oder

Nichts Halbes, nichts Ganzes, im Schnitt fifty-fifty

Etliche Kräuter erntete ich in dieser Woche. Andere mussten geschnitten werden, wie der Oregano oder Dost. Mein Küchen-Vorrat von diesem Kraut war schon aufgefüllt, doch ich fand es zu schade das Schnittgut einfach auf dem Kompost zu entsorgen.
Kleingeschnitten kam es in den Topf und wurde ausgekocht. Mit dem Sud färbte ich verschiedene Papiere und einen Strang Seidenfasern.

Das Papier hatte ich teilweise vor dem Färben in essigsaurer Tonerde eingelegt, die Seide kam aus einer Alaunbeize. Im Zweifel färben Pflanzen ein Gelb und so war es auch in diesem Fall.

Während der Dost-Farbsud, mit ein paar eingelegten Papieren, vor sich hin marinierte, entschied ich mich im Garten die beiden Gläser der vierten und letzten Solarfärbungen zu leeren. In einem Glas lag seit vier Wochen Wolle mit Rosmarin, im zweiten Seide. Nach dem Öffnen war ich richtig enttäuscht! Der Geruch, der aus den Gläsern strömte, war schon einmal nicht lecker und die Farbe ein scheckiges Gelbbraun und Schmutziggrüngrau.

Die Seide spülte ich noch einmal in Seifenwasser und ich kann mich, nach dem Trocknen, inzwischen mit dem Färbeergebnis anfreunden.

Für mich steht allerdings fest, ein Fan vom Solarfärben bin ich nicht geworden. Das frisch geschnittene Rosmaringrün kommt in den Topf für den nächsten Farbsud. Was ich daraus mache, wie ich ihn verwende, werde ich kurzfristig entscheiden.

Der Dost-Farbsud dunkelte in der Stehzeit nach und der Rest vom Mädesüß-Farbsud war durch den Filter gelaufen. Keine Ahnung wodurch sich Pigmente abgesetzt haben.

Bedauerlicherweise machte ich diese Woche fast keine Aufschriebe und hoffe, dass ich die Ergebnisse wenigstens richtig beschriftet in den Sammelordner bekomme.

Fertig ist nichts geworden, alles steckt in einer Art Vorbereitungsprozess.

Höhepunkt der Woche

Zeit mit dem jüngsten Lieblingsmenschlein verbracht und einmal hin und zurück freie Fahrt auf der A81 und der A8 gehabt, trotz der beiden großen Baustellen.

Von mir gab es das erste eigene Sandspielzeug, das wir gemeinsam in der Sandgrube auf dem Spielplatz einsetzten. Oma formte „Kuchen“ und Lieblingsmenschlein patschte diese mit Begeisterung platt. 😊
Auf der Spazierrunde entlang der Gemüsefelder beobachteten wir, wie verschiedene Salatpflanzen gesetzt wurden. Ich zur Enkelin: „Schau mal, sie setzen Schneckenfutter“, schaute sich einer der Arbeiter um, „nee, Salat!“ Ich erzählte von meinen nicht mehr vorhandenen Salatpflanzen und schwupps lag eine Ladung Setzlinge im Sandeimer der Enkelin.

Zum Glück kommen wir noch trocken wieder bei den Eltern an, denn es zog ein Gewitter auf.

Gartenzeit

Ansonsten

Ohrwurm der Woche

Macht’s gut, bleibt gesund und bis die Tage


Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.

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Kommentare

Interessante Farb Experimente. Die Seide sieht besonders schön aus finde ich, Silbrig.
Schön die Zeit mit dem Enkelkind, die Salatgeschichte ist wunderbar 🤣. Die Schneckenplage würde ich auch rigeroser bekämpfen.
Deine Sorgen tun mir leid, ich hoffe, es wird besser!
Mit ganz lieben Grüßen
Nina

Mit ein wenig Abstand und dem Abstrich meiner Erwartungen bin ich nun mit dem Färbeergebnis aus den letzten Gläsern mit Solarfärbung einigermaßen zufrieden. Die Farbunterschiede der angesponnenen Seide werden sich beim Spinnen ausgleichen. Mit dem scheckigen Ergebnis auf der gesponnenen Seide – tja – wird irgendwann auch etwas entstehen.
Mit dem Regen sind nun auch wieder vermehrt Schnecken unterwegs. Nun denn. Es ist halt so. Aber EINEN Salat möchte ich retten!
Viele liebe Grüße
Karin

Liebe Karin,
ich bewundere deine Geduld mit all den Färbungen. Ich habe das Pflanzenfärben, überhaupt das Färben, schon vor Jahren aufgegeben. Irgendwie passt nicht mehr alle, was ich tun möchte, in meine Lebenszeit, so dass ich aussortiert habe. Deine Seide gefällt mir ausnehmend gut.
Schade, dass der Salat nicht überlebt hat. Immerhin hast du an anderen Gartenpflanzen mehr Freude.
Und diese Freude wünsche ich dir auch für das Wochenende. Und dass sich die Sorgen wieder auflösen.
Alles Liebe
Mira

Liebe Mira,
das Färben hilft mir momentan durch den Alltag. Ich muss nicht immer direkt dabei sein und während der Wartezeiten kann ich, zum Beispiel, den Vater im Krankenhaus besuchen.
Hinterher freue ich mich, meistens, über die Ergebnisse, die einfach so anstanden sind.
Irgendwann finde ich die Muße und Zeit mich wieder anderen Dingen zu widmen.
Viele liebe Grüße
Karin

Brennnesselfürsorge ist was Neues für mich. Brennnesseln ausser Rand und Band beim Nachbarn. Ich halte meine mit Mühe in Grenzen.

Die Natur ist dank des Regens sehr sehr üppig um mein Haus herum. Ich fühle mich grad sehr bedrängt … Ich hoffe auf zwei Gartentage nächste Woche, damit ich mich wieder besser fühle.

Grüsse zu dir, Regula

Auch Brennnesseln mögen bestimmtes Ambiente. Nicht ohne Grund wachsen sie am besten an Parkplätzen und Wegrändern von Weidegebieten. Brennnesseln sind Stickstoffanzeiger und meiner Pflanze fehlt offensichtlich an Stickstoff in dieser, meiner Gartenecke.
Dafür wächst mein Beifuß an anderer Stelle drei Meter hoch – dank Düngung in Nachbars Garten.
Viel Erfolg und Durchhalten in deinem Plan in deinem Garten,
viele Grüße
Karin

Ach Mensch Karin! Dabei sah das Eingangsfoto aus, als hättest du aus Stroh Gold gesponnen! Ich meine natürlich nicht die wenig geglückten Färbeversuche oder die, Salat bis zur Ernte zu bringen, sondern deine physische & psychische Gesundheit. Das hältst du jetzt schon so lange durch..
Alles, alles Gute für DICH!
Astrid

Danke, Astrid!
Irgendwie geht es immer weiter, auch wenn die „Päckchen“ nicht weniger werden. Meine Hoffnung, nach dem Einzug meines Vaters ins Heim, wenigstens für eine Weile Entspannung in mein Leben zu bekommen, hat sich in Luft aufgelöst.
Viele liebe Grüße
Karin

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