oder …

Zum Wochenende noch ein Brummschädel

Samstagmorgen, Zeit um den Wochenrückblick zuende zu bringen. Ich spule innerlich sieben Tage zurück.
Das Schöne an Vereinen ist das gemeinsame Tun oder Erleben, das Teilen gemeinsamer Interessen. Weniger schön sind oftmals die nötigen Pflichttreffen, zum Beispiel um die Gemeinnützigkeit zu erhalten. Die jährliche Mitgliederversammlung der Kleingartenanlage stand am Samstagnachmittag an und ich erinnere mich nicht allzu gerne an die vom Vorjahr. Dieses Jahr wurden die Tagesordnungspunkte zügig vorgestellt, besprochen und abgestimmt, lag doch zum Abschluss noch eine ernste Angelegenheit an, die alle Kleingartenanlagen in der Stadt betreffen wird. Im April weiß ich mehr.

Schöner war das Schafpatentreffen bei der befreundeten Schäferin am Sonntag. Die Herdwick-Schafe lammen zur Zeit und es gab frisch geborene Zwillinge, gerade einmal eine gute Stunde alt (links im Bild). Herdwicks werden mit schwarzem Fell geboren und entwickeln die typische blaugraue Farbe erst nach und nach.

Die Dorper-Lämmer, inzwischen sechs Wochen alt, durften sich außerhalb der Gatter tummeln, nicht nur zur Freude der jungen BesucherInnen.

Den Wochenstart begann ich mit Ablenkungsprogramm – bei mir hatte über die Nacht die Fibromylagie wieder die Oberhand gewonnen! Ich setzte mich an die Nähmaschine und stand an der Schneidematte für ein weiteres Teil von den Babyquilts. Erfolgreich!

Keine Besserung am Dienstag und keine Lust auf Nähen. Der Kater fand die Situation auf „seinem“ Tisch nicht akzeptabel. Er musste sich damit abfinden, denn mir war nach Garten. Dort entstand ein weiteres Wegstück, indem ich die Grasfläche Stück für Stück aushob und durch Rindenmulch ersetzte. Hinterher wusste ich warum der Rücken schmerzte und buddelte auch gleich noch eine Yuccagruppe aus.

Abends hatte ich das Gefühl, wenn ich mich hinsetze und einfach nichts mache – relaxe – steht die nächste Schmerzattacke in den Startlöchern. Nicht gut. Aber nähen? Nee!
Ich holte das Spinnrad, das bequeme elektische Modell, heraus. Eine gute Entscheidung! Es tat so gut den Faden entstehen zu sehen und wie sich die Spule füllte.

Mittwochmorgen war der Kater wenig begeistert über die zusätzliche Belagerung. Er musste sich weiter damit abfinden, denn ich war auf Vaterversorgungstour.

Die Schmerzmittel wirkten noch, dass ich im Anschluss noch den letzten Schwung an Erde für das Hochbeet besorgte, Salatpflanzen setzte, eine neue Abdeckung baute.

Donnerstagmorgen hatte ich das Gefühl so langsam wieder die Chefin in meinem Körper zu sein. Der Wetterbericht versprach einen Frühlingstag und ich hatte Lust auf Garten. Die Hütte und die Veranda sind noch nicht perfekt, aber soweit aufgeräumt, dass hier wieder gewerkelt werden kann.
Dann passierte es, beim Graben in den Beeten, Ziehen an einer Wurzel … große, dicke, lange Wurzel … die dann nachgab … mit mir zusammen.

Danke an meinen Schutzengel! Danke an die Gartennachbarn!

Mir ist nichts wirklich Schlimmes passiert, als ich auf den Rücken fiel und mit dem Kopf auf dem Weg aufschlug. Die sich entwickelnde, dicke, fette Beule hatte keine Chance gegen die große kalte, metallische Fläche meiner Kehrschaufel! Oma drückte auf Beulen immer eine kalte Messerklinge!

Für den restlichen Tag wünschte ich mir Ruhe, Frieden, Füße hoch, doch kaum zuhause, kam ich beim Abstellen der Körbe und anderen Utensilien wohl irgendwie blöd an die vorgerichteten Tintenfläschchen für meine Fortbildung. Mit dabei mein Schätzchen in einem antiken Glas. Es machte *platsch* und es klirrte. ARRGH!!!

Heller Fliesenboden. Hell verfugt. Weiß gestrichene Wände. Eisengallustinte. Weißdornrindentinte. Rotkohltinte. Glassplitter weit verstreut. Am Rand zwei hungrige Kater.

Die ersten Putzrunden machten keine Hoffnung auf eine Wiederherstellung des Originalzustandes der Bodenfläche, zumindest nicht mit den verfügbaren Mitteln aus meinem Öko-Haushalt. Doch noch einmal ins Auto und zum Supermarkt auf den Weg gemacht. Schweren Herzens eine Putz-Keule besorgt!
Aufbauminuten, als ich den Markt verließ und einer ehemaligen Schülerin regelrecht in die Arme lief, denn genau in denen lagen wir dann auch! Ich hatte diese Klasse wenig begeistert in einem Fach Mitte der 8. Klasse übernommen, fachfremd. Die Klasse war ebenso wenig begeistert gewesen, war ich doch die vierte Fachlehrerin in zwei Schuljahren. Wir fanden zusammen und blieben es auch bis zu ihrem Abschluss.
Mit diesem positiven Erlebnis ging ich zuhause dann mit der Chemie-Keule und Schrubber an den Boden, den Lieblingsmenschen parallel am Ohr, der seinen abendlichen Anruf brauchte.
Die Tintenschäden auf dem Boden sind fast beseitigt. Wie ich die Spritzer an den Wänden und Möbeln beseitigt bekomme muss ich noch recherchieren oder ausprobieren.

Freitagmorgen, Brummschädel, der das übliche Aua überbot. Hier und da entdeckte ich beim Duschen noch ein paar Blaustellen. The show must go on!

Gartenarbeit war nicht möglich – bloß nicht bücken! – aber ich konnte die Gartenhütte aufräumen, für die Fortbildungen packen und einfach etwas ausprobieren.
Immer wieder faszinierend aus wie wenig Materialien etwas Brauchbares entstehen kann!


Gelesen. Gesehen. Angehört.

„Sogar vom eigenen Ehemann“: Wie Forscherinnen beklaut und ignoriert wurden – ein Interview im rnd (RedaktionsNetzwerk Deutschland), vom 07.03.2024

Lasst es raus! Warum Schreien ein (vor allem männliches) Privileg ist – und sich das ändern muss – ein Artikel in der Vogue Deutschland, vom 08.03.2024

Forscher stoßen auf 100 bisher unbekannte Tierarten – darunter ein absolutes Mysterium – ein Artikel vom rnd, vom 15.03.2024

Spektakuläre Funde: 7000 Jahre alte Boote geben neue Aufschlüsse über Seefahrt – ein Artikel in der Frankfurter Rundschau, vom 22.03.2024

Ohrwurm der Woche.

Auf dem Weg in die schwäbische Pampa lief im Radiosender meiner Wahl die Serie „Die größten Hits und ihre Geschichte“, dieses Mal mit der von Road to Nowhere von Talking Heads. – Link – Schmunzeln im Gesicht und eine Erinnerung an eine eigene Getting-Lost-Geschichte in Island poppte im Kopf auf. Kurz davor hatten die Nachrichten von dem vierten Vulkanausbruch in der Nähe von Grindavík berichtet. Statt gedanklich dorthin zu wandern – saß ich doch im Auto und sollte mich konzentrieren – sang ich laut mit!

Vor drei Jahren, in der zweiten Woche 2021, hatte ich den Ohrwurm schon einmal – Link – ich noch im Schuldienst, Corona, …

Was mir das Wochenende bringen wird?
Katerchenmonster Angus hat seinen 8. Geburtstag und für ihn besorge ich noch sein Lieblingsfutter: Makrelen. 😀 Mitbesorgt werden außerdem einige Blümchen und weitere Kleinigkeiten, denn der Lieblingsmensch feiert Sonntag seinen Geburtstag.
Hoffentlich verzieht sich bald die Beule, samt Kopfschmerzen!

Macht’s gut, bleibt gesund und bis die Tage,


Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.

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Kommentare

Was machst du für Sachen! Aber Gartenarbeit ist manchmal unwägbar. Ich hab meine Gleichgewicht grade noch so halten können, als ich beim Blütenblätterrechen rückwärts auf Unebenheiten geriet. Das hätte auch fatal enden können. Mit meinen Physios trainiere ich jetzt wieder den Gleichgewichtssinn.
Gut, dass dich händische Aktivitäten ablenken.
Für den Sonntag wünsche ich dir alles Gute und dem „Geburtstagskind“ ebenso!
❤️lich
Astrid

Es lassen sich nicht alle Risiken vermeiden. Sind wir froh darüber, dass es bei dir noch gut ging und bei mir nichts schlimmeres passiert ist.
Der selbst gebackene Geburtstagskuchen ist fertig und Morgen geht es weiter mit Kaffeemaschine einpacken, Torte abholen und anderem logistischem Tun.
Es wird schon werden. 😀
Viele liebe Grüße,
Karin

Oh, nach der ereignisreichen Woche dann jetzt ein erholsames Wochenende und einen ganz wunderschönen Geburtstag dem Vater und allen, die mitfeiern! 🥳
Gute Besserung weiterhin und bitte nicht noch eine Beule!
(Und Danke für die wunderbaren Lämmer Fotos)
Ganz liebe Grüße
Nina

Erholung gibt es dann wieder ab Montag. 😀 Da war doch auch etwas? 😉
Die Kopfschmerzen schmerzen vor sich hin und ich möchte keine Beuel mehr!!!
Lämmer auf Bildern sind so süß! Wenn du sie aber alle zusammen im Stall hörst brummt dir auch der Schädel! Meine Freundin zählt die Tage bis alle wieder draußen auf der Weide sind.
Schönen Sonntag und viele liebe Grüße,
Karin

Autsch… das schmerzt ja schon beim lesen. Gute Besserung von hier.
Und feiert schön und liebe Geburtstagsgrüße von hier..
Die Woche war ja ganz schön trubelig und ganz schön viel geschafft hast Du auch.
Ich drück die Daumen, dass die Tinte sich noch restlos wegputzen lässt. Hab leider keinen Tipp wie..
Schönes Wochenende
illy

Einfach überstreichen lassen sich die Tintenspritzer nicht. Sie schlagen wieder durch. Mir wird schon noch etwas einfallen.
Das Geburtstags“kind“ war glücklich! 😀
Viele liebe Grüße,
Karin – die jetzt ihre Füße hochlegt!

wie süüüß die Lämmchen 😉
Fibro kenne ich von meinen Töchtern
ich habe sie zum Glück nicht
keine Ahnung wer es ihnen vererbt hat 😉
da hattest du ja Glück im Ungglück
der Sturz hätte böse ausgehen können
ich muss auch immer so aufpassen denn ich käme alleine nicht mehr hoch 🙁
das mit der Tinte ist ärgerlich
vielleicht ein Lackanstrich oder neue Tapete
bin leider auch so ein „Schussel“ und werfe viel runter
liebe Grüße
Rosi

Heute brachte ich eine am Samstag gekaufte Vase plus Blumen und Wasser zu Bruch. Ich finde, das reicht jetzt!
Die Tintenschäden an den Wänden warten noch auf eine Lösung, die sich sicher finden wird.
Bis dahin mache ich weiter und freue mich auf die nächste schmerzfreie Zeit.
Liebe Grüße,
Karin

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