oder …
Ein Kartengruß mit Herz, der 365 Tage im Jahr passt!
Eigentlich suchte ich nach einer Idee, wie ich meine kranken Kolleginnen mit einer Grußkarte aufmuntern kann. Gar nicht so einfach. Anfang Februar ist Karnevals- und Faschingssaison mit „Helau“, „Alaaf“ und „Narri-Narro“. Das ist nicht jedermanns Sache und man muss damit aufgewachsen sein, um den Spaß der Sache freudig erleben zu können oder um den Ernst dahinter zu verstehen.
Im Zweifelsfall ist eine fröhliche Karnevalskarte keine gute Idee für Genesungswünsche.
Als Alternative wird in diesen Tagen DER Tag der Tage für den Süßwaren-, Geschenk- und Blumenhandel mit viel rosa und Herz angeboten:
Valentinstag.
Hmm. Ich persönlich fange wenig mit diesem Tag an. Aber ich erinnere mich an das Entsetzen einer meiner Neffen, als ich ihm erklärte noch nie eine Valentinskarte bekommen zu haben. „Auntie, never? Really never? Never?“ Er war unglücklich, weil auf seinem Regal deutlich weniger Karten gestanden hatten, als bei seinem jüngeren Bruder. Ein großes Drama zwischen den damals sechs und acht Jahre alten Burschen! Ich versuchte zu vermitteln und zu trösten. Irgendwie bekam der jüngere Bruder das Gespräch mit und wollte mich auf seine stille Art trösten. Dazu schnitt und bemalte er kleine Blumen, die er mir nachts als Überraschung an meine neuen Schuhe klebte. Mir kommen immer noch die Tränen wenn ich daran denke, wie die Geschichte ausging – überhaupt nicht in meinem Interesse und schon gar nicht für little J.!
Nach Abwägen meiner persönlichen Befindlichkeiten entschied ich mich für meine Grußkarten für meine Kolleginnen für die Richtung Herz und Valentinskarte, unter Ausschluss von ROSA, obwohl ich weiß, dass eine der beiden betroffenen diese Farbe liebt. ROSA scheint in den Papiergeschäften gerade ausverkauft zu sein, <pff> und Stirn gewischt. KnallePINK war leider auch nicht im Angebot. Das hätte ich zwar genommen, doch das rote Papier finde ich nach wie vor als gute Wahl.
Im Internet recherchiert, mit Suchwort „Herz“ und meinen Treffer in Bonbonfarben, inklusive ROSA, gefunden, eine Popup-Karte mit Herz.
Ausprobiert und umgesetzt zuerst in weiß …
… in rot und weiß …
… in rot-weiß-rot … um dann in Wikipedia zu lesen:
„In Südafrika wird der (Valtentins)Tag auch als öffentliches Fest gefeiert. Es ist dort Brauch, Kleidung in den Farben weiß und rot für die Reinheit und Liebe zu tragen.“
Prima.
Da habe ich mit der Farbwahl schon einmal keinen Fehlgriff getan. 😉
Zudem kann ich ein paar Tipps weitergeben, die bei der Herstellung der Popup-Karten mit Herz hilfreich sind.
Die Anleitung von Mini eco ist auf Englisch, hübsch, mit Schneideplan als ‚template‘, doch knapp beschrieben. Über Gamergirls gibt es eine deutsche Anleitung mit einem Schneideplan als ‚gif‘, den ich nach Download verwendet habe.
Meine Tipps zur Herstellung
Man braucht
- Schneidematte
- Pergamentpapier
- Papier mit mindestens 120 g/m2
- Schneidemesser oder besser ein Skalpell
- Stecknadel
- Falzbein
- Tesafilm oder besser Maskingtape
Zum Vorgehen
Zuerst die Schneidevorlage auf das Pergamentpapier ausdrucken.
Das Pergamentpapier mit der ausgedruckten Schneidevorlage auf das zu schneidende Papier legen und mit Maskingtape auf einer Schneideunterlage fixieren.
Die Eckpunkte der Linien werden nun mit einer Stecknadel, oder einem anderen spitzen Gegenstand, durch das Transparentpapier in das später zu schneidende Papier durchgedrückt.
Sind alle Eckpunkte durchgestochen wird das Transparentpapier entfernt. Es sind dann nur noch die Eckpunkte zu sehen.
Jetzt heißt es aufpassen, welche Verbindungen zwischen den Punkten mit dem Messer geschnitten und welche mit dem Falzbein zum falten geprägt werden!!!
Wenn alles geschnitten und geprägt ist muss vorsichtig alles in Form geschoben, gedrückt, gebogen, gefalzt werden. Das braucht Muße und ich denke, dass da jeder seine eigene Technik entwickeln muss.
Ich beginne mit dem Kartenfalz, rechts und links vom Herz. Danach falte ich die zwei oberen Herzbögen um dann langsam die Karte zusammenzufalten. Mithilfe einer Stricknadel (die lag dort gerade herum) oder einem Stift können die schmalen Streifen in die richtige Richtung dirigiert werden. Zum Schluss liegt meine Karte dann so platt da.
Die Karten für meine Kolleginnen kaschierte ich auf der Rückseite mit einem Bogen Druckerpapier und schnitt sie auf Briefumschlaggröße zu.
Als ich wieder zuhause war dachte ich mit, ich hätte die Karten einfach so lassen sollen, denn hier standen die ersten Versuchskarten noch auf meinem Arbeitstisch als Stillleben.
Und ganz zum Schluss erinnerte ich mich, dass es Zeiten gab, in denen ich als Kind Fasching und Karneval geliebt habe. Gemeinsam saßen wir als Familie am Fernseher und sahen uns die Übertragungen aus Mainz, Köln und Düsseldorf an. Und bei einem dieser Anlässe hörte ich Ende der 1960er zum ersten Mal DAS Heilerlied von mit Ernst Neger neu interpretiert, was inzwischen Kulturgut ist:
Wer hat seinem Kind noch nicht Heile, heile Gänschen vorgesungen?
Ich schon!!
Karneval kann doch zur Gesundheit beitragen!