oder …
Weiter im Ferienmodus
Samstag. Zwei drei noch nicht ausgepackte Kartons und die Anzahl der in der Wohnung zusammengesammelten Bilderrahmen machten mir Kopfzerbrechen beim wo-sollen-die-hin? Natürlich kommt ein Teil wieder an die frisch gestrichenen Wände, doch mir war nach neuen Bildern. Den ersten Gedanken, neue Poster zu kaufen – es gab gerade welche mit einer Rabattaktionen – verwarf ich. Also blieben die Rahmen erst noch einmal als Schranköffnersperre und Stolperfalle stehen. Im Keller fand ich für sie keinen Platz, ohne dort ins Räumen zu kommen. Dafür fiel mir ein Karton mit ungesponnenen Kaschmirfasern in die Hände. Wie schön! Also wird auch keine Wolle für einen Pullover bestellt. Ich hatte mein Sonntagsprogramm für den zu erwartenden Regentag.
Sonntag. Es regnete wirklich! Ausgiebig. Die nasse Last auf den Blättern der frei geschnittenen Zweige am Katzenkino ließ sie wie Trauerweiden hängen, die Vogelhäuser verdeckend. Dazu meine kalten Füße! Das war ein klarer Fall für die Fellpuschen und die Heizung aufzudrehen. Den Katern gefiel es. Sie hatten am vergangenen Tag schon ihre Sommerliegelager verlassen und ihre wärmeren „Lägerle“ inspiziert.
Montag. Dienstpflicht und mich mit dem Landesamt telefonisch in Verbindung gesetzt. Gedudel am anderen Ende … bitte haben Sie etwas Geduld … Sie befinden sich auf Position 31 … und weiter Gedudel. Mit dem Hörer in der Hand versuchte ich die Wartezeit mit Erledigungen im Haushalt zu überbrücken. Dem stand dann ein Putzeimer im Weg, der seine Schmutzwasserfontäne im hohen Bogen verteilte, natürlich im frisch renovierten Wohnzimmer. … Die Pflicht kann mich mal warten.
Dienstag. Beim Blick aus dem Fenster drehte ich mich morgens noch einmal im Bett um. Oh. Oh. Oh! Als ich endlich die Augen öffnete war der Himmel zwar immer noch grau, doch der Tag schon reichlich fortgeschritten. Ich sagte mir, der Körper wird es wohl gebraucht haben und ging zu meinen Tagesplänen über.
14:30 Uhr, ich traute weder meinen Augen noch meinem Körpergefühl. Sonne! Alles stehen und liegen gelassen, Pullover aus und raus auf Balkonien. Klasse! Die Gelegenheit meine Sämlinge zu vereinzeln – Muskatellersalbei und Färberhülse.
Oh war das schön! Das fand Angus ebenso. Nur leider wollte auch hier keiner mit ihm so spielen, wie er es gerne hat. Blöder Onkel-Kater, blöder Schmetterling!
Die Wochenmitte brachte mit den kontinuierlich wärmenden Sonnenstrahlen das Sommerferiengefühl zurück. Super, denn pünktlich zur letzten richtigen Ferienwoche. Schnell noch einmal Füße hoch, noch eine Wanderung, noch eine kleine Brise Stadtluft. Ich hatte vorgehabt nach Stuttgart hineinzufahren, fuhr dann jedoch nach Tübingen und von dort aus hinauf auf die Schwäbische Alb. Beim Blick auf die Kfz-Zeichen der abgestellten Fahrzeuge wurde mir immer wieder klar, hier machen andere Urlaub.
Die kleinen Touren brachten meine Gedanken, wie ich die Restbestände aus der Renovierung verstauen könnte, wieder zurück zum Start, holten mich aus der Endlos-Grübelschleife. Im Pflanzenmarkt hatte ich dann eine Eingebung für eine Kruschteckenlösung. Ich schaffte es tatsächlich einmal, diesen ohne eine Pflanze zu verlassen. Den Nachmittag verbrachte ich dann im Werkraum beim Kleinmöbelbau mit Upcycling.
Zwischendurch schaffte ich es auch zu stricken. Beim Materialkauf für den Kolding war ich etwas zu großzügig mit der Menge gewesen. Da momentan meine Wollgeschäfte um die Ecke immer noch keine Wolle zurücknehmen verstricke ich sie eben auch noch. Es gibt einen Pullover, von oben nach unten gestrickt mit Raglanzunahmen. Es ist eine Anleitung von Rosa P. und ich bin wirklich gespannt, wie das Ergebnis ausfallen wird.
Zum Wochenschluss ist Schluss mit der Gemütlichkeit. Sohnemann zieht um und ich habe versprochen für das Catering zu sorgen. Freitagabend steht alles in der Küche bereit. Der Wecker ist gestellt. Nach dem Aufstehen am Samstag werde ich am Herd stehen.
Gelesen. Gehen. Angehört.
Gibt es wieder in der nächsten Woche.
Ohrwurm der Woche.
Hintergründe zu diesem Song stehen bei Soundchecker.Köln, vom 04. Juli 2021
Das Nudelwasser kocht, die Kartoffeln ebenso.
Ein schönes Wochenende und bis die Tage,
Wenn der Kaffee bei Andrea Karminrot fertig ist, werde ich mich noch zum Samstagsplausch dazusetzen.
Kommentare
Da war ja allerhand los bei dir. Wie gut, dass du auf vielen Gebieten firm bist und dir gut alleine zu helfen weißt! Denk aber ans Kräfte sammeln, so innerlich, meine ich. Es kommen ja doch ungewisse, gar ungemütliche Zeiten, so mein Gefühl.
Drücker! Weiterhin befriedigende Ferientage!
Astrid
Die Tage, die da kommen werden, machen mir jetzt schon Bauchgrimmen. Es sind ja nicht der Unterricht, auch nicht die Kinder. In den letzten Tagen habe ich den digitalen Ordner mit all den Verordnungen, Schreiben, Bestimmungen von „oben“, die im vergangenen Schuljahr eingegangen sind, geleert. In Papierform wäre bestimmt ein Leitz-Ordner voll gewesen. Nicht der ganz dicke, aber immerhin. Dazu noch die anderen offiziellen Schreiben zum Tagesgeschäft. Unglaublich, was da zusammen kommt, und alles gelesen und umgesetzt werden soll.
Schnell an etwas anderes denken.
Viele liebe Grüße,
Karin
Dann dem Sohn einen guten Umzug!
Schön fein hast Du gesponnen, ich bewundere das immer wieder.
Und hier hoch im Norden ballen sich die Kennzeichen aus dem Süden.
Aus Gründen daher auch nur kurze Grüße
Nina
Der Umzug ist geschafft, die Helfer sind es ebenso. 😀
Doch alles lief gut. Zwei Wohnungen geleert und eine bezogen.
Wolle zu spinnen finde ich eine schöne Beschäftigung. Zu sehen, wie ein Faden unter den eigenen Händen entsteht hat etwas magisches, finde ich.
Viele liebe Grüße,
Karin
Ein mächtiges Programm hast du in deine Tage gepackt. Aber wenigstens diente das Meiste der Entspannung. Hier bei uns ist es auch extrem voll durch die Touristen. Da streiche ich Ausflüge ins direkte Umland lieber.
Liebe Grüße
Andrea
Mächtig war vor allem der Umzug und das drumherum am Wochenende.
Wenn ich höre wer sich aus meinem Umfeld alles am Bodensee aufgehalten hat und morgens, wie abends den Verkehrsfunk verfolge, kann ich mir sehr gut vorstellen wie voll es ist. Die Freundin berichtet mir das ebenso. Für meine Ausflüge suchte ich mir deshalb Zeitpunkte und Ziele aus, die nicht so frequentiert sind. Dieses WE beginnt z.B. in Tübingen der umbrisch-provencalische Markt, der immer sehr schön und gut besucht ist. Auch wenn ich etwas verpassen sollte lasse ich solche Unternehmungen noch und suche andere Plätze auf.
Viele liebe Grüße,
Karin
Na, dann wünsche ich dir noch erholsame letzte Ferientage!!! Auch morgen soll das Wetter ja nochmal so wunderbar spätsommerlich sein, bevor am Donnerstag wieder der Regen kommt.
Mich spricht ebenso ganz besonders das Foto mit den Kaschmirfasern und -fäden an. Soo schön! Es muss wirklich ein unbeschreibliches Gefühl sein, derartiges zu spinnen.
Lass es dir gutgehen und sei ganz herzlich gegrüßt
Ingrid