oder …

Einfach Leben leben

Es dauerte heute etwas, bis ich Lust hatte mich an den Computer zu setzen. Mit Mut zur Lücke schaue ich auf eine Woche zurück, die in der Summe herrlich dahin plätscherte.

Samstag

Aufbruch, gefühlt bei Nacht und Nebel. Letzterer hob sich, aber begleitete mich auf den folgenden 135 km.

Mein Ziel an diesem Morgen war Meßkirch und die Jahreshauptversammlung der Freunde vom Campus Galli mit anschließendem Rundgang über die Klosterbaustelle, inklusive einem kurzen Blick hinter die Kulissen.

Schloss Meßkirch (links), entstehendes Nebengebäude des Abthauses (rechts)

Es war das frühe Aufstehen wert!
Beim Antritt meiner Rückfahrt, entschied ich mich spontan einen kleinen Umweg einzulegen – 29 km bis Stockach waren zu verlockend! Es dauerte zwar etwas, bis ich ein geeignetes Plätzchen mit Parkmöglichkeit fand, doch auch diese Stunde lohnte sich.

Sonntag

… ist Ruhetag, zumindest Gartenruhetag. Die Kater und ich genossen Balkonien.

Mit Muße beendete ich das zweite gewebte Bändchen bevor ich mich einer Idee widmete, die noch etwas überarbeitet werden muss. Irgendwann.

Montag

Im Kühlschrank wartete ein Eimer mit mühsam aussortierten Weintrauben. Die Wespen hatten ganze Arbeit geleistet und mir nur einzelne intakte Beeren überlassen. Es lohnte sich nicht für diese Menge den Dampfentsafter herauszuholen, also entsaftete ich mit Muskelkraft und Mulltuch.

Später machte ich mich auf den Weg zu meinen 12tel-Blick-Orten. Die Horde Nilgänse ließ sich von den Passanten nicht stören. Diese Art und Graugänse machen sich in der Gegend immer mehr breit und inzwischen mehr Dreck als Freude.

Abends gesellte ich mich zu meinen ParteikollegInnen zu einer Vorstandssitzung.

Dienstag

Erntetag. Neben einigen Kräutern und ein paar Tomaten buddelte ich ein Reihe Kartoffeln aus. Die anderen ließ ich stehen, denn sie entwickelten wieder grünes Kraut. Zum Strecken, was dem Rücken gut tat, holte ich den Hopfen aus dem Flieder, wo er sich hineingerankt hatte.

Mittwoch

Nach der Versorgung des Lieblingsmenschen ging ich ein Projekt im Garten an, das sich schon nach kurzer Zeit als erheblich unerfreulicher erwies, als erwartet. Spitzhacke und Axt stellte ich wieder an ihre Plätze zurück. Das Vorhaben musste ich noch etwas durchdenken.
Nach der Pizza mit GartenfreundInnen wartete zuhause eine Freude im Briefkasten. Die bestellten Stöffchen waren früher, als erwartet, geliefert worden. Noch habe ich keine Idee für ein Patchworkmuster, also darf mein Fundus ruhig noch etwas anwachsen. 😉

Donnerstag

… begann mit einem Desaster! Eine falsche Bewegung und die neben mir liegende Brille war Geschichte! Ohne Sehhilfe geht fast gar nichts mehr, doch zum Glück habe ich noch meine Arbeits-/Computerbrille.
Erfreulich war der erste Kontakt mit meinem Optiker, der an diesem Tag fast keine festen Termine hatte. Flicken ließ sich das zerbrochene Gestell zwar, aber schön sieht so etwas nicht aus. Auf der Suche nach einem Ersatzgestell kam ein „Hurra! Ich glaub’s nicht!“ aus dem hinteren Ende des Geschäfts. Der Optiker hatte tatsächlich eine Brillenfassung gefunden, in die meine Gläser sofort hineinpassten, ohne angeglichen zu werden!
Mittags hatte ich fast wieder den gewohnten Durchblick!

Verblüffung in meinem Garten. Seht ihr die Blüte am Weinstock? Sie ist nicht die einzige!

Freitag

Ich machte mich schon vormittags auf den Weg in den Garten. Dieses Wurzelprojekt ließ mir keine Ruhe. Mit einer Tasse Tee in der Hand schaute ich mir in Ruhe noch einmal die Baustelle an. Ich hatte es mir einfacher vorgestellt die Weigelie zu entfernen. Neben einem Buchsbaum, der sich irgendwie im Wurzelwerk der Weigelie angesiedelt hatte, hatte ich noch einen anderen alten Wurzelstock in dem Gestrüpp entdeckt. Ein Wurzelwerk auszugraben ist schon eine Ansage! Die Aussicht drei davon entfernen zu müssen, damit meine Feige einen Platz in der Erde bekommen kann, machte mir beinahe Angst. Vor allem hatte ich die Sorge, wie das meine Finger und Gelenke belasten könnte.

Zuerst kümmerte ich mich um den Buchs. Er ließ sich, nachdem ich das Wurzelwerk etwas frei gelegt und die stärksten Wurzel durchtrennt hatte, relativ leicht aus dem Boden holen. Die Hebelgesetze sind etwas wunderbares!
Dieser Erfolg motivierte und es ging dem alten Wurzelstock an den Leib. Ein paar Stellen angesägt, passte die Axt prima in die Schlitze hinein und wirkte wie ein Spaltkeil. In vier Teile zerbrochen funktionierte es wieder mit dem Spaten als Hebel. Wusch weg, prima!
Die Weigelie kommt dann Samstag dran. Ich schaffe das!

Feierabend am Samstag Freitag und ich hatte den Verdacht, der Wetterbericht stimmt nicht. So war es dann auch.

Ohrwurm der Woche.

Ich mag deutschen HipHop, das ist meinen LeserInnen sicher nicht unbekannt. Neben den Fantas höre ich gerne Fettes Brot. Die Geschichte von dem Stück Emanuela lässt sich auf dem Podcast „Die größten Hits und ihre Geschichte“ des SWR3 nachhören – Link und dort etwas runterscrollen zum Podcast vom 04.09.2023.

Fettes Brot hörte dieses Jahr auf, irgendwie schade – Bericht vom Abschiedskonzert und ein kleiner Rückblick im NDR, vom 03.09.2023

Was mir das Wochenende bringen wird? Ich werde erst einmal buddeln gehen und dann sehe ich weiter.

Macht’s gut und bis die Tage,


Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.

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Kommentare

Das nenn ich Glück mit der Brille! Dass die Rebe blüht, hat mich auch erstaunt. Aber reif werden die auch mit der Klimaerwärmung nicht mehr. Die Sonne klettert einfach zu wenig hoch.

Und sag mal, hast du das Gestänge zum Saft abtropfen aus dem NT-Zimmer entwendet? Hängt da nicht üblicherweise ein Erlenmeierkolben oder so dran?

Liebe Grüsse von Regula

Die Brille sitzt noch nicht richtig, weshalb ich noch einmal zum Optiker muss.
Über die blühende Rebe bin ich erstaunt, wie über die erneut Kraut bildenden Kartoffeln. Bei der Nachbarin blüht die Forsythie.
Das Gestänge habe ich selbst erstanden, aber es stimmt, solche Stative werden im naturwissenschaftlichen Unterricht angewandt. 😀 Es sind ganz tolle Teile, die so vielfältig auch im kreativen Alltag eingesetzt werden können.
Viele Grüße,
Karin

Dank Optiker kannst du ja in zweifacher Hinsicht wieder sehen, schön! Auch, dass das Wurzelwerk weicht, ohne dich zu schädigen. Über Abwechslung konntest du diese Woche jedenfalls nicht klagen. Hoffentlich bleiben die Temperaturen so, dass im Garten noch viel möglich ist.
Grüße vom Zülpicher Platz ( mit Glockengeläut fast wie am Dom ).
Astrid

Der Optiker muss noch ein Schräubchen drehen oder biegen, bis ich mit dem neuen Sehgestell den klaren Durchblick habe.
Das große Wurzelwerk ist draußen, dank eines lieben Gartennachbarn, die Feinarbeiten erledige ich dann in der nächsten Woche. Es sieht immer mehr nach meinem Garten aus!
Heute ist Sonntag und ich genieße kreatives Chaos. 😀
Viele liebe Grüße nach Köln,
Karin

Ich fahre dieses Jahr noch einmal nach Meßkirch, einfach weil es schön ist die Fortschritte zu verfolgen. Es lohnt sich ein Besuch!
Liebe Grüße,
Karin

Hach wieder so viel los bei Dir. Viel Schönes. Fürs Weben fehlt mir definitiv die Geduld. Dein Webband sieht wunderbar aus. Und die neuen Stoffe erst..
Deine Kater.. herrlich… Die suchen sich schon witzige Plätze aus…
Die Pizza sieht superlecker aus und der Anblick macht hungrig (ich werde hier noch etwas warten müssen und dann gibts heute nicht mal Pizza.. ).
Einen schönen Sonntag
(und mach langsam beim Wurzeln ausbuddeln)
Liebe Grüße
illy

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