinein, forsche, was meine Gäste so treiben. Der schärfste Schmerz scheint vorbei zu sein. Vielleicht wirken die Medikamente, die Übungen, die Ruhe zuhause, oder ich beginne mich mit der neuen Situation zu arrangieren, mich zu gewöhnen. Mir fällt der Satz ein, den ich zur Einführung von Mikroorganismen verwendet habe: Im Körper bist du nicht allein! Das gruselte so manch eine/n immer so herrlich 😀 OK, die kleinen Terroristen der Schmerzbrigade gehören zu einer anderen Liga. Dann halte ich mich eben an die „platte Tüte“: Solange dir noch was weh tut, lebst du noch. Ach, was wäre die Welt ohne ihre Phrasen und Floskeln?
Mir geht es besser, denn der Kopf ist noch dran.

Ein schönes Wochenende und bis die Tage,


Verlinkt bei Andrea Karminrot wo ich zum Samstagsplausch vorbeischaue.

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Kommentare

Oh je! Ich leide mit, denn auch hier leide ich mit, weil den Gefährten seine uralten Rückenschmerzen wieder schlimm plagen und er entsprechend gelaunt und unbeweglich ist. Mit Schmerzen leben ist megaanstrengend… Wenn es geht, den Kopf beschäftigen, oder? Melde mich noch mal…
Bis dahin ein sanfter Drücker!
Gute Besserung!
❤️lich
Astrid

Es ist zermürbend, vor allem in akuten Phasen, wenn die Schmerzspirale sich immer enger zu schließen scheint. Ablenkung ist meist das Beste, so die Schmerzspitze genommen werden kann.
Danke für dein Schreiben, ich melde mich zurück.
Gute Besserung deinem Gefährten und dir viele liebe Grüße,
Karin

Ich drücke dir ganz fest die Daumen (okay, lieber nicht ganz sooo feste…) dass du deine Schmerzen rasch wieder in den Griff bekommst und dich aus ihrem Griff löst.
Der Katzenfisch ist ja der Hammer. Ich glaube, mein junger Wilder wäre auch hin und weg.
Liebe Grüße
Andrea
PS. Toll, dass du 10 Jahre Bloggen durchgehalten hast.

Oh ja, dieser Fisch! 😀
Ich denke, die schlimmste Schmerzphase ist für dieses Mal überstanden. Mit dem was bleibt muss ich schauen: Ursachenforschung, Therapie und wie ich alles in den Alltag integriert bekomme. Vor allem muss ich wieder einmal geduldig sein. Wer zehn Jahre Bloggen schafft müsste das doch endlich können! 😀
Viele liebe Grüße,
Karin

Ach weh. Ich hoffe sehr, es wird weiterhin besser! Ist das ein Scheiß! (Entschuldige, Schmerzen sind einfach scheiße, da fällt mir kein anderes Wort für ein)
Du setz also den Weißdorn mit Wein an? Ich kenne das, dass man die „Mehlsäckchen“ in Korn legt. 😉 Sauerländer Art, würde mein Mann jetzt sagen. Die Blüten sammele ich immer für Tee.
Der Fisch ist der Hammer, den würde ich sogar als Deko nehmen wenn wieder die „maritime Ecke“ dran wäre, so im Sommer. Aber als Katzenspielzeig her zu halten, ist natürlich besser und dem Zweck entsprechend (außer, er hüpft in die Botanik)
Das Beethovenexperiment war natürlich hier vor Ort sehr präsent in den Medien. Ich weiß noch nicht, ob es mir gefällt, dass Rechner Musik weiter denken*. Aber es ist ja ein Experiment und muss als solches gesehen werden.
Ein erholsames Wochenende! und ganz liebe Grüsse und weiterhin gute Besserung
Nina

Tinktur vom Weißdorn habe ich mir dieses Jahr nicht angesetzt. Ich nehme dazu allerdings keinen Korn sondern Wodka und nehme lieber die Blüten, statt die Früchte.
Ja, Schmerzen sind ein echter Scheiß, da kann nichts schön geredet werden. Schöner Sch* stinkt immer noch und wird dadurch nicht besser, außer einbuddeln und das Beste daraus machen.
Liebe Grüße,
Karin

Hallo Karin,
Schmerzen sind grauenvoll, ja das kennen wohl viele Schmerzpatienten. Ich wünsche dir schnelle Besserung. Den Katzenfisch finde ich ja lustig, dass der junge Wilde damit Spaß hat, kann ich gut verstehen.
Vielen Dank für die Eindrücke deiner Woche.
Liebe Grüße Carolyn

Solche Mitbewohner braucht kein Mensch, wünsche dir, dass du sie bald wieder los wirst. Herzlichen Glückwunsch zum Blogg Jubiläum, 10 Jahre sind eine lange Zeit, da ist viel passiert. Gedörrte Apfelringe sind bei meiner Enkelin heiss begehrt und auch schnell weg.
Einen schonen Sonntag wünscht dir, Pia

Ich musste gerade über deine Enkelin schmunzeln.
Zudem bin ich mir sicher, dass die erste Ladung Dörrobst ausreichend für alle gewesen ist. Da müssen etliche Apfelringe beim Verpacken verdunstet sein. 😉 Vielleicht lief die Zubereitung der zweiten Ladung für den Dörrautomaten deshalb so fix, freiwillig und ohne Murren. Schuldbewusstsein? 😀
Liebe Grüße,
Karin

Ach du Arme, da bist du echt sehr geplagt mit solchen Schmerzen. Hoffe, es geht dir bald und schnell wieder besser!
Ich wusste gar nicht, dass es bei Weil der Stadt auch ein Naturschutzgebiet gibt und habe es gleich mal gegoogelt. Den Büchelberg müssen wir demnächst erkunden 😊… Danke für die Information.
Und auch ich gratuliere dir ganz herzlich zum 10jährigen Jubiläum. Wow, das ist eine lange Zeit und es gehört dazu viel Ausdauer. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und Spaß!
Ganz liebe Grüße
Ingrid

Nicht nur ein Naturschutzgebiet gibt es rund um Weil der Stadt. Wir waren auf dem Mittelberg unterwegs.
Vielen Dank für die Besserungswünsche!
Viele liebe Grüße,
Karin

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