oder …

Der Februar muss üben um mein Monat zu werden

Vorab, es wird katerlastig.

Ich habe in dieser Woche gebloggt und auf Instagram gepostet, in einem nicht üblichen Umfang. Das mag den Anschein von „alles im grünen Bereich“ vermitteln, war, zumindest anfangs, jedoch gar nicht der Fall.

Ausnahmen und Stimmungsaufheller der Woche:

Der Rückblick

Warum gehen schöne Momente schneller vorbei, als die Zeit des darauf Wartens? Mein Sohn kam am Wochenende kurz in seine alte Heimat. Vater besuchen – zum Kaffee, Opa besuchen – zum Reparieren, Richten, Zuhören, Mutter besuchen – zum Abendessen, auch mal drücken, Gemeinsamzeit. Gespräche in Fühlnähe sind einfach unersetzbar!
Ach, ich musste vorab so schmunzeln. Als ich wusste, dass er nun unterwegs ist, setzte ich den Pizzateig und die Soße an. Schon gab es die erste Panne. Unter all meinen Mehlsorten fand sich nur ein leeres Vorratsglas für Weizenmehl. Roggenmehl, Dinkelmehl, Emmer, Kamut, alles da und dann noch ein unbeschriftetes Glas mit irgendeiner Mehlsorte, aber kein Weizenmehl. Das habe ich sowieso nur für Gäste und ganz bestimmtes Gebäck. Aber heute wollte ich welches und nichts davon war vorhanden. Blöd. Im Kühlschrank fand sich auch nur noch einen Mozzarella jenseits des Mindesthaltbarkeitsdatums. Oje. Was tun? Da kam die Erinnerung und das Schmunzeln, … ich, abgehetzt aus der Schule kommend, zwei hungrige Kinder und im Kühlschrank eher Leere, als brauchbare Zutaten. Spätestens nach dem dritten „Mist, das fehlt auch!“ kam der kleine Junior, nach der Schwester rufend, angehüpft: „Komm‘ schnell. Mutti macht Notküche. Das wird bestimmt wieder lecker!“ Mir war zu dieser Zeit nicht nach Lachen zumute, aber durch meine Experimentierfreudigkeit in der Küche habe ich bei meinen Kindern wohl die Lust am Kochen geweckt.

Samstag gab es also Pizzateig aus irgendeinem Mehl plus Dinkelmehl, der, trotz ordentlich Hefe erst einmal zickte. Bis Sohnemann bei mir war hatte sich das Teiggemisch dann doch vergrößert. Die Soße, aus einem Glas Tomatenpüree von eigenen Tomaten, war eine sichere Sache. Blieb der Käse, der Mozzarella, mit MHD 26.12.2022. Wir schmunzelten beide, Mutter und Sohn, als wir mit äußerster Vorsicht den Beutel öffneten und daran schnupperten. Sollen wir es wagen? Wir wagten – ach, Mutti! -Notküche eben – und die Pizza war lecker!

Sonntag, geplanter Ruhetag und ihn dann auch durchgehalten. Der Blick am Morgen in Katers Augen war wenig aufbauend, der in die Augen vom „Kleinen“ ebensowenig. Männo! Vorsichtig mit Augentrosttee abgetupft, das Futter verteilt, bei der Tierklinik in der telefonischen Warteschleife gehangen, hingen wir drei dann lieber im gewohnten Wohnzimmer ab. Was für ein Usselwetter draußen!

Montag, ab zur Tierärztin. Bis ich den Kater in den Transportkorb bekam, da er seine Extremitäten – rock, paper, scissors – eingesetzte, benötigte ich eine Weile! Hmm, tja, auch bei der Ärztin spielte Chewbacca erst einmal absolut nicht mit. Steicheln, ja! Augenkontrolle, äußerst schwierig! Mit Medikamenten versorgt ging es heim und ich holte mir bei meinem Arzt die Impfung gegen Gürtelrose ab. Im Laufe des Nachmittags merkte ich, dass mich die Nebenwirkungen regelrecht ausschalteten.

Das letzte ordentliche Essen für ein paar Tage – ein Pilzomelette

Dienstag, dem Kater ging es eher schlechter, als besser und ich lief neben der Spur. Kaum aus dem Bett musste ich mich wieder hinlegen. Der herrliche Sonnenschein vor den Fenstern konnte mich nicht aus dem Sessel locken. Jeder Muskel, jede Haarwurzel schmerzte und so lagen Katerchen und ich gemeinsam malade herum. 24 Stunden nach der Impfung war es, als ob ein Schalter umgelegt wurde, Schüttelfrost weg, Muskelschmerzen weg, Kopfschmerzen fast weg. Seltsam, aber wenigstens etwas erfreuliches.

Angus musste sich selbst beschäftigen, wie langweilig …

Mittwoch, der Rotkäppchentag für und mit dem Lieblingsmenschen musste verschoben werden. Die Sorgen um den kranken Kater hatten eine beinahe schlaflose Nacht gebracht und ich machte, nach Absprache mit der Tierärztin, einen Termin in der Tierklinik bei Augenspezialisten. Es stellte sich eine Herpesvirusentzündung der Binde- und der Hornhaut heraus, mit der eine Verletzung der obersten Schicht der Hornhaut einhergeht. Neben einem dicken Auge muss der arme Kerl ziemliche Schmerzen haben. Drei Stunden verbrachten wir in der Klinik, bis alles geklärt war und wir heimwärts fahren konnten, ich mit deutlich geschrumpftem Geldbeutel. Hauptsache dem Kater konnte geholfen werden, auf dass es ihm bald besser geht.

Chewie traf bei der Behandlung wieder auf seine Ärztin, die ihn im August vergangenen Jahres bei seinen vielen, teils langen Klinikaufenthalten betreut hatte. Er war wie ausgewechselt und machte in ihren Händen alles mit, schnurrte und „erzählte“, was er seit Tagen nicht mehr gemacht hatte.

Zurück zuhause zog es mich noch in den Garten, Sonne genießen, auch wenn die Windböen eisig waren. Eine kleine Auszeit – etwas Baumschnitt – die Lage sondieren. Wieder zuhause hatte ich entspannte Kater, dass ich einfach weiter meine Mußedinge unternehmen konnte, wie Garn, bzw. Schnur aus Zeitungspapier herzustellen – Link.

Donnerstag, Chewbacca zeigte übliches Morgenverhalten, trotz geschlossenem Auge – ein Fortschritt. Die verschobene Rotkäppchen-Versorgungsunternehmung konnte stattfinden. Der Lieblingsmensch freute sich darauf und war auch in guter Verfassung.
Ein bissele „verlupft“ hatte ich mich allerdings beim Transport der Einkäufe von hier nach dort. In Zukunft werde ich lieber zwei Mal laufen, auch wenn es lange Wege vom Parkplatz zum Haus und etliche Stockwerke sind.

Die Kater versorgt, Futter, Medikamente, Streicheleinheiten und mein persönliches Wellnessprogramm im Garten durchgeführt. Zuerst ging ich im dritten Versuch die Herstellung von Zeichenkohle an – Link – und verwertete Teile meines Astschnitts. Ich hatte ein gutes Gefühl, war entspannt, die Sonne schien, kein kalter Ostwind. Während der Abkühlungsphase der Kohle schnitt ich die Weinreben und hatte dabei ein Gefühl von Frühling, denn die Sonne schaffte es etwas Wärme zu geben. Das Umfeld, die Ruhe, ließen für diese Zeit alles Alltagsgeschehen in den Hintergrund treten.
Die Vorbereitungen für die nächste Fortbildung brachten mich auf neue Gedanken, die ich unbedingt ausprobieren wollte. Die Wassertriebe meiner Obstbäume hatten beim Entrinden feinen Bast geliefert, vor allem aus denen vom ungeliebten Pfirsich.

Freitag, Morgensonne und die Kater machten es sich gemütlich. Chewbacca bevorzugte den geschützten Sonnenplatz, Angus mag es gut durchlüftet und genoss den ersten Morgen des Jahres mit freien Fensterausgang zum Balkon.

Ich stand in der Küche und kochte den abgeschälten Rindenbast des Vortags aus. Es funktionierte tatsächlich verarbeitbare Fasern zu erhalten!

Kater soweit ok, Vater ok, damit konnte ich mit gutem Gefühl im Garten weitermachen.

Vier Stunden Gartenarbeit und ich war so mit mir im Reinen, dass ich nicht einmal auf den Gedanken kam Fotos zu machen. Super!

Gelesen. Gesehen. Angehört.

Entfällt in dieser Woche.

Ohrwurm der Woche.

Außer „Earth Intruders“ fällt mir von Björk nichts ein, was eingängig im Ohr weitergeklungen hätte. Trotzdem höre ich in ihre Werke immer wieder gerne hinein, schaue nach neuen Videos. Atopos kam im September 2022 heraus und tatsächlich gibt es einen kurzen Artikel dazu bei W*kipedia – Link.

Was das Wochenende bringen wird? Katerpflege steht im Vordergrund und ich werde einige Stunden, im Garten verbringen. Die Weinreben sind fast alle geschnitten und das möchte ich noch abschließen, bevor ich mir ein hübsches Plätzchen suchen werde, um die Sonne zu genießen werde.

Bis die Tage,


Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.


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Kommentare

Ja, diese Impfung knockt einen voll aus. Ich hatte sie damals zwischen meine Corona-Impfungen geschoben, die keinerlei Nebenwirkungen zeigten.
Der arme Kater! Da leidet man immer noch zusätzlich mit.
Liebe Grüße und ein sonniges Wochenende wünscht
Andrea

Die Nebenwirkungen von AstraZeneca waren dagegen pillepalle! Auf jeden Fall weiß ich, was bei der zweiten Impfung dann auf mich zukommen wird und kann mich darauf einrichten.
Ein leidendes Tier ist wirklich schwer zu ertragen. Aber die neuen Medikamente akzeptiert er, selbst die sechs Mal am Tag zu verabreichenden Augentropfen.
Jetzt aber ab in den Garten!
Schönes Wochenende und viele Grüße,
Karin

Da weiß ich ja, was mich erwartet, wenn ich diese Impfung endlich angehe….
Die gute alte Björk! Verdamp lang her, verdamp lang! Da lebte der „kleine Bruder“ noch und die Tochter mavhte ein Referat in der Schule zu ihr. Schon lange nicht mehr gehört, danke fürs Aufmerksammachen!
Sehr süß die Geschichte mit der Notküche. An solche Situationen erinnerte ich mich dann auch.
Viel Erfolg weiterhin mit deinen Expeimenten mit Naturmaterialien!
Bon week-end!
Astrid

Du puzzelst an deinen Kostümen und ich mit den Dingen, die mir regelrecht vor die Füße fallen.
Passend zu deinen Kreationen wäre allerdings Björks Oceania gewesen, so wie Wasser und Fisch aus deinen Bildern zu erkennen ist.
Nimm dir nichts vor, wenn diese Impfung ansteht und plane eine Auszeit. Mein Arzt meinte, oft wäre die zweite heftiger in ihren Auswirkungen. Ich werde vorbereitet sein! Doch lieber das, als das, was meine Mutter immer wieder durchleben musste. sie wurde mehrfach von Gesichts- und Gürtelrose geplagt.
Wochenende, mal sehen was der Sonntag bringen wird.
Viele liebe Grüße,
Karin

Klar gibt es Pausen! Das erledigte Geschehen muss doch jeweils begutachtet und genossen werden. Von elf Weinstöcken sind nun neun geschnitten, radikal, und nicht so vorsichtig, wie vergangenes Jahr.
Die beiden Pelze leiden vor sich hin, doch sind auf dem Weg der Besserung.
Liebe Grüße,
Karin

Gut, dass jetzt zielgerichtet gegen den Herpes beim Kater vorgegangen werden kann und gut, dass Du die Unannehmlichkeiten der Impfen gegen den anderen Herpes überstanden hast. Mir fehlen noch ein paar Jahre, aber dann hole ich sie mir auch (lieber soll mein Körper durch die Impfen müssen, als Gürtelrose zu bekommen, schlimme Auswirkungen)
Ich hoffe, Du kannst wieder im Garten Kraft tanken! Reben muss ich auch noch schneiden, genau wie die Rosen. Das mit dem Mehl ist mir die Tage ähnlich gegangen. Nur Roggenvollkorn da. Und für Pfannkuchen, die ich schon begonnen hatte, reichte daa Dinkel nicht mehr. Ich habe dann gemahlene Mandeln und Süßlupine noch untergemischt. Für Pizza wäre das nicht so die Zusammenstellung 😄
Ganz viel Gesundheit an den Kater und Dir ein erholsames Wochenende
Liebe Grüße
Nina

Rosenschnitt kann noch warten bis die Forsythien zu blühen beginnen.
Wenn ich Sonntag Zeit gehabt hätte wäre eine Sauerteigpizza aus Roggenmehl entstanden. Das ist wirklich lecker, braucht jedoch Vorlaufzeit, wenn der eigene Sauerteig in die Sprünge kommen soll.
Gürtelrose muss nicht sein, so wie damit meine Lieblingsmenschin geplagt wurde. Mit dem Wissen im Kopf lassen sich die Nebenwirkungen der Impfung ertragen.
Ich muss jetzt wirklich mal wieder bei deinem Blog schauen, da habe ich eine echte Nachhollücke!
Viele liebe Grüße,
Karin

Notküche! Ein Wort, dass ich mir speichern musste! Solche Essen gab es bei uns auch oft und die Monster haben ebenfalls gelernt sich wunderbar zu bekochen.
Ich hoffe, dem Kater geht es etwas besser. Dir auf jeden Fall.
Spannend mit dem Papier und Bastgarn.
Liebe Grüße
Andrea

Das Wort hat Junior in unser Familienvokabular als knapp Achtjähriger integriert. Ihn faszinierte nehmen meinen Entwicklerkünsten in der Küche die abwechslungsreichen Wortschöpfungen für die entstandenen Gerichte. Dazu verwendete ich meist umgewandelte Überschriften aus der Tagespresse. Daraus resultierte dann, dass bis heute ein Gummibärchen auf dem Milchreis als Vulkanologe stehen muss.
Liebe Grüße,
Karin

Ein Garten ist die beste Medizin. Retour à la nature! Bei uns ist es allerdings noch zu fest Winter … Aber heute zäune ich die Gänse um und ja, Holz stapeln, das ist auch gut für das Gemüt und den Körper.

Liebe Grüsse von Regula

Du stapelst Holz und ich schneide Reben klein, alles mit Ruhe und Mantra. Wenn mein Handgehäcksel dann auf den Wegen liegt freut es mich.
Liebe Grüße,
Karin

Mhh, Notküche heisst bei uns Kühlschrank plündern, haben auch unsere Kinder erfunden, wenn wieder einmal kein Essen auf dem Tisch war. Für Gartenarbeit ist es noch etwas früh, die letzten kalten Tage sind sicher noch nicht vorbei.
L G Pia

Gartenarbeit beschränkt sich momentan auf Baum-, Strauch- und Rebenschnitt, womit ich nun fast fertig bin. Alles andere kann warten, denn, wie du sagst, die kalten Tage sind noch nicht vorbei.
Viel Grüße,
Karin

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