oder …

Vorbereitungen zum großen Backen – same procedure than every year

Wochenende – erster Teig für das was kommt – Teig für Sirupkekse nach schwedischem Rezept, pepparkakor, Kekse, wie sie Petterson und Findus backen, ein Teig der jedes Jahr zu Diskussionen führt, denn jedes Jahr fällt er anders aus und immer gibt es etwas zu mäkeln. Doch das gehört dazu, wenn wir alle zusammen backen. Alles perfekt ausgemessen ist mir der Teig zu weich. Mal sehen, wie das Urteil der FamilienbäckerInnen ausfällt.

Sonntag – Häckselplatzverarbeitung – bei unerwartetem Sonnenschein. Ideale Bedingungen hatte ich an diesem Tag, um das eingesammelte Reisig und Zweigmaterial zu Kränzen zu binden.

Drei Kränze entstanden, der letzte mit viel Tempo, wetteifernd mit dem Sonnenuntergang. Es wird in diesen Tagen schnell ziemlich kalt! Ich hatte noch Material für einen vierten Kranz, doch es fehlten die geeigneten Bedingungen dazu.

Montag – eine Din A4-Seite, vollgeschrieben mit notwendigen, liegen gebliebenen, wäre nice-wenn-fort-Erledigungen, galt es abzuarbeiten. Ein kleiner vergeigter Behördenkram machte den Anfang und war erfreulich schnell als erledigt gestrichen – wohoo – Motivation zum Weitermachen!
Ein klasse Gefühl, an diesem verregneten Vormittag, Stück für Stück zu erledigen, Häkchen zu setzen. Dazu gehörte eine neue Gemüsebrühe, für die in diesem Jahr die Zutaten größtenteils aus eigenem Anbau kamen. Gleich getestet, gut gefunden, abgefüllt und beschriftet zu den anderen Erzeugnissen gestellt.

Der Weißdornlikör ist abgefüllt, beide Varianten. Die „normal“ aufgesetzten Weißdornbeeren – Beeren in die Flasche, Kandis dazu und Hochprozentiges drüber – bleibt mein Favorit! Bei der neu probierten Variante stimmt zwar die Konsistenz, denn das, was aus der Flasche fließt, ist dickflüssig, wie Likör allgemein fließen sollte, aber mir war der bis zuletzt stehende Zuckerrückstand suspekt. Sollte ich da eine gesättigte Zuckerlösung in Alkohol haben, mit ein paar Restmolekülen von Weißdorn aus dem Warmauszug? Meinen ersten Eindruck, den ich in Woche 40 beim Ansatz bereits hatte, finde ich bestätigt. Mal sehen, was meine GartenfreundInnen dazu sagen werden, denn diese brauche ich als Testpersonen!

Dann kam das unverhoffte YUCK-Erlebnis, der Stimmungskiller! Ich dachte, inzwischen frei von Motten zu sein. Falsch gedacht. Sie steckten alle in meinen Gautsch-Filzen für die Papierherstellung! Meine gerade angedachte Idee für Weihnachtskarten löste sich mit dem Freiflug der Filze, in Richtung Entsorgungseimer, in Luft auf.

Dienstag – den Vormittag über bei der Abarbeitung der mir gestellten Aufgaben. Das Paket für die Ukrainehilfe ist gepackt und ein weiteres für die örtliche Kleiderkammer. Zum Glück klingelte zwischendurch der netteste Paketbote der Welt an meiner Tür und drückte mir ein Päckchen von Schäferin M., die Skudden auf der Bergischen Landwehr hält, in die Hand. Was für eine Freude! Vielen lieben Dank!

Von meiner Schäferfreundin vor Ort gab es an diesem Tag auch Neues, einen Artikel in der örtlichen Zeitung, was Familie und FreundInnen mit Zeitungsabo dazu veranlasste, sich bei mir zu melden. Ein richtig schöner Bericht, natürlich mit Bezahlbremse.

Es wurde zäh mit der Liste und Mittag, bis ich in den Garten kam. Kaum dort setzte immer wieder etwas Regen ein. Eine Zeile Brokkolipflanzen bekam ich aus den Beeten, danach wurde es mir zu fisselig und kalt. Zudem hatte ich meinen Teepott vergessen und nur das heiße Wasser dabei. Dann eben Abbruch, ab nachhause und Probekochen für das Wochenende. Mich hatte am Morgen ein Rezept aus dem Zeitmagazin 45, vom 03.11.2022 auf eine Idee gebracht, wie ich es modifizieren könnte. Dazu holte ich eine der ausgereiften Zucchinis aus dem Gartenkellergelass. Drei Zucchini hatte ich im Laufe des Sommers ausreifen lassen und eine Erkenntnis gewonnen: Willst du keine vielen kleinen Zucchini mehr haben, dann ernte nicht mehr und lasse den Bestand zu Monstern werden. Reife Zucchini lassen sich einlagern und bisher klappt das auch bei mir.

Zum Probekochen benötigte ich nur ein kleines Stück von dieser, vorher 2 kg schweren, Zucchini. Orange-grün geerntet ist die Zucchini inzwischen gelb. Das Verarbeiten – ich raspelte das abgeschnittene Stück nach dem Schälen grob – lief prima. Das Fruchtfleisch ist viel fester, als bei frisch geernteten Früchten. Überhaupt entpuppte sich das Rezept als ideal für die kulinarische Versorgung meiner Lieben am Wochenende. Es war so lecker, selbst das aufgewärmte zweite Stück am nächsten Tag. Das Rezept stelle ich noch zusammen.

Mittwoch – Vaterversorgungs-Rotkäppchentag – sein Korb war schon voll, bevor ich mich zu irgendeinem Supermarkt auf den Weg machte. Da ich Katzenstreu benötigte fuhr ich zuerst zum Disounter um die Ecke und war froh dort fix wieder draußen zu sein! Mit meiner Maske im Gesicht empfand ich mich wie vom anderen Stern! Ganz anders dann im Supermarkt auf der grünen Wiese, dort trug jeder Zweite eine Maske und inzwischen auch wieder einige der Angestellten, und, die Desinfektionsautomaten waren gefüllt. Beobachtungen. Bis jetzt wurde ich von diesem Virus verschont und ich hoffe es bleibt so! Mir reichen die üblichen Malessen!
Nachmittags kam dann tatsächlich noch die Sonne aus dem Wolkengrau heraus. Das war die Chance im Garten noch einiges zu richten. Vor allem hatte ich immer noch nicht alle Möhren/Karotten geerntet. Die holte ich an diesem Tag aus der Erde und freute mich über all die skurrilen Formen und Auswüchse, die der unglaublich feste Boden, verursachte. Far away von jeder EU-Norm ließen sich meine Karotten sowieso nicht einfach aus der Erde ziehen. Dazu brauchte ich eine Grabegabel oder den Spaten.

Zurück zuhause kümmerte ich mich – Füße hoch – um den Halsausschnitt vom letzten Pulloverstrickwerk. Zu eng ausgefallen hatte ich ihn zurückgestrickt und probierte den Ausschnitt ein zweites Mal.

Was fehlte – ein gescheites Begleitprogramm im Fernsehen. Also Konserve rein, die dann leider, leider am entscheidenden Schlussmoment zu zicken begann. Happyend-Moment verpasst und nachts zum allerersten Mal seit der Pensionierung von der Schule geträumt!

Gedankenspiel gleich zu Anfang des Films – spontane Überlegungen wohin ich heutzutage mindestens einen Despoten verbannen würde – eine Insel mochte ich dafür keine aussuchen, das hätte keine verdient, lieber eine Eisscholle

Donnerstag – Behörden- und Papierkramvormittag und geglaubt, dass mir danach eine Tour durch eine Shopping-Mall gut tun würde. Das tat es nicht wirklich, vergeudete Zeit. Hinterher war es zu spät und schon zu dunkel für Draußenaktivitäten.
Dann begann ich eben schon einmal mit der Weihnachtsbäckerei, mit den Keksen nach Rezept der Lieblingsmenschin, für den trauernden Lieblingsmenschen. Auf die Art und Weise konnte ich schon einmal Wege und Sonstiges checken, für das was kommen wird.

Währenddessen versuchte Angus unter dem Tisch wieder einmal in einen viel zu kleinen Karton zu kommen. Er lernt es nicht!

Freitag – letzte Punkte von der Wochenaufgabenliste vorgenommen und schon beim ersten Griff auf Motten getroffen! Oh, nein! Nicht in meinem Stickteppich! OK, ich hätte ihn sorgfältiger wegräumen sollen, habe ich nicht. Ich ging Anfang des Jahres davon aus wieder mehr daran zu arbeiten. Daraus wurde nichts und nun wurde geschüttelt, gesaugt, noch einmal geschüttelt und gesaugt und im Anschluss wieder dicht in einer sauberen Kunststoffbox verstaut.
Ich werde die Motten los werden.
Ich werde die Motten los werden.
Ich werde. die Motten. los werden!

Samstagmorgen – letzte Vorbereitungen und Besorgungen, bevor alle meine BackhelferInnen, und Unverhofft kommt oft, eintrafen. Das Auto des Lieblingsmenschen sprang nicht an und so blieb der Wochenrückblick erst einmal unfertig ….

Der Silberstreif über dem Daimlergelände passte zum Tarifabschluss der Metall- und Elektroindustrie – Samstagmorgen gegen 9:30 Uhr in Sindelfingen

Gelesen. Gesehen. Angehört.

Tutscheks Zeitreiseblog – Mit der Kamera im Zarenreich: Farbfotografie um 1900 – ein Beitrag in Der Standard, vom 05.11.2022

„Kauf-nix-Tag“: An diesem Tag kaufen wir nichts! – ein Beitrag in Utopia, vom 11.11.2022

Jodie Foster: Ikone vor und hinter der Kamera wird 60 – ein Artikel in den Stuttgarter Nachrichten, vom 19.11.2022

Ohrwurm der Woche.

Nachtrag:
Die wiedergefundene Rezension aus der Süddeutschen Zeitung zu „Gone Till November“, vom 22.06.1998.

Über das was das Wochenende so brachte, berichte ich dann nächste Woche.

Macht’s gut und bis die Tage!


Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot, wo ich heute etwas verspätet dazustoße.

####

Kommentare

Ach die Motten! Sie umschwirrten mich hier auch, am liebsten auf dem Sofa, wenn das Laptop-Licht leuchtete. Alle Lebensmittelvorräte kontrolliert, Fallen aufgestellt. Nichts. Im Kleiderschrank gesucht. Auch nichts. die Schwägerin, zu besuch, erinnerte sich, dass ein Verflossener im letzten Jahr welche in Meisenknödeln hatte. Ich im Gartenkeller die Plastikbox geöffnet, in denen der Herr K. vor einem Jahr noch selbst einen Riesenvorrat angelegt hatte: Das Grausen wimmelte nur so vor sich hin. Also alles raus in den Garten ( mein Versuch, den Vögeln die Fleischbeilage schmackhaft zu machen, klappt nicht so wirklich ) und Kellerregale abgesaugt, wie frau das halt wohl überall so macht.-
Von der Schule habe ich auch sehr viel später geträumt, jetzt eigentlich überhaupt nicht mehr. Ans backen alleine will ich mich Nicht-Bäckerin auch noch wagen. Muss aber vorher warme Winterhosen nähen und so. Das kann ich eh besser.
Deine Kränze sind toll! Wo nimmst du die ganze Energie her?
Alles Liebe!
Astrid

Als ich heutemorgen aufwachte fragte ich mich, wo meine Energie geblieben ist, so kurz vor der Mittagszeit. Ohoh! Sie blieb den gesamten Tag fern und so wurde nur herumgedöselt und der Abwasch verschoben. Frau kann nicht immer und heute fehlte mir die Kraft mir selbst in den Hintern zu treten.
Im Vogelfutter, das im Keller in geschlossenen Eimern steht, hatte ich mir durch Meisenknödel Lebensmittelmotten eingeschleust. Meine Vogelfreunde nehmen jedoch das Lebendfutter dankend an.
Der Schultraum war strange, doch ist geeignet für eine nette Geschichte.
Liebe Grüße,
Karin

Beim Kekse Backen ist irgendwie immer wieder was anders. Eist liegt es hier an mir. 🙂 Ich hoffe, es hat und wird viel Spass machen. Ich habe mich an die Mango Chili Soße gewagt, etwas doch modifiziert, da leider gewisse Sachen nicht gegessen werden dürfen. Und die Chilis zum Schluss zu wenig Sonne für Schärfe wohl bekommen haben. Ach, es wird auch noch etwas ziehen.
Ich will mir immer Mal Schlupfwespen gegen die verd… Motten holen. Sie kommen immer wieder. Mich schreckt immer der Preis. So hole ich Heiligenkraut und überall Seifenstücke.
Ich hoffe, es geht bei Dir.
Schönen Abend noch und liebe Grüße
Nina

Wenn du ein Pröbchen meiner Chilisoße haben möchtest melde dich bitte! Ich habe genug!
Mit Schlupfwespen arbeitete ich schon, mit wenig Erfolg. Am Ende verabschiedete ich mich von den beiden großen Teppichen, so schade und traurig es war. Meine Wollvorräte lagere ich seit langem in geschlossenen Boxen, und probiere verschiedene Zugaben. Das sind z.B. Rainfarnblüten- und kraut, Blätter vom Weihrauch,
Lavendel natürlich, Patchouliblätter. Nun versuche ich Samen vom Neembaum. Neembaumblätter sollen auch sehr hilfreich gegen Motten zu sein. In der Box mit dem angefangenen Teppich hatte ich leider nichts zugefügt gehabt, und nun hoffe ich und beobachte vor allem.
Liebe Grüße,
Karin

Danke für deinen Kommentar zum Alleinsein. Ich bin das ja das 1. Mal in meinem Leben ( mal von zwei Monaten 1971 abgesehen ). Ich muss noch viel lernen…
Mein Kommentar vor ein paar stunden mit ausführlicher Motten-Erzählung ist irgendwo im Bermudadreieck des Internets verschwunden. Ich spar sie mir jetzt und lasse mal wieder meine Bewunderung für deine vielfältigen Aktivitäten und deren Produkte hier.
Alles Liebe!
Astrid

Das Adventsdeko machen steht mir noch bevor diese Woche. Du hast aber auch sehr schönes Material dafür und einen sehr schönen Arbeitsplatz. Das mit den Zucchini interessiert mich, da muss ich mich einmal erkundigen. Viel Spass beim Kekse backen, heisst bei und „Guetzlen“
L G Pia

Zucchini sind reif wenn sich ihr Äußeres nicht mehr wachsartig, sondern glatt, anfühlt. Zudem beginnt der Fruchtansatz trocken zu werden. Anfangs lagerte ich die Früchte nur in der Gartenhütte und erst später im dunklen Keller. Es ist auch bei mir ein Versuch, der sich bisher gelohnt hat.
Kekse, vor allem Weihnachtsgebäck, heißen im Schwäbischen Gutsle. 😀
Liebe Grüße,
Karin

Schreibe einen Kommentar