oder …

Neues aus dem Schulgarten #2

Paletten sind eine geniale Erfindung zur Optimierung von Transport und Lagerung, keine Frage.

Und was passiert mit ihnen nach dem Transport und der Lagerung? Europaletten werden oft wiederverwertet, aber was geschieht mit all den anderen?

Wer entsprechend googelt, oder sich auf Pinterest umschaut, findet eine ganze Menge an Ideen, was aus Paletten alles herstellt werden kann bevor sie im Müll oder Ofen landen.

Es war immer wieder ein Wunsch von mir die eine oder andere, aus Paletten gebaute, Fundsache selbst oder in der Schule auszuprobieren. Dazu bin ich bisher nie gekommen. Aber mit meinen Ideen im Kopf, und von März bis Mai gezwungenermaßen als Fußgänger unterwegs, entdeckte ich einen Stapel Paletten vor einem Gebäude in der Nachbarschaft. Tags darauf fiel mein Blick auf einen weiteren Stapel Paletten, im direkten Blickfeld von meinem Balkon aus! Es war Material zum Isolieren der Dachböden unserer Wohnhäuser angeliefert worden. Ich sah eine Chance an Material zu kommen und nutzte meinen direkten Draht um daran zu kommen 😉 :

Zwei Tage später wusste ich, dass es „nur“ Einwegpaletten sind. Aber ich durfte mir davon nehmen soviel ich wollte. Und ich wollte ALLE! 😀 Den ersten Schwung holte ich mit meinen „kleinen“ SchülerInnen – immer zu zweit eine Palette. Die nächste Ladung holte ein Kollege mit einer Delegation seiner 9er. Am Ende waren wir im Besitz von 21 Paletten. Zwei Monate später sind nur noch zwei übrig!

Der Rest steht, zusammen mit drei echten Europaletten verarbeitet, im Schulgarten!

Palettenprojekt 1 – ein Zaun

Um den anderen SchülerInnen die Erweiterung des Schulgartens, das Projekt Staudengarten, ohne große Worte oder Plakate klar zu machen: „Leute, hier entsteht was! Trampelt nicht über diese Fläche und müllt sie nicht zu!“ kam die Idee auf einen Zaun zu gestalten, der hoch genug ist um eine Grenze zu markieren und niedrig genug für freie Sicht.

Drei Gruppen mit je vier SchülerInnen aus den 8. Klassen bauten jeweils ein Zaunelement und benötigten dazu:

Drei Unterrichtsstunden später waren die Zaunteile fertig, komplett von Hand gefertigt mit:

Der Zaun zwei Wochen später – montiert, aufgestellt, gestaltet und bepflanzt!

Ursprünglich wollten die SchülerInnen den Hohlraum zwischen Holz und Hasendraht frei lassen, damit eventuell Pflanzen hochranken können. Jetzt ist er mit Moos vom Vertikutieren der Rasenflächen meiner Wohnanlage gefüllt, das die über den Winter angewurzelten Grünlilien stützt.

Die aus alten Kistenbrettern gesägten Figuren als Gestaltungselement haben ihre eigene Geschichte, denn sie lagen seit dem vergangenem Schuljahr, nur zur Hälfte fertiggestellt, im Technikraum. Keiner hatte sie wegwerfen können, weshalb der Stapel halb ausgesägter und teilweise bemalter Figuren von hier nach dort wanderte. Irgendwann entdeckte eine Schülerin ihr halbfertiges Werk und ließ alles andere an Aufgaben stehen und liegen: „Frau B., kann ich meine Figur anmalen?“. Klar! Warum auch nicht? Eine Stunde später suchte sie sich einen Platz im Schulgarten um ihr Werk anzuschrauben, mit dem Akkuschrauber – drei Mal mit dem Gerät abgerutscht, aber dann, alles fest, eine Schraube verloren, egal, glücklich!

Inzwischen hängen viele fertig gestellte (Altlasten) Menschlein im Schulgarten und es entstehen sogar neue!

 

Palettenprojekt 2 – Halterung und Ablage für Gartengeräte

Zu Recht hatte die Kommission von der Garteninitiative beanstandet, wie wir unsere Gartengeräte, von Hacke bis Spaten, einfach nur am Kompoststand angelehnt abgestellt hatten. Eine weitere, verarbeitete, Einwegpalette später hat alle Gerätschaft einen sicheren Platz.

 

Die Vorstellung der Palettenprojekte 3 und 4 – Bank und Tisch – ist in Vorbereitung.

 

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