oder …

Rosen im Herbst und andere Gestaltungsmöglichkeiten

Herbstlaub raschelt herrlich unter den Füßen, wenn es trocken ist. Die nass, glitschige Variante, als der kleine Verwandte von Bananenschalen unter den Füßen, ist dann nicht mehr mein Ding.

Für trockenes Laub bücke ich mich gerne und bringe häufig ein Büschel vom Spaziergang mit nachhause, wie auch dieses Jahr. Dort stapeln sich inzwischen Schachteln und Schächtelchen mit getrockneten und gepressten Blättern der vergangenen Jahre. Dabei sind sie viel zu schade im Dunkeln in Vergessenheit zu geraten. Das versuchte ich dieses Jahr wieder zu ändern, auch wenn ich für manches Mal, für die eine oder andere Idee, zu spät dran war.

2014 bloggte ich zum ersten Mal über Herbstrosen – Link – und gerade für diese war es Mitte dieses Oktobers schwierig geeignetes Laub zu finden. Ideal sind die bunten Blätter vom Spitzahorn und davon lag zum Sammelzeitpunkt das meiste schon in einem nicht mehr verwertbaren Zustand zu meinen Füßen. Diese Erkenntnis nahm mir erst einmal die Lust an einer Herbstdekoration zu arbeiten. Dann eben nicht! Bis ich eine kleine Menge noch geeignetem Laubs fand und ich vom Abbau meiner Bohnen- und Tomatengestelle jede Menge mit Papier ummantelten Draht übrig hatte.

Herbstrosen – mit einer Kurzanleitung

Material

Werkzeuge

Aus dem Steckdraht stelle ich zuerst den Stengel, die Basis, der Rose her. Meist halbiere ich die gekauften Drahtstücke mit einem Seitenschneider und drehe an einem Ende, mit der Rundzange, eine kleine Öse.

Das allererste Ahornblatt falte ich quer zur Mittelrippe (beim Eichenblatt falte ich schräg, damit ich eine möglichst lange Faltkante habe) und wickle es um die Öse vom Steckdraht. So entsteht das Zentrum der Rose.

Das nächste Blatt bildet schon ein Blütenblatt. Das lege ich leicht schräg an und lege es, mit Falten, um die Rosenmitte. Nach weiteren vier bis fünf Blättern, bei kleinen Blättern können es auch mehr sein, ist meine Rose fertig gelegt und gewickelt.
Immer gut festhalten!

Jetzt kommt die Befestigung, der Draht. Dazu lege ich ein langes Stück Blumendraht an. Ungefähr fünf Zentimeter davon liegt am unteren Stengel. Das längere Stück zeigt in Richtung Blüte.

Das Drahtstück muss jetzt gut festgehalten werden, denn das lange Stück muss fest, oberhalb der Daumenspitze, um all die gewickelten Blätter gedreht werden – einmal rundherum und noch einmal gut nachziehen. Danach wird weiter um das Rosenende gewickelt, wobei ich versuche gleichmäßige Reihen hinzubekommen. Das untere Drahtstück wird dabei auch eingewickelt.
Ist das Drahtstück zuende verdrehe ich es mit dem anderen Ende, das ich anfangs nach unten gelegt habe.

Nun noch die Drahtenden abschneiden. Wer mag kann das auch mit den Blattstielen machen. Ich lasse sie stehen, außer wenn die Blüten in einem Gesteck verwertet werden sollen.

Je nach Verwendung arbeite ich auch längere Endstücke mit dem Blumendraht aus.

Solche Blüten stellte ich auch schon mit SchülerInnen ab Klasse 7 und in der Ganztagesbetreuung her.

Was vom Blumendraht noch übrig blieb brachte ich wieder in Form, für das neue Gartenjahr.

Die nächsten Blätter sind nicht für Rosen geeignet, aber sie sind einfach ein Blickfang!
Ein Strauch in der Nachbarschaft färbt sich jeden Herbst in ein knalliges Pink und jedes Jahr stehe ich hier und pflücke, oder bücke mich sammelnd.

Dieses Jahr inspirierte mich ein Buch zu einer herbstlichen Näharbeit mit diesen Blättern, nachdem die Blätter erst einmal auf ein paar Farbproben aus einem Sommerprojekt dahinwelkten.

Vom Versuch mit Nadel und Faden …

… entwickelte sich eine kleine Collage. Für diese Aufgabe müssen die Blätter unbedingt frisch sein! Gepresst wird erst nach der Fertigstellung!

Erst als ich das Gebinde ins Licht hielt, und auf den Kameraknopf drückte, fiel mir ein, ich nähte schon einmal Blätter zusammen.
Das muss ungefähr zwanzig Jahre her sein, als ich mit SchülerInnen meiner damaligen sechsten Klasse – falsch, es ist mehr als zwanzig Jahre her, als ich Blätter in einer ersten Näharbeit von SchülerInnen zusammennähen ließ und daraus herbstliche Girlanden für das Klassenzimmer herstellte. Mir war das Probenähen auf Papier zu doof und wollte hinterher etwas hübsches zum Ausstellen haben.
Das Ergebnis gefiel meiner Schulleiterin so gut, dass es zu ihrer Einsetzungsfeier, oder der von ihrer Stellvertreterin, unbedingt solch eine Dekoration geben musste. Also nähte ich, zuerst mit meinen 6ern, bis ihnen die Luft ausging, dann mit den 8ern, zuletzt alleine Stunden um Stunden Blättergirlanden!

Die Dekoration war schön! Aber es benötigte einige Überzeugungsarbeit für die SchülerInnen für die Weihnachtsdekoration Sterne zu Girlanden zu vernähen! 😀 Sie konnten nur dadurch überzeugt werden, dass diese langlebiger sein würden, als die herbstlichen Girlanden. Tatsächlich existieren die Sternengirlanden immer noch! 2013 berichtete ich hier und zuletzt hängte ich sie 2020 auf – Link. Ich übergab sie vor meinem Abschied der Kollegin, die die Schulhausdekoration übernommen hat.

Dieses Jahr nähte ich mir wieder einige Girlanden und habe meine Freude daran.

Für Girlanden müssen die Blätter trocken und gepresst sein und als Faden unbedingt einer aus Naturfasern sein. Ansonsten dürfen die Reste nicht in den Kompost.

Die restlichen Blätter landeten wieder in einer Box.

Es muss nicht alles auf dem Kompost oder auf dem Müll landen.

Macht’s gut und bis die Tage,


Verlinkt bei Andrea, die Zitronenfalterin und den Jahresprojekten 2022, das für mich lautet: Nur nichts verkommen lassen – mach Platz für Neues 2022


Mal sehen wer länger durchhält?

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Kommentare

Das war nur Teil 1 meines Oktobers in Sachen Jahresprojekt. Teil 2 ist in Vorbereitung. Zum Monatsende ist es mir manchmal etwas viel mit dem Bloggen.
Es bleibt jedoch abwechslungsreich. Hoffentlich!
Liebe Grüße,
Karin

Oh wie schön, Du hast jetzt mir (uns allen) eine Anleitung für die schönen Rosen gegeben, die habe ich letztens wo gesehen… Und das Vernähen der Blätter ist auch so schön.
Eine Martinslaterne wurde vom Sohn Mal mit Transparentpapier, Kleister und wunderbaren roten Blättern über einem Ballon geformt. Kann ich auch sehr empfehlen
Danke für Deine Inspirationen. Ich komme gerade fast nie ohne Blätter heim. Amberbaum und Ahorn…meine Favoriten und natürlich die Felsenbirne.
Gute Woche Dir und liebe Grüße
Nina

Am Bloganfang ist noch der Link zum ursprünglichen Blogpost und dort ein Link, der mich zuallerst anleitete. Der Link funktioniert noch, habe ich überprüft.
Ein anderes Blätterprojekt musste ich vertagen – es geht in die Richtung der von dir geschilderten Martinslaterne – wie ein anderer Gedankenfunke. Die Blätter müssen jetzt wieder in die Boxen und Karton, ich brauche platz für Neues! 😀
Felsenbirnenblätter sind auch fein. Das erste von mir gesetzte Bäumchen im Garten war eine Felsenbirne. Leider hat sie im Sommer arg gelitten und sehr früh die Blätter abgeworfen. Die Knospen sehen jedoch noch gut aus und die Zweige sind elastisch. Die Daumen sind gedrückt!
Liebe Grüße,
Karin

So wunderschön! Da bekomme ich direkt Lust das zu probieren. Danke für die bebilderte Anleitung. Vielleicht schaffe ich das. Am Ahorn soll’s jedenfalls nicht scheitern.
LG
Elke

sehr schön
ich habe schon welche gemacht die immer noch halten 😉
am Mittwoch habe ich mir Blätter mitgebracht um eine helle Rose zu machen
jetzt bin ich leider ans Haus gebunden 🙁
liebe Grüße
Rosi

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