oder …

die Leere füllen

Mein bisheriger normaler Alltag ist Geschichte, das spüre ich jeden Morgen, wenn ich die Augen aufmache. Kein SMS gegen 8:00 Uhr. Das Festnetztelefon bleibt meist still. Spätestens gegen Mittag fällt mir die Decke auf den Kopf. Ich muss raus! Ich muss etwas tun!
So ging es mir auch Anfang der Woche. Gleich nach der ersten Tasse Tee führte mich mein Weg in den nächsten Baumarkt, wo ich mir Farbe besorgte. Tags zuvor hatte ich im Garten, nach dem Gießen, spontan die Sitzbank meiner Eltern, die früher auf denen Balkon stand, abgeschliffen. Dabei sind mir so viele Gedanken durch den Kopf gegangen, sah im Innern meine Eltern darauf sitzen, wie sie es immer in den Abendstunden gemacht haben. Ich erinnerte mich an den Ärger, den mein Vater sich eingehandelt hatte, als er die Bank in diesem Hellgrün strich. Meine Mutter wollte sie Natur belassen haben oder, wenn schon lackiert, in rot.

Gartenzeit

Werkstatteinblicke

Ich hatte reichlich Schnittgut, dass sich eine Fahrt auf den Häckselplatz lohnte. Dort packte ich zuerst meine Mörtelwannen aus, um im Anschluss eine wieder zu füllen. Kanadische Goldrute ist ein sehr invasiver Neophyt und hier in der Region ein großes Problem. Ihn wieder los zu bekommen braucht Mühe und Ausdauer. Meine Pflanzen im Garten stehen deshalb mit einer Wurzelsperre versehen im Boden. So sehr die Bienen die Goldrute lieben, ich schneide sie sobald sie blühen, bevor sie aussamen und sich ausbreiten können. Leider reicht die Menge aus dem eigenen Garten nicht zum Färben von textilen Fasern, weshalb ich mich über den großen Fund auf der Sammelstelle freute.

Laut Eberhard Prinz färbt Goldrute auf Wolle, die mit Alaun gebeizt wurde, zitronengelb. Bei mir kam im ersten Durchgang ein Messington zustande. Erst die zweite Färbung könnte als zitronengelb bezeichnet werden.

Nebenher versuchte ich aus den vielen überreifen und vertrockneten Brombeeren noch etwas zu machen. Ich dachte Tinte geht immer und vielleicht klappt auch noch ein hübsches brombeerfarbenes Pigment. Die Tinte entwickelte sich nach dem Trocknen zu einem blasslilagrauem Farbton und das Pigment erinnerte mich an die Versuche mit Efeubeeren. Ist halt so. Wieder etwas dazu gelernt.

Ansonsten

Ohrwurm der Woche

Ich mag das Original von Simon & Garfunkel sehr – Link – aber auch das Cover von Disturbed, dessen Version zu meiner aktuellen Stimmung besser passt …

Danke für die Anteilnahme, hier im Blog, vor der Tür, auf dem Gartengelände, völlig unerwartet und per Post!
Nun steht die Beisetzung bevor und die Familienmitglieder trudeln nach und nach ein.

Macht’s gut, bleibt gesund und bis die Tage


Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.

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