oder …

Die letzte Ernte versorgt und was sonst so lief

Die 44. Woche des Jahres, 44 ist gleich 4×11 und am 4.11. beginne ich diesen Wochenrückblick – ich mag solche Zahlenverwandtschaften – weil ich das Wochenende verplant bin. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen und neugierig was auf mich zukommt.

Durchatmen, damit es heute etwas schneller geht und ich mich besser erinnere.

Vergangenes Wochenende gab es viel zu bloggen, erst der Rückblick auf die 43. Woche, zwei Mal für den 12tel-Blick (einmal hier und dann auf hierundfort, meinem zweiten Blog) und dann einen Beitrag für mein Jahresprojekt. Dann hatte ich keine Lust mehr und ließ den zweiten Blogpost zum Jahresprojekt. Der wird schon nicht weglaufen. Tomaten galt es zu versorgen und ich versuchte es noch einmal meine Minitomaten im Glas zu konservieren. Der erste Versuch scheiterte kläglich, pelzig, igitt – so schade!

Mit diesem Versuch bin ich auch nicht zufrieden. Alle anderen nachreifenden Tomaten werde ich, so wie sie kommen, einfrieren. Mal sehen wieviel zusammenkommen, dann entscheide ich, was daraus wird.

Noch einmal Tomaten, die letzten Pflanzen sind abgeerntet und ich werde nächstes Jahr auf jeden Fall wieder diese wilden Minitomaten anpflanzen. Sie sind so dankbar und fruchten, egal wie das Wetter auch ist.

Abgeerntet sind auch die letzten Chili, meine und die aus Nachbars Gärten. Aus einem kamen viele Habaneros für die Chilipaste oder Chilisoße (die Konsistenz variiert), die ich jedes Jahr herstelle, aus dem anderen zwei Sorten aus dem Mittelmeerraum. Letztere legte ich in Gläser ein, in der Hoffnung sie halten länger, als die eingekochten Minitomaten!

Die letzten scharfen Chilis kamen aus meinem Anbau, Carolina Reaper und eine Sorte, die Habaneros sein sollten, aber nicht sind. Egal welchen Namen sie tragen, sie sind höllisch scharf. Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen, Handschuhe etc. beim Putzen der Teile, geschah es dann doch wieder. Ohne Nachzudenken schob ich ein paar letzte Fundsachen nach dem Aufräumen mit bloßen Händen weg. Am nächsten Morgen rieb ich mir beim Aufwachen über die Augen … hmpf … aua … keine Lust mehr auf Chiliverkochung. Alles in das Tiefkühlgerät zu den anderen scharfen Teilen gepackt und diese Aktion vertagt, zumindest bis die Finger entseucht sind und die Augen nicht mehr brennen.

Ich probierte dafür etwas anderes aus.
Das Ziel: aus gesammelten Seifenresten eine neue Seife herstellen.
Irgendwo in meinem Gedankenstübchen hatte ich noch die Erinnerung, dass die Reste zerkleinert oder fein gerieben werden müssen. Das machte ich dann auch.

Teil 2 der Erinnerung: das Ganze muss in einen Topf und im Wasserbad erhitzt werden. Gemacht.

Beobachtung: Es schmilzt nicht!
Tja, ich hatte vergessen Wasser zu den geriebenen Seifenflocken zu geben.
Stattdessen meinte ich bei der Temperatur zu niedrig gelegen zu sein und packte den Topf in den Backofen. Es roch gut, doch leider, leider, leider, war es der Seife dort zu warm.
Trotzdem packte ich den dunklen Seifenklumpen auf Butterbrotpapier und rollte ihn zumindest etwas in Form.

Fazit 1: Ich mache das wieder, allerdings mit Wasser in den Zutaten.
Fazit 2: So dunkel der Seifenklumpen sein mag, er lässt sich aufschäumen, riecht immer noch gut und macht sauber. 😉
Demnach war es kein kompletter Fehlversuch.

Zwischendurch ein notwendiger Weg für den Bruder, der jenseits des kleinen Teichs lebt, und ein Dokument benötigte. Ämterwege können lang dauern, in Zeiten, wie diesen.

Ein anderer Weg dauerte auch erheblich länger, als meinen Gartennachbarn angekündigt. Ich wollte nur kurz zwei Eimer mit Strauchschnitt, den ich nicht im Kompost haben wollte, auf den Häckselplatz bringen. Daraus wurde nichts! Dieser Platz ist aktuell eine einzige Inspiration, nicht nur für mich. Es lohnt sich zwischen die abgelegten Haufen an Strauch- und Baumschnitt zu schauen und immer eine Schere dabei zu haben. Ich bekam erst einmal genügend nicht stachelnde oder nadelnde Zweige zum Abdecken meiner Balkonkästen zusammen. An Abschnitten vom Bambus konnte ich auch nicht vorbeigehen. Dann lagen da noch Wacholder, Zweige von Kiefern, auch mit Zapfen, Eibe, Thuja, wunderbar.

Meine beiden inzwischen geleerten Eimer waren schnell gefüllt, das Auto ebenso. Dann stand ich vor Ästen einer Korkenzieherhasel. Im Auto Platz geschaffen, die Eimer und Bündel zusammengeschoben, denn davon musste natürlich auch noch was mit.

An der Gartenanlage angekommen hatte ich kaum meinen besonders üppigen Haselzweig aus dem Auto geholt, als mir den schon jemand abschwatzen wollte. Die Spaziergängerin ging allerdings davon aus, ich würde ihn wegbringen. Nein, dieser Zweig ist meiner! Am Ende entstand ein schönes Gespräch über Gärten, die Möglichkeiten verschiedener Häckselplätze, herbstliche und weihnachtliche Dekoration, Ehrenamt, bis ihre Begleitung gerne weiterlaufen wollte.

Drei Mal musste ich vom Auto zu meinem Garten laufen, bis ich alles ausgeladen hatte. Aber alles gut! Mein Wille, und der ausgebuddelte Schnittlauch kann warten, bis er wieder in die Erde kommt. Die Fundsachen gingen vor!
Herrlich, warm verpackt im Garten zu stehen und Zweige und Äste zu sortieren, den Bambus von Nebenästen und Blättern zu befreien, gedanklich weitere Ideen zu sammeln, was daraus entstehen kann. Kein Gedanke, wie sonst auf meinem Balkon, wo die „Krümel“ landen. Das machte einfach Freude!

Ich war gerade fertig damit das Bambusmitbringsel zu entlauben und zu sortieren, wollte gerade zur Versorgung von Zweigen, Ästen und Co. wechseln, als ein Gartennachbar zu mir herüberrief, ob ich etwas zum Häckselplatz bringen müsste. 😀

Auf dem Rückweg führte mich mein Weg regelmäßig zur Schule, schauen, was der Teilabriss macht. Verblüfft war ich, dass einige, leise, Vorarbeiten auch am Feiertag durchgeführt wurden. Allerdings muss dieses Vorhaben so weit wie möglich in dieser Woche abgeschlossen sein, damit der Schulbetrieb in der nächsten Woche wieder reibungslos verlaufen kann.

Päuschen

Nun denn, mein Schulgarten ist nun wirklich Geschichte!

Stand vom 04.11.2022

Die Gartentage wurden nach der Zeitumstellung noch kürzer. Gegen 17:00 Uhr ist es schon fast dunkel und vor allem kalt. Damit bleibt mehr Zeit zuhause. Die Kater freut es! Beide sind inzwischen von ihren Malessen soweit genesen, dass sie ab und an wieder in Kampfmodus treten. Nicht schön und daran müssen wir arbeiten.

In den längeren Abendstunden ist inzwischen ein großer Teil meiner im Sommer gefärbten Wolle gekämmt oder kardiert worden. Bald kann (s)ich das Spinnrad wieder drehen.

Gelesen. Gesehen. Angehört.

Analyse uralter Genome: Gestatten, Familie Neandertal – ein Artikel in Spiegel-Wissenschaft, vom 19.10.2022

5 Jahre Krefeld-Studie: Was hat sich beim Insektensterben getan? – ein Beitrag im Spektrum, vom 25.10.2022

Ohrwurm der Woche.

Auf einem alten Laptop die Mediathek durchgehört und hier hängen geblieben …

Informationen zum Musikstück gibt es auf Englisch bei Wikipedia – Link.

Was mir das Wochenende bringt?

Ich werde berichten.

Macht’s gut und bis die Tage!


Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.

#####

Kommentare

Im Sommer trocknete ich viel von der Tomatenernte, dokumentierte und beobachte. Bisher sind die Trockentomaten in gutem Zustand, dass ich hoffe, sie auch im Winter genießen zu können. Wenn das klappt werde ich nächstes Jahr mehr trocknen.
Einfrieren sehe ich bei manchem Gemüse als Teillösung und probiere gerade, weil ich die Möglichkeit nun habe, einzulagern was möglich ist, mit dokumentieren und beobachten.
Einmachen ist eine Wissenschaft für sich. Was gäbe ich manchmal dafür meine Omas fragen zu können!
Liebe Grüße,
Karin

dass die Tomaten misslungen sind ist ja schade..
vielleicht kannst du Tomatensoße aus ihnen kochen (nicht aus den misslungenen 😉 )
dass man Tomaten eifrieren kann wußte ich nicht
ich dachte die hätten zu viel Flüssigkeit
ab und zu habe ich auch schon was vom Grünschnitt mit heimgenommen
aber meist bringe ich doch nur hin
der Haaselzweig ist toll
liebe Grüße
Rosi

Ich friere Tomaten immer ein bevor sie nicht mehr zu verwenden sind. Dafür habe ich im Tiefkühlgerät eine Sammelbox. Dort gebe ich sie, gewaschen und mit herausgeschnittenem grünen Ansatz, hinein, immer wieder eine, oder zwei, wie sie eben anfallen. Ist die Box voll koche ich eine Tomatensoße aus ihnen. Heiß abgefüllt, Twist-off-Deckel drauf und dann hält sich die Soße einige Wochen. Eingefrorene Tomaten auftauen und roh genießen funktioniert nicht, ist nicht lecker.
Liebe Grüße,
Karin

Ich sag’s ja jetzt immer wieder: Du bist ne fleißige Wühlmaus! Und dazu lässt du dich von Fehlversuchen nicht entmutigen!
Finde ich prima!
Hab erholsame Zeiten am Spinnrad!
Herzlichst
Astrid

😀
Noch muss das Spinnrad etwas warten. Abgestaubt ist es jedoch schon!
Erst einmal lasse ich ein schönes Wochenende in mir nachwirken.
Viele liebe Grüße,
Karin

Sieht es an der Schule mal wild aus und ein ganz klein wenig lustig, mit den Leuten auf dem Dach, …
So einen Korkenzieherbaum Ast hatte ich auch mal sehr sehr lange, bis ich ihn wirklich nicht mehr sehen konnte 🙂 Aber aus all den vielen schönen Zweigen machst Du bestimmt etwas oder sogar mehr Schönes. Zweige an sich sind ja schon schön!
Wofür nutzt Du den Bambus? (Meine Schwiegereltern hatten Bambus im Garten, der sich unkontrolliert zu einem kleinen Wald ausbreitete, seit dem mag ich den nicht mehr so. und ja, ich weiß es gibt verschiedene Sorten, aber wenn man da mal stundenlang mit beschäftigt war und immer noch keine wirkliche Besserung)
Hab ein erholsamen Sonntag und liebe Grüsse
Nina

Bambus kommt mir keiner in den Garten, aus den von dir genannten Gründen!
Abgeschnittenen Bambus nehme ich dagegen gerne. Der größte Teil wird als Pflanzenstütze verwendet und die zarteren Teile kommen in meine Materialkiste für Fortbildungen, zum Beispiel zur Nutzung als Schreib- oder Zeichenfedern.
Liebe Grüße,
Karin

Liebe Karin
ja, das stimmt, Häckselplätze sind zur Zeit wahre Fundgruben. Da könnte ich auch mal gucken… Ein Wacholderzweig für die Herbstdekoration würde mir auch gefallen.
Wieder klasse, was du so alles machst! Schade um die Tomaten und welche ein Segen, soo viele Tomaten :-). Deine Gläser mit den Paprikaschoten und Chilis sehen richtig lecker aus.
Ich wünsche dir noch schöne Gartentage und gemütliche Abende!
Liebe Grüße
Ingrid

Zumindest sind die Chilis jetzt verarbeitet. Die nachreifenden Tomaten kommen in den nächsten Tagen als Soße in die Gläser. Ja, es waren und sind viele Tomaten, die dieses Gartenjahr brachte.
Inzwischen lohnt der Strauchschnitt wieder für einen Weg zum Häckselplatz und ich muss mich bremsen!
Liebe Grüße,
Karin

Hallo Karin,
ich glaube, bei uns in der Nähe gibt es solche Häckselplätze gar nicht. Strauchschnitt muss man direkt zur KBA bringen. Sehr schade eigentlich, wenn ich sehe, was du da Schönes gefunden hast.
Mit den Tomaten machen wir es auch so. Einfrieren und wenn es genug sind, dann wird Tomatensoße gekocht. Die schmeckt uns allen hier richtig gut.
Ich wünsche dir eine schöne Restwoche
LG
Yvonne

Bevor ich meinen eigenen Garten hatte wusste ich auch nichts von solchen Plätzen, vor allem nicht, dass es sie auch offen, ohne Zaun etc. gibt. Schade nur, dass sich nicht alle an die deutlich lesbaren Regeln zur Nutzung halten und auch mal ihren Müll abladen.
Liebe Grüße,
Karin

an solchen sammelplätzen kann ich auch nicht vorbeigehen. hier gibt es manchmal schon auf den osterfeuerplätzen viel strauchschnitt. da bediene ich mich auch immer sehr gerne.
toll, was du alles einkochst. da ich scharfes essen nicht vertrage, wären ja die chilis so gar nichts für mich. tomatensoßen habe ich aber immer gerne eingekocht.
liebe grüße
mano

Scharfes Essen, so gern ich es mag, steht bei mir nur noch selten auf dem Tisch. Trotzdem mache ich weiter meine Chilisoße, um anderen eine Freude zu machen. AbnehmerInnen habe ich reichlich und Weihnachten steht vor der Tür.
Liebe Grüße,
Karin

Schreibe einen Kommentar