oder …

2020 #32 – Eine fast runde Sache, die erste Ferienwoche

Familientreffen am Wochenende. Endlich einmal wieder zusammen sitzen, reden, lachen, essen und trinken – im Garten von Tochter und Schwiegersohn – bevor der Sommer eine kurze Pause nahm.

Viel zu schnell war der kurze Besuch zuende und mir blieb winken und für die Woche genug vom Beeren-Crumble übrig.

Das Wetter war perfekt um mich für meine Schäferin an die Wolle zu setzen. Strickgarn für Handschuhe soll es werden.

Unterbrochen „nur“ von Arztbesuchen kam ich zügig voran. Lange genug hatte ich mich vor den Kontolluntersuchungen nach der langen Auszeit im Dezember und Januar gedrückt. Jetzt ließ Herr Doktor nicht locker und ich gab nach. EKG, Lungenfunktion, Ultraschall, Blutbild, … und alles morgens vor dem Aufstehen. Wat mutt dat mutt, sagte schon meine Oma.

180 g später packte ich die Wollbearbeitungswerkzeuge weg und holte die Nähmaschine heraus. Die Kater fanden das herrlich!

Nach einem Tag und verschiedenen Rettungsversuchen packte ich die Nähutensilien wieder weg und räumte auf.

Mit einem Körper ausgestattet, der drei Kleidergrößen vereint, macht Nähen (von Kleidungsstücken) keinen Spaß! Ich beschloss mich besser mit etwas zu beschäftigen, dass ich wirklich kann!

In der Garage stand eine Kiste voller Rohwolle bereit, um bei anhaltend schönem Wetter gewaschen zu werden. Die Wolle kommt dieses Mal nicht von der Schäferei hier aus dem Gäu. Eine stille Leserin aus dem Bergischen Land hat sie mir gespendet. Danke noch einmal, liebe M.!

Im Schatten vor meinem Wohnhaus sitzend, erfrischt durch ein stetiges Lüftchen, ließen sich die Hundstage gut aushalten, selbst mit Wolle auf dem Schoß!

Von Stroh und Verschmutzungen befreit wurden die Fasern erst einmal eingeweicht. Das an Nährstoffen reichhaltige Wasser kam dann auf die Blumenbeete. 😉

Gesprächsanlass inklusive, wurde mir nicht langweilig und niemand aus der Nachbarschaft beschwerte sich über die trocknende Wolle.

Am Ende dieses Nachmittags war über die Hälfte in auf trockenen Tüchern.

Es wäre schneller gegangen, doch ohne Wäscheschleuder braucht es selbst bei dieser Wärme seine Trockenzeit. Zeit habe ich ja und so ging es an Tag 2 noch an das helle Schafvlies (von dem hier nur die Hälfte liegt).

Fertig. Wolle von drei Schafen! Wie es jetzt weitergeht? Zupfen, kämmen, kardieren und dann entscheidet es sich ob ich spinnen oder filzen werde.

Ansonsten …

Herrlich! Morgens die beiden Luxusstunden im Bett. Der Bio-Rhythmus ist eingependelt. Die erste Tasse Tee mit Rundgang zu den Pflanzen in meinen vier Wänden und Balkon. Die zweite Tasse Tee zum Toast (für mich) und Katerfrühstück (für die Graubären).
Höre ich da Unkenrufe? Ich hätte ja schon 19 Wochen schulfrei, seit der Schulschließung Mitte März!
Ja. Solche Nettigkeiten erhielt ich ab und an in dieser ersten Ferienwoche. Da ich aber weiß, was ich vom heimischen Rechner aus gearbeitet habe, schüttle ich diesen Eimer an Gehässigkeiten ab wie ein nasser Hund.

Kurzes Resümee
Im Großen und Ganzen lief Homeschooling recht gut, wenn ich die Gewohnheiten der Spezialisten unter meinen SchülerInnen berücksichtigte. Manche traf ich eben eher in den Nachtstunden an, wenn sie in diversen Gamer-Portalen unterwegs waren. Nebenbei wurden dann Rückfragen auf der Schulcloud gestellt, mal gegen 3:00 Uhr, auch mal kurz vor 4:00. Morgens schliefen sie dann, unerreichbar, wenn ich mich regulär in der Cloud einloggte.
Zur gegenseitigen Verblüffung kam es doch tatsächlich zu Rückmeldung und Austausch, wenn ich mich nach einem nächtlichen Toilettengang kurz an den Rechner für eine Mitteilung an eben diese nachtaktive Klientel setzte.

Regelmäßige Arbeitszeiten gab es für mich nicht. Mein Rechner lief mit geöffneter Schulcloud beinahe rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Anders hätte ich nicht so viele SchülerInnen erreicht. Manche saßen mit ihren Eltern vorzugsweise am späten Nachmittag oder an den Wochenenden an den Aufgaben und warteten auf die Beantwortung ihrer Fragen.

Was für eine Wohltat, als ich mit dem letzten Schultag zuerst die Schulcloud geschlossen hatte und dann der Rechner heruntergefahren wurde!

Schulcloud geschlossen. Der Schulgarten bleibt aktiv, wie das Kümmern um die Pflanzen im Kunstraum.

Angeschaut. Gelesen. Gehört.

Ich wollte dieses Mal nichts in Sachen Virus und Masken hören und sehen, lesen inbegriffen. Nach dem dritten Bericht über die beiden Blonden, jenseits des Kanals und des großen Teichs, ließ ich die restlichen aus.
Deshalb suchte ich in Zeitungen und Magazinen vor allem nach Berichten in Sachen Klimawandel – ja, das gibt es auch noch! Sie sind mit der Lupe zu suchen.
Insgesamt fällt meine Liste dieses Mal bunt gemischt aus und ganz ohne auf Corona einzugehen klappte auch nicht.

Klimawandel im Aufmerksamkeitstief – Artikel auf Spiegel online vom 08.08.2020

Klimawandel und Gesundheit: Bangladesch zwischen Hitzetoten und Zyklonen – Artikel auf Deutschlandfunk vom 02.08.2020

Kleinste Hütten – Das Problem mit Tiny Houses – Artikel aus Der Standard vom 26.07.2020

Seismologie – Die Welt kommt zur Ruhe – Artikel aus der Süddeutschen Zeitung vom 26.07.2020

Stoppt die rushhour des Lebens – eine Position aus Der Zeit vom 06.08.2020

Schulleiter-Reaktion auf Covid-Anordnungen: Video mit einer Rap-Parodie, auf Youtube, Stand 04.08.2020 – Link zum Artikel aus Alabama Newscenter, mit Hintergründen zur Entstehung des Videos, vom 31.07.2020

Bob Marley mit – immer noch schön – Three Little Birds

Macht’s gut und bis die Tage,


Verlinkt mit dem Samstagsplausch bei Andrea Karminrot.

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Kommentare

Das Wetter ist gerade zum Trocknen von Wäsche und Wolle ideal. Ich habe mir einen Quilt vorgeknöpft. Auch mit ausgeschaltetem PC, ohne Cloud und Schule wird dir bestimmt nicht langweilig.
Ich hab derweil die Lehrpläne aus den Staaten gemailt bekommen. Die Tochter hat sich für eigenständiges Homeschooling entschieden…
Liebe Grüße
Andrea

Nein 😀 langweilig wird mir nicht!
Neben meinen eigenen Beschäftigungen halten mich bei diesem Wetter zudem die beiden Schulgärten in Bewegung.
Deine Tochter kann ich verstehen und ich wünsche euch viel Erfolg. Auch in Deutschland werden wir kein gewohntes Schuljahr haben. Ich hoffe auf bessere Konzepte als bisher für den Schulbeginn.
Viele liebe Grüße,
Karin

Ja, es sah wirklich schön aus! Mich freute aber auch das wachsende Interesse aus der Nachbarschaft, was ich denn da so mache. Heute saß ich draußen und kämmte die erste Wolle, auch wieder mit Gesellschaft.
Es ist übrigens die Wiese auf der Rückseite meines Wohnblocks mit etlichen Wohnungen.
Viele Grüße,
Karin

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