oder …

Themen und Boxen für die Fortbildungen richten, Teil 3

Obwohl die Vorbereitungen für die Pflanzenfarben noch nicht abgeschlossen waren ging ich in dieser Woche ein weiteres Thema an, das Flechten. Damit machte ich mir selbst ein Fass auf, vor allem weil es genau zu dem aktuellen Kursgeschehen passte, an dem ich gerade selbst teilnehme. Zwirnbinden, manchmal auch als Zwirnflechten benannt, ist eine der ältesten Techniken, um geschlossene Flächen aus Fasern verschiedenster Stärke herzustellen. Dabei wurde mir klar, der Übergang von der Textilherstellung zum Korbflechten ist fließend. Da fand ich wieder etwas, was mich fasziniert und noch eine Weile beschäftigen wird.

Für den Anfang probierte ich zwei kleine Behältnisse, eins geschwungen und eines mit möglichst gerader seitlicher Kante.

Dabei arbeitete ich immer mit zwei Fäden, die ich um die senkrechten „Kettfäden“ mit einer Drehung schlinge. Das Prinzip ist so simpel und genial, dass nachweislich schon in der Mittelsteinzeit für Matten, Reusen, Netze und mehr verwandt wurde.

Hilfsmittel, außer einer Schere und einer dicken Nadel, werden beim Zwirnbinden keine benötigt. Es reichen in dieser Größe völlig die eigenen Finger.

Interessant finde ich, dass die Matte, die zusammen mit „Ötzi“ gefunden wurde und von der angenommen wird, dass sie als Umhang gedient haben könnte, in genau der gleichen Technik hergestellt wurde, wenn auch in einem anderen Muster.

Schon einmal bei dieser Technik nutzte ich sie auch gleich weiter. Statt Schnur erhielt der Quirl aus einer Christbaumspitze ein Dach aus Flatterbinsen und Pampasgras.

Der Kontrolleur fand auch, der Stiel ist zu lang. Deshalb schraubte ich die Untertasse aus Omas altem Service noch einmal ab und kürzte das gute Stück.

Noch wird das Werk nicht aufgehängt, denn es kommt in die Fortbildungskiste als Arbeitsmuster.

Höhepunkt der Woche

Im Grunde gab es zwei dieser Sorte.
Ich habe wieder einen funktionierenden Computer UND, wie wunderbar, die Techniker haben es tatsächlich geschafft alle Daten vom alten Gerät zu retten! Es hatte gedauert, aber das war die Wartezeit wert.

Richtig schön war dann am Wochenende das Treffen der SchafpatInnen bei meiner Schäferin. Die ersten Lämmer des Jahres sind geboren, einige gerade ein paar Stunden alt.

Walliser Schwarznasen, meine Favoriten

Werkstatteinblicke

Ansonsten

Ohrwurm der Woche

2021, im Wochenrückblick der 30. Woche, stellte ich diesen Ohrwurm schon einmal vor: People Have the Power von Patti Smith, in zwei Versionen. Die zweite hat für mich immer noch Gänsehautcharakter, ein Video aus dem Jahr 2019:

Macht’s gut, bleibt gesund und bis die Tage


Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.

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Kommentare

Ich hoffe, das wunderschöne neugewerkelte Futterhaus behält ganz lange sein hübsches Dach! Und auf dass ganz viele dieser Futterstellen in den Fortbildungen gelernt und weitergelehrt werden. So schön!
Fleißig wie immer. Deine Flechtwerke gefallen mir sehr!
Und diese überaus wunderbaren Schäfchen 😍
Hab ein schönes Wochenende und liebe Grüße
Nina

Die Binsen werden nicht so grün bleiben. Die Farbe des Pampasgras wird sich erhalten, da es schon getrocknet war. Ansonsten darf es verwittern und wieder Teil der Natur werden, abgfesehen von den Teilen aus Porzellan und Metall.
Es ist faszinierend, mit wie wenig Technik und Geräten etwas hergestellt werden kann und konnte.
Oh ja, die Schäfchen! 😀 Echte Herzensbrecher!
Viele liebe Grüße
Karin

Meine Güte, sind die süß, diese Lämmer! Die, deine Flechtwerke, Patti Smith tun dem weidwunden Herzen gut. Danke!
Zu wissen, dass du tickst wie ich, ist schon ein Trost in diesen Zeiten! Drück dich!
Astrid

Die ganz, ganz frischen Lämmchen zeigte ich nicht, mit blutiger Nabelschnur und dem Drumherum. Aber, einmal Körperpflege von der Mama, waren die kleinen schon ziemlich flott unterwegs. Einfach herzig!
Weidwund trifft als Beschreibung auch meine Gemütslage. Einiges kam wieder hoch und dazu noch das politische Geschehen.
Mir hilft momentan vor allem kreatives Tun.
Viele liebe Grüße, von ❤️en
Karin

zuerst: die schafe! ganz viele herzen bekommen sie von mir und ich hätte nichts lieber getan, als sie mit anzuschauen!!
deine geflechte sind wunderbar. vom zwirnflechten habe ich noch nie gehört, aber es sieht recht einfach aus es nachzumachen. mal sehen, ob ich es auch mal ausprobiere. herrlich ist natürlich das futterhäuschen. ich denke, die piepmätze werden es nach dem workshop dann zu schätzen wissen.
du bist so aktiv und hast auch weiter farben entwickelt. ich gehe gerade „nur“ spazieren…
liebe grüße und ein gutes wochenende für dich!
mano

Schafe gucken ist immer schön, entspannend, vor allem wenn die Lämmer und Zicklein kommen, zudem ist es Zeit mit der Freundin.
Diese Art des Flechtens ist mir nicht neu, nur hatte ich keinen Namen dafür. Im Kurs, der auf Englisch angeboten wird, wurde von „twining“ gesprochen und ich machte mich auf die Suche. Am Ende stand das passende Buch mit Erklärung in meinem eigenen Regal. 😅 Anleitungen zur Technik finden sich so gut wie keine auf Deutsch.
Mir hilft die Aktivität mich abzulenken, das Gedankenkarussell auszuschalten. Spazieren gehen reicht dazu leider nicht, außer ich finde unterwegs etwas interessantes und inspirierendes.
Schönes Wochenende und viele liebe Grüße
Karin

Christbäume sind vielfältig und eigentlich viel zu schade einfach nur klein gehäckselt zu werden.
Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Karin

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