oder …
dem Sommer auf der Spur
Kommt das sommerliche Wetter nicht zu mir, dann drehe ich den Spieß um!
So geschah es in der Wochenmitte, als mich morgens ein regenverhangener Himmel begrüßte. Ich setzte den Plan um, den ich schon am Vortag geschmiedet hatte. Mit GartennachbarInnen den Dienstagabend genossen und dabei die Vorhersagen der verschiedenen WetterApps verglichen – gießen oder nicht gießen? Regen wurde angekündigt. Schon bei dem Gedanken fühlte ich kalte Füße und so scrollte ich mich in meiner Anwendung durch die Vorhersagen anderer Orte. Bingo! Südlich der Donau wird die Sonne scheinen. Die Pläne für den Mittwoch umgeworfen, die Versorgungsunternehmungen für den Lieblingsmenschen verschoben und ab in den Süden – naja nicht ganz so weit – den Südosten von Ba-Wü.
Ich fuhr nach Meßkirch, zum Campus Galli, einer Klosterbaustelle mit frühmittelalterlichen Mitteln. Auch wenn sich das Wetter zuhause am Nachmittag langsam schönte, es war eine gute Entscheidung gewesen einen, diesen Ausflug zu unternehmen. Seit Jahren bin ich Fördermitglied und immer gespannt zu sehen, wie sich die Anlage entwickelt.
Nicht nur die Brennnesselstengel erinnerten mich daran, dass es Zeit ist den Webstuhl wieder aufzubauen.
Zuhause angekommen machte ich mir erst Luft bei einem Saatgutlieferanten, denn die Pflanzensamen, die mir als Weberkarde verkauft worden sind entwickeln sich eindeutig wieder als eine Wilde Karde.
Die darf natürlich stehen bleiben, aber die hatte ich ja schon. Zusätzlich hätte jedoch gerne eine Weberkarde.
Mittsommer, erst wie ein feuchtkalter, dann ein heißer Aufguss. Die Sonne kam nur mäßig durch, doch ihre Kraft, zusammen mit der Feuchtigkeit der kurzen, in regelmäßigen Abständen auftretenden Nieselregen reichte aus, die Luft zum Schneiden zu bringen. Ohne ein wehendes Lüftchen genügte es völlig, einfach nur in der Landschaft zu stehen, um in Schweiß gebadet zu sein.
Umso windiger klang die Woche aus! Wind dieser Art, mit stetig wechselnden Böen, dann wieder nur aus einer Richtung, ist in meiner Gegend selten. Ich fand es herrlich! Arme weit ausgebreitet, die Augen geschlossen, das Rauschen im Blattwerk der Bäume, … fast wie an der Nordsee. Hach …!
Insgesamt gesehen verbrachte ich wenig Zeit im (eigenen) Garten. Es ist frustrierend, wenn das selbst aufgepäppelte Gemüse in Nullkommanichts Geschichte ist und an anderer Stelle Pflanzen sprießen, die frau erfolgreich entfernt zu haben meinte. Deshalb arbeitete ich lieber meine Stunden an Gemeinschaftsarbeit ab, zu denen ich in der Gartenanlage verpflichtet bin. Montag war es zudem auch einmal wieder heiß, allerdings nur bis ich mit der verpflichtenden Plackerei fertig war.
Inzwischen bin ich wieder positiver gestimmt. Die Steuererklärung dümpelt zwar immer noch, doch anderer Verwaltungskram ist erledigt, ich bin wieder im Fluss beim Aussortieren und die Wohnung ist geputzt. Alles nicht so mein Ding, da gehe ich doch lieber im Garten wühlen. Vor allem meine ich mit meinem Weg zu Gärtnern gar nicht so falsch zu liegen.
Vor allem sind die ersten Beeren reif! Die Johannisbeeren verstecken sich regelrecht unter dem üppigen Grün, genauso wie die Himbeeren. Vor allem tragen die Erdbeeren unter den Johannisbeerbüschen super, zum größten Teil ohne Schneckenfraß! Das ist eine Beobachtung, die ich mit GartennachbarInnen teile.
So schön und so lecker sich wieder durch den Garten futtern zu können! 😊
Wenn sie es dann noch bis in die Müslischale zum Frühstück schaffen … leckerlecker!
Im Titelbild zeige ich einen bewurzelten Geiztrieb, ein Versuch. Vielleicht schaffe ich mit diesem und zwei weiteren meine enttäuschende Tomatenplantage etwas aufzupäppeln.
Gelesen. Gesehen. Angehört.
Dienstag bin ich auf dem Sofa mit Strickwerk am Fernseher und arte hängen geblieben:
Grünes Fliegen – Reisen in der Zukunft – eine Reportage (D/Kan/Nor) aus dem Jahr 2024, verfügbar bis 16.09.2024
Jüdische Hochzeitsnacht – eine deutsch/israelische Dokumentation aus dem Jahr 2023, verfügbar bis zum 14.09.2024
Libanon, der Jahrhundertraub – ein Dokumentarfilm (F) von 2024, verfügbar bis 16.01.2025
Ohrwurm der Woche
Vom Fußballfieber verschont geblieben läuft die EM 2024 an mir vorbei. Schön ist die bunte Vielfalt an Fans aus anderen Ländern, aber damit hat es sich schon bei mir.
Was mir das Wochenende bringen wird?
Ich werde mich weiter in Permakultur und Schneckenbekämpfung einlesen.
Macht’s gut, bleibt gesund und bis die Tage,
Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.
Kommentare
Was du zum Fußball schreibst: Genau so bei mir: Die Schotten in der KVB nach der Zahnarztsitzung einfach aufmunternd!
Zum Glück gibt dein Garten manche Leckerei her, trotz Schneckenplage ( dieser Zucchini- Stumpf: örgs ). Interessant dein Ausflug!
Hab weiter viel Gartenfreude!
Herzlich
Astrid
Zum Ausflug wird es einen Blogpost geben. Dieses Mittelalterexperiment hat es mir angetan. Schade, dass es so weit weg ist.
Die Schnecken haben sich in der Nacht wieder gut durchgefuttert, nachdem es geregnet hat. Ich nehme es jetzt hin wie es ist.
Viele liebe Grüße,
Karin
Kurze liebe Grüße aus dem Norden. Nach dem fantastischen Mittsommer Tag gestern heute viel Regen aber Mal Standplatz mit fast stabilem WLAN.
Ich habe mal durchgesägte Rohre als Schneckenhindernis gesehen…
Schaue nach dem Urlaub noch mehr bei Dir
Liebe aufmunternde Grüße 🐌
Nina
Ich habe nun alle Anti-Schnecken-Tipps durch und gestern beim Regen allein 5o Stück eingesammelt. Nun ist gut. Sollen sie fressen.
Genieße schöne Urlaubstage im Norden,
mit vielen lieben Grüßen,
Karin
da hast du ein sehr interessantes Bauprojekt besucht
(besser als Gartenfrust 😉 )
Einiges scheint in deinem Garten doch zu wachsen
deer Tomatentrieg sieht klasse aus
ich habe es mal versucht aber meine sind nicht angewachsen
dieses Jahr habe ich nur eine Tomate .. zum Naschen
LG
Rosi
Geiztriebe in Wasser anzuwurzeln funktioniert eigentlich so gut wie immer. Die Hälfte meiner aktuellen Tomatenpflanzen sind so entstanden, bevor sie in den Boden kamen.
Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr hat mein Vater auch wieder zwei Tomatenpflanzen (für Tomaten zum Naschen) auf seinem Hochhausbalkon. So mickrig die Pflänzchen waren, so toll entwickeln sie sich wieder!
Viele Grüße,
Karin