oder …
Zu Märchen gehören schöne Bilder
Ganz weit oben im Bücherschrank stehen bei mir die Märchenschätze, die seit Jahren auf die „Familienzusammenführung“ mit der Sammlung der Außenstelle warten.
Bevor es soweit kommen konnte blätterte ich in den Büchern mit russischen Märchen, die Ivan Bilibin Anfang des 20. Jahrhunderts auf seine unvergleichliche Art illustriert hat. Ich war wieder fasziniert, las mich fest und tauchte in diese wunderschönen Bilder ein.
Für Ivan Jakovlevič Bilibin, 1876 in der Nähe von St. Petersburg geboren, war es kein gerader Weg in die Künstlerkarriere, obwohl er sich von klein auf gerne mit Zeichnen und Malen beschäftigt hatte.
Nach seinem Schulabschluss begann er zuerst ein Studium der Rechtswissenschaften, um dann in München eine Malschule, geleitet durch Anton Ažbe, zu besuchen. Für eine Zeit lang beugte er sich dem Wunsch der Familie und so schrieb er im Jahr 1900:
… This year marks the end of my career as a lawyer. I’ve got my diploma to please my father, although I’ve already told him that I shall never practice law … I’m still interested in Russian folk art and I’m continuing to do illustrations to folk tales. …
… Dieses Jahr kennzeichnet das Ende meiner Anwaltslaufbahn. Um meinem Vater zu gefallen habe ich meinen Abschluss gemacht, auch wenn ich ihm schon mitgeteilt habe, dass ich niemals als Anwalt tätig sein werde … mein Interesse liegt nach wie vor bei der russischen Volkskunst und ich werde weiterhin traditionelle Geschichten illustrieren …
(Quelle: Ivan Bilibin, Pan Books 1981, Seite 183
Wie schön, dass er seiner Kunst treu geblieben ist.
Bilibins Illustrationen sind inspiriert durch die russische Lebensart, deren Geschichte und Volkskunst, die er auf seine eigene Weise im Jugendstil interpretiert.
Neben Märchen und Büchern gestaltete Ivan Bilibin auch Bühnen und Theaterkulissen, wie für die Oper Sadko von Rimskiy Korsakov.
Zu meinen, von ihm illustrierten Favoriten gehört vor allem das Märchen von der Froschprinzessin.
Ganz sicher räume ich diese Bücher nicht wieder ganz weit nach oben.
Ein paar Link-Tipps zu Ivan Bilibin auf Englisch gibt es
hier und hier.
Bis die Tage,
Karin
Verlinkt bei Andrea, die Zitronenfalterin und ihrem Monatsmotto Märchenhaft
Kommentare
Da hast Du mir wirklich eine Freude gemacht, denn von Ivan Bilibin selber wusste ich eigentlich nichts. Aber ich kann mich sofort ohne nachzuschauen erinnern, dass wir mindestens Wassilissa, die Wunderschöne und das Märchen vom Falken im Schrank stehen haben. Ich mag seine Illustrationen so sehr!
Liebe Grüße
Andrea
Freut mich 😀
Viele Grüße, Karin
Was für wundervolle Illustrationen!
Die Bilibin -Bücher hüte ich wie ein Schatz und sie haben mich auch zu meinem 12tel-Blick in diesem Jahr inspiriert.-
Sorry, dass ich mich so selten melde! Ich habe Schwierigkeiten, vom Notebook aus bei dir zu kommentieren ( jetzt schreibe ich vom iPad ). Und momentan beherberge ich die Faschingsflüchtlinge bis Ende nächster Woche. Schöne Ferien!
Herzlich
Astrid
Unser Haus in Südbayern ( 1931 erbaut von einem baltischen Emigranten – geflohen 1917), ziert ein großes Wandgemälde, von dem ich den Verdacht habe, dass es von einem Motiv von Bilbin inspiriert wurde:
https://www.icloud.com/iclouddrive/0d5RXy-NOVNNka7yavGRkwHgQ#Mural-motif-by-who
Erkennt jemand die Vorlage?
Es erinnert doch sehr an die Bilder Iwan Bilibins. Auch das Motiv kommt mir bekannt vor. Leider konnte ich es in meinen Büchern, mit Illustrationen von Bilibin, nicht entdecken.
Viel Erfolg bei der Suche!
Das könnte durchaus von Bilibin sein. Denn er hat so ein unauffälliges Detail eingebaut, nämlich winzige Vierecke in der Textur der Birkenstämme. Das ist in anderen Illustrationen wiederzufinden und so unauffällig, dass ein anderer Künstler das vermutlich nicht übernommen hätte. Ich meine auf Anhieb seine Handschrift, Farbigkeit und Komposition zu erkennen.