Islands Norden
Die Westfjorde verabschiedeten sich mit Regen. Am Morgen stand ich vor meinem Auto und hatte keine Chance es trockenen Fußes zu erreichen. Der Parkplatz war eine riesige Pfütze und alle Autos standen mittendrin. Es hatte in der Nacht wieder angefangen zu regnen.
Ab jetzt ging es in Richtung Osten. Kaum lagen die Westfjorde hinter mir hörte tatsächlich der Regen auf, dafür zog Nebel auf. Die Sonne kam nur ab und an als Silberscheibe am einheitsgrauen Himmel hervor. So blieb es dann die nächsten Tage, als meine Route abseits der Ringstraße 1 entlang der nördlichen Fjorde führte. In Richtung Norden entlang der Landzunge ging es bergan und rein in den Nebel. Teilweise sah man gerade einmal den übernächsten Straßenpfosten – was rechts und links der Straße wächst, kreucht und fleucht, Fehlanzeige. Kilometerweit. Richtung Süden, talwärts zur Fjordspitze gab es langsam wieder etwas zu sehen. Nicht immer. Teilweise machte sich auch in Meereshöhe der Nebel breit. So ging es mir in Hvammstangi. Super, endlich Sicht, sogar Sonne. Nettes Plätzchen und, warm eingepackt, eine Tasse Kaffee im Freien!!!, doch kaum aus dem Ort heraus war ich wieder wie in Watte gepackt.
 
Gleicher Ort, andere Stimmung – nördlich von Hvammstangi.
 
Hvítserkur im Nebel

 

 

 

Hvítserkur in der Morgensonne
Suchbild mit zwei Vögeln

 

Hunafjördur, Skagafjördur, Eyafjördur – immer genauso weiter. Dann doch lieber Regen, damit man wenigstens die Straße sieht? Den hatte ich dann auch ab Akureyri, in allen Varianten: Sprühregen, Nieselregen, Regen eben, und zur Krönung Eisregen bei der gebuchten Tour im Hochland. Askja, echt cool.
Blöd nur, wenn meinereine tags zuvor die Wanderschuhe auf dem Parkplatz vom Dettifoss (Wasserfall) stehen lässt!
Ich hatte mich nach einer kleinen Wanderung von Wasserfall zu Wasserfall – Dettifoss zu Selfoss – am Auto umgezogen. Also Regenkleidung aus und weil ich nicht mit den verdreckten Stiefeln Auto fahren wollte, diese auch gleich gegen Turnschuhe gewechselt. Dabei machte der Himmel wieder seine Schleusen auf, ich ab ins Auto und los zum Quartier – das einzige richtige Hotel auf dieser Reise.
Godafoss

 

 

 
Dettifoss

 

Selfoss

 

Der nächste Tag! Die Hochlandtour. Ich fuhr zum Sammelpunkt, packte meinen Rucksack: Kamera, Wechselkleidung, Proviant, warmer Pullover, Schal, Handschuhe (oben auf den Bergen liegt noch Schnee). Jetzt nur noch die Wanderschuhe anziehen, … der Griff ging ins Leere, die Erkenntnis und das Bild vor meinem inneren Auge war so etwas von glasklar – die Teile stehen einsam und verlassen mitten auf einem Parkplatz, eineinhalb Stunden von diesem Ort!! Argh! Blöd. Blöd. Blöd!!!
Ich machte die Ausfahrt trotzdem mit. Vielleicht nicht die beste Entscheidung für meine Gesundheit und Konstanze (meine Kamera – hat dann einen Tag lang geschmollt), aber dank der Reiseleiterin habe ich doch tatsächlich zwei Tage später meine Schuhe wieder! Sie hatte die Ranger angerufen, die sich nach meinen Angaben auf dem Parkplatz umschauten und sie standen tatsächlich noch Stunden später da, wo ich sie ausgezogen hatte!

 

Kraterseen Askja (kalt) und Viti (warm)
Pfad zum Askja
Die Isländer meinen, es wäre der kälteste und niederschlagreichste Sommer seit 30 Jahren.
Schade. So bin ich an manchen Zielen tatsächlich vorbeigefahren, weil ich nicht einmal das Schild am Straßenrand gesehen habe.
Trotzdem ist es einfach traumhaft schön, was es an Natur zu sehen und zu erleben gibt. Zu beobachten, wie sich immer wieder die Landschaft verändert. Von West nach Ost wird es immer grüner um einen herum. Die ersten Bäume sieht man wieder und irgendwann in Richtung Akureyri kleinere Baumpflanzungen, die es schwer haben im Wind gerade hoch zu wachsen. Je grüner es wird umso mehr landwirtschaftliche Betriebe und Pferde sieht man rechts und links der Fahrbahn.
Kurz vor dem See Myvatn ändert sich dieses Landschaftsbild fast schlagartig wieder. Die Grünflächen verschwinden, Lavagestein zeigt sich, ab und an ist kaum mehr grüner Bewuchs zu sehen. Weiter nach Osten geht es stetig bergan – mal sehen was der Osten Islands mir bringt.
 
Akureyri

 

 

 
Hafen von Siglufjördur

 

Skulpturen am Rauda Kaffi
Muss jeder wissen, ob er hier weiter fährt! War nicht lustig für manchen PKW!

 

 
Am Hljoðaklettar – Echofelsen

 

 

Abfließender Dettifoss
 
Myvatn

 

Myvatn

 

 
Geothermie für das Naturbad am Myvatn

 

Geothermiewerk Krafla

 

Filmkulisse in „Collateral“
 

 

Diesen Beitrag werde ich noch überarbeiten und genauere Details zur Reiseroute geben.

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Kommentare

Ziehe von links oben nach rechts unten eine Diagonale und hangel dich mal da lang durch. 🙂
Ein Vögelchen ist von der Seite zu sehen, das andere zeigt Popo.
Grüßle, Karin

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