oder …

Jahreswechsel mit Frühlingswetter

Ich brauche weder RambaZamba zum Verabschieden eines Jahres oder zum Begrüßen des neuen, noch das ganze Geballer. Mir sind die kleinen Treffen lieber, die besonderen Momente. Ein solcher war zum Jahresabschluss das Anstoßen mit Gartennachbarn auf unser erstes gemeinsames Jahr unter den KleingärtnerInnen.
Bevor ich mich auf den Weg machte flatterte vor meinem Küchenfenster ein Schmetterling und die Vögel zwitscherten munter im Gebüsche neben der Futterstation, aka Katzenkino. Wenn ich es nicht mit eigenen Sinnen erfahren hätte wäre es glatt als Phantasiegespinst bei mir angekommen. Nein, den Schmetterling gab es wirklich, auch das Vogelkonzert und ebenso das Bienengesumm in meinem Garten!

Der Sonnenuntergang wurde dann unser Feuerwerk, mit seinem unglaublichen Farbenspiel!

Noch ein letztes Foto …

… dann erst zum Lieblingsmenschen bevor ich heimwärts ging. Dort gönnte ich mir ein feines Resteessen – Raclette for one – mit Muße, Lektüre, ohne Fernsehen. Was dort geboten wurde war zum Abgewöhnen. Tatsächlich verpasste ich beinahe den Übergang ins Neue Jahr, wenn nicht gleichzeitig auf beiden Seiten des Wohnhauses größere Böller losgegangen wären, als die während des ganzen Abends.

Ich hoffe ihr seid auch gut angekommen und eure tierischen MitbewohnerInnen ebenso. Meine beiden Hauskater kommen mit lauten Geräuschen zum Glück ganz gut zurecht.

Neujahr, die Sonne lachte vom Himmel, bei, wie am Vortag, zweistelligen Temperaturen. Das lockte zwar nach draußen, doch zuerst kümmerte ich mich um die Kater und bei der ersten Kanne Tee um den Kalenderaustausch.

Endlich, der obligatorische Neujahrsspaziergang, der mich raus zu den Feldern und Pferden führte. Zum K*tzen, wie teilweise die frische Aussaat in der Nacht zertrampelt worden ist, damit das Ballermaterial, großzügig auf den Äckern verteilt, gezündet werden konnte. Praktischerweise wurde natürlich auch das Verpackungsmaterial liegen gelassen, zusammen mit allerlei anderen Partyutensilien.
Diese Wege laufe ich, seit ich den Garten habe, nur noch selten, was schade ist. Wie oft hatte ich mir, vor allem in den Morgenstunden, gewünscht, statt in die Schule, diesen Weg gehen zu können. Ich müsste nur früher aufstehen um mir diesen Wunsch zu erfüllen. Doch nun genieße ich eher den Luxus morgens eine Stunde länger schlafen zu können.
Keine Winterstimmung!
Hier und da zeigten sich Blüten, rechts und links von den Wegen.

Viele der Sträucher sind kürzlich geschnitten worden, vor allem entlang der nahe liegenden Bundesstraße. Teilweise fiel der Schnitt ziemlich rigoros aus, Hauptsache ab. Leider fiel auch die kleine Eiche zum Opfer, von der ich ab und an Eichengallen ernten konnte.

Der Start in die Woche fiel etwas holperig aus. Das Online-Banking für den Lieblingsmenschen funktionierte nicht und das Paket an den Sohn war nicht bei ihm angekommen, hing in irgendeiner Verteilerstation fest. Dienstag tauchte es dann erst auf, sollte geliefert werden, wurde in eine verkehrte Richtung geschickt und Sohnemann erhielt die Mitteilung, dass es nicht geliefert werden könnte und nun „redirected to sender“ unterwegs wäre. Mittwoch kam dann die Meldung, dass sich die Auslieferung verzögern würde, bis das Paket tatsächlich doch beim Sohn ankam!

Mir war danach böse Stimmungen zu vertreiben und suchte die Räucherutensilien und Kräuter zusammen. Ich hätte ja auch Räucherstäbchen nehmen können, aber so macht es mehr Spaß, zündeln eben.

Erinnerungen, meinereine zum Jahreswechsel 1977/78 in London

Mir gingen wieder etliche Gedanken durch den Kopf und der, der mir am besten gefiel war:
Es sind Weihnachtsferien, meine ersten außerhalb des Schuldienstes, und ich muss mich jetzt nicht an Unterrichtsvorbereitungen, Korrekturen und die vermaledeite Rechnerei für die Halbjahresinformationen setzen.
Ein Gedanke, der motivierte. Ich nahm mir Zeit für Pflanzenfarben, nicht nur zum Herstellen, sondern vor allem zum Sichten und Dokumentieren.

Während im Topf die Gemüsebrühe für eine Veranstaltung meines politischen Stadtverbands köchelte, füllten sich die Seiten meines Färberbuchs und ein Blogpost über Mahonienbeerensaftfarbe entstand (Link).

Die fertige Brühe im Kühlschrank verwahrt und die Töpfe auf dem Herd ausgetauscht. Es ist absolut notwendig Extratöpfe zum Herstellen von Pflanzenfarben oder Färben von Wolle zu verwenden! Und immer schön eins nach dem anderen!
Aus dem Garten hatte ich noch Rotkohl geerntet und es bot sich an die äußeren Blätter für Pflanzenfarben zu nutzen. Ich hoffe jetzt, die Ergebnisse flott ins Färberbuch zu bekommen!

Ende der Woche erreichten mich noch einmal Weihnachtspäckchen, mit Kleinigkeiten und größeren Überraschungen für meinen Garten. Vielen lieben Dank dafür und für die Gedanken darüber, was ich noch so brauchen könnte.

Den Bericht vom Rest der Woche schenke ich mir und euch. Ich schaue nach vorn und auf das Wochenende.

Gelesen. Gesehen. Angehört.

Hemmer und Meßner erzählen: Kleine Geschichte der genialsten Mathematikerin des 19. Jahrhunderts – ein Kolumne im Spektrum, vom 28.12.2022

Iran: „Wir Frauen gelten als zweitrangige Menschen – halb so wertvoll wie Männer“ – ein Protokoll/Beitrag aus der Süddeutschen Zeitung, vom 22.12.2022

Stuttgart-Album zum Winterwetter: Erinnerungen an strenge Wintertage in Stuttgart – eine winterliche Bilderserie in der Stuttgarter Zeitung, vom 04.01.2023

Ohrwurm der Woche.

Für das Wochenende gibt es nur einen festen Plan, die Teilnahme an der Stunde der Wintervögel 2023 – Link.

Für alle, die ich noch nicht gesprochen, gelesen oder gesehen habe:

Bis die Tage,


Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.

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Kommentare

Das Geballer fanden wir auch nicht so toll, da wir jetzt einen sehr geräuschempfindlichen Hund im Haus haben. In unserer blühenden (!) Heckenkirsche tummelten sich die Bienen. Ja, schon etwas schräg.
Hoffentlich wird deine nächste Woche netter!
(Sorry, bzgl. Parteipolitik, ich meine es nicht persönlich. Mit meinem Vater rede ich am Telefon auch schon grundsätzlich nicht mehr über Politik. Er hat denselben Starrsinn wie O.S., aber bei einem fast 90jährigen ist das ja eigentlich verständlich… Bei O.S. weniger.)
Liebe Grüße
Andrea

Erste Handlung des Jahres, mich für ein Böllerverbot einzusetzen! Der Lärm ist eine Sache, der dadurch entstehende Dreck die nächste und beides zusammen ist mehr als genug, dem ein Ende zu setzen.
Mache dir keinen Kopf bezüglich Politik und meiner Parteizugehörigkeit. Genau dein Unbill treibt uns an der Basis auch um, egal welcher demokratischen parteipolitischen Farbe zugehörig. Genau deshalb bleibe ich aber auch in meiner kleinen Funktion im Stadtverband, denn so bin ich wenigstens ein kleines Schräubchen, mit Kontakt zu einem Drähtchen mehr nach „oben“. So schätze ich meine gewählte Bundestagsabgeordnete aus dem Kreis, habe sie unterstützt und mache das auch weiter. Sie ist einfach eine klasse Persönlichkeit und ich hoffe nur, dass sie in B nicht politisch verheizt wird.
Schönes Wochenende und viele Grüße,
Karin

Die richtige Jahreszeit für das Köcheln in deiner Zauberküche! gefreut hat mich, dass du in deiner Gartenanlage nette Leute gefunden hast. Das Feuerwerk de untergehenden Sonne ist ja grandios. So ein Ein-Personen-Raclette hat was. Und Katzen, die den Silvester-Horror aushalten können, auch!
Danke fürs Erinnern an die Kowalewskaja. Mein Mathematicus im Himmel hat öfter von ihr gesprochen. Jetzt wird sie sofort auf meine Liste gesetzt.
Denk oft an dich!
Alles Liebe!
Astrid

Zauberküche 😀 ja, so manchmal hat das schon solch einen Anschein bei den Pflanzenfarben.
Dankbar bin ich, für die neuen Kontakte unter den GärtnerInnen, ebenso wie für die gewonnene Zeit durch den Ruhestand (auch wenn sie oft dahinzubröseln scheint).
Schön dir einen Fingerzeig gegeben zu haben – beinahe habe ich mich nicht getraut, den Artikel zu verlinken. 😉
Eine schöne Auszeit, mit vielen lieben Grüße,
Karin

Hier ist es den Vogeln zu warm und der natürliche Tisch ist zu reich gedeckt, im Moment kommen viel weniger an die Futterstellen wie vor Weihnachten.
Ich hoffe, die Rotkohl gefärbten Blâtter sind auch wunderbar geworden.
Ich möchte die Tage Rote Beete Salat machen 😉
(Alaun von der Sommerpost und Essig hab ich da)
Ich hoffe, dass Wochenende ist erholsam und besser als der „geschenkte Wocheteil“.
Liebe Grüße
Nina

Wenn Futter in den Futterkammern ist sind Vögel, wie Eichhörchen – Erich 🙂 – sofort da! Aber auch bei mir fehlen manche (Unter-)Arten bei dieser Witterung. Schwanzmeisen und meine Lieblinge, die Sumpfmeisen, kommen dann nur zur Dämmerung, ganz früh morgens.
Der Rotkohl machte sich super. Trotzdem ich den schon so oft zu Farbe gemacht habe, lernte ich wieder dazu.
Rote Bete färbt garantiert. Oft verwendete ich in der Schule den Einmachsud von Roter Bete zum Malen. 😀 Warum selber herstellen, wenn der Saft schon fertig ist?
Alaun muss nur verwendet werden, damit das Papier oder der Stoff/die Faser die Farbe besser aufnehmen und halten kann. Wobei dazu eigentlich die Fasern (beim Wolle färben) vor dem Kontakt mit der Farbe mit Alaun behandelt werden. Das muss ich jetzt, glaube ich, weiter durchdenken.
Viele liebe Grüße,
Karin

Ja das geböller müsste nicht sein, das Bild vom Sekt gefällt mir besser. geht doch auch ohne. Bei uns blüht der Löwenzahn und die Bienen holen den ersten Nektar. Hoffentlich bringt der erwartete Schnee nicht der Osterhase!
L G Pia

Blühenden Löwenzahn sah ich zwar, aber nicht in meinem Garten. Dort blüht seit Anfang Dezember, trotz den Frosttagen Mitte dieses Monats, immer noch ein Grüppchen Veilchen. Das ist wirklich krass.
Warten wir ab, was der Winter noch vor hat.
Viele Grüße,
Karin

Übrigens, vergessen, den Podcast Geschichten aus der Geschichte kann ich nur sehr empfehlen! Sie haben jede Woche eine lohnende Folge (keine Werbung, nur persönliche Vorlieben😉) und weil es den Beitrag dort sehr unterhaltsam als Folge gibt
Schönen Sonntag noch
Liebe Grüße
Nina

Böller gefallen mir gar nie. Es ist viel zu laut und stinkt erbrämlich. Bei uns auf dem Land war es so ruhig, dass ich ohne Schwierigkeiten den Jahreswechsel verschlafen konnte. Hier blüht der Löwenzahn. Aber der Winter kommt schon noch …
Ich bin eine von denen, die morgen wieder in die Schule gehen. Aber ich nehme es ruhig. Ist alles schon vor den Weihnachtsferien vorbereitet worden.

Alles Gute im 2023!

Liebe Grüsse in deinen bunten Alltag.

wir hatten das glück, dass hier im dorf dieses jahr sehr wenig geböller war, die jungen leute haben wohl alle auswärts gefeiert… hoffentlich hat dieser ganze mist endlich mal ein ende und ein paar politiker*innen sind mal mutig genug, das durchzusetzen.
deine farbköcheleien finde ich toll und hab sie im blog verfolgt. leider sind die auf papier doch sehr lichtempfindlich, aber in meinen tagebüchern hab ich noch blaubeermalereien aus finnland anno 1994, die sehr schön lilablau geblieben sind.
liebe grüße
mano

Ich köchle weiter!
Mein Ziel war und ist einige Farb-Rezepte zu ergründen, die zum Kolorieren in uralten Handschriften verwendet wurden, denn es gibt Pigmente aus Pflanzen, die sich bei Lichteinwirkung nicht verändern.
Was dieses Vorhaben unter heutigen Bedingungen schwierig macht ist die Vielfalt an Papier. Jedes Papier ist anders, von Material, Herstellung und Veredelung.
Mit dieser Vielfalt mussten sich die Schreiber und Gestalter im Mittelalter nicht herumschlagen, zumindest nicht zu Zeiten, als auf Pergament geschrieben wurde.
Säurehaltige Beeren halten ihre Farbe auf passendem Papier.
Ein Desaster sind die aktuellen lösungsmittelfreien Klebstoffe, wenn es darum geht mit Pflanzenfarben gefärbte Papiere zu fixieren. Keine Ahnung, was in denen drin ist, also back to the roots und Kleber selber anmischen.
Liebe Grüße,
Karin

Böllerei an SIlvester mag ich auch so gar nicht..
dieses Jahr habe ich Katzensitter für 3 Katzen gemacht
zum Glück war es dort relativ ruhig
und es hat ihnen nichts ausgemacht
dein Färbereien finde ich interessant
ja.. das Wetter hat etwas von Frühling
und ist sehr nass.. ich muss aber mal wieder im Garten nachsehen
wenn es denn mal trockene Stunden hat
liebe Grüße
Rosi

Heute lockt ein Sonnenmoment in Richtung Garten.
Ja, der Boden ist nass, doch das ist auch ganz gut so nach der langen Trockenheit im Sommer.
Zum Glück gibt es Gummistiefel. 😉
Liebe Grüße,
Karin

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