oder …
Ferienwoche mit Erwartetem und Unerwartetem
Musste das sein, Schneefall an Ostern?
Das alte Bilderbuch meiner Tante und Mutter aus dem Regal gezogen, da mir spontan Gedichtteile einfielen:
Bitt‘ schön, Osterhäschen im Schnee, tut dir das Eierlegen nicht weh?
Bevor ich das Buch aufschlug ließ ich erst meine Hirnwindungen arbeiten, um zu schauen, wie viel mir noch zum Gedicht einfiel.
Präsenter waren mir die Zeilen eines anderen Gedichts, nachdem das Humpeln meines älteren Katers anhielt:
Kätzchen ist krank, macht ein traurig Gesicht.
Liegt auf der Bank und rührt sich nicht.
Interessant, dass beide Gedichte auf einer Doppelseite stehen.
Mit dem Kater ging es nach den Feiertagen zur Tierärztin, eine echte Herausforderung für das Tier und mich. Chewie hasst Autofahrten und fängt beim Starten des Motors an zu „singen“! Ein Grund, warum ich über Ostern keinen tierärztlichen Notdienst aufsuchte. Jeder zu fahrende Kilometer weniger minimiert den Stress für den Kater, wie mein Ohrentrauma. Fünf Kilometer Gejaule sind Challenge genug, 25 oder 40 Kilometer bis zu den nächsten Tierkliniken fahre ich mit diesem Tier nur in ganz ernsten Fällen, wie im August 2018 und die Strecke zum tagesaktuellen Notdienst über die Feiertage war weit! Und dann, am Dienstag, wie beim letzten Katernotfall, weiter Kälteeinbruch mit Schneefall.
Gebrochen ist nichts, das hatte ich auch so erwartet. Aber was gerade genau im Kater unrund läuft muss erst einmal abgewartet werden. Bis dahin gibt es ein Schmerzmittel, meist mit Hindernissen verabreichbar. Irgendeine Kralle schnellt immer kurz vor Erfolg aus dem Abseits hervor! Warum muss auch mein Nagelbett vom Ringfinger gerade dieser einen Kralle im Weg sein, wenn er sein Medikament bekommt? Seine Schmerzen weg und ich darf leiden!
Positiv denken!
Dreißig Minuten Fußweg mit Wind aus wechselnden Richtungen und Schneegriesel um mich herum schafften Ausgleich und waren mir egal, denn der Weg führte mich zum Abholen meines neuen Fahrrads! Im Schneegestöber noch eine letzte gecoachte Testfahrt, ein paar Fragen und Antworten und heimwärts ging es! Woohoo, selbst berghoch! Yeah! Feine Sache, so eine zuschaltbare Elektrik!
Wie gern wäre ich in der Wochenmitte zu einer kurzen Radtour unterwegs gewesen, aber das Wetter gruselte mich und meine Knochen. Dann doch lieber erst ein wenig Kümmern um die Anzucht hier und in der Schule. Das frisch bewurzelte Zitronengras kam in die Erde, wie die Schößlinge aus der Süßkartoffel. Letztes Jahr setzte ich die kompletten Süßkartoffeln mit ihren Blättchen in die Erde. Eine verzieh mir die Aktion ganz und gar nicht. Die andere entwickelte zwar ein paar „Kinder“, aber irgendwie blieb der Aufwand unbefriedigend. Inzwischen las ich mich etwas in die Süßkartoffel-Anzucht ein. Deshalb schnitt ich dieses Jahr die Triebe der Süßkartoffeln ab und ließ sie in Wasser anwurzeln. Die ersten zwei Pflänzchen hatten nach gut drei Wochen genug Wurzeln um in Erde gesetzt werden zu können.
Bei der Tomatenanzucht in derSchule bin ich mir etwas unsicher, wer siegt – Pilze oder die Tomatensämlinge. Es liegt eindeutig an der Anzuchterde, da ich bei den Chilis die gleiche Beobachtung machen durfte.
Dann kam ich doch noch zu einer kleinen Radtour. Eine Freundin hatte in der Nachbarschaft etwas zu erledigen gehabt und war auch neugierig meine Neuanschaffung zu sehen. Ein paar wertvolle Tipps gab es dann auch noch, bevor wir uns auf den Weg machten. Aber, MÄNNO, der Westwind blies uns auf den Feldern so mächtig um die Ohren, dass wir kurz davor waren abzuheben! Nach kurzer Zeit drehten wir ab um im Schutz von Gebäuden eine Stadtteilrunde zu drehen.
Der Wind wehte auch noch am Donnerstag, aber die letzten Schneereste tauten in den frühen Morgenstunden weg. Zeit für die Einkaufsrunde. Spät dran erwischte ich einen schlechten Zeitpunkt im Supermarkt meiner Wahl. Vor allem die Gemüseabteilung zeigte bei meinen Favoriten nur noch eine recht übersichtliche Bestückung. Spargel aus Peru musste nicht sein, also griff ich zu Wurzelgemüse aus der Region. Entsprechend schnell war der Einkauf erledigt.
So blieb Zeit für den Schulgarten und der fälligen Bestandsaufnahme. Natürlich bin ich hingeradelt! 😉
Was habe ich diese Ferienwoche genossen! Auch wenn ich schon wieder von der Schule träumte, mir Gedanken für den (Fern-)Unterricht in der nächsten Woche machte, den Dienstrechner einschaltete um die Neuigkeiten aus dem Kultusministerium zu lesen – dbei über die Bezeichnung „indirekte Testpflicht“ stolperte – und meinen SchülerInnen einen Stupser gab, für ewig nicht erledigte Hausaufgaben, … hatte ich es mir in den unterrichtsfreien Tagen schön gemacht. Und lecker!
Aus der Ferienküche
Kartoffelgratin an den Ostertagen
Überbackenen Rosenkohl nach Nigel Slater – meine Kinder hatten mir ein tolles Kochbuch von ihm geschenkt. Habt ihr je den Film „Toast“ gesehen? Er schildert ein Stück weit seine Autobiografie und wie er zum Kochen kam. Sehenswert. (Trailer auf Youtube)
Omelette mit Pilzen nach Jamie Oliver – auch frei nach einem Rezept aus einem von den Kindern geschenktem Kochbuch. Ich mag vor allem seine Rezepte mit wenigen Zutaten und hier verarbeitete ich Reste:
- zwei welke Champignons
- zwei letzte Eier
- eine schlaffe Frühlingszwiebel
- drei alte Scheiben Dinkel-Baguette
- ein Esslöffel Olivenöl (statt dem Frühstücksspeck im Rezept)
Das Ergebnis – sehr lecker!
Alle anderen Gemüsereste landeten in einer Gemüsebrühe.
Auf diese Weise sind genügend Portionen für die schnelle Küche während der Schultage – wie auch immer diese aussehen werden – im Tiefkühler deponiert.
Die restliche freie Zeit teilte ich zwischen Füße-hochlegen und Kümmern am Jahresprojekt auf. Bei letzterem bin ich wieder in der Spur und – JUHUU – habe das 100. Quadrat gestickt!
Gelesen. Gesehen. Angehört.
Miniatur Wunderland mit Weltrekord: Zug spielt Klassik – ein Beitrag von NDR, vom 05.04.2021 – das Facebook-OK bei dem Beitrag geben und die ganze Tour kann angehört werden
auch auf Sat1, vom 06.04.2021
Biografien von Verschwörungsideologen: Erst „Friedensaktivist“, jetzt Corona-Verharmloser – ein Beitrag aus Der Tagesspiegel, vom 03.04.2021
Hans Küng ist tot: Von einem Theologen der katholischen Kirche wurde er zu einem Theologen der Welt – obwohl seine Mission scheiterte – ein Beitrag der NZZ, vom 06.04.2021
Der Weltethiker Hans Küng: Die Hölle auf Erden vermeiden – eine Kolumne in der TAZ, vom 08.04.2021
Die Mumien aus dem Salzbergwerk von Chehrābād – ein Beitrag aus dem Archäologieblog von Der Standard, vom 01.04.2021 mit einem digitalen Rundgang durch die Ausstellung Tod im Salz, im Bergbaumuseum Bochum
Ohrwurm der Woche
Anfang der Woche dudelte Just Breathe von Pearl Jam in meinen Ohren. Doch dann sah ich im Fernsehen eine Reportage aus der Reihe: The True Story of Punk! – Link auf zdf.de, verfügbar bis 30.09.2023 – und war irgendwie wieder in den 1970/1980ern, sah meine Haarspitzen erblauen und ergrünen, wünschte mir wieder in meine bemalten und bestickten Drachenjeans zu passen.
Keine Sorge, ich werde nicht die Sex Pistols erklingen lassen, oder Iggy Pop, die Ramones oder sonst eine für die Allgemeinheit zum Schauern-Punk-Band. 😀 Ich möchte doch niemanden verschrecken! °o°
Kommt euch bekannt vor? 😉 Dann erinnert ihr euch sicher an einen Werbe-Clip einer Jeans-Marke aus den 1990ern.
Bis die Tage und macht’s gut,
Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot
Kommentare
Oh, bei meinen Tomaten sieht es auch so aus, wer gewinnt…
Du hattest/hast eine Jeans mit bemalte Drachen? Super! Ich habe mir auch Jeans bemalt. Aber so ein cooles Motiv…
Danke für den Tipp mit den Süßkartoffeln. Mir ist es letztes Jahr nämlich auch so ergangen.
Und noch ein Danke für den neuen Ohrwurm! Tztztz. Den muss ich leider auch wieder loswerden, irgendwann ist s genug 🙂
Wünsche ein wunderschönes Wochenende, vielleicht etwas wärmer.
Liebe Grüße
Nina
Zuerst war der Drache gemalt, dann wurde eine gestickte Drachenschlange daraus. Ich trug die Jeans an meinem allerersten Schultag als frisch gebackene Lehrerin – angereist mit einem 2CV, den ein chinesischer Drache auf der Motorhaube zierte! Dazu Lederjacke und Clogs. Und das in der finstersten Provinz! 😀 Heute kann ich darüber lachen.
Schönes Wochenende auch dir,
mit lieben Grüßen,
Karin
Du wärst (ich komme aus der Provinz) meine neue Lieblingslehrerin geworden! Ganz sicher (ich trage immer noch Clogs)
🙂
Deinen Süßkartofel-Pflanztipp werde ich mit Sicherheit nachmachen!
Gute Besserung Deiner Katze (und Deinem Finger)
Liebe Grüße,
Carina.
Ich bin gespannt auf das Ergebnis und ob es überhaupt etwas zu ernten gibt. 😀 Doch bis jetzt sieht es es tatsächlich besser aus. als vergangenes Jahr.
Liebe Grüße,
Karin
Auf die Süßkartoffelzucht bin ich gespannt. Ich hatte auch schonmal verschimmelte Anzuchterde. Der Stärkere gewinnt. An meinem Jahresprojekt komme ich gerade nicht wirklich weiter. Aber ein bißchen Zeit ist ja noch. Wir hatten 18 Jahre einen großartigen Kampfkater. Wenn der ein Medikament brauchte….
Lass es dir trotz allem gut gehen.
Magdalena
Wie ich schon Carina kommentierte, ich bin selbst gespannt auf das Ergebnis! Meine Anzuchterde kaufte ich dieses Jahr im Bio-Supermarkt und es ist die erste seit Jahren, die nicht schimmelt. Dafür wachsen Pilze! Aber du hast recht, wir werden sehen, wer gewinnt!
Bei der Katermedikation bin noch immer ich die Gewinnerin – YEAH – keine weiteren Blessuren durch neue Tricks!
Viele Grüße,
Karin
Ach, der Kummer mit den kranken Tieren… Deine Katzengeschichte erinnerte mich an unsere alte Katze. Die konnte auch recht fies sein, wenn es ans Verarzten ging. Deine Gartenvorbereitungen sind ambitioniert. Wir haben ja derzeit einen Hobbygärtner, der da ganz andere Ideen hat…
Liebe Grüße
andrea
Der Kummer mit den älter werdenden Tieren …
Chewie mit seinen sechs Kilo lässt sich irgendwie noch austricksen. Der junge Wilde muss bitte ganz, ganz lang fit und gesund bleiben. Acht Kilo plus wehrhaft geschärfte Krallen an allen vier Ecken und Schluss ist mit Schmusebär!
Euer kleiner Hobbygärtner ist doch einfach ein ambitionierter Sachensucher. 😉
Liebe Grüße und gute Nerven für das wuselige Pelztier,
Karin
Das Wetter bremst auch uns aus mit Gartenarbeiten. Die Kälte setzt den Obstbäumen stark zu und unser Aprikosenbaum gibt glaube ich nur Schatten dieses Jahr, keine Früchte. Aber bei uns wäre dringend Regen nötig. Dir noch schöne Ferien.
L G Pia
Wasser fehlt auch hier. Der Schnee hat nicht genug Feuchtigkeit gebracht, bzw. der Wind hat die offenen Oberflächen trocken geweht. Meine Radieschen-Aussaat musste ich heute wieder gießen.
Schade um die Aprikosen!
Liebe Grüße,
Karin
Na dann – herzlichen Glückwunsch erst mal zum neuen Fahrrad und allzeit gute Fahrt!!! Das Winterwetter – beginnend mit Ostermontag – war wirklich scheußlich. Da hatte ich auch keine Lust zum Fahrradfahren.
Schön, dass du in den Ferien genug Zeit hast, dir so leckere Sachen zu kochen. Überbackenen Rosenkohl – muss ich auch mal probieren.
Ich erfreue mich immer noch jeden Tag an deiner schönen Karte, die ich in meiner Küche ausstelle. Vielen lieben Dank nochmal!!!
Alles Gute – dir und deinem Kater!!
Liebe Grüße
Ingrid
Freut mich, dass dir meine Karte immer noch Freude macht!
Das Rosenkohlrezept ist wirklich toll und vor allem so fix und einfach. Schau mal hier: https://schoenertagnoch.de/2014/02/rosenkohl-puree-aus-dem-ofen/
Ich habe statt Creme double süße Sahne und Sauerrahm gemischt verwendet.
Liebe Grüße,
Karin
Vielen Dank für den Link! Hab eine gute neue Woche!
Liebe Grüße
Ingrid
Süßkartoffelanzucht! ds würde mich aj auch interessieren…ich hätte gedacht, es geht grad so wie bei den normalen Kartoffeln *zwinker und wundere mich über dein Bild. Toll, dass du ein neues Fahrrad mit elektrischer Unterstützung hast…da fehlt jetzt wirklich nur noch das entsprechende Wetter. ich nutze selten mein rad…es hat noch keine e-Antrieb und es sthet noch ungenutzt in der Garage…es ist mir noch zu kalt… ich bin eine Schön-Wetter-radlerin *zwinker… die Gedanken an die Schule würden mir auch schlaflose Nächte bereiten. Ich bedaure immer meine Exkolleg*innen und wünsche. dass sie bald geimpft werden…das ist DRINGEND notwendig!!!!
liebe Grüße
Augusta
Die Impfung ist nur ein Teil der Strategie. Übernächste Woche soll es an der Schule wieder Präsenzzeiten geben, gekoppelt an Schnelltests. Wie das organisiert werden wird, wie auch die Entsorgung der daraus entstehenden Abfälle? Doch zuerst einmal geht es Montag wieder mit Fernunterricht los. Und wenn mir der Kopf brummt, vor lauter Bildschirmgucken im Fernunterricht, schwinge ich mich aufs Rad. 😀
Liebe Grüße,
Karin