oder …

Das Wetter war mein*e Freund*in

Freitagabend und da saß ich nun, bereit für den Wochenrückblick und der Inhalt der Fotosammlung der Woche sah sehr einseitig aus. Meine neue Anschaffung hatte es geschafft den schnöden Alltag in den Hintergrund zu schieben und jede freie Minute einzunehmen. Selbst die, meist, geliebte Gartenarbeit wurde zweitrangig. Sie fiel sowieso, ohne schlechtes Gewissen haben zu müssen, in der zweiten Wochenhälfte zum größten Teil ins Wasser. So auch Freitagnachmittag, als ich die vorletzten erfrorenen Tomatenstauden entfernen wollte. Kaum die Handschuhe an begann es wieder zu regnen. Zumindest eine Monsterstaude von wilder Tomate bekam ich noch klein für den Kompost und eine der Duftgeranien winterfertig geschnitten, um in die Hütte umzuziehen. Dabei entdeckte ich tatsächlich eine Blüte am Weihrauch, der den ganzen Sommer über nicht so richtig gedeihen wollte.

Zuhause stehen nun Mengen an Stecklingen der Geranie und hoffentlich friert mir die andere nicht ab, bis ich diese versorgt bekomme.
Wie gesagt, mein Fokus lag in der Woche woanders, nämlich voll auf der Anwendung des neuen Webgestells zum Weben von Bändern. OK, Anfang des Jahres waren es Schnüre, die mich beschäftigten, nun sind es eben seit sechs Wochen Bänder und diese Woche ganz besonders.

Ich stelle vor – keine Werbung, selbst ausgesucht, lange überlegt und dann gekauft, mein Inkle Loom, ein Bandwebstuhl. Seit Jahren steht ein solcher auf meiner Liste, was ich mir herstellen wollte und nicht dazu kam. Jetzt kaufte ich mir eben einen solchen und musste außer leimen und schrauben nichts weiter tun. Das hat auch was!

Neu für mich war die Herstellung von Litzen aus Fäden – mit Litzen wird das Auf und Ab der langen Kettfäden gesteuert. Bisher nutzte ich dafür Brettchen oder einen Gatterkamm.

Schon nach den ersten Zentimetern war ich begeistert. So praktisch Webarbeiten sind, die mit einem Rückengurt gespannt werden – die dafür nötigen Geräte lassen sich vor allem platzsparend in einer kleinen Box verstauen – auf einem Gestell aufgezogen und gleichmäßig gespannt verrutschen in Webpausen weder Kettfäden, noch Hölzer. Das ist für mich der größte Vorteil. Allerdings nehme ich dafür die festgelegte Bandlänge in Kauf. Bei diesem Modell sind es ca. 2,3 m.

Bändchen Nummer eins vom Webrahmen war nach zwei Abenden fertig.

Was mache ich mit einem Webband? Das wird sich zeigen. Dafür hatte ich sofort eine Idee für ein neues Muster und danach ging noch eins, usw. 😉

Das nächste ist auch schon in Arbeit.

Anfang der Woche gab es die ersten Nächte mit leichtem Frost. Die wildem Tomaten verkrafteten die Temperaturen noch, doch ich entschied mich nicht länger mit der Ernte zu warten.

Doch was sollte ich mit dieser Menge an Tomatenzwergen anfangen? Einlegen? Einfrieren?

Ich entschied mich am Ende für das Dörren. Für die erste Runde piekste ich die Tomaten nur an – keine gute Idee zum Energiesparen. Für die zweite Runde schnitt ich sie an. Das halbierte die Dörrzeit.

Der Vorteil des Dörrens war dann die Zeit für mich und meine Bandwerkstatt.

Ausflug der Woche.

Dieser fiel wieder kurz aus, denn ich blieb im Kreisgebiet. Der Lieblingsmensch wünschte sich noch einmal Äpfel und zuerst fragte ich die Freundin. So ging es hinaus aufs Land und vorher erst einmal hinein in den Stau. Die Autobahnbaustelle vor der Tür verstopft alle Umgehungsstraßen, selbst am Nachmittag.

Immer wieder schön, die kurzen Treffen, bei denen ich manchmal die Sorge habe die Freundin von der Arbeit abzuhalten. Mit etwas Schafe gucken und plaudern – heute gab es zudem etwas besonderes! – wurde nebenbei mein Korb mit Äpfeln gefüllt .

Ich musste wieder schmunzeln! Sonst kommen die Hunde, um an die gesammelten Früchte zu kommen. Dabei können sie sehr trickreich sein! Nun erlebte ich, dass Schafe das ebenso drauf haben! Schwupps war die Nase im Apfelkorb der Freundin.

Auf der Rückfahrt holten mich Stau und Regenwetter ein. So dauerte es etwas länger bis ich zuhause das Highlight des Tages auspacken konnte, das neue Buch von ihr und ihrer Co-Autorin. Ich berichte nächste Woche darüber.

Gelesen. Gesehen. Angehört.

Die Zeitungen und Magazine stapeln sich wieder, ungelesen.

Ohrwurm der Woche.

Beginn ab Minute 1:05 …

Was mir das Wochenende bringen wird?
Der Zeitungsstapel wird abgearbeitet und danach werden Pullover gestopft. Zwei der Mottenopfer scheinen zu retten zu sein, also probiere ich es.
Am heutigen Samstag werden im Garten die restlichen Frostopfer entfernt und die zweite Duftgeranie für die Überwinterung geschnitten.

Ob ich noch einmal den Bandwebstuhl bespanne? Ich könnte mich auch erst einmal zu Katerchen gesellen.

Macht’s gut und bis die Tage,


Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.

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Kommentare

Dich hat’s ja voll erwischt.

Die Bänder sind aber auch eine Augenweide! Viel Vergnügen bei allen weiteren, die dir noch gelingen werden.

Bei uns war noch kein Frost, aber das Gartenjahr geht doch zu Ende. Alle Arbeiten habe ich noch nicht erledigt, aber im November gibt es doch noch den einen oder anderen sonnigen Nachmittag zum Hacken Mist Ausbringen.

Ein schönes Wochenende wünsche ich dir

Regula

Wenn ich etwas anpacke will ich es wissen. So auch jetzt wieder.
Der Garten ist noch nicht komplett winterfertig gemacht und ich sehe es wie du, der restliche Oktober und der November wird schon noch ein paar Gelegenheiten zum richten ermöglichen.
Dir ein schönes Wochenende,
mit vielen Grüßen,
Karin

Auch ich finde die Bänder toll, kann verstehen, dass du damit nicht aufhören magst. Und erst die Tomatenfülle! Super, dass du sie selbst getrocknet hast! ( Esse solche in Rührei gerne. Soll kein Wink mit dem Zaunpfahl sein 🤣)
Es gab tatsächlich schon leichten Frost bei euch?
Erhol dich gut bei Sonne & Kater!
❤️lich
Astrid

Es ist schon wieder eine neue Kette auf dem Gestell aufgezogen und die ersten Zentimeter gewoben. Es hat auch was Meditatives und ich überlege, ob ich mir im Winter nicht wieder den größeren Webrahmen aufbaue.
Dein Wink – ich habe so lachen müssen! – ist registriert. 😀 Da ist schon längst etwas in Planung. 😀
Ja, es gab Bodenfrost. Dieser hat einigen Pflanzen von heute auf morgen regelrecht die Lichter ausgeknipst. Meinen restlichen Basilikum hat es im Garten total vernichtet und auch die Chilis, die im Folienzelt zu dicht an der Außenseite standen. Zwischen meiner Wohnung und dem Garten sind es 40 Höhenmeter, die den Unterschied machen. Der Basilikum vor meinem Balkon steht noch.
Sonntag ist Ruhetag unnd den werde ich genießen, mit und ohne Kater. 😀
Viele liebe Grüße,
Karin

Das ist ja wunderbar, wenn Du so in der „kleinen Weberei“ aufgehst! Sehr schöne Ergebnisse! Verwendung findet sich schneller, als Du gucken kannst.
Hier kam die Woche eine erste Frostmeldung, aber es ist noch mal gut gegangen. Nur auf einer gewissen Höhe und im geschützten Garten auch noch nicht mal dort.
Und ja, ein wenig Zeit bleibt uns sicher noch, alles winterfest zu machen. Ein paar Sachen muss ich noch rein holen bzw schützen. Fleecedecken waren sicherheitshalber schon im Einsatz.
Der Regen war hier auch nötig.
Viel Erfolg bei weiteren Bändern und Freude am neuen Buch
Liebe Grüße
Nina

Die Bänder werde ich nicht horten. Wenn meine Ideen alle verwoben sind wird verteilt.
Trotz Fliesen und Folien sind nun einige Pflanzen früher gegangen, als ich gehofft hatte. Es sollte wohl so sein.
Ich drücke dir die Daumen, dass du mehr Glück hast.
Meine Regentonnen sind nun gut gefüllt bevor nächstes Wochenende das Wasser in der Gartenanlage abgestellt wird.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende,
mit vielen lieben Grüßen,
Karin

ich hab deine bänder ja schon bei instagram gesehen und finde sie wunderschön. jetzt weiß ich, wie sie entstanden sind und bin neugierig, was du damit anstellen wirst. ebenso auf das buch!
die vielen kleinen tomätchen hast du ja bestens verarbeitet, das ist ein guter wintervorrat!
meine quitten liegen übrigens immer noch. aber für heute habe ich mir die verarbeitung vorgenommen. schade, dass du sie nicht ausstehen kannst. ich mag quittengelee so gerne!
dir einen schönen sonntag mit den miezen, den bändchen oder was dich sonst noch so reizt! ich werde auf jeden fall nochmal die sonne bei einem spaziergang genießen – falls sie uns denn wohlgesonnen ist.
liebe grüße von mano

Ein Spaziergang in der Sonne steht bei mir auch an diesem Sonntag auf dem Programm, dr ziemlich spät begonnen hat. In der Nacht bin ich bei einem Dokumentarfilm und danach bei einer Reportage hängen geblieben – ich bin und bleibe eine Nachteule.
Auf jeden Fall werde ich mir für unterwegs eine Tüte mitnehmen, in der Hoffnung ein paar Schlehen zu finden. Schlehengelee mag ich recht gerne und die vom vergangenen Jahr haben dann Schichtwechsel im Tiefkühlschrank, wenn sie in den Topf wandern.
Die Wintervorräte wachsen, doch langsam wird es eng auf den Regalbrettern im Keller. Es wird Zeit mich von einigem zu trennen oder aufzuessen.
Liebe Grüße und schönen Sonntag,
Karin

Also mit dem Kater in der Sonne zu sitzen ist sicherlich eine tolle Sache. Genau wie Deine Bänder… Hoffentlich ist Zeit genug für all Deine Vorhaben und auch Pausen…
Einen schönen Sonntag wünscht
illy

Wie ich Mano schon schrieb, heute bin ich spät dran. Mein heutiges Wunschprogramm ist somit schon zusammengestrichen, zudem scheint die Sonne und die muss genossen werden! Alles andere darf gerne liegen bleiben. Morgen ist auch noch ein Tag. 😉
Liebe Grüße und schönen Sonntag,
Karin

Liebe Karin,
dein Sonnenplätzchen beim Kater sieht sehr gemütlich aus! Aber das Bandweben ist einfach faszinierend und würde mir auch gefallen.
Sehr idyllisch, das Foto mit den Schafen. So eine kleine Auszeit tut einfach immer gut, gell. Und dann noch einen Korb Äpfel mit nach Hause nehmen ist auch nicht schlecht.
Übrigens würde ich mich auch freuen, wenn Lutz Ackermann wieder zu einem Tag des Offenen Ateliers in Nebringen einladen würde. Dies ist immer super!
Vielleicht trifft man sich dort mal ;-).
Liebe Grüße
Ingrid

Jetzt habe ich es doch beinahe vergessen meine Antwort auf deinen Kommentar online zu schicken!
Sonnenplätze gab es ja in der aktuellen Woche wenig, deshalb bin ich froh darüber die vergangenen Sonnenstrahlen genossen zu haben.
Drücken wir die Daumen, dass es wieder einmal ein Tag des offenen Ateliers in Nebringen geben wird! Das wäre ein feiner Treffpunkt.
Liebe Grüße,
Karin

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