und …

KEINE Vorsätze – aber vielleicht ein Ziel setzen!

An den letzten zwei Schultagen vor den Weihnachtsferien stellte mir immer wieder ein/e SchülerIn die Frage zum Jahreswechsel: „Was sind Ihre Vorsätze für das neue Jahr Frau Be?“. Auf meine Antwort: „Keine!“, folgten von meinen 13 bis 16jährigen SchülerInnen eine Menge vertonter Fragezeichen der Sorten „nee“, „echt“, „wie“, „hä“, „äh“, „echt“  und es dauerte die eine oder andere Weile bis zum ersten „(aber) warum?“. – „Darum!“, war meine Antwort und nach einer Denkpause gönnte ich mir die Schülerphrase „Ich schwör!“. Nach dem Ausklingen der Lacher konnten wir in einer Art Jahresabschlussdiskussion den Sinn und Unsinn von Versprechungen auseinanderklamüsern und die Halbwertzeit von einigen Vorsätzen des letzten Schulhalbjahrs bestimmen. ‚Ich mache meine Hausaufgaben‘ klappt vielleicht einen Tag lang bevor dieser Vorsatz in den ‚äh, nö, Hausaufgaben habe ich keine-Modus‘ wechselt. ‚Ab jetzt passe ich im Unterricht auf und lache nicht mehr über XYlons Tiergeräusche, auch wenn er gerade keine gemacht hat‘ ist in fünf Minuten nach „ich schwör“ schon Vergangenheit und es wird einfach weiter herumgegackert. Wir waren uns in  ganz kurzer Zeit einig, Versprechungen sind schwierig realisierbar, vor allem wenn man die Sache an und für sich als Pillepalle ansieht. Ganz von selbst kamen von den SchülerInnen Geschichten aus ihrem Alltag, wie “meine Mutter wollte aufhören zu rauchen“ oder „mein Vater hat versprochen mehr mit uns zu unternehmen“, „meine Schwester wollte morgens immer mit dem Hund Gassi gehen“, „ich wollte immer mein Zimmer aufräumen“, …! Der Austausch über das blöde Gefühl, wenn man sich nicht an diese Versprechungen gehalten hat, über die Mengen bzw. den Erfindungsreichtum an Entschuldigungen, warum man gerade und überhaupt diesen Vorsatz in gerade diesem Moment nicht einhalten konnte, war sehr amüsant. Irgendwann kamen wir dann aber doch wieder zurück an den Punkt, dass Vorsätze auch was positives haben, wenn sie die Aussicht besitzen, dass sie eingehalten werden können.

Ich sehne mich nach einem normalen Alltag ohne einen Berg an Tabletten, Inhaliergerät etc. und bin trotzdem zufrieden mir zumindest drei Wochen lang im Dezember keine Erkältung eingefangen zu haben. Das holte ich pünktlich zu den Feiertagen nach. Aber so langsam stabilisiert sich mein Immunsystem wieder, denn (klopf klopf auf Holz) dieses Mal scheint sich die Rüsselpest ohne Komplikationen zurückzuziehen! Darauf schnüffel ich mich noch einmal in eine Ladung Kochsalzlösung aus dem Inhaliergerät rein bevor ich mich auf den Weg zu meinen Spaziergang, mittags in der Sonne (yeah!), machte. Zum Jahresabschluss kam Kamera Konstanze mal wieder mit.

Zwei Seiten hat die Natur draußen …

Fast Frühling statt tiefster Winter

 

Falscher Winter durch Industrieschnee, der auch bei 8°C mittags noch nicht weggetaut ist.

 

Auf einer der Bänke sitzend in der Sonne über das vergangene Jahr sinniert, an die Menschen gedacht, die diesen Jahreswechsel nicht mehr erleben werden, darunter meine Patentante. Neben dem Verlust der Menschen mit denen ich persönlich Kontakt hatte finde ich es auch traurig wie viele Menschen aus Kunst und Kultur dieses Jahr gestorben sind, die nicht nur für mich inspirierend gewesen sind, meinen Alltag in irgendeiner Art und Weise begleitet haben. Angefangen von den ganz Großen, wie Prince und David Bowie, Keith Emerson und Greg Lake, George Michael und Leonhard Cohen, … Hallelujah … und am Ende noch Carrie Fisher. Die Mitteilung von ihrem Tod hörte ich direkt nachdem ich Rogue One gesehen hatte und mit meinem Sohn darüber gegrübelt hatte, wie Leia, so jung man sie aus dem gaaanz ursprünglichen ersten Teil kennt, ans Ende dieses neuen Produkts hineingekommen ist. Jetzt ist die Macht auch nicht mehr mit ihr. Mal sehen was mir 2017 bringen wird. Ein paar Klöpse und Brocken rollen schon an.

Mal geschwind geschüttelt, Gedankengespinste abgeworfen, die Schultern zurecht gerückt und zurück zu meinem Spaziergang. Eine Herde Schafe weidete auf den Feldern, begleitet von zwei Schäferinnen und ihrem Hund. Faszinierend wie die Tiere sich auf Kommando sammelten und der Schäferin folgten. Im Hintergrund ist der in diesem Winter noch nicht benutzbare Schlittenhang zu sehen.

Auf dem Heimweg gab es noch ein paar nette Treffen zum Plaudern mit Nachbarn und Bekannten, die alle noch die Sonnenstrahlen genießen wollten. Irgendwann wird doch auch bei uns der Schmuddelwinter einziehen.

Stunden später. Seit Einbruch der Dunkelheit knallt, zischt, böllert es ohne Ende. Keiner schien einen Sinn für die herrliche Mondsichel zu haben, die so fotogen über dem Horizont gegen 18:00 Uhr lag! Ich schon und mich deshalb mit Konstanze, Stativ und viel Enthusiasmus auf den Weg aufs Feld gemacht – KnallBummPeng dicht neben mir – und mir vor Schreck das Stativ in der Hand gekippt, auf dem die Kamera schon montiert war. 🙁 Noch einmal KnallBummPeng, nicht ganz so laut, und Konstanze hatte wieder eine Flugstunde. 🙁 Das Objektiv hat einen Schlag abbekommen, die Kamera selbst scheint nicht defekt zu sein, denn zumindest ein Bild konnte ich vom Mond noch schießen – nur nicht mit dem Teleobjektiv. Zum Jahresabschluss noch ein Sachschaden, prima. Doch Hauptsache meine Knochen blieben heil! 😀

Was werde ich froh sein, wenn das Geknalle zuende sein wird. Mir erschließt sich nicht der Sinn für diese Form der privaten Mini-Feuerwerke, die zudem noch eine Stange Geld kosten, Geld das an anderer Stelle besser investiert wäre. Abgesehen davon bringen diese Art der wilden Feuerwerke nicht jedem Freude.

Warum kann man nicht vernünftige Feuerwerke organisieren und das wilde Rumgeballer verbieten?

Ansonsten bleibe ich dieses Jahr wieder zuhause, lebe mein Leben, genieße mein Gläschen Wein, blogge ;-), vielleicht stricke ich noch etwas, höre mir das Rolling Stones Konzert auf 3Sat noch einmal an (hab’s gespeichert und kann auch hier online geschaut werden) und streichle meine Kater.

Silvester allein zuhause ist nicht die schlechteste Idee und nicht nur mir gefällt es:  http://www.welt.de/icon/partnerschaft/article160592907/Silvester-allein-zu-Hause-ist-die-beste-Idee.html

Wir sehen, hören, lesen uns im neuen Jahr. So long! Macht’s gut und morgen ist nicht nur ein neuer Tag, sondern 2017! YES!

 

 

 

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