oder …

GGG – Genesung, Geduldsprobe und es geht voran

Die Überraschung zum Wochenabschluss brachte mir angenehme Gesellschaft, draußen und diesen Blick. Danke liebe U*!

In direkter Nachbarschaft der Arbeitsstelle zu wohnen hat sein Gutes, doch momentan, im Krankenstand, ist es eher weniger von Vorteil. Ich soll mich bewegen, doch kaum bin ich vor der Tür stehe ich fast schon auf dem Schulgelände. Deshalb freute ich mich gleich doppelt über den Abholservice meiner Kollegin an diesem Sonntag, weg von meinem Balkon auf ihren, fernab von Schule und Schülern/Nachbarn – einfach nur Sonne und Gesellschaft genießen!

Ich könnte ja, statt Richtung Schule, gleich über die Felder spazieren gehen, oder mich ins Auto setzen um im Schönbuch Bewegung an der frischen Luft zu finden, wie ich sonst dieses Problem löse. Dieses Mal funktioniert das leider nicht.

Kein Lamentieren, alles gut, denn es geht voran!

Die Woche begann gleich wieder mit einem Arztbesuch und einem flotten Spruch meiner HNO-Ärztin: „Frau Be, wenn das jetzt ausgeheilt ist sind Sie in Sachen Hals-Nasen-Ohren generalsaniert!“. Ich will das wirklich hoffen.
Mithilfe des Zubringerservices aus der Familie kam ich endlich auch wieder zum Einkaufen. Wohlüberlegt hatte ich mir eine kleine, überschaubare Filiale einer Supermarktkette ausgewählt, mit benachbartem Bioladen. Trotz Einkaufwagen als Rollator hatte ich im Anschluss Watte im Kopf, weiche Knie und einen etwas unruhigen Magen. Trotzdem: Ich war Einkaufen! – YEAH!

Dienstag
Langsam funktioniere ich wieder richtig in meiner Wohnung. Alles super, solange ich mich nicht bücken muss und das musste ich an diesem Tag ein paar Mal. Zuerst riss die Tüte mit dem Sammelgut aus dem Katzenklo – yuck. Ein weiterer Tüteninhalt plemperte beim Umfüllen ins Vorratsglas gleich doppelt. Der größte Teil purzelte aus einer unerwarteten zweiten Öffnung neben den Behälter und folgte der Schwerkraft auf den Küchenboden.

Wieso fallen einem, gefühlt, mehr Sachen aus der Hand, wenn es gerade überhaupt nicht passt? Vor allem fallen sie alle, wie das Butterbrot immer auf die gebutterte Seite, an dämliche Stellen, verkrümeln sich in die letzten Ecken, deren Zustand nach zwei Wochen Haushaltsstillstand  bei zwei  flockenden Katern <hmpf> nicht dem Standard entsprechen.

Bis zum Abend waren alle Krümel und Nudeln entfernt, inklusive etlicher Wollmäuse, als es auf dem Balkon einen Knall tat. Sekunden später hinterließ einer meiner Kater, der junge Wilde, von Natur aus grau „angezogen“,  braun gesprenkelt quer durchs Wohnzimmer laufend, eine ebenso deutliche Spur des Desasters. Das ließ mich schon die Ausmaße der Verwüstung erahnen. Ich hatte noch Tage danach mit der Resteentfernung zu tun, doch so ist der Balkon inzwischen auf den Winter vorbereitet und aus den Wollflocken der Kater ein Kleinprojekt in Arbeit.

Mittwoch
Nachdem es mir gestern Abend besser ging, der Schwindel so deutlich nachgelassen hatte, es mir nach dem Aufstehen immer noch gut ging, wollte ich es wissen und ein kurze Strecke zum Einkaufen selbst mit dem Auto fahren.
Schon als ich das Auto aus der Garage fuhr war mir es in Kopf und Magen etwas unwohl. Nach kurzer Überlegung – gleich wieder das Auto abstellen oder es doch versuchen? – schloss ich die Garagentür und fuhr los. Keine 100 Meter weiter nahm ich die nächste Querstraße zurück, … Ende Gelände … nicht gut … und das Familientaxi, heute meinen Vater, gerufen.
Diese Aktion war der Demotivator des Tages.

Also zurück auf den Sessel und stricken!

Donnerstag
Nachdem sich die Nebelfelder verzogen hatten probierte ich es mit einem Spaziergang. Aus Macht der Gewohnheit nahm ich auch eine Kamera mit. Doch zum Fotografieren kam ich nicht, ich hatte genug mit mir zu tun.

Beim zweiten Versuch, abends, mit Rückenlehne am megastinkenden Mülleimer für Hundehinterlassenschaften, trotz alledem die Abendstimmung genossen.

Freitag
Sohnemann kam über das Wochenende
a zum Unterstützen
b als Präventivmaßnahme, dass ich nach so vielen Stunden alleine zuhause nicht auf Gedanken komme, die ich momentan lieber nicht in die Tat umsetzen sollte – Umräumen zum Beispiel.

Bilder dieses Tages gibt es hier.

Samstag
Kein Marktgang, aber dafür ein erster Besuch des Schulgartens.

Unterwegs freute ich mich auch über ein paar späte Nachblüher, wie dem Mädesüß und dem Klatschmohn.

Sonntag

Morgenspaziergang und ein Stück Restnebel eingefangen.

Abends – die Strickdecke ist fertig. Zumindest hat das Strickwerk ein Ende gefunden, eine rundum verlaufende Kante und die Fäden sind vernäht und abgeschnitten. Ganz hübsch, aber so ganz zufrieden bin ich mit dem Ergebnis nicht. Decken müssen für mich auf beiden Seiten hübsch sein und daran hapert es bei diesem Ergebnis. Deshalb gibt es hier nur ein vorläufiges, bei schlechten Lichtbedingungen erstelltes, Bild von der Oberseite.

Ich bin gespannt auf die kommende Woche.

Ende der Woche werde ich wissen wie viel mehr  Hörvermögen mir die Operation gebracht hat. Ein paar wunderbare Hörmomente hatte ich schon!

Bis die Tage,

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Kommentare

Das ich den Herbst auch vom Balkon aus oder gleich vor der Tür erleben darf sehe ich als Geschenk. Donnerstag weiß ich in wie weit mir die Operation mein Gehör, messbar, zurück gebracht. Das ist mir am wichtigsten. Der Schwindel wird sich noch legen. Bis dahin fällt mir hoffentlich noch ein, wie ich an der Decke, die mir ansonsten auch sehr gefällt, die unhübsche Innenkante aufhübschen kann.
Mit vielen Grüßen und Besserungswünschen für Deine Malaise,
Karin

Ein Auf und Ab in mancherlei Hinsicht, wie es bei solchen Eingriffen aber immer ist, denn es geht ja nie linear aufwärts mit den operativ wieder hergestellten Organen. Der Körper zeigt sich oft auch verärgert darüber, wie mit ihm umgesprungen wurde. Aber du scheinst ja Zuspruch und Unterstützung zu haben. Geduld würde ich dir gerne abgeben, nachdem ich die für meine Malaise nicht mehr brauche…
Es wird, glaub mir. Nur nie so schnell, wie man es am liebsten hätte.
Herzliche Grüße!
Astrid

Danke für Deine Mutmacherworte!
Wie verärgert mein Körper ist zeigt neben dem Schwindelgefühl der bei der Operation gequetschte Geschmacksnerv. In der Summe geht es täglich voran, zwei Schritte vor und einen zurück, weil ich mir schnell zu viel zumute. Aber nur so weiß ich, was schon geht und was eben noch nicht. Donnerstag ist die erste Nachuntersuchung mit Hörtest. Was bin ich gespannt auf das Ergebnis.
Mit vielen lieben Grüßen,
Karin

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