oder …

Tüten rollen aus allem möglichen, was sich Papier nennen könnte

Als ich nach Weihnachten die vertrocknete Mistel von meiner Tür abhängte hatte ich tatsächlich vor die Tür einfach nur nackig zu lassen. Schluss mit Türdekoration. Kein Kranz. Kein Gesteck. Nichts. Leer. Minimalistisch. Tür, halt. Fertig. Punkt.

Es brauchte keine zwei Tage bis die erste Nachbarin vorsichtig anklopfte: „Frau B., geht’s Ihnen nicht gut?“. Abgesehen davon, dass es mir wirklich nicht gut ging und mich meine besorgten Nachbarn rührten, hätte ich es total in Ordnung gefunden bis Ostern ohne was Hübsches an der Tür auszukommen. Es ist zwischen Weihnachten und Ostern eh immer schwierig mit Ideen irgendetwas zu dekorieren. Fasching liegt mir nicht und das ganze Valentinstagsgedöns brauche ich auch nicht.

Aber da lag noch der Versuch Papier aus Kichererbsenschalenmatsche herzustellen in der Küche, daneben der aufgetaute Spargelfaserbrei vom letzten Jahr (ich berichtete darüber bei 12 von 12 im Januar 2016). Bevor der, nach all dem Aufwand ihn herzustellen, in den Gammelzustand wechseln konnte, musste daraus das hergestellt werden, wozu ich ihn vorbereitet hatte – Papier. Also rauf auf’s Sieb, gerüttelt, gepresst, getrocknet.

Aber was nun? Was damit anstellen? Naturpapier ist enorm spröde, außer man gibt ihm für kurze Zeit ein wenig Feuchtigkeit. Mit Fingerspitzengefühl! Doch zuerst schnitt ich aus dem Spargelpapier Kreise, denn das Kichererbsenschalenpapier war wie mein Bananen-Wiesengras-Papier eher rund und ich wollte annähernd gleich große und gleich geformte Papierstücke. Vorsichtig befeuchtet brachte ich sie in Tütenform und fixierte die Tüten, falls nötig, mit Wäscheklammern.

Der Unterschied zwischen den Papieren ist gut zu erkennen. Bananenfasern sind immer sehr dunkel. Spargel hat eine goldgelbe Farbe und der Versuch mit der Kirchererbse ergab dieses etwas unebene, helle Etwas (sehr empfindlich, doch am Ende wunderhübsch).

 

Und nun?

Vage, ganz vage, hatte ich am Anfang Blütenkelche vor meinen Augen gehabt, irgendwie an Narzissen erinnernd, ohne eine Vorstellung wie aus dem Zeug zwischen meinen Händen vielleicht so etwas werden könnte.

Nach einem Tag Trocknung füllte sich das Tablett mit einer Reihe an Tütchen und, Dank einer Eichel die gerade so im Weg lag :), war ich gedanklich in meinem Blütenprojekt einen Schritt weiter.

 

 

Fortsetzung folgt!

Bis die Tage,
Karin

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Kommentare

wow, ich bin beeindruckt!
hab grad „here i am, karin“ gelesen und kann dir nur beipflichten: als ergotherapeutin regiere ich auch extrem allergisch auf „basteln“.
lieben gruß, susi

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