oder …

Grünzeug recycelt

Irgendwann im zeitigen Frühjahr dieses Jahres legte mir meine Mutter eine dieser Land*-Zeitschriften in die Wohnung. Dazu hinterließ sie mir eine kurze, schriftliche Botschaft:

„Schöne Ausgabe. Schau mal ab Seite 124. Das wird dir gefallen! Hast du das nicht einmal mit den Kindern gemacht?“

Hatte ich! Mit meinen Kindern und immer und immer wieder mit SchülerInnen in den vergangenen, nun beinahe 40 Dienstjahren. Auch in diesem Frühjahr, Mitte Februar, ließ ich neben der Samenanzucht von Tomaten & Co. Grünzeug aus dem Kompost holen, das wir sauber geputzt einfach in Gläser mit Wasser setzten. Damit kann schnell beobachtet werden, wie ein wenig Wasser und Licht zu Wachstum führen kann.

Eine tolle Sache um die Zeit zu überbrücken bis Samen keimen und sich zur Pflanze entwickeln!

Möhren, Radieschen, Petersilienwurzel, Pastinake, Lauch, Zwiebel

Es funktioniert vor allem mit Wurzelgemüse, wie Karotte, Pastinake, Petersilienwurzel, Sellerie, Fenchel, Rübchen, Rettichen, sowie Lauch und Zwiebeln. Die Erfolgsquote liegt bei 50 %, doch der Kompost im Schulgarten liefert immer reichlich Material um die unerfreulichen 50 % misslungener Versuche auszugleichen.

Die Gemüseabschnitte sollten ca. 1 cm lang sein. Kürzere Teile faulen sehr schnell, weshalb wir bei Radieschen bisher nur ein Mal erfolgreich Radieschengrün gezogen haben.

Täglicher Wasserwechsel ist wichtig. Interessierte SchülerInnen kümmern sich gerne, vor allem wenn sich schnell eine Veränderung zeigt.

Über die Ferien hatten wir einige Verluste, doch zum Glück hatte ich einen Teil mit zu mir nachhause genommen. Hier bemühte ich mich um Schadensbegrenzung, wie -ausgleich, mit äußerst interessierten Katern ;-).

Abschnitte von Zwiebeln und Lauch sind besonders interessant zu beobachten.

Leider hat sich die Zwiebel, nachdem sie für einige Salate reichlich Zwiebelgrün geliefert hatte, verabschiedet. Der Lauch lebt noch, inzwischen in Erde gepflanzt.

Trotzdem die Eisheiligen noch anliegen kamen die letzten Überlebenden des Kompost-Grünzeug-Recyclings vom Frühjahr 2018 heute ins Hochbeet, die Karotte (links) und die Pastinake.

Pastinaken hatten wir nicht gesät, weshalb dieses Grün einen Sonderplatz im Hochbeet bekam.

Dafür hat die Karotte einiges von mir und den SchülerInnen an Instruktionen mitbekommen:

Zeige den kümmerlichen Karottensämlingen, wie eine ordentliche Karotte Grün zeigt!

Karottengrün mit zwei kümmerlichen Sämlingen – beinahe ein Suchbild

Allen Karotten wünschen wir: Gutes Gedeihen ins Grün und in die Wurzel!

Woher ich diese Idee ursprünglich bekam, Gemüsereste ins Wasser zu stellen? Sie stand in meinem allerersten gekauftem Buch zum Gärtnern, das, unterstützt von einer Tabakfirma, 1976 veröffentlicht wurde: Mein Garten im Hause. Auf der entsprechenden Doppelseite (200/201) hat das Buch einen deutlichen Knick.

Der neue Artikel im Zeitschriftformat hat viele schöne Fotos, lässt sich gut lesen und inspiriert. Umfangreichere Anleitung, wie mit Gemüseresten Pflanzen gezogen werden können, finde ich jedoch in meinem altem Buch.

Wir sind alle gespannt, wie sich die Karotten entwickeln werden.

Bis die Tage,


Überarbeitet im März 2020.

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Kommentare

Die Abfallkarotte steht nach wie vor besser da, als die Anzucht. Und der Lauch wächst unbeirrt weiter, obwohl schon Teile in der Gemüsebrühe landeten.
Viele Grüße, Karin

Hallo Karin
Schöne Ideen, Dein Recycling.
Dem Lauch macht Frost nix aus, wenn der lang genug steht, kommt dann auch eine schöne Blüte. Dis ist ein wunderbares Insektenmagnet, vorausgesetzt in Deiner Gegend wird nicht intensiv, konventionelle Landwirtschaft betrieben. Da kann man noch hoffen, auf Insekten, sonst nicht.
Lg
Anne

Danke für den Tipp. Der nächste Lauch wird nicht geerntet und darf stehen bleiben. Die Blüte möchte ich sehen und selber haben.
Viele Grüße,
Karin

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