oder …
Wetterkapriolen zum Herbstbeginn und das Beste daraus gemacht
Ein Pullover von der Nadel muss ein neues Werk darauf. Vor den Fenstern ist Pulloverwetter und das gerade fertiggestellte Strickwerk wird in Dauerschleife getragen. Das hat es sich auch verdient! Das Muster war nicht besonders schwierig, aber ich hatte mich wieder einmal mit den Anfängen schwer getan. Maschenprobe. Uff!
Es gab Zeiten da kaufte ich mir ein Garn, suchte mir ein Strickmuster aus – keine Strickanleitung – und strickte drauf los. Von unten nach oben. Lochmuster. Zöpfe. Einstrickmuster. Schultern zusammengenäht und Ärmel dran gestrickt. Fertig.
Inzwischen stricke ich Strickjacken und Pullover von oben nach unten, was an und für sich eine tolle Sache ist. Zudem stricke ich nach Anleitungen und jedes, wirklich JEDES Strickwerk beginnt mit einem Hürdenlauf. Erste Hürde – Maschenprobe.
Bisher gelang es mir noch nie beim ersten Versuch das angegebene Maß auf der Papierbanderole für eine Maschenprobe zu erreichen. Das ist lästig. Das Probenergebnis mit dem aus der Anleitung irgendwie kompatibel zu machen – Nadelstärke ändern, Beifaden dazu stricken – ist die nächste Herausforderung. Noch mehr Maschenproben, bevor es ans Strickwerk selbst geht.
Fünf Maschenproben später und den ersten Teil vom neuen Strickwerk laut Anleitung auf den Nadeln. Viele Reihen später muss ich feststellen, die Abmessungen passen nicht, trotz Maschenproben. Ich könnte aus der Haut fahren! Hilft bloß nichts. Ich werde aufribbeln und noch einmal beginnen. Ohne weitere Maschenprobe!

Gartenzeit – bevor die Regenwoche begann
- Süßkartoffeln geerntet

- im Gewürzkräuterbeet geschnitten und ausgelichtet
- Bohnen geerntet
- den Rhabarberschnitt vom Gartennachbarn zur Faserernte genutzt

Werkstatteinblicke
- die Küchenwerkstatt oder Werkstattküche ist geschlossen. Ich wollte nur einmal kurz etwas umräumen und ein paar Möbel rücken. Damit machte ich jedoch ein großes Faß auf …
- zum Glück gibt es eine überdachte, trockene Ausweichmöglichkeit im Garten – dort wurde dann für das Wohnungsprojekt gesägt und gehämmert. Wunderbar, wie sich das günstig erworbene, gekürzte Schuhregal dann ins Regal einfügen ließ, für mehr Stauraum sorgt … aargh … Stauraum!

Maschenproben kann Frau einfach sein lassen, aber das Thema Stauraum lässt sich samt Inhalt nicht so einfach abschütteln.
Umzug in der eigenen Wohnung
Mir ist nach Veränderung und ich benötige Platz für den Inhalt der Kisten, die ich aus dem aufgelösten Haushalt meiner Eltern in meiner Wohnung stehen habe. Das mistige Wetter förderte die Bereitschaft das Vorhaben in meinen vier Wänden nicht auf die lange Bank zu schieben.
Das Büro/Gäste-/Werkstattzimmer war zudem durch die zusätzlichen Kisten nicht freundlicher und schon gar nicht gemütlicher geworden.

Wie so oft dauert es bis zum ersten Schritt. In Gedanken war ich die Reihenfolge von Ausräumen, Zwischenlagern, Umstellen, Einräumen etliche Male durchgegangen und dann flutschte es ganz real … vorerst.
Das erste Regal stand recht schnell an seinem neuen Platz.

Das Einräumen klappte ruckzuck und es ging ans zweite Regal, ebenso fix erledigt. Bei Regal 3 begann das Vorhaben zu stagnieren. Die bisherige Ordnung in den Regalen passte nicht zu dem anderen Raum. Die gerade eingeräumten Fächer wurden wieder geleert und ich schaute zudem genauer in die Kartons und Holzboxen. Damit ging es in die zweite Runde. Statt Fortschritte zu sehen stecke ich nun in einem Chaos. Alle freien Flächen sind belegt. Ich sortiere, ordne neu, verschenke, werfe weg, mittendrin der kranke Kater. Zum Glück arrangieren sich er und das „kleine“ Monster friedlich inmitten des Durcheinanders.

Meine Eltern liebten Möbel mit viel Stauraum, große Schrankfächer, tiefe, geräumige Schubladen. Ich dagegen bevorzuge Regale, Kommoden mit flachen Schubladen, wo die Übersicht erhalten bleibt. Kein Fan von Kunststoff bin ich mittlerweile in vielen Bereichen von Pappkartons und Holzboxen zu solchen aus durchsichtigem Plastik umgestiegen. So sehe ich mit einem Blick, was in ihnen verstaut ist.
Der Begriff Stauraum fühlt sich nicht gut an, nicht erst seit ich den Elternhaushalt aufgelöst habe. Ich denke spontan an unübersichtliche Fülle, nach zu viel, nach Schublade auf, weggeräumt, aus dem Sinn. Diese Gedanken im Kopf ziehe ich einen Stapel Holzboxen aus einem Regal und finde nicht nur – ah, da ist der vermisste Stickrahmen – ein angefangenes Stickwerk, sondern auch mein Klöppelkissen, von dem ich gedacht habe es längst entsorgt zu haben.

Neue Ideen müssen her und es muss aussortiert werden. Somit habe ich das im Sommer 2024 abgebrochene Jahresprojekt – Mach Platz für Neues – wieder aufgenommen. Egal, wie es momentan bei mir aussieht, ich habe ein Ziel vor Augen:
Aufräumen ohne Schrank-Stauräume zu füllen.
Ansonsten
Dankbar.
Es sind die kleinen Gesten, die mir in diesen Tagen helfen, wie das Lächeln der Nachbarin, die Umarmung der Freundin, der unerwartete Anruf, die Einladung vom ehemaligen Kollegium, herzerwärmende Post von Nina (Danke, so lieb von dir), …

Ohrwurm der Woche
Macht’s gut, bleibt gesund und bis die Tage

Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.
Kommentare
Hat meinerseits ja auch lang genug gedauert.
😉
Das mit dem Räumen kenne ich gerade auch ein wenig. Der Sohn muss aber erst noch weiter räumen, damit ich wieder in dem Raum umräumen kann.
Hier war das Wetter wohl etwas besser.
Aber morgens war definitiv schon Pullover Wetter (und abends Ofen Zeit einmal) Ich hoffe, Du kommst jetzt besser mit dem Stricken klar.
Hab ein schönen Wochenende und liebe Grüße
Nina
Im Moment kommt ein vorsichtiger Sonnenstrahl zwischen dem Grau am Himmel hervor. Viele Tage vermisst!
Es ist definitiv Pulloverwetter hier, wobei die Winterjacken bei mir noch hängen bleiben dürfen (ich komme sowieso nicht an sie heran).
Das Durcheinander um mich herum lichtet sich langsam und das geplante Ergebnis nimmt Form an. Es war eine gute Entscheidung, zumal ich offensichtlich auf Platz mache. Das tut gut!
Einen schönen Sonntag und liebe Grüße
Karin
Oha,Aufräumen!
Horrorszenarien steigen auf, unterfüttert von meinen eigenen Chaoserfahrungen. Aber vielleicht muss es sein, nach diesem tiefen Einschnitt? Ich wünsche dir Geduld und Langmut ( vor allem mit dir selbst ).
Drück dich ( virtuelle Bazillen können dir ja nicht schaden )!
Astrid
Das Durcheinander um mich herum ist ein völliges Durcheinander, das sich inzwischen jedoch lichtet und sortiert. Zur Abwechslung ist es mein Zuhause in dem ich Aufräume. Das tut mir gut, auch wenn ich teilweise ziemlich rigoros den Bestand ausdünne.
Ich drücke dich aus der Ferne, denn auch meine Bazillen werden über die Ferne keine Wirkung haben.
Viele liebe Grüße
Karin
Hallo und Gute Besserung ;-).
Ich kann alles nachvollziehen, was Du zum Thema Maschenproben geschrieben hast. Ich stricke sie ungern und dann hilft es nicht mal was. *seufz*
Dein neues Strickprojekt hat eine tolle Farbe und sieht sehr vielversprechend aus.
Ich bewundere die Kater, die sich offensichtlich mittendrin einfach entspannen und Dich in aller Ruhe wuseln lassen.
Viel Erfolg weiterhin.
Liebe Grüße da lass
illy