oder …
Westfjorde
Einmal „blood, sweat and fears“ bitte, kräftig durchgerüttelt und nichts passiert!
Sechs Tage entlang der unzähligen Fjorde, Landzungen rauf und Fjordspitzen runter gefahren. Kaum im grünen Grasgürtel entlang des Wassers angekommen und auf der Suche nach einem sicheren Platz fürs Auto, um aussteigen und fotografieren zu können, ist man schon wieder hoch oben im schroffen, kargen Hochland.
Für meine Höhenangst und mein Hasenherz waren einige Straßen in diesem nordwestlichsten Ende Islands eine Herausforderung (nicht nur) an mich selbst. Als Belohnung, haha, gönnte ich mir und dem Auto zum Abschluss der Rundfahrt in dieser Gegend noch einmal einen ganzen Tag Rumpelstrecke mit allen Zutaten:
- Schotter
- Schlaglöcher
- schmal und abschüssig
- unbefestigte Seitenstreifen
- hohle Gassen
- Wasserlöcher
- eine Seite steil hoch, die andere tief nach unten
- Steigungen bzw. Gefälle
- Steinschlag
- Baustellen!! – ja, die gibt es auch auf solchen Strecken!
- …
80 km, einfache Strecke, für ein einzigartiges Badeerlebnis „swimming on the edge of nowhere“.
Schwimmbäder gibt es viele in Island, selbst in kleinen Gemeinden. Auf den Westfjorden gibt es sogar das eine oder kleine Schwimmbecken, oder ein Hotpot, direkt an der Straße, gefüllt mit herrlich warmen Wasser, frisch aus der Tiefe. Das erste befindet sich in unmittelbarer Nähe der Anlegestelle von der Fähre aus Stykkisholmur. Tolle Sache bei Außentemperaturen von unter 10°C, wie ich sie Mitte August erlebt habe.
Tja, das Wetter in Island. Es ist und bleibt eine launische Sache und kann im Laufe des Tages mehrfach wechseln. Kann. Ich hatte allerdings drei Tage (gefühlten) Dauerregen bei 4° bis 8°C und Wind. Eine Sch…kombination, wenn man dazu noch den Openair-Reifenservice beim Bauern um die Ecke braucht und das Auto fast einen Tag lang in die Werkstatt muss.
Hauptsache die Quartiere stimmen und wenn wenigstens der Wind aufhört, rein ins Regenzeug und nichts wie raus! Pflanzen ändern nicht ihren Standort, Vögel fliegen und futtern den ganzen Tag und für Seehunde muss man einfach ein wenig Glück, wie Geduld haben.
Dann kommen sie wieder, diese herrlichen Momente: eine Galerie in einer stillgelegten Heringsfabrik, ein kleines Café mit frisch gebackenen Waffeln, die Sonne kommt heraus, ein Regenbogen, …
bei Latrabjarg |
Vieles habe ich in den wenigen Tagen nicht gesehen, nicht nur wegen wolkenverhangener Gipfel. Viel zu wenig bin ich zu Fuß unterwegs gewesen – es fehlte ganz einfach die Zeit. Ein paar Gründe mehr noch einmal wieder zu kommen.
Diesen Beitrag werde ich noch überarbeiten und genauere Details zur Reiseroute geben.
Kommentare
Deine Reiseimpressionen sind einfach traumhaft. Das war bestimmt ein Jahrhundert-Erlebnis diese Reise. ich schaue und lese immer wieder gerne hier.
LG Ute
Liebe Karin, schöne Bilder hast du wieder gemacht. Ich habe an dich gedacht, als ich gerade meine Finnmarksbilder rausgelegt hatte. Island und Nordnorwegen haben einiges gemeinsam. Wie du schon auf meinem Blog schriebst, die Natur ist rauh und doch schön. Man ist der Natur und dem Tierleben sehr nah. Es ist gut, ein wenig Luft um sich herum zu haben!
LG Sylke
Danke, liebe Ute. Die nächsten Tage gibt es Nachschub.
Viele Grüße,
Karin
Der Norden von Schweden und Norwegen steht auch noch auf meiner Liste "Da will ich noch hin!". Doch je länger ich mich in Island aufhalte umso mehr möchte ich sehen 😉
Viele Grüße,
Karin
[…] Der während der Reise entstandene Bericht wurde auf fadenspiel und fingerwerk im August 2015 veröffentlicht: Westfjorde. […]