oder …

Die Ruhe suchen

Bloß gut, dass ich keine Urlaubsreise gebucht hatte! Ich glaube kaum, dass eine Reiserücktrittsversicherung einen kranken Kater als Grund für einen Reiseabbruch akzeptiert hätte. Dafür habe ich ja nun Dauerurlaub, bekomme ich im Gegenzug zu hören! Wie? Wo? Was für eine Floskel! Im Moment sehe ich mich noch in den Ferien, auch wenn ich offiziell im Ruhestand bin. Drei Mal war ich zu Beginn meiner Lehrerinnenlaufbahn in den Sommerferien arbeitslos, musste schauen, wie ich Wohnung und Mobilität finanziert bekam. Zum Abschluss, nach 44 Dienstjahren, gibt es nicht den Bonus eines bisherigen Gehalts im Ferienmonat, sondern gleich das Ruhestandsgehalt. Von den Schwaben kann man/frau sparen lernen.

Kein schönes Wochenende, auch wenn Katerchen wieder zuhause sein konnte. Die Nachwirkungen seiner Behandlungen und Operationen, dazu der unbequeme Halskragen, machte uns allen zu schaffen. Angus zog auf den Balkon um. Ihn gruselte der Onkelkater. Dagegen klappte bei ihm die notwendige Katzenstreuumstellung fast problemlos.
Onkelchen Chewbacca zickte da ziemlich. Irgendwann lag er völlig platt neben dem Katzenklo, wurde schlapper und schlapper. Ich sah mich schon wieder in der Tierklinik! Spontaner Entschluss, ein Weg in den Keller, meine Papierschöpfwanne geholt, diese mit dem gewohnten – bitte nicht mehr verwenden! – Streu gefüllt, den Kater geschnappt und in die Wanne gesetzt. Als seine Vorderpfoten das Streu berührten konnte er endlich pinkeln. Leider hingen die Krallen seiner Hinterpfoten in meinen so hilfreichen Unterarmen fest. Egal. Hauptsache, der neu angelegte Harnausgang funktioniert!
Wie neu belebt ging er an sein Futter, an seine Wasserschüssel und verkroch sich nicht mehr wer weiß wo!

In den Garten kam ich immer nur kurz, dafür mehrmals am Tag. Ich hatte kein gutes Gefühl, die beiden Kater länger alleine zu lassen. Immer nur fix gegossen und geerntet und wieder heim. Die Brombeerernte reichte für einige Gläser Marmelade und Gelee, obwohl ich viele Beeren abgab oder vom Strauch weg naschte.

Montag, und mich endlich, seit Wochen und Monaten wieder zu einer Vorstandssitzung vom Stadtverband meiner Partei dazugesellt. Das war überfällig und tat gut!

Dienstag, und in der Tierklinik zur Wundnachsorge vom Kater. Der Bursche hatte mich den ganzen Vormittag in Panik versetzt, so wie er wieder apathisch herumhing, das Katzenklo mied, sein Fressen verweigerte, sich in alle möglichen Ecken verkroch. Er wehrte sich nicht einmal, als ich ihn in den Transportkorb verfrachtete!
In der Tierklinik machte er dann bei den Untersuchungen auf nett, munter und zugänglich!
Dieses kleine Monster!

Ab Mittwoch, warten auf den Regen. Vergebens! Schien zuhause der Blick aus dem Fenster wenigstens ein paar Zentimeter Wasser in der Regentonne zu versprechen, im Garten kam so gut wie nichts an! So schade! Dann also doch aus der Leitung gießen.
Freude machte die erste Kartoffelernte. Viele Kartoffeln hatte ich nicht gesetzt gehabt, denn ich probiere immer noch was in diesem Garten gedeiht und weiß jetzt schon, nächstes Jahr gibt es nicht nur drei kurze Reihen Kartoffeln, sondern doppelt so viele.

Gut wachsen manche Bohnen, trotzdem ich ihnen nicht viel Wasser gönne, und die Tomaten.

Und die eine Zucchinipflanze, die ich pflanzte, blüht und fruchtet weiter. Bloß gut, dass ich mich im Frühjahr nicht zu einer zweiten Pflanze überreden ließ! Einige Zucchini verschenkte ich, etliche nahm der Lieblingsmensch, alle anderen verarbeite ich selbst. Im Tiefkühlgerät lagern geschnippelt und blanchiert einige Portionen. Direkt auf den Tisch, bzw. auf den Teller, landeten sie roh geraspelt in Salaten. Geraspelt und in der Pfanne mit Ei ausgebacken entstanden Frittata und Omelettes. Aus dem Ofen kamen sie als Auflauf, mal mit Kartoffeln oder auch mal mit anderem Gemüse. Von der Freundin und Gartennachbarinnen wurde ich mit Zucchinikuchen beglückt und habe nun ein Rezept bekommen, das mir richtig gut schmeckt.
Die nächsten Zucchini möchte ich einlegen, vielleicht noch ein paar Zucchinichips dörren, und die allerletzten lasse ich ausreifen, damit ich sie einlagern kann. Dann ist mit Zucchini eine Weile Ruh‘!

Der angeschlagene Fuß will nicht so fix heilen, wie ich es mir wünsche. Für mich heißt das in regelmäßigen Abständen Füße hoch. Ohne Schmerzmittel ertrage ich noch keinen Schuh am Fuß.

so viele Baustellen noch!


So dümpeln die Ferientage dahin, ohne Feriengefühl, nach wie vor unentspannt, halte ich doch auch immer Auge und Ohr auf den mir verbliebenen Lieblingsmenschen. Und wenn er Appetit auf Gulasch hat, dann gibt es den auch einmal, trotz der Temperaturen und der Taatsache, er wird ihn nicht vertragen.

So schön, wenn die Freundinnen aufpassen, mich ablenken, aufmuntern, oder wir einfach mal eine Flasche Wein gemeinsam genießen! Oder wenn das große Kind mir zuhause Kostproben aus ihrer Küche hingestellt hat!

Meine Pläne für das Wochenende? Wenn die Wäsche endlich zusammengelegt im Schrank liegt, schaue ich nach dem Garten. Das Ergbnis der Solarfärbungen auf Wolle finde ich nach wie vor enttäuschend!

Deshalb brachte ich mir gestern vom Häckselplatz noch einmal ein paar Schilfblüten mit.

Gelesen. Gesehen. Angehört.

Ich vergaß vergangene Woche einen Film zu erwähnen, was mich hinterher geärgert hat.
Die Zeit der Frauen – in arte im Fernsehen gesehen – eine Geschichte über vier Frauen, die in einem Teil von Indien leben, der auch nach 75 Jahren Unabhängigkeit von konservativ, patriarchalischen Werten bestimmt ist. In der arte-Mediathek noch bis zum 06.09.2022 zu sehen – Link – wirklich ansehenswert!

Renaissance der Atomkraft: Abschalten, jetzt erst recht! – ein Artikel im Spiegel, vom 07.08.2022

Die innere Uhr: Wie ungesund ist es, gegen die innere Uhr zu leben? – ein Beitrag in brand eins, Ausgabe vom August 2022 zum Thema Nachtleben

Ohrwurm der Woche.

Ein schönes Wochenende, macht’s gut und bis die Tage!


Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.

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Kommentare

An den Stellen, wo die Pflanzen im Garten sehr dicht stehen und ich mulche, sieht es noch ganz gut aus. Aber ich habe auch einige Flächen, die ich aufgegeben habe. Am Nachmittag hatten wir wieder einmal einen sanften Nieselregen, vielleicht für fünf Minuten. Enttäuschend auch die Regenmenge, die hier in der Gegend während den Nachtstunden fiel, 1 mm.
Ich hoffe sehr, dass Kater und ich demnächst wieder fit sind.
Liebe Grüße,
Karin

Fleissig warst Du jedenfalls! Egal ob nun Ferien, Urlaub (der ist für mich auch am ehesten, wenn man was anderes um sich herum sieht… ) Sieht super aus, Deine Ernte, hier gedeihen die Bohnen auch ohne viel Wasser, das merke ich mir. Aber viel hängt nicht drin, schön sind sie aber allemal!
Danke für den Song, der ist klasse und landet gerade in der Playlist. Arte Beitrag hab ich auch geschaut und kann s nur empfehlen.
Bei der Hitze heilt so manches nicht gut, kühl vielleicht zwischendrin? Wenn Du das nicht eh machst. Dein Katerchen macht ja wirklich noch Sorgen. Vielleicht ist es einfach Kragen, Hitze, Nachwirkungen. „Ich will aber…“ Gefühl.
Drücke die Daumen, dass am Wochenende Regen bei Euch fällt und das nicht zu doll
Liebe Grüsse
Nina

Regen = fast Null
Prognose = vielleicht am Freitag …
Der Kater hat eine schwerwiegende Operation hinter sich und dafür, dass er den Kragen nun seit 20 Tagen trägt, macht er seine Sache richtig gut. Eine Besserung ist zu sehen.
Bei mir muss demnächst ein Arzt drauf schauen, wenn die Urlaubszeit so langsam rum ist.
Liebe Grüße,
Karin

Das wäre ja mal eine Frage an die Versicherung, ob die Annulations Versicherung zum tragen kommt, bei einem kranken Haustier! Wenn ich deine Bohnen sehe, muss ich an unsere Stangenbohnen, die nach einem Sturmstoss alle zehn Stangen umgeknickt sind. Dabei sind sie voller Blüten. Wenn ich so lese bei dir, ist dir in den Ferien nie langweilig, möge das im kommenden Ruhestand so bleiben.
L G Pia

Oh, wie schade! Wenn es nur die Stangen sind, lassen sich hoffentlich die Bohnenranken retten! Ich drücke die Daumen.
Langeweile habe keine, wünsche mir jedoch mehr Muße für die Dinge, die ich gerne machen würde.
Liebe Grüße,
Karin

Liebe Karin,

ach dass kenne ich nur zu gut. Im Aprilurlaub wollten wir auch nach den 4 Tagen im Brandnertal weiter nach Meran. Da aber unsere Katzennanny kurzfristig auch für 2 Tage dazwischen ausfiel ging es anstatt in Urlaub wieder nach Hause. Hotel verfallen lassen, Hauptsache das Meusel ist nicht 2 Tage allein (obwohl Futter etc.) genug gewesen wäre. So sind wir halt, wir Katzenmenschen. Geht es unseren Stubentiegern gut dann uns auch.

Liebe Grüße
Burgi vom Bodensee

Es sind Familienmitglieder, Gefährten, für die wir Verantwortung haben und zum Gutgehen gehört nicht nur Futter und eine Tränke.
Dem Patienten geht es langsam besser, vor allem weil er in seiner gewohnten Umgebung ist.
Liebe grüße,
Karin

Gute Besserung weiterhin an Euch alle.
Scheint mir ein Tomatenjahr zu sein. Hier röten sie sich langsam.
Zucchiniverarbeitungssorgen hab ich dieses Jahr keine. Ich bin so spät, dass ich bisher nur Blätter hab und winzige Fruchtstände.. Nun ja..
Ein Hoch auf Deine Freundinnen und auf Dein grosses Kind. Passt gut auf Euch gegenseitig auf!
Liebe Grüße
illy

Die Zucchiniblätter bei mir waren ideale Schattengeber für die Chili-Pflänzchen, um sich zu Chili-Pflanzen zu entwickeln. Diese stehen dieses Jahr so gut da, wie ich es noch nie hatte! Diese Beetnachbarn haben sich bei mir gewährt.
Ein freundschaftliches und familiäres Netzwerk sind unbezahlbar!
Liebe Grüße,
Karin

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