und …

Ein Tag mit toter Ente

Ich schaue mir gerne den Film „About a Boy oder: Der Tag der toten Ente“ an. Es ist jedoch etwas ganz anderes, wenn im eigenen Garten eine solche liegt!
Für Pfingstmontag hatte ich mir ein entspanntes Kreativprogramm vorgenommen. Entsprechend motiviert kam ich im Garten an, schloss die Hütte auf, ließ den ersten Rollo an einem der Fenster hoch und traute meinen Augen nicht! Das Färberpflanzenbeet davor war zugedeckt mit Vogelfedern und mittendrin lag ein großer toter Vogel!
Der erste Impuls, den Rollladen wieder runterzulassen, im Sinne von, was nicht zu sehen ist, ist auch nicht da, gelang nicht. Nach einem tiefen Durchatmen ging ich mir die Sache vor Ort anschauen. Aus der Nähe sah es nicht hübscher aus. Was für ein Schlachtfeld, und das in meinem Garten! Bloß, was sollte ich nun tun? Keiner meiner direkten GartennachbarInnen war anwesend, also versuchte ich es quer rüber, wo ich ein Lebenszeichen sah. Allein mit jemanden zu sprechen erdete mich wieder. Auch wenn mir keine hilfreichen Tipps gegeben werden konnten wusste ich, allein durch das Gespräch, den Austausch, was zu tun ist und brachte den Vogel in die benachbarte Anlage der Vogelfreunde. Dort fragte ich nach, ob ein Tier fehlt und traf auf einen bedröppelten Züchter, dem in der vergangenen Nacht alle Enten totgebissen worden sind. Ich überließ ihm die tote Ente, mochte mich auf keine Diskussionen einlassen, ob der Marder oder der Fuchs der Täter sein könnte und wer meine Ente nun beisetzt oder entsorgt. Es ist nicht meine Ente!

Zurück im Garten hatte ich genug mit der Beseitigung der Federn zu tun.

Ferien! Alleine schon die Möglichkeit nicht punktgenau aufstehen zu müssen ist Ferienluxus pur! Wunderbar, nach der ersten Tasse Tee, in aller Ruhe den Tag planen zu können, abgesehen der Notwendigkeiten, die es eben so gibt. Beim Lieblingsmenschen muss es bei festen Routinen bleiben, nur so fühlt er sich wohl, wie zum Beispiel der Mittwochseinkauf. Den konnte ich wieder etwas früher am Tag erledigen und nicht eben mal so zwischen Untericht und Konferenzzeit. Oft reicht dieser Zeitrahmen nicht, sodass ich mich nach den Sitzungen noch einmal für die Besorgung der restlichen Dinge von der Liste auf den Weg mache. Doch diese Woche war es wieder entspannter, vielleicht auch dadurch, weil viele unterwegs im Urlaub sind.

Mein Ferienplatz ist der Garten. Auch wenn mich aus einigen Ecken die Arbeit nur so anschaut, es gibt sie, die Entspannungsmomente, mit Blick nach vorne oder nach oben.

Im Kopf regt sich langsam wieder die Ideenschmiede, wodurch wieder Leben in die Kräuterwerkstatt einzog. Zwei Salze sind fertig und der im Mai angesetzte Essig ist abgefüllt. Das fühlte sich gut an.

Jeden Tag freute ich mich über einen der Johannisbeersträucher. Der nicht umgesetzte ist voller Beeren, die sich zunehmend röten.

Die ersten pflückte ich zur Bereicherung meines mitgebrachten Müslis – so lecker!

Donnerstag stand ich, wieder vom Donner gerührt, mittags bei meiner Ankunft vor meinem Garten. Dort standen Kunststofftafeln! „Da bist du endlich!“, rief es aus einem Garten, „wann sollen wir anfangen?“ Zwei Gartennachbarn machten es tatsächlich wahr und erneuerten mir das Vordach. Selbst das Material hatte einer der beiden besorgt – gebraucht, über Kleinanzeigen – und wird sich nun um die Entsorgung des abgerissenen kümmern! So etwas habe ich noch nicht erlebt!

Es kam dann auch, wie ich es fast schon erwartet habe, sie entdeckten noch weitere Schäden am eigentlichen Hüttendach :(, die sie, schon einmal oben stehend, auch noch flickten.
Als die erste Bahn abgezogen werden konnte (links zu sehen) …

… tauchte noch mein Lieblingsmensch auf. Auf einem Logenplatz bekam er eine Art Reality-TV.

Freitagabend, lag das Vordach …

… und ich, weiter auf beinahe archäologischer Ausgrabung, hatte unter anderem, eine Wurzel ausgegraben.

Mein Verschleiß an Grabegabeln ist enorm! Die erste steckt schon als Rankhilfe für Bohnen im Beet und die nächste hat ihren ersten verbogenen Zinken. Ist halt so.

Gelesen. Gesehen. Angehört.

Überraschungskonzert: U2-Frontmann Bono singt in U-Bahnstation in Kiew – ein Artikel in der Berliner Zeitung mit Video-Link, vom 08.05.2022

Radioastronomie: Handys sind heller als Aliens – ein Artikel im Spektrum, vom 29.05.2022

Gasspeicher Rehden: Durch diesen Coup verliert Putin ein gewichtiges Druckmittel – ein Artikel in der WirtschaftsWoche, vom 02.06.2022

Krieg in der Ukraine: „Eine koloniale Haltung“ – ein Beitrag in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, vom 05.06.2022

Bruce Springsteen: Überraschungsgast bei Coldplay-Konzert – ein Bericht, mit Video, im RollingStone, vom 07.06.2022 – wie gerne wäre ich dabei gewesen!

Stuttgart-Album über Rammstein im Jahr 1995: Als Till Lindemann „Sex ist eine Schlacht“ in der Röhre rief, ein Artikel in den Stuttgarter Nachrichten, vom 08.06.2022 – die Röhre war als Veranstaltungsort am Stuttgarter Wagenburgtunnel erst ein Geheimtipp, dann etwas Besonderes und ich finde es jammerschade, dass sie Geschichte ist!

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Nach Ninas Pfingstgruß und -wünschen: Herr, schmeiß Hirn vom Himmel, schickte ich ihr einen Link zur Homepage mit Informationen und Werken des schwäbischen Autors Gerhard Raff. Wir amüsierten uns beide über den Beitrag am Ende dieser Seite: Chinäbisches, aus dem Jahr 1974 – köstlich, die chinäbische Schreibweise der Ortsnamen rund um Stuttgart!

Herr, schmeiß Hirn ra! – Die schwäbischen Geschichten des Gerhard Raff, Stand vom 11.06.2022

Ohrwurm der Woche.

Das Konzertticket kam per Post und hängt am Kühlschrank 😀 Jetzt heißt’s ein Jahr warten!

Für das Wochenende hatte ich mir einen gemütlichen Marktgang vorgestellt, brach die Anfahrt dann jedoch ab. Die Vollsperrung der A81 bei Böblingen/Sindelfingen machte im Stau stehend in beiden Innenstädten keinen Spaß, auch nicht drumherum. Zum Glück gibt es noch die kleinen Hofläden in den Dörfern für frisches Obst und Gemüse vom Erzeuger um die Ecke.
Danach wird im Garten die Terrasse aufgeräumt damit gemeinsam das neue Vordach genossen und darauf angestoßen werden kann!

Ein schönes Wochenende, macht’s gut und bis die Tage,


Verlinkt mit dem Samstagsplausch von Andrea Karminrot.

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Kommentare

Ups, die Ente hätte mir aber auch den Tag verdorben…
Toll hingegen die netten und fleißigen Helfer, die so eifrig und tatkräftig bei der Hüttenreparatur halfen.
Wir haben uns jetzt auch die Hofladenroutine angewöhnt, dass wir den Marktgang gestrichen haben.
Liebe Grüße
Andrea

Das Nachbarschaftsverhältnis in solch einer Gartenanlage ist etwas besonderes. Quer durch alle Lebenslagen, Alter, Herkunft, Beruf, … sind die PächterInnen bunt gemischt und das hat was. Langweilig ist es nicht und zum Schauen gibt es immer etwas! 😀 Aber, vor allem, es wird geholfen!
Heute fand ich es schade, dass es mit dem Marktgang nicht geklappt hat, denn nächstes Wochenende wird auf dem Marktplatz und drumherum gefeiert und da tue, und tat ich mir auch vor Corona, keinen Markteinkauf an. Dann eben wieder Hofladen und die freuen sich ebenso über Kundschaft.
Liebe Grüße,
Karin

Wow, das ist so schön, solche Nachbarschaftshilfe ( durfte ich heute auch genießen )! Gut, dass ihr das heute noch feierlich begeht. Ich denke doch, dass das eine schöne Beschäftigung nach der Schulzeit werden wird. Und solche Massaker finden hoffentlich eher selten statt ( in meinem Garten nur einmal ganz am Anfang ).
Noch eine schöne Ferienwoche!
❤️lich
Astrid

Zum Aufräumen bin ich nicht gekommen, auch nicht zum Entfernen des nächsten Wurzelstocks, denn da gab es schon die nächste Einladung von den hilfreichen Gartennachbarn. Gerade mal einen Eimer Wurzelwerk bekam ich entfernt, als ich vom Kompost weg an einen gedeckten Tisch abgeholt wurde. Zumindest einen Teil der Getränke konnte ich beisteuern. An Gesellschaft fehlt es mir hier nicht und ich werde weder Verhungern oder Verdursten! 😀
Es fühlt sich gut an, dieser weitere Schritt dahin, dass mein Garten wie meiner aussieht.
Ich wünsche dir eine feine Zeit mit deinem Besuch!
Mit ganz vielen lieben Grüßen,
Karin

so eine freude, die hilfsbereitschaft deiner gartennachbaren!
in meinem garten habe ich jahrelang einen plastikschneckenzaun ausgegraben!
mein partner hätte als sarde und leidenschaftlicher koch sicher ein rezept für die ente gehabt.
liebe grüsse christa

So, wie die Ente aussah hatte keiner Appetit darauf, vor allem da unsicher war, wer den Vogel auf dem Gewissen hatte.
Liebe Grüße,
Karin

ich finde es großartig, dass du so nette und hilfsbereite gartennachbarn hast! das ist wirklich gold wert. wir haben nämlich auch dieses glück mit unseren vier direkten nachbarn.
weiterhin viel spaß beim pflanzen, buddeln und ernten – nur bitte ohne tote tiere!
liebe grüße
mano

Ich hoffe sehr, dass sich dieses Tiermalheur auf meinem Gelände nicht wiederholen wird!
Für gestern und heute habe ich mir eine Buddelpause verordnet, die Gelenke müssen geschont werden.
Liebe Grüße,
Karin

Das mit der Ente tut mir leid, auch wenn es nicht Deine war, kein schönes Erlebnis. Da ist wohl der Stall auch ähnlich Deinem Gartenhaus einige Reparaturen bekommen müssen, damit kein Raubzeug reinkommen kann.
Ja, den Link kann ich nur empfehlen und die Worte müssen auf der Zunge zergehen 😉
Hoffe, Du kannst zwischendrin auch die Hütte schon Mal genießen, so von WG gemütlich sitzen
Tolle Nachbarn!
Liebe Grüße
Nina

In der Hütte ist es momentan zu warm und da ist ja auch noch der abgesackte Boden drin … die nächste große Baustelle.
Unter dem Vordach, auf der Terrasse, da lässt es sich jedoch gut verweilen! 😀
Liebe Grüße,
Karin

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